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HchtnstciErnsUhaltr Tageblatt für L»üe«gcin-ßrnjltüak, Höerlungwi^, Hersdorf- Kcrmsdorf, Aernsdorf, Wüjtmbrald, Urspmng, Mittelbach, Langenberg, Falken, Meinsdorf, Grumbach, Tirschheim rc. Weitverbreitetes Insertions-Organ für amtliche «ad Privat-Anzeigen Abonnement Frei ins Haus Bei Abholung 42 Pfg- 35 Pfg. monatlich monatlich vierteljährlich 1. M. 25 Pfg. die einzelne Nummer 5 Durch die Post bezogen 1.25 Mk. excl. Bestellgeld. Donnerstag, den 11. Februar 1904 Nr. 34 Fernsprecher Nr. 151. Jnsertionsgebühre«: die sechsgespaltene Corpuszeile oder deren Raum für den Verbreitungsbezirk 10 Pfg., für auswärts 12 Pfg. Reklamen 25 Pfg. Bei mehrmaliger Aufgabe Rabatt. Annahme der Inserate für die folgende Nummer bis Vorm. LV Nhr. Größere Anzeigen abends vorher erbeten. Dieses Blatt erscheint mit Ausnahme der Sonn- und Festtage täglich nachmittags. — Zu beziehen durch die Expedition und deren Aus träger, sowie alle Postanstalten. Für Abonnenten wird der Sonntags-Nummer eine illustrierte Sonn tagsbeilage gratis beigegeber. G-sch-M-lle: B-Hnstr. g. 31. JahrgaNg Der russisch-japanische Krieg. Japan hat die Feindseligkeiten begonnen und bei dem ersten Zusammenstoß mit den Russen ersolgreich abgeschnitten. Ehrenvoll oder auch nur anständig nach unseren Begriffen hat Japan bet dem ersten Waffengange mit seinem Gegner jedoch nicht gehandelt. Will man den Javanern selbst nachsehen, daß sie keine besondere Kriegserklärung an Rußland er gehen ließen, eine solche vielmehr in den Schluß worten ihrer, die diplomatischen Beziehungen ab brechenden Note an die russische Regierung: »Japan werde geeignete Maßregeln zum Schutze seiner In teressen ergreifen" gegeben erachteten, so kann man doch den mitternächtigen Uebersall vor Port Arthur unter keinen Umständen billigen. Da« war kein ehrlicher Angriff, sondern ein Schlag au« dem Hinterhalt. Setzt Japan diese Kampfe«welse fort, so wird e« der Achtung und Sympathie schnell verlustig gehen, deren c« sich zur Zeil noch erfreut. Andererseits werden auch die Erfolge solcher hinterlistigen Kampfe«ort schnell aut- bleiben, da sich Rußland von dem perfiden Gegner nun weit sorgfältiger hüten wird al« bisher. Einen Erfolg haben die Japaner aber, wie ge sagt, errungen, indem sie durch den unerwarteten Minenangriff ihrer Torpedoboote drei russische Kriegsschiffe erheblich beschädigten. Admiral Alexejew meldete zwar, daß Umsang und Charakter der Beschädigungen erst festgestellt werden müßten, doch geht au« dieser Fassung mit hinlänglicher Deutlichkeit hervor, daß es sich um leichte Beschä digungen nicht handelt. Besonders unangenehm ist e« für Rußland, daß von diesen Beschädigungen zwei seiner besten Kriegsschiffe, die Panzerschiffe „Relwisan" und „Zesarewitsch" und außer diesen beiden noch der Kreuzer »Pellada" betroffen wurden. Da« russische Geschwader im Gelben Meere, da« an sich schon der für diesen Teil de« Kriegtschauplatzes zur Verwendung gelangenden japanischen Kriegs flottille nicht gewachsen war, hat durch die not wendige Außerdienststellung der drei genannten Scheffe eine sehr empfindliche Einbuße erlitten. An dem Uebersall von Port Arthur ist noch »in Punkt von erheblichem Interesse. E« ist jetzt erwiesen, daß die Kriegroperationen Japan« im Gelben Meere ihren Stützpunkt in Weihaiwei be sitzen. Weihaiwei nun hat sich jahrelang in englischem Besitze befunden, vor