Volltext Seite (XML)
Verrat. Bon HanS Wald. 18. Fortsetzung. (Nachdruck verboten.) Da war da» Wort in den Gedanken aufgestiegen, daS Wort „Abenteuerin", daS sich nie über die Lippen deS künftigen Diplomaten gewagt haben würde. Dasselbe Wort, daß Oberst von Marigny in seinem Schlummer, in seinen Gedanken störte: War Anne von Marigny auf dem Wege, eine Abenteuerin zu werden; war sie eS schon geworden? Während die andern still dachten, und sich doch nicht getrauten, ihrem Sinnen offenkundigen Aus. druck zu geben, plauderte Frau von Marigny in fast übermütiger Laune weiter, meist sich an Made leine, dann und wann aber auch an Walter von Echolting wendend. Seine Antworten waren be- stimmt und klar, wie immer, aber wie schwer sich mitunter die Worte von seinen Lippen lösten, das gewahrte niemand, als die siegende Frau. Leicht hatte sie die Zusage deS Besuchs erhalten, und sie mühte sich nun, daS Verlangen zu erklären. Aber schon dies veranlaßte den alten Herrn Rüffler zu leisem Kopfschtttteln, doch vermied er eS klug, auf die neckenden Worte AnneS irgendwie einzugehen. Er dachte mit Bezug auf die beiden Brüder wohl auch: „AuL den Augen — auS dem Sinn!" Die Tochter seines einstigen Freundes, deS Kapitäns de Pervier, für eine Abenteuerin zu halten, daS wäre ihm nie in den Sinn gekommen. Man wollte aufbrechen. Im Begriff, die Hand- schuhe anzuziehen, fiel einer derselben Frau von Marigny aus den Fingern und auf den Stuhl, den sie bisher benutzt. Sie beugte sich darnach, und im gleichen Augenblick auch Walter von Schöl ling. Es war keine Sekunde, daß die beiden greifenden Hände sich berührten, aber in dem Gesicht ver eleganten Dame, wie deS Offiziers lohte eS auf wie eine Feuerglut. Aber rasch gefaßt hielt Anne von Marigny ihre Rechte hin und sagte heiter: „Also eS gilt, meine Herren! Sie kommen?" Doch sie sah nur den jüngeren Bruder an, sie reichte nur ihm die Hand, während sie Georg liebenswürdig zunickie. Hell schlug die schön geschnitzte Uhr in der Ecke. Walter von Schölling fuhr empor: „Ich bitte, mich jetzt zu entschuldigen, ich habe noch kurzen Dienst!" „Auch heute haben Sie sich nicht davon be freien können?" fragte Anne mit leise zuckenden Lippen. Er neigte sich auf ihre schlanken Finger nieder. „Ich bitte, mich nicht mißzuverstehen. Es ist nur ein kurzer Dienst, und ich behielt ihn, weil ich annahm, eS würde meinem Bruder nicht unlieb sein, mich zu becleiten. An die Ehre einer so ausgezeichneten Gesellschaft konnte ich nicht denken!" „Nun, wir haben noch etwas Zeit. Könnten auch wir Sie nicht begleiten, Herr Leutnant?" Es lag so viel freundliche Herzlichkeit in ihrer Stimme, daß es nicht unbemerkt bleiben konnte. Schelmisch drohte Herr Rüffler mit dem Finger: „Anne, Anne, daß Sie nur Ihre eigenste Gesinnung nicht verlieren!" „Kannst Du eS nicht möglich machen, Walter?" fragte sein Bruder, von einem leisen Gefühl der neidischen Eifersucht getrieben. Der Artillerie-Osfizier vermied eS, dem Blick der klugen Augen zu begegnen, die jetzt ihn mehr wie liebenswürdig anschauten. „ES würde eine Unbequemlichkeit sür Eie sein, gnädige Frau!" erwiderte er in einiger Verlegenheit. „Glauben Sie, daß wir nach so heileren Stunden einige Unbequemlichkeit scheuen würden?" „Nun denn, da Sie so freundlich sind, muß ich eS eben offen sagen: eS ist unmöglich. Die Dienst vorschriften sind streng und bestimmt." Er war wieder ganz