Suche löschen...
Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 15.03.1904
- Erscheinungsdatum
- 1904-03-15
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841177954-190403150
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841177954-19040315
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841177954-19040315
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger
-
Jahr
1904
-
Monat
1904-03
- Tag 1904-03-15
-
Monat
1904-03
-
Jahr
1904
- Titel
- Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 15.03.1904
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
dastand, genommen hatten, packten sie den Jungen an. Da wurde ich aber giftig, schlug um «ich, so gut ich konnte, wurde indessen bald überwältigt. Drei Herero-Weiber packten mich, hielten mich fest und schlugen mit mehreren Männern auf mich ein. Dann hielten sie draußen Rat und mit einem Male steckten sie mir da» Heu« über dem Kopse in Brand. Ich nahm mein Kind auf den Schoß und blieb ruhig fitzen, sterben mußten wir ja doch, dachte ich, und der Flammentod ist bester, al» ermordet zu werden. In der letzten Minute, als schon alle« voll Rauch war, kam ein alter Eingeborener, nahm mich bet der Hand und führte mich hinaus. Sobald ich Luft atmete, wurde mein Kopf wieder klar; der Junge schlief fest auf meinem Arm und hat von der ganzen Sache nicht« gemerkt. E« war stock dunkle Nacht, ich flüchtete weiter in« Feld, brach aber bald zusammen, denn den schweren Jungen zu tragen ist nicht leicht, auch hatte ich mir die Hände blutig geschlagen und ein paar Keulenhiebe aus den Kopf bekommen. Als ich wieder zu mir kam, fand mich ein treuer Hottentotte, der schon 10 Jahre bei un« arbeitet und der mich zu einer ihm bekannten Eingeborenen-Familie brachte. Am anderen morgen wurden wir von Herero» gefangen und konnten erst nach vierzehn Tagen fliehen. Ich habe nicht« al« den Jungen und da« nackte Leben gerettet". Herzbewegend sind die Schilderungen, welche die „Deutsch-Südwestafrikanische Zeitung" von den vondalischen Zerstörungen des Eigentums der Weißen und von der bestialischen Grausamkeit der Herero entwirft. Sehnliche Mitteilungen bringt auch das „Bayreuther Tageblatt" aus Grund von Briefen auS Karibik, in denen auch darüber geklagt wird, daß die Eingeborenen vom Gouverneur nur immer Geschenke bekamen und mehr Hilfe von ihm halten als die Weißen. Die Art, wie die Herero gehaust, wird in den Briefen wie folgt geschildert: „Dieser Krieg! Wenn nur Menschen gegen Men schen stünden! Aber die Schwarzen hauen Glied um Glied ab, stechen die Augen auS und lassen die nackten Körper liegen. Bei dem armen Doktor, den die Hunde ermordeten, fand man noch einen Hundertmarkschein; den kannten sie nicht. Aber Stiefel, Strümpfe, Hemd, alles hatten sie genommen, nachdem sie sein HauS verwüsteten. Wenn doch nur die Regenzeit vorüber wäre! Jetzt kör sich die schwarzen Halluoken gut verstecken, oweit da» Auge reicht, alles Busch, Grok . r ' Blumen, während in der trockenen Zeit alle» cu. große? r^andfeld ist." Deutscher Reichstag. 56. Sitzung vom 12. März. Beginn der Sitzung 1'/, Uhr. Dem Anträge der Geschäftsordnungskommission entsprechend verweigert das Haus die Genehmigung zur Zeugenvernehmung des Abg. v. Staudy vor dem Amtsgericht in Posen in Sachen des Herrn Endell gegen den Chefredakteur der „Poseuer Zeitung ". Dann wird die Beratung des Militär-Etats beim Titel Verpflegungswesen mit der schon gestern begonnenen Diskussion über die von der Budget kommission gestrichenen 881 neuen Unteroffiziers stellen und 20 Sanitätsunteroffiziersstellen fortge setzt. Ein Antrag des Grafen Oriola (nat.