einigen Wochen aber ließ die englische Regierung zur allgemeinen Ueberraschung milteilen, daß sie Weihaiwei ausge geben habe. Japan hätte gegen da« Völkerrecht verstoßen, wenn es den Hasen einer neutralen Macht zum Au«gang«punkt feiner Kriegsunternehm- ungen gemacht hätte. Die neuerliche Aufgabe Weihaiwei« durch England beweist, daß die englische Negierung im ostasiatischen Konflikt ihre Hand im Spiele gehabt und den Krieg geschürt hat. Eng land intriguiert hinter den Kulissen, weil e« Frank reich« wegen nicht wagt, offen und mit der Tat für Japan und gegen Rußland Partei zu ergreifen. E« wird aber gut sein, da« versteckte Jntriguanten- spiel England«, da« auch in der plötzlichen Auf- rollung der tibetanischen Frage zum Ausdruck ge langte, unverwandt im Auge zu behalten. Ledig lich für John Bull die Kastanien au« dem Feuer zu holen, dazu ist auch Japan zu schade. Die Japaner scheinen nun Weihaiwei, von dem ja auch China offiziell noch nicht wieder Besitz ergriffen hat, für herrenlose« Gebiet zu halten. Die Frage be darf dringend der Aufklärung. Rußland hat sich durch ein Kommunigat seiner Negierung mit Japan au«etnandergesetzt, in dem e« diesem die ganze Schuld an den entstandenen Ver wickelungen beilegt. In der erwähnten Kundgebung wird au«gesührt, daß sich Japan unter dem Vor wande, da« Gleichgewicht und die Ordnung an den Ufern de« Stillen Ozean« herzustellen, an die rus sische Regierung mit dem Vorschläge gewandt habe, die gegenwärtigen Verträge mit Korea zu revidieren. Rußland erklärte sich hierzu bereit und betraute seinen Statthalter, den Admiral Alexejew, mit der Revision der Verträge. Ungeachtet de« freundschaft lichen Charakter» de« nunmehr erfolgenden Meinung«, austaujche», versuchten japanische gesellschaftliche Kreise, lokale und aueländische (gemeint sind natür lich englische) Blätter auf jede Weise, unter den Japanern eine kriegerische Stimmung hervorzu- brtngen. Unter dem Einfluß solcher Stimmungen schraubte Japan seine Forderungen höher und höher, wa« Rußlands Ruhe nicht stören konnte; e« aber gleichwohl nötigte, gemäß seinem Wunsche, den Frieden zu erhalten, soweit e« seine unstreitigen Interessen und Rechte erlaubten, den Vorgängen in Japan die sorgfältigste Aufmerksamkeit zu widmen. Rußland erkannte Japans bevorzugte kommerzielle und ökonomische Stellung in Korea an, forderte aber da« Recht, bei etwaigem Au«bruche von Un ruhen zum Schutze de« Lande« Truppen dahin zu entsenden. Gleichzeitig forderte Rußland auch von Japan die unbedingte Anerkennung der Sebständig- keit Koreas, den Verzicht Japan«, irgend einen Teil Korea« für strategische Zwecke zu benützen, so wie endlich die Wahrung voller Freiheit der Schiff fahrt durch die Straße von Korea. Japan ver hielt sich nicht nur ablehnend gegen alle diese Forderungen, sondern zog auch noch die Mand- schureisrage in den Kreis seiner Unterhandlungen und Wünsche. Ein Sonderabkommen mit Japan über die Mandschurei zu treffen, hatte Rußland ab solut keinen Anlaß. Rußland erkennt auch während seiner Besetzung der Mandschurei die Souveränität de« Kaiser« von China über die Provinz an, an der alle mit China im Handelsverkehr stehenden Mächte da« gleiche Interesse besitzen wie Japan. Japan hatte demgemäß keinen Grund, sich von Rußland verletzt zu sühlen und hat die Folgen seine« unüberlegten und durch nicht« zu rewi- ferligenden Schritte« nunmehr zu tragen. Der sür gestern angesetzte