der gemessene, von der Bedeutung seines Dienstes durchdrungene Offizier, dessen Grenzen für ihn ein sür allemal fest standen. Frau von Marigny ließ die forschenden Augen von Walter zu den Uebrigen schweifen, für alle war diese Antwort genügend. So mußte sie eS denn auch sür sie sein. Aber um die vollen Lippen zog sich blitzartig ein Zug von hochmütiger Härte, und die Spitze deS zierlichen Stiefels klopfte unter dem Saum deS reichen KleideS ungeduldig den Boden. (Fortsetzung folgt.) daS Schick Verantwortlicher Redakteur: Emil Horn. — Druck und Verlag: Horn L Lehmann, Hohenstein-Ernstthal. tigl. Lücks. Sonnabend abend punkt '^9 Uhr Versammlung im Vereinslokal. Um zahlreichen Besuch bittet Dar Vorslsnü. Sparverein Einigkeit. Heute Sonnabend punkt ^9 Uhr Hauptversammlung. Der Vorstand. Ltack-Iliesfei' in Hohenstein-Ernstthal. Hotol äi tzi Sonnabend, den 6. Februar 1904: Die schöne Kloster biiuerin, oder: bi« M«ii in ilb-bMi, Volksstück in 5 Akten. Ergebenst ladet ein Die Direktion. Heute Sonnabend saure Flecke. Rich. Schönland, Bahnstr Kuken- Linderungsmittet, als: Emser und Sodener MinernlpajMen, km86l-8slr, 8slmiskps8kill6n, Eachou, prima bayrischen Malz, Malz-Extrakt re., echt schwarzen <l0!wnni8btz6r8rlkt, garantiert reinen >Vrl6llIl0lä6L8klkt empfiehlt in nur besten Waren Lmil UKIig, Drogerie. Ossttiaus Qarküotis. Sonnabend, Sonntag und Montag M Großes Bockbierfeft, wozu freundlichst einladet Paul Ritter. 6«8tIl«U8 LUI LSkKo. Sonnabend, den 6. Februar, abends ^9 Uhr Krone VlU8ver8WinIuU. Referent: Herr Reichstagsabgeordneter Goldstein. Diese nachn Für! sind in Müller Reinho Schelle Koch I anstalts Wagne ordnete Bürger! Schmie! Böttger armenpf ordneter direklor Beckert, Hausarzt Stadtvei Fleischer Wagner. Nestler. Zuni Diei von Tag geführten ist bald i Okahandj diese Befi wegen sei orden m jacken vc bei Okahi belagerter wird auch dem der dorthin a sperren, d nicht auf Bei < Hauptkrä, sich die Viehs nw ein große, daß eS x schneiden, stadt entfk Hebung. Gouve in Swako Truppen Marineex; fern und > Verstärkun der Damp gänzung Geschütze i Verbindung Privat Windhuk, metzelung Kindern v Berichten ledigt. Al genannt: 5 priesz in Bremen. 2 „Höpner, 8 v. FalckenI Schwer ve» Ein «r.^ Glück verleiht ein zartes, reines Gesicht, rosiges, jugendfrisches Aussehen, weiße, sammetweiche Haut und blen dend schöner Teint. Alles dies erzeugt: Radebeuler LlMM-Nmbcd-M «Bergmann LCo, Radebeul-Dresden allein echte Schutzmarke: Steckenpferd, a St. 50 Pf. i. d. Mohrcnapothckc, Engelapothelc und bei C. Floß, in Lugau: Apoth. Wimmer, in Oberlungwitz: Apoth. Krause, in GerSdorf: Apotheker Rausch und Max Herold. Blitzschnell wird alles Unschöne, als: Kinnen, Sommersprossen, pusseln. Mit esser einer blendenden Schönheit weichen, wenn man Lanolin-Tecrseife,Lanolin- Kräuterseife oder Lanolin- Goldcreamseise von der Lydia - Parfümerie Berlin benutzt. Echt ä Stück 50 H»fg. zu haben im Hleichenöach'schen Ari senr- und Aarsümerie-Heschäst, Dresdnerstraße 6. K. u. .9. 