-lib.) will sämtliche Stellen bewilligen. Ein Vermitt lungsantrag Spahn (Zentr.) will vom 1. Oktober an 719 Stellen bewilligen, also nur die Stellen für die Feldartillerie und Kavallerie streichen. In Verbindung hiermit steht die von der Kommission beantragte Resolution zur Beratung, daß im Inter esse der heimischen Landwirtschaft die Einberufung zu Truppenübungen möglichst nicht während der Erntearbeiten stattfinden soll. Eine zweite vom Abg. Gröber und Gen. (Zentr.) beantragte Reso lution äußert zunächst denselben Wunsche, und ver langt weiter, daß denjenigen Gemeinden, die in außergewöhnlicher Weise von Einquartierungslasten betroffen werden, zu den normalen Entschädigungs sätzen Zuschläge seitens des Reiches gezahlt werden sollen. Abg. Graf Kanitz (kons.): Die Kommission hat ihren Beschluß auf Streichung der neuen Unter- osfiziersstellen mit sehr großer Mehrheit gefaßt. Wenn jetzt das Zentrum unerwarteterweise einen Vermittlungsvorschlag macht, so will ich mich über die Gründe, die das Zentrum dazu bewogen haben, nicht in Betrachtungen ergehen. (Heiterkeit.) Meine Freunde und ich sind jedenfalls nicht gewillt, auf den Boden dieser Vereinbarung zu treten. Wir wollen im Hinblick gerade auf die im nächsten Jahre kommende Militärvorlage nichts abbröckeln lassen von den Forderungen der Verbündeten Re gierungen und werden daher dem Anträge des Grafen Oriola zustimmen. Es gibt in dem Etat Positionen, die viel eher gestrichen werden könnten, so die Ausgabe für die Ausstellung in St. Louis. (Rufe: Sehr richtig!) Und wenn endlich der neue Zolltarif in Kraft gesetzt würde ohne Rücksicht ans die Handelsverträge, so würde das Reich Geld genug zur Verfügung haben. (Sehr richtig!) Abg. Ledebour (Soz.) tritt für Streichung der geforderten Stellen ein. Bei der veränderten Stellung, die jetzt auf einmal das Zentrum einnehme, spiele offenbar die Aufhebung des tz 2 des Jesuiten gesetzes mit. Hätten die Regierungen das ganze Jesuitengesetz, also auch 8 1, aufgehoben, dann würde das Zentrum jedenfalls die sämtlichen 881 Stellen bewilligt haben. (Heiterkeit.) Redner be schwert sich schließlich darüber, daß seitens der anderen Parteien nicht über die geringste Frage gesprochen werden könne, ohne alsbald in die ödeste Sozialistentöterei zu verfallen. Abg. Stockmann (Reichsp.) dringt in das Zentrum, die ganze Forderung zu bewilligen. Kriegsminister v. Einem erklärt zu dem zweiten Teile der Resolution Gröber, es müsse zu Gunsten der Gemeinden hinsichtlich der Einquartierungslasten etwas geschehen; er glaube nur, daß der in der Re solution Gröber vorgeschlageue Weg nicht der richtige sei, und empfiehlt eine Erörterung der Sache in der Kommission. Abg. Gröber (Zentr.) beantragt demgemäß Verweisung seiner Resolution an die Budget- kommission. Abg. Schrader (freis. Vereinig.) erklärt: Seine Freunde hielten es für angezeigt, wenn schon ein mal die Vermehrung der Unteroffizierstellen im Interesse der Entlastung der Unteroffiziere für er forderlich gehalten würde, dann auch gleich das Ganze zu bewilligen, und zwar auch ohne das so fortige Aequivalent der gesetzlichen Festlegung der zweijährigen Dienstzeit; denn daran brauche nie mand zu zweifeln, die zweijährige Dienstzeit haben