Hosball in Petersbur, wurde abgesagt. Dagegen versammelten sich nach mittag« die Würdenträger und Hofchargen, sowie die gesamten Osfizierkorp« der Garnisonen Peters burg, Zartkoje Sselo, Gatschina und Peterhof zur Teilnahme an dem vom Kaiser befohlenen Bitt gottesdienst. Im feierlichen Zuge begab sich oer Kaiser, die Kaiserin-Mutte: führend und gefolgt von sämtlichen Mitgliedern de« kaiserlichen Hause«, in die Kirche der Winterpalai«. Der Kaiser machte einen sehr ernsten Eindruck, welcher bei der Rück kehr au« der Kirche noch schärfer hervortrat. Be vor der Kaiser in die inneren Gemächer zurückkehrte, begrüßte er die Palastgrenadiere, ausgediente Mili tär« aus der Zeit Nckolaut I. in der Uniform jener Zeit. Die Grenadiere brachen in begeisterte Hurra rufe au«, in welche alle anwesenden Personen enthusiastisch einstimmten. Ohne eine Ansprache an die Versammelten zu richten, verließ der Kaiser so dann wieder die Säle. Vor dem Winterpalais hatte sich eine große Menschenmenge angesammelt, welche dem Kaiser begeisterte Huldigungen dar brachte. * * 4e Man muß gestehen, seltsamer wurde nie der Frieden in Krieg verwandelt, merkwürdiger schwerlich jemal« mit der Eröffnung der Feindseligkeiten der Anfang gemacht. Wir wollen nicht sagen, daß die Russen Muster von politischer Uneigennützigkeit ge wesen sind, wir wollen nicht behaupten, daß sie von dem au«gebrochenen Kriege nicht» geahnt haben, aber einen bedeutenden politischen Anstand haben sie doch bewahrt, den die Japaner vermissen lasten. Wenn Rußland gewollt hält», diese Tatsache mußimmer im Auge behalten werden, so hätte es längst in Ostasien eine weit überlegene Streitmacht zu Wasser und zu Lande ansammeln und seinen japanischen Nebenbuhler beim Kragen nehmen können, statt jenem Gelegenheit zu geben, sich so stark zu machen, daß er mit einiger Aussicht auf Erfolg den Krieg beginnen konnte. Man muß da« den Rusten anrechnen, und darum darf man auch nicht vergessen, daß die Japaner mit ihrem plötzlichen Losschlagen wenig nobel handelten. Sie haben nicht einmal rin Ultimatum sür ange messen erachtet! Allerding« — im Kriege gelten alle Mittel; nicht die Art und Weise, in der der Sieg errungen wird, wird am Ende gewürdigt, es kommt vor allem auf den Erfolg an. Und e« ist in dieser Beziehung schon mancherlei geschehen Indessen, man muß doch sagen, daß es sich dann auch um größere und wichtigere Streitobjekte handelte al« gegenwärtig, wo niemand bestreiten kann, daß in Ostasien Raum für Rußland, Japan und noch eine ganze Reihe von Staaten ist, wo auch Rußland bereit war, seinem heutigen Gegner einen großen Teil, den größten sogar, de« Titulatur-Kaiserreiche« Korea zu überlassen. Aber Japan will alles. Man kann nach seinem bi«herigen Auftreten, besonder« nach dem Uebersall von Port Arthur, getrost an nehmen, daß die junge ostasiatische Großmacht, wenn sie jetzt Rußland gegenüber die Oberhand behält, auch andere Mächte, die in jenen fernen Gegenden interessiert sind, „zu kaufen" versuchen wird. Dar ist nicht weniger unwahrscheinlich, al« der heutige Krieg mit Rußland. Der Angriff auf die russische Flotte von Port Arthur, der ein Uebersall war, ist geglückt; ob ein zweiter ebenso erfolgreich obschneiden wird, bleibt abzuwarten, denn die Russen werden ihre Wachsam- keit jetzt, wo der Krieg selbst im Gange ist, verdoppeln und verdreifachen. Immerhin erkennen sie aus dem wagemutigen Vorgehen der Japaner, daß