790/ 2. A/aE 742. ä'äo/i«. Kleider- und Blousen-Stosse zu billigen Preisen gibt ab Adolf Woget, Lungwitzerstraße 16. Kautschuk-, Metall- Und Signier-Stempel jeder Art liefert in bester Ausführung zu billigsten Preisen die Kuchdrulkerei des Anzeigers, Bahnsteaße 3. Ein Mädchen für leichte Arbeit sucht Wilh. Kirchner. Spulst sofort gesucht Oststraße 64. Läden sowie Halb-Mage im ganzen oder getrennt zu ver mieten. Zu erfahren in der Ex pedition des „Anzeigers". Eine Dachstube mit daranstoßendem Schlafstübchen sofort zu vermieten Neumarkt K. Kulmbacher Bierhaus. Sonnabend, Sonntag und Montag, den 6., 7. und 8. Februar, A W AlmWer Mm aus der Brauerei Sandler, Kulmbach. Hierzu ladet freundlichst ein Paul Uhlig. Ali. Empfehle obiges Bockbier auch in Flaschen. Kranken - Unterstütznngs - Berein „Brüderschaft", eingeschr. Hilfskasse. Montag, den 8. Februar 1904, abends ^8 Uhr findet im großen Gastzimmer des Stadthauses die ordnungsgemäße kvnvnslvsnssminlung statt. Hierzu ladet die Mitglieder, unter Einhaltung endstehender Tagesordnung, höflichst zu zahlreichem und pünktlichem Erscheinen ein^ Karl Baumgärtel, Vorsitzender. Hohenstein-Ernstthal, den 28. Januar 1904. Tagesordnung: 1., Vortrag der Jahresrechnung auf 1903 und Richtigsprechung derselben. 2., Festsetzung der Gehälter sür die Verwaltung. 3., Wahl eines Kassenverwalters infolge Abgang unseres langjährigen. 4 , Neuwahl der Vorstands- und Ersatzwahl der ausscheidenden Ver waltungsmitglieder. 5 ., Wahl eines Kassenarztes. 6 ., Allgemeines. Es ladet freundlichst ein Paul Pöhlmann. Mtag, ÜM 8. Mr. MmmMgMM, nachm. 5 Uhr Wellfleisch. Sonnabend, Sonntag und Montag, den 6., 7. und 8. Februar: Bockbierausschank. Restaurant zur kleide», ll0b6N8ttziv-Lrn8ttbaI. Sonnabend, Sonntag und Montag: Schlachtfest, von 11 Uhr an Wellfleisch, abends Schweinsknochen nnd Klötze. Hierzu ladet freundlichst ein Emil Baumgärtel, Pulverdampf. Sonnabend: Schweinsknochen und Ktöße. Es ladet freundlichst ein Marti« Bergmann. KMM M l-ibstb. Sonnabend, den 6., Sonntag, den 7. und Montag, den 8. Februar: Üoelckiel'-Hu88ekanl<, Lorenz's Restauration. Nächsten Sonnabend, Sonntag und Montag ladet zu echt Kulmbacher Bockbier ganz ergebenst ein Louis Lorenz. Feiner Komiker (Spezialität). Rettig gratis. Rettig gratis. Uhlig s Restaurant, Oberlungwitz. Nächsten Sonntag und Montag, den 7. und 8. Februar, Lockbier-Altsschank. An beiden Tagen Schweinsknochen mit Klößen, Bratwurst und Sauerkraut, wozu ergebenst einladet Alban Uhlig. Gasthof Falken. Sonntag, von nachmittag 4 Uhr an »GGvnHivk« kalkmusik, verbunden mit Kaffeeschnmus, wozu ergebenst einladet Hermann Görner. Ziäcit. IZeamterisoduIe LU Fviekau. ^»meldungan tür das näetmta <Mtmn baginnanda naus 8eliulfabr uMmmi dis UnteiMielinatku antxe^kn. Das Institut mt mim für dm I^vtimbn Luraaubarrmten in Hübrixam Xnr8U8 vorlmrmtmiM bllmtzlmng^aimtalt. Uro8p6lct6 xu Oimmtkn. vor vür^ormoi^or: vor viroktor: I-eitkt. Hemmann. Bringe meine sehr dauerhaft und praktisch gearbeitete, in allen Ständen beliebt gewordene in empfehlende Erinnerung. Bekanntmachung. Bei meinem Wegzuge von Hohenstein-Ernstthal erlaube ich mir bekannt zu geben, daß ich für meine Ehefrau Helene Mannstadt geb. Hoppe, Pfarrhain Nr. 26, nichts bezahle, falls dieselbe etwa auf meinen Namen geborgt haben sollte. kiedarä Mnv8tiM. Gleichzeitig empfehle ich mein Lager in Wringmaschinen, nur das beste Fabrikat. Hochachtend Msx Nilsvkoia, Oberlungwitz. Böttcherei und Waschmaschinenbau. i Malle- M Lungmitzerstr. M empfiehlt ff. Schellfisch, ff. Eablia«, Flußkarpfen, täglich große Auswahl allerhand Fischwaren «ud Delikatesten. lVIai-ALU-ikis bvrxestellt mit grösster blende keinstsu bolsteiner Itnbmes (8nbnv), bester birsntr kür fsiris Outtsr. 7.u Im.be» in nlleo besseren Oesebükteu.