wir einmal und werden sie nicht wieder verlieren. Auf Beschwerden des Aba. Kopsch (freis.Vereinig.) über die Konkurrenz der Militärmusiker gegenüb^: den Zivilmusikern erwidert Generalmajor v. Armin, daß infolge bezüglicher Ausschreitungen ein scharfer und zweifellos deutlicher kaiserlicher Erlaß ergangen sei, der den Kommandeuren streng zur Pflicht macht, die außerdienstliche Tätigkeit der Kapellen zu über wachen, Erlaubnis nur unter bestimmten Voraus setzungen zu erteilen usw. Abg. Bebel (Soz.) spricht gegen die Vermehrung der Unteroffiziere. Es seien schon jetzt genügend Unteroffiziere vorhanden, immer einer auf sechs Mann; in der Volksschule dagegen käme sehr oft nur ein Lehrer auf 80 Kinder. Damit schließt die Diskussion. Zunächst wird abgestimmt über den Antrag des Grafen Oriola auf Wiederherstellung der Regierungsvorlage, also Bewilligung der gesamten geforderten neuen Unterosfizierstellen. Dafür stimmen Konservative, Nationalliberale, Wirtschaftliche Vereinigung uud Freisinnige Vereinigung. Die Abstimmung bleibt zweifelhaft. Die Auszählung durch Hammelsprung ergibt 74 Stimmen» für den Antrag und 78 Stimmen gegen denselben. Das Haus ist also be schlußunfähig. Graf Ballestrem setzt die nächste Sitzung auf Montag 1 Uhr an. Schluß gegen >/,4 Ühr. Wichtig für Lotteriespielev! Wie auS dem in voriger Nummer mitgeteilten Landtagsbericht zu ersehen war, ist am Freitag von der zweiten Kammer das neue sächsische Lotteriegesetz in der von der ersten Kammer be schlossenen Fassung einstimmig angenommen worden. DaS Gesetz tritt demnach bereits am kommenden l. April in Kras>. Den W rtlaut der neuen Be- stimmungen ver:ff>..«lichten bereits in einer der letzten Nummern. Bei der Wichtigkeit der Sache wiederholen wir im Nachstehenden die wesentlichsten Paragraphen und bemerken dabei, daß nach dem Sinne des Ge setzes vom 1. April an auch das Spielen derjenigen Klassenlose ausländischer Lotterien verboten ist, in deren bis zum 1. April laufenden Vorklassen man in Sachsen spielen durfte. Das begonnene Spiel in der Preußischen, Hamburger, Braunschweigischen, Mecklenburgischen oder in einer anderen dergl. Staats- oder sonstigen Lotterie dais man also in jenen Klassen, die nach dem 1. April gezogen werden, in Sachsen nicht fortsetzen. Die oben erwähnten wesentlichen Paragraphen lauten: § 1. Wer Lose oder Losanteile außersächsischer Lotterien, die nicht mit Genehmigung der Ministerien des Innern und der Finanzen im Königreich Sachsen zugelassen sind, kauft oder sonst an sich bringt, wird mit Geldstrafe bis 600 Mark bestraft. Dieselbe Strafe trifft denjenigen, der sich durch Einsatz an einer außersächsischen Zahlenlotterie (Lotto) beteiligt. 8 2. Wer Lose oder Loranteilc der in § 1 be zeichneten Lotterien anderen zur Erwerbung anbietet, feilhält, verkauft, verschenkt oder sonst vertreibt, oder zum Zweck de« Vertriebes nach Sachsen einsührt oder sich verschafft, ingleicheu wer Losbestellungen oder Einsätze für solche Lotterien annimmt oder sammelt, verfällt in eine Geldstrafe, die aus das zehn- bi« sünszigfache der Lotpreise (8 4) oder Ein sätze zu bemessen ist. Dieselbe Strafe lriffl den jenigen, der eine der vorbezeichneten Handlungen al« Mittel«person fördert. Bezieht sich die straf bare Handlung nicht auf eine bestimmte Anzahl von Losen oder Losanteilen oder nicht aus ziffernmäßig bestimmte Einsätze, so tritt Geldstrafe von 30 bis 1500 Mark ein. § 3. Wer eine der in 8 2 bezeichneten Hand lungen gewerbsmäßig begeht, verfällt in eine Geld strafe, die auf da« fünfzig- bi« hundertfache der Lospreise (8 4) oder Einsätze, im Falle de« 8 2. Absatz 2 aber aus 150 bi-6000 Mk. zu bemessen ist. Dieselbe Strafe trifft denjenigen, der nach recht-kräftiger Verurteilung wegen einer der in 8 2 bezeichneten Handlungen übermal« eine dieser Hand lungen begeht. Die Rückfall-Nase ist verwirkt, auch wenn bei Begehen der Straftat die frühere Strafe noch nicht oder nu t.