sie es mit einem sehr entschlossenen Feinde zu tun haben, der mt! Erfolg alle die mörderischen Zerstörung«- mittel der modernen Kriegführung anzuwenden weiß. Doß alle Anstrengungen der Japaner der Zerstörung dc« russischen ostasiatischen Geschwadert gelten, ist selbstverständlich, denn erst darnach haben sie sür olle Landoperationen die unbedingteste Sicherheit. Zudem ist der moralische Effekt, welchen eine Nieder- läge der Russen zur See bedeutet, nicht zu unter schätzen. Ausschlaggebend ist der letztere allerdings nicht; Tatsache bleibt, daß Rußland um so stärker wird, je länger der Krieg dauert, Japan dagegen um so schwächer. Welchen Umfang der neueste Krieg annehmen kann, ist nach seiner Einleitung gar nicht zu sagen: Wir können mit einer Jahretdauer, vielleicht sogar mit einer noch längeren Frist rechnen. Zum Glück ist bei keiner der europäischen Mächte die Lust zum Einmischen groß, und da« ist da« einzig Erfreuliche an der Sache. Auf die Prahlereien einzelner eng lischer Zeitungen ist wenig zu geben; Alt-England war in kriegerischen Aktionen in der neuesten Zeil immer nur groß, wenn e» völlig sicher zu sein glaubte. Und die Entnüchterung, die e« im Buren- Feldzug erlitt, hat seine Vorsicht noch vermehrk. E« möchte schon manche«, aber den Stier bet den Hörnern zu packen, dazu hat e« doch nicht die Lust. So stark die englische Flotte ist, sie hat doch in der französischen einen recht bedeutenden Rivalen, keinen ebenbürtigen, aber sür einen sehr, sehr harten Feldzug vollkommen ausreichenden. Und Frankreich muß seine Neutralität aufgeben, sobald England damit vorangeht. * * * Die letzten heute zu den ostasiatischen Ange legenheiten eingegangenen Telegramme lauten: Berlin, 10. Februar. Die deutschen Marine- altachees in Tokio und Petersburg, Korvetten kapitäne Trummler und Hintze, sind angewiesen worden, sich nach dem Kriegsschauplatz zu begeben. Petersburg, 10. Februar, 5 Uhr 55 Min. morgens. Nach einem Telegramm Alexejews halten alle drei beim Nacht-Torpedoangriff beschädigten Schiffe sich auf Wasser. Kessel und Maschinen sind unbeschädigt. Russischerseits zwei Unter- m'.litärs getötet, fünf ertrunken, acht verwundet. — Nach einem weiteren Telegramm Alexejews vom 9. Februar beschossen fünfzehn japanische Schiffe Port Arthur. Die Festung antwortete. Das Geschwader lichtete die Anker, um am Kampfe leilzunehmen. Nach einstündigem Bombardement steten die Japaner das Feuer ein und dampften südwärts ab. Russischerseits zwei Offiziere, 54 Mann verwundet, zehn Mann tot. Die Kriegs- schiffe „Poltawa", „Diana", „Askold" und „Nowik" erlitten je eine Beschädigung. Petersburg, 10. Februar. Ein japanisches Detachement soll eine Landung bei Port Arthur versucht haben, aber von den Russen daran ge hindert worden sein. Eine weitere Nachricht will wissen, daß Port Arthur von den Japanern heftig beschossen worden ist. Petersburg, 10. Februar. JnMarinekreisen herrscht eine gewisse Besorgnis wegen Führung der russischen Flotte im Osten. Admiral Alexejew soll nicht sehr tüchtig sein. Es wird ohne Rückhalt behauptet, daß Rußland sich in dieser Hinsicht auf mancherlei Ueberraschungen gefaßt machen müsse. Im Generalstab herrscht fieberhafte Tätigkeit. Gestern fand in der Hofkapelle in Anwesenheit des Zaren und der Offiziere ein feierlicher Gottesdienst statt, in welchem die Geistlichen das Kciegsglück der russischen Waffen erflehten. Gestern nachmittag 3 Uhr erklärte der Zar im Winterpalast im Beisein der Großfürsten und Offiziere offiziell den Krieg zwischen Rußland und Japan. Petersburg, 10. Februar. Die Polizei nahm sämtlichen militärpflichtigen Personen die in deren Besitz befindlichen Zivilpässe ab, sodaß sie ihren Wohnsitz nicht verlassen können. Petersburg. 