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Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt und Anzeiger : 23.06.1941
- Erscheinungsdatum
- 1941-06-23
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841112631-194106233
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841112631-19410623
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841112631-19410623
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1941
-
Monat
1941-06
- Tag 1941-06-23
-
Monat
1941-06
-
Jahr
1941
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bro» cher c de» n ge- änien inbar u bi» n sich umä- w der !kung , da» > and Sol. mpf« ini Sehr- «fehl hnen incm esehl rant» icksal da» l i» egott ni «ats- lnto- er- eich- sch- Nol- >äfte s-Il ai hat vär» !!uf- sich urch den lär« -gs- e. ist st" in li die Ra» UNg les us- N- i iS- en- md len rs- ln, es» >: ni. Ze» m- di- ca- che 'ssk 5taiN und verdreitungzgebiet Sachsen und Nachbarländer V. 8«. Langburkersdors. — Noch gut adgegange». Auf hatte. Zur Klärung des llnfallhergangs werde» wird darüber hinaus der Etudrenkommission wäh- 0is Lssloknirücks Kas. und -ei et». sie fühlen sich unseren Soldaten herzlich und verbunden, und Front und Heimat erfüllen ihre Pflicht. gibt nur ein Gebot: Tapfer sein! — denn unsere Tapferkeit wenden wir Übles und Feldpostfendungen jeder Art, di« in der Anschrift eine Feldpostnummer tragen, werden von der Deut schen Neichspoft weder angenommen noch befördert. Aushebung der Feldpostsperre wird durch Presse ond Rundfunk bckanntgegeben. Fall auch eine bei einem Einbruch gestohlene fette befand, die Uhren, wertvollen Schmuck 6000 Mark Bargeld enthielt. rend des auf vier Tage berechneten Aufenthaltes wichtige Aufschlüsse vermitteln. Zeugen, insbesondere die Mitreisenden, gebeten, sich bei der nächsten Polizcidienststelle oder bei der Kri minalpolizei Leipzig zu melden. sich dir Flasche gegenseitig zuzuwerse«. Plötzlich explodiert« sie, und die Elassplitter zerrissen Helmut Kreutziger die Halsschlagader. Der Jung« war nicht mehr zu retten und starb durch Verblutung. Zur gleichen Zeit wird aus Hirschberg ein ebenso verhängnisvoller Jungenstreich gemeldet, durch den der zehnjährig« Horst Menzel in Mittelfchreiberhau schwer verletzt wurde. Der Zunge ging zufällig an einer Stelle vorüber, wo eine mit Karbid und Was- ser gefüllte Flasche niedergelegt worden war. Die Flasche explodierte, und die Scherben verletzten den Jungen so schwer an den Augen, daß er das Augen- licht einbüßen dürfte. Lande hab' ich viel gesehn, Nach den Besten blickt' ich allerwärtsi Abel möge mir geschehn, Wenn ich je bereden lieh mein Herz, Daß ihm wohlgefalle Fremder Lande Brauch: Wenn ich lügen wollte, lohnt« mir es auch? Deutsche Zucht geht über alle. Treu und redlich werken und schaffen die Män ner und Frauen unseres Volkes für den deutschen keilte e.-u.: rr.27 Uhr, morgen k.«: 4.S7Uhr. Sieg: innig tapfer Es durch Aus Bernsdorf Schulungsabend der Politischen Leiter, Walter und Warte der DAF. und NSV. Der letzte Schulungsabend wurde vom Schulung? lcitcr, Pg. Plattner, mit einem Führerwort einge l«n dürfe»! Und diese Aufgabe, das z» verhindern, bleibt uns vorbehalten." Deutschland wird siegen, weil ein ganzes Volk tapfer und treu ist und gern und freudig seine Pflicht tut, die dieser Kamps von ihm fordert! Hcrausm . and Perteycr: Dr. Erich Ari Ich Stell vertretender Hanmichrittleiter: Walter Stecaer. Rotationsdruck: Firma Dr. Älban Frisch. Hoben- stcin-Ernlttlml. — Anteiaenberechnuna nach Preisliste 7. Böses von unserem Volke ab, ihm von seinen Fein den und Neidern zugcsügt und zugedacht, machen ir ihre Anschläge zunichte, vereiteln wir ihre ,-läne. „Das oberste Gesetz der Tapferkeit heischt kei neswegs, Unrecht zuzufügen, sondern vielmehr das- selbe abzuwenden" — ja, so soll es sein in allen Dingen. Jeder, der in der