ür ist erlaßen war; sie bleibt dagegen au-geschloß , um feit dem Ein tritt "er Rechtskraft der vo enden Verurteilung bis zur Begehung der ne Straftat fünf Javre verflosst» sind. 8 4. Als Lospreis im Sune 88 2 und 3 si'.t der o e Stempelabgabe umfaß roe planmäßige Kn ff- prei« des einzelnen Lose«, be. einem ideellen Losa», teile aber der auf diesen Anteil verhältni«mäßig ev.!- fallende Teilbetrag jenes Kaufpreises. Bruchteil- Klassenlose sind al« selbständige Lose anzusthen. 8 6, Die Veröffentlichung der Gewinnresultake von Lotterien der in 8 1 bezeichneten Art durch Aushängen, An»legen ober Abdruck in den im Königreich Sachsen erscheinenden Zeitungen wird mit Geldstrafe bi» 50 Mark bestraft. Martin Luther-Verein. Es fängt ein neuer Frühling e.n! Es fängt ein neuer Fiühling an, drum singe, wer nur singen kann, frohlockt in Hellen Chören! Der es einst Winter werden ließ, es wieder Frühling werden hieß, singt diesem Gott zu Ehren! Frühling wird es! Goldner Sonnenschein dringt lächelnd herein durchs offene Fenster. Milde, linde Frühlingslufl durchflutet das Zimmer. Auf dem Birnbaum drüben im Garten schwatzt der Star von der Heimkehr des Lenzes. Schneeglöckchen auf dem Arbeitstische zaubern wundersame Frühlingsbilder vor die Seele. Süßes Gefühl, lieblicher Frühling, du nahst! Es fängt ein neuer Frühling an! So singt auch ein zum Protestantismus übergetretener Chodaner. Das alle Evangelium, — das einst mit wahrem Heldenruhm — die Väter schon be kannten, — es blüht empor aus jenem Schutt, — der lange schon darüber ruht, — allhier in allen Landen! Von dem neuen Leben, das durch den Einzug des Glaubens- und Herzensfrühlings in Oesterreich bewirkt ward, vom Schwinden römischer Finsternis, zeugen aufs neue folgende Berichte: Der Predigtstation Weipert im böhmischen Erzgebirge brachte das Jahr 1903 einen Zuwachs von 39 Seelen. Seit Beginn des neuen Jahres fanden auch schon wieder 5 Uebertritte statt. — Im evangelischen Pfarrsprengel Komotau sind von Neujahr bis zum 20. Februar 24 Personen zur evangelischen Kirche übergetreten. In Böhmisch- Kamnitz erfolgten im Jahre 1904 6 Uebertritte zur evangelischen Kirche. Insgesamt sind in Kamnitz seit Begründung der Predigtstation (1901) 51 Personen übergetreten. In der wunderbar schön gelegenen alten Stadt Ellbogen sollen evangelische Gottesdienste neu eingerichtet werden, zu denen der Stadtrat in hochherzigster Weise sein Sitzungs zimmer zur Verfügung gestellt hat. In der Bischofstadt Lcitmeritz sind seit Neujahr zwölf Personen zur evangelischen Kirche übergetreten. In Laibach wurden am 7. Februar 18 Uebertreteude feierlich in die evangelische Kirche ausgenommen, in Cilli seit Neujahr 7, in Marburg im Januar 6, in Mürzzuschlag 1903 33 Personen u. s. f. Wir sehen, daß der Protestantismus — wenn auch allmählich — immer weitere Kreise zieht Und das sei für uns die schönste Frühlingssrcude! Lassen wir diese Zeilen ausklingen in das