10. Februar. Sämtliche Truppen des Kursker und Kostromaer Militärbezirks erhielten Ordre für Ostasien. Sämtliche Fahrzeuge der russi schen Mittelmeerflotte wurden dem Kommando des Admirals Alexejew unterstellt. Paris, 10. Februar. Die Nachricht von der Beschießung der russischen Kriegsflotte hat in allen Kreisen einen niederschmetternden Eindruck gemacht. Auf den Straßen herrscht ungewöhnliches Leben. Auf der Börse gab es gestern große Unruhe. London, 10. Februar. Die Blätter billigen den Angriff der japanischen Flotte auf Port Arthur und drücken die Ansicht aus, daß der Abbruch der diplomatischen Beziehungen tatsächlich die Kriegserklärung bilde. Mehrere Blätter erklären, daß ein kurzer Krieg für England Vorteile habe, ein längerer Krieg dagegen dem englischen Handel empfindlich schaden könne. London, 10. Februar. Von den beschädigten drei russischen Schiffen sind zwei augenblicklich außer Gefecht gesetzt, dürften aber trotz des Schadens wieder seetüchtig sein. Das dritte treibt ohne Schraube und Steuer auf hoher See. Das Schicksal der Mannschaft ist noch unbekannt. Eine drahtliche Meldung aus Tschifu besagt: die See schlacht vor Port Arthur dauere fort, bisher ohne großen Schaden auf beiden Seiten. Nach einer weiteren Meldung wurde der russische Kreuzer bei der japanischen Torpedoattacke in den Grund gebohrt. London, 10. Febr. Ein japanisches Detache ment soll in der Nähe von Hongkong trotz der russischen Kriegsschiffe gelandet sein. London, 10. Februar. Morgen, spätestens übermorgen wird im englischen Unterhause die Er klärung der Regierung bezüglich der englischen Neutralität erwartet. Wie verlautet, wird im gleichen Sinne Delcaffe in der französischen Kammer eine Erklärung abgeben. Port Arthur, 10. Februar. Die russische Admiralität hat den Mitgliedern der Presse den Zutritt zu den russischen Kriegsschiffen untersagt, dagegen die Begleitung des Landheeres gestattet. Tokio, 10. Februar. Eine formelle Kriegs erklärung durch die japanisches Regierung wird hier für Freitag erwartet, nachdem der russische Gesandte, Baron Rosen, abgereist sein wird. Die erste, die zwölfte und die Garde-Division sind zu nächst mobilisiert. Truppentransportschiffe, deren Zahl unbekannt ist, sind bereits unterwegs, eskor tiert von Kriegsfahrzeugen. Das Auswärtige Amt hat eine begründete Darlegung über den Abbruch der diplomatischen Beziehungen veröffentlicht. Tschifu, 10. Februar. Die Beschießung von Port Arthur dauerte 1 Stunde. Die Japaner zielten gut, die Russen zu kurz. Da die Gefechts weite nur 3 Meilen betrug, wurden die Russen durch Raummangel in ihrer Bewegungsfreiheit ge hindert. Sic versuchten die sinkenden Schiffe aus zupumpen. Schanghai, 10. Februar. Russische Truppen passierten den Dalafluß. Die Kaiserin-Mutter soll sich zur Flucht anschicken. Washington, 10. Februar. Nach geheimen älteren Vereinbarungen übernimmt der amerikanische Gesandte in Petersburg den Schutz der japanischen Untertanen in Rußland. Washington, 10. Febr. Das Kabinet hielt gestern eine zweistündige Beratung ab und be schloß, daß die Union vollständig neutral bleiben wird.