Gemeinschaft unseres Volkes lebt, hat Pflichten, keiner ist hiervon frei und von ihnen entbunden, ganz gleich, wer er sei und wo er stehe: jeder mutz tapfer sein und Unrecht abwenden. Der neue Roman unseres Blattes — „Kampf um Er z" von M. Bergemann — erzählt uns in fesselnder Weise vom Kampf und Sieg des deutschen Volkes im Jahre 19-10; vor allem aber behandelt er das Schicksal von deutschen Menschen auf vorge schobenem Posten, die Heimtücke, Verrat und Nie dertracht zu überwinden haben, — jedoch das Be wusstsein ihrer Zusammengehörigkeit und Verbun denheit wird dadurch noch stärker und zeigt sich tn herrlichen, leuchtenden Taten. Ein deutsches Mädchen ist es, das diese goldenen Worte spricht: „Nicht, das; ich Angst davor habe, hier eines Tages verschwinden zu müssen. Das ist mir völlig gleichgültig. Im Gegenteil, ich wäre glücklich, in dieser entscheidenden Schicksalsstunde Großdeutschlands mich in der Heimat einsetzen zu dürfen! Aber noch haben wir andere Pflichten, die > uns hier festhalten und für die Stärkung der deut schen Kampffront nicht weniger bedeutungsvoll sind! ' Auf unseren Halden liegen Tausende von Tonnen Eisenerz, die nach Deutschland müssen und unter kei nen Umständen den Westmüchlcn in die Hände fal- 1 Var »sonn» LoA mvrkk krok > kr ist »in lungbofn, vnsk-rvlriick vn6 vn- ff dem Mittelweg überfuhren die Pferde eines Wirt- schastswagens, die durchgegangen waren, den von einem fünfjährigen Mädel geschobenen Kinderwagen, in dem ein Kleinkind lag. Die Kinder wurden beide verletzt in das Krankenhaus gebracht, wo sich glücklicherweise herausstellte, daß die Verletzungen nicht schwer waren. Aus Leipzig Aus dem Zuge gefallen und tödlich überfahren Aus dem Neichsbahngelände in Flur Hartmanns dorf wurde die Leiche der 17jährigen Lucie Placzek aus Sitzendorf im Schwarzatal ausgefunden. Das junge Mädchen war aus der Heimfahrt aus dem Aus Chemnitz Elternpaar als Hehler Eine Strafkammer des Landgerichts Chemnitz verurteilte den 1896 geborenen Max Oswald Reinsch und seine 1895 geborene Ehefrau Helene Margarete geb. Heymann wegen gewerbsmässiger Hehlerei, den Ehemann zu fünf Jahren Zuchthaus und fünf Jah ren Ehrverlust, die Ehefrau zu eineinhalb Jahren Zuchthaus und drei Jahren Ehrverlust Kegen beide wurde die Zulässigkeit von Polizeiaufsicht erklärt. Die Angeklagten, von denen der Ehemann bereit- erheblich vorbestraft war, hatten sich in großem Aus maß als Hehler ihres Sohnes betätigt, der in rund 80 Fällen Diebstähle von Geld, Lebensmitteln und Schmuck begangen hatte. Die Angeklagten erwarben fast das gesamte Diebesgut, unter dem sich in einem Belgischer Besuch in Sachsen Dresden. — In der Kanhauptstadt traf am Sonn tagmittag, von Vertretern zuständiger deutscher Stel len begleitet, eine Studienkommission der belgischen Arbeitseinfatzverwaltung ein. Die Abordnung, die direkt von Brüssel kommt und der 18 Herren ange hören, wird geführt von Generaldirektor de Boghel vom belgischen Arbeitsministerium sowie von Ecne- raldireltor Hendricks, dem Leiter eines Arbeitsamtes. Der erste Tag des Aufenthaltes im Reiche diente dem Besuche von Dresdner Sehenswürdigkeiten. Mit einer Reihe von Besichtigungen, u. a. im Landes- arbeitsnmt, in der Eauwaltung der DAF. sowie der Umschulungswerkstätte „Eisen und Metall" der DAF. werden die Teilnehmer der Studienkommission in das Wesen des deutschen Arbeitseinsatzes eingefiihrt werden. Sie werden sich ferner eingehend über den Arbeitseinsatz belgischer Arbeitskräfte in Sachsen unterrichten, die in Frage kommenden Betriebe be- Kleine Notizen Vollkornbrot und Gaststätten. Die Wirtschafts gruppe Gaststätten- und Behcrbergungsgewerbe hat sich nun ebenfalls in den Dienst der Vollkornbrot aktion gestellt und alle Leiter ihrer Unterabteilungen auf die Bedeutung des Vollkornbrotes hingewiescn. Darüber hinaus hat sich der Reichsverband