be- herzenswerte dichterische Wort des oben erwähnten übergetretenen Chodauer Modelleurs: Räum auch in de" N?rzen fort den Schutt, der i ich da^ reine Wort darinnen hält beo ben, dann zieht wohl m dein Herze auch ein warmer, frischer Lenzeshauch, und du wirst Frieden haben. Oertliches und Sächsisches. Hohenstein-Ernstthal, den 14. März. n. Aus der Familie. Der Uebergang vom Winter zum Frühling bildet auch für die Familie den Quell mancher Sorgen neben erfreulichen Er scheinungen, die in dem Schulwechsel, in der Kon- sirmaliouszeit rc. begründet sind. Wir haben hier ganz besonders die Tatsache hervorzuheben, daß in diese Wochen erfahrungsmäßig eine nicht un bedeutende Zahl von Krankheitsfällen an Masern, Scharlach, Diphtheritis:c. fällt. Kurzum, was mir Kinderkrankheiten milder oder bösartigerer Er scheinung nennen, das macht sich in diesen Wochen geltend. Sie haben ja, wie erfreulicherweise kon statiert werden kann, außerordentlich viel von ihren Schrecknissen verloren; besonders die unheimlichen Halskrankheiten sind in ihrem Ausgange durch die Errungenschaften der Wissenschaft ganz bedeutend eingeschränkt worden; immerhin bilden sie die Ur sache angstvollsten Bedenkens und mancher schlaf losen Nacht. Wir wollen deshalb vor allen Dingen darauf Hinweisen, daß Eltern Erkrankungen ihnen nicht mehr ganz harmlos erscheinender Art nicht leicht nehmen, sondern sofort zum Arzt gehen sollen, namentlich dann, wenn mehrere Kinder in der Familie vorhanden sind. Es hieß ja wohl früher, daß man an Ansteckung nicht glaube, daß doch jeder die Krankheit bekomme, die er bekommen solle, aber das war einmal, und diese leichten Ge danken sind ost, sehr ost bitter gestraft. Es ist darum eine ganz selbstverständliche Maßnahme, wenn von feiten der Behörden darauf gehalten wird, daß über ansteckende Kinderkrankheiten ganz genau die vorgeschriebene Anmeldepflicht erstattet wird, damit eine Epidemie verhütet werde. Alle die früher so gefürchteten Krankheiten lassen sich lokali sieren, wenn die rechte Obacht obwaltet, die un umgänglich erforderlich ist, die nur unter der Kon trolle eines Arztes richtig geübt werden kann. Viele Leute sehen den Arzt nicht gern im Haus; er ist aber ein Rater und Tater in jeder Lebenslage. rv. Tie Lage des deutschen Arbcitsmarktcs hat sich auch im letzten Monat weiter gebessert. Es ist nicht zu leugnen, daß der Krieg in Ostasien auf einzelne Erwerbszweige lähmend gewirkt hat, andern dagegen hat er Vorteile gebracht. Vor allem aber ist es der deutsche Markt selbst, der wieder aufnahmefähiger geworden ist. Wir kommen wieder zu festeren Verhältnissen, zwar allmählich nur, hoffentlich aber beständig. Das ist besser, als eine Zeit, in der alle Kräfte über Gebühr angespannt werden müssen, hinterher jedoch der Rückschlag umso schneller eintrilt und lange anhält Es wird be tont, daß es für ungelernte Arbeiter besonders schwer war, Beschäftigung zu finden. Das sollten namentlich die Eltern beachten, deren Jungen jetzt die Schule verlassen und in das Leben hinaustreten. *— Okffcntlicher Liederabend. Die am Sonnabend abend im Neustädter Schützenhause abgehaltene Probe der Massenchöre zu dem nächsten Sonntag staltfindenden öffentlichen Liederabend zeigte, daß die einzelnen Vereine in der Zwischen zeit sämtlich fleißig und gut geübt hatten, sodaß schon heute mit Bestimmtheit für nächsten Sonntag ein wirllichcr Genuß vorausgesagt werden kann. Bemerkt sei noch, daß an dem Liederabend ca. 200 Sänger mitwirken und daß nur die besten deutschen Volkslieder zu Gehör gebracht werden. *— Während dcS heutigen Bichmarktc^ waren in den hiesigen Gasthäusern und auf dem Markte aufgetrieben und zum Verkauf gestellt: >57 Pferde, 40 Rinder, 173 Schweine, 50 Läuser schweine, 100 Ferkel und eine große Anzahl j im 2. 5 3. ? von ff der lii letzte: aus a befand gefahr gehen ständu eine 3 weckt, Ihre der V litt a Es gc Stund Opfer gewor den B u. Co Freita Arbeit Tager in der tötet i Händi inRo- werte ihm a trat fi waren 528 5 Verba sich al da frl verlass demok Reiche aus d gesterr der G um si gerett« den h außer zweite zu ve' in Asc mußte vor § Schad gedeckt 4. s. r Z wand« 12. § doch Händ« hördei 23 T< entgelt ES w ein F deS ff in di« dann Dr. s ES w 1. ist sei! telegrc Hartu Mädä Frau: und d * Ritter Dienst Febru an eir in Br zu St. Brand * fest, f> Heime' nunm 29., 2 Wald! Festor geplar geben, dünge Tauben. Der Verkehr war ein sehr reger und die Kauflust im allgemeinen eine gute. öl. Stadt-Theater. Das HauS gut besetzt, Rollen glücklich verteilt, Stimmung wie Beifall enthusiastisch — das waren auch gestern abend die günstigen Zeichen, unter denen unser Stadttheater Laufs lustigen 4aktigen Schwank „Ein toller Ein fall" zur Aufführung brachte. In der Ausgestal tung dieses Stückes, an dem Reichtum lustiger Einfälle, an munterem Fluß der Szene und des Dialogs, an frischem Witz und liebenswürdiger Harmlosigkeit, die für ein paar Abendstunden ge fällig und anständig zu unterhalten weiß, hat Laufs Vorbildliches geschaffen. — Im Mittel punkte des Interesses standen natürlich wieder die Herren Reinhardt, Betz und Otto Schmidt: Herr Reinhardt, der mit seiner reichen Kunst die tragikomische Figur des armen Musikdirektors zu warmblütigem Leben rief; Herr Betz, welcher ver dient, mit besonderer Anerkennung genannt zu werden, und Herr O. Schmidt, der die zündende Schlagkraft der einzelnen Szenen durch sein vor treffliches Spiel erhöhte. Unter den übrigen Mit wirkenden ragten neben den Damen Niesky und Erl die Herren Prinz und vor allem Herr Grassek als Papa Bender hervor. Herrn Stiegler's Spiel gesellte sich leider etwas wie Mache und Ziererei hinzu. — Heute abend geht, wie schon in voriger Nr. erwähnt, zum Benefiz für Frl. Milly Erl das Schauspiel: „Maria, die Tochter des zweiten Regiments' in Szene. * — Zwangsversteigerung Das im Grund buche für Ernstthal Blatt 19 auf den Namen des Handelsmanns Ernst Robert Pfuhl eingetragene Grundstück soll am 5. Mai 1904, vormittags 9 Uhr, an hiesiger Gerichtsstelle im Wege der Zwangs vollstreckung versteigert werden. * — Für Deutsch-Südwestafrika. Die vor liegende Nummer unseres Anzeigers enthält einen Aufruf, betr. Gaben für Deutsch-Südwestafrika, auf den auch an dieser Stelle noch besonders auf merksam gemacht sei. Ein günstiger Erfolg dürfte ihm zweifelsohne beschieden sein. Zur Annahme von Gaben ist auch die Geschäftsstelle unseres Blattes gern bereit. * — Tic Betriebsergcbniffe der Kgl. Sächs. Staatsbahnen für die Monate Januar bis mit Oktober 1903 betrugen 103 002 236 Mark oder 5 508 648 Mark mehr als in dem gleichen Zeit raum des Vorjahres. * — Karl Ndcl erblindet. Die vielen hiesigen Freunde des weltbekannten Gesangshumoristen und Professors des Wiener Konservatoriums Karl Udel, der uoch im vorigen Jahre hier ein Konzert ver anstaltete, wird die Nachricht mit Schmerz erfüllen, daß Herr Udel während einer Konzerttournee in Köln plötzlich erblindet ist. Udel stand bekanntlich an der Spitze des bekannten GesangSquartetts (Udel-Quartett), das seit mehr als zwei Jahr zehnten in allen größeren Städten Oesterreichs und Deutschlands konzertierte und überall Triumphe feierte. * — Am 8. dieses Monats hat eine aber malige Auslosung König!. Sächsischer Staatspapiere stattgesunden, von welcher die 3"/o Staatsschulden- Kassenscheine vom Jahre 1855 betroffen worden sind. Die Inhaber der genannten Staatspapiere werden hierauf noch besonders mit dem Hinzusügen aufmerksam gemacht, daß die Listen der gezogenen 'Nummern in' der Leipziger Zeitung, dem Dresdner Journal und dem Dresdner Anzeiger veröffentlicht, auch bei sämtlichen Bezirkssteuereinnahmen, sowie bei allen Stadträten, Bürgermeistern und Gemeinde vorständen des Landes zu jedermanns Einsicht aus- gelegt werden. Mit diesen Listen werden zugleich die in früheren Terminen ausgelosten bez. gekün digten, aber noch nicht abgehobenen Nummern wieder aufgerufen, deren große Zahl leider beweist, wie viele Interessenten zu ihrem Schaden die Aus losungen übersehen. s . Eine Protestbewegung gegen die in der Gemeindesteuerreform vorgesehene dreifache Gewerbe steuer hatte der Verband sächsischer Industrieller noch vor der Beratung der Vorlage ir der zweiten Ständekammer veranlaßt. Der Verband versandte an alle sächsischen Industriellen ein Rundschreiben, worin er auf die weitgehende Bedeutung der ge planten Gewerbesteuer hinwies und die Industriellen aufforderte, an ihre Abgeordneten heranzutreten und dieselben um Ablehnung des Gesetzentwurfes zu ersuchen. Dieser Aufforderung ist von allen Seiten bereitwilligst entsprochen worden und wie aus parlamentarischen Kreisen bestätigt wird, hat dieser energische Protest aller maßgebenden indu striellen Kreise in erster Linie zu der fast einmütigen Verurteilung der Gewerbesteuer seitens der Mit glieder aller Parteien beigetragen, sodaß trotz der Verweisung an eine Deputation eine Annahme der Gewerbesteuer in der vorgeschlagenen Form kaum mehr zu befürchten sein wird. Wie sehr in industriellen Kreisen die Bestrebungen des Verbandes sächsischer Industrieller gewürdigt werden, geht auch daraus hervor, daß dem Verband in den letzten Tagen gegen 250 sächsische Fabrikbetriebe neu beigetreten sind, sodaß ihm heute bereits gegen 950 sächsische Industrielle mit mehr als 130 000 beschäftigten Arbeitern angehören. * Lugau, 12. März. Die Aufhebung des 8 2 des Jesuitengesetzes zeitigt gute Früchte; sie hat dem hiesigen Zweigverein des evangelischen Bundes an einem einzigen Tage 70 neue Mitglieder zugeführt. * Mittelbach, 13. März. Als Täter des am vergangenen Montag Abend in hiesiger Kirche ver übten Einbruchsdiebstahls wurden folgende drei: Eckert aus Rabenstein, Schönfeld und Stöbel aus Kappel durch den Gendarm Döring in Grüna er mittelt. Leider haben dieselben bereits einen der geraubten Altarleuchter zerhackt und die Masse an einen Althändler in Chemnitz verkauft. Zur Er mittelung der Spitzbuben dürfte in der Hauptsache eine von derselben am Einbruchsort zurückgelassene Schnapsflasche geführt haben. * Chemnitz, 13. März. Auf einem Neubau der Ludwigstraße stürzte gestern vormittag ein 18jähriger Maurer infolge Lösens eines Querriegels am Sturz am i wurd« sockel mußt« 8. verein Saal« samm ist ar bestall „Lich!
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)