zur Förderung des Gaststättengewcrbes bereit erklärt, be sondere Plakate in den Gaststätten unterzubringen, die den Gast auf das Vollkornbrot aufmerksam machen. Kreisbauernführer- Dienstbesprechung Dresden. — Unter Leitung des Landesobmanns der Landesbauernschast Sachsen, Bauer Waller Erd mann, Streumen, kamen die Kreisbauernführer mit ihren Stabsleitern zu einer Dienstbesprechung zu sammen. Landesobmann Erdmann nahm hierbei Gelegenheit, den neuen Kreisbauernführer von Grimma, Bauer Alfred Herrmann, Großsteinberg, der zum erstenmal an einer Dienstbesprechung teilnahm, zu begrüßen. Desgleichen stellte er den Bauer Bruno Arnhold, Riemsdorf über Meißen, vor, der den kom missarischen Vorsitz des Ectreidewirtschafksverbandes Sachsen übernommen hat. Landesobmann Erdmann sprach dem Landeshauptabteilungsleiter III Bauer Walther Busch, der infolge dienstlicher Überlastung sein bisheriges Amt als Vorsitzender des Getreide wirtschaftsverbandes niedergelegt hat, den Dank für seine hervorragenden Leistungen aus. Die Vorsitzenden der Wirtschaftsverbände sowie die Landeshauptabteilungsleiter und einige Sach bearbeiter der Landesbauernschast berichteten über wichtige aktuelle Fragen und gaben den Kreisbauern- führern Richtlinien für ihre weitere Arbeit. Landes hauptabteilungsleiter Bauer Schumann gab noch be kannt, daß das sächsische Landvolk für das 2. Kriegs winterhilfswerk einen Betrag geopfert hat, der eine Million Reichsmark übersteigt. . Ab Montag Fel-postsperre für einige Lage! Ab Montag tritt für d«n Feldpostoerkehr mat—Front für einige Tag« F«ldpostsp«rre Die Parole Di«n»tag, den 2k. Juni Die wahre Ehrliebe ist die Quelle aller helden mütigen Handlungen und aller nutzbaren Unterneh mungen, die auf der Welt geschehen. Freiherr vom und zum Stein enibskrück. KLK5 6arbo«1sofon wenigen ^inutsn für wenig 6sl6. t<o5tvn- !oro ävrkonft gib! fbnsn Lebensgefährlicher Unfug Löbau. — In letzter Zeit häufen sich die Fälle in-denen Jugendliche mit Karbid gefüllte Flaschen oder Behältnisse mit Wasser füllen, um eine Explo sion herbeizufllhrcn. Es handelt sich dabei in jedem Falle um einen lebensgefährlichen Unfug, vor dem Eltern und Erzieher die Jugend nicht oft genug warnen können. Eine solche, durch leichtsinnigen Unfug herbeige- führte Explosion forderte in Löbau ein Todesopfer. Der Schulknabe Helmut Kreutziger war an der Neu- salzacr-Straße mit Riibenverziehen beschäftigt. Einer seiner Kameraden hatte eine Flasche mit Karbid und dann mit Wasser gefüllt, und die Jungen begannen, Aus Gersdorf Eersdorfer Steinkohlenbau-Bercin Infolge Abbaues außergewöhnlich stark gestörter und unreiner Flözteile ging sowohl die Gesamtför- derung wie der Schichtförderanteil im Geschäftsjahr 1940 um rund 15 Prozent zurück. Da andererseits die Ausgaben so gut wie unverändert blieben, weist der Abschluß bei 0,066 (0,067) Millionen Mark Abschreibungen einen Verlust von 0,167 aus (0,022 Reingewinn, aus dem eine Dividende von 5 Prozent unter teilweiser Heranziehung der freiwilligen Rücklage auf das 0,5 Mil lionen Mark betragende Aktienkapital verteilt wurde). Der auf den 10. Juli nach Chemnitz einbe rufenen Hauptversammlung wird vorgeschlagen, den Verlust durch Auslösung der gesetzlichen Rücklage von 0,191 und Teilauflösung der freiwilligen Rücklage mit 0,036 auszugleichen. Nach der Gewinn- und Verlustrechnung ging der Jahresertrag von 1,654 auf 1,436 zurück. Für Löhne und Gehälter waren 1,284 (1,287), für soziale Abgaben 0,238 (0,233) und für Steuern 0,026 (0,053) aufzuwenden. In der Bilanz haben die meisten Posten nur ganz geringfügige Veränderungen gegenüber dem Vorjahr erfahren. le^t- Hierauf sprach «r über Junen- und Außen- flössen zu befreien, die für unser Dasein verderblich polit»^ Im Anschluß daran erteilte er das Wort sind. Und wenn auch «ine Säuberung nicht an dem Kulturhauptftellenleiter Pg. Krause, der aus- einem Tage erfolgen kann, so soll sich doch keine Er» ging von dem Wort des Führers: „Der National- fcheinung, die an dieser Verderbung teilnimmt, dar» sozialismus hat es sich zur Aufgabe gestellt, das über täuschen, daß auch für sie früher oder später deutsche Volk und sein Leben von all jenen Ein-i die Stunde der Beseitigung schlägt". suchen sowie die Unterbringung der belgischen Arbei ¬ ter in Augenschein nehmen. Ein Gedankenaustausch . - . . mit den führenden deutschen Stellen im Gau Sachsen Kreise Ratibor, wo es >cin Landjahr abgeleisiet Hohe«siein-Lr»stthal, 23. Juni Das deutsch« Volk ist zu einem heldischen Kampf angetreten, der ihm die Freiheit der Zukunft brin gen soll; seine Feinde, die es für alle Zeiten knech ten und versklav«» wollten, werde» ihr Ziel nie und »immer erreichen; denn dafür sorgt das siegreiche deutsche Schwert, sorgt jeder einzelne unseres Vol kes, sorgen Manu wie Frau in unermüdlichem Ein satz. Mit Stolz blicken wir auf die kühnen Wasfen- taten unserer Truppen, von denen noch die kommenden Geschlechter erzählen werden; und wir sind glücklich, in dieser geschichtlich großen und be wegten Zeit — der größten unseres Vaterlandes — leben und an unserem Teil mit kämpsen zu dürsen; denn wir erringen die lichte Zukunst nicht nur sür uns. sondern auch für unsere Kinder und Kindes kinder, wir erringen sie für Deutschland, für die Wclt. „Deutschland! Vaterland! ... du bist Europas Herz!" so rief einst der Dichter Christian Dietrich Grabbe aus, und dieses Herz schlägt sür alles Gute, Edle, Schöne und Reine, für das Göttliche in der Welt, von dem es seine Kraft zum Leben und Wir ken empfängt, um daniit in reicher Weise zu segnen und zu beglücken. Heilig' Vaterland, du schönstes und teuerstes von allen; das, was Herr Walther von der Vogelmeide einst sang, gilt, solange deutsche Menschen leben und streben, weben und sind: livoLtruck verboten!« Uhr und von freude sprühenden braunen Augen gaben ihrem schmalen Antlitz eine eigene Note. Das charakter volle Kinn jedoch erweckte den Eindruck, daß ihr bei all ihrer Schönheit eine gesunde Willenskraft nicht fremd war. „Guten Morgen, Kinder! /'Ihr müßt schon ent ¬ schuldigen, wenn ich mich etwas verspätet habe. Schalte gleich mal den Rundfunk ein, Eülli Was wollen wir heute machen? Na ja, ich weiß schon. Ich werde mal eure schlanken Beine in die Kur neh men." Während die junge Türkin an das Funkgerät trat und den Großsender Ankara einschaltcte, warf Krith geschwind ihre Sachen ab und stand fertig in ihrem blauseidenen Trikot da. Schon rauschten die rhythmischen Klänge einer türkischen Dancingkapelle durch die schwüle Morgen luft und jagten wie losgelassene Raketen zwischen den hohen Fabrikschornsteinen hindurch in den Äther hinaus. Grith nahm auf einem etwas erhöhten Podest Uhr blickend, erschrocken ausrief: „Ei der Tausend! Es ist schon sieben durch!" Sie drückte mit dem Fuß auf das Gaspedal steigerte die Geschwindigkeit in kürzester Frist siebzig auf hundert Kilometer. schlankgewachsene junge Mädchen, nur mit einem Badetrikot über Brust und Hüfter: und winkten der heransausendcn Amazone grüßend zu. Grith klinkte den Schlag aus und ließ ihren Vater aussteigen. Sic selbst fetzte mit einem eleganten Flanlensprung über den Fond des Wagens hinweg, gab dem völlig verdutzten alten Herrn noch schnell einen flüchtigen Kuß und huschte übermütig die breite Vürotreppe empor auf das flache Dach, wo die elf weiblichen Büroangcstellten schon alles zur Mor gengymnastik vorbereitet hatten. Die erst zweiundzwanzigjährige Grith Raimund war eine ungewöhnlich gute Erscheinung. Ihre eigenwillige kleine 'Rase mit der lustigen, Ausstül pung, der schöngezeichnete Mund und die vor Lcbcns- „Achtung! Eins-zwei—eins—zwei — eins — zwei . . ." Die jungen Mädchen hoben die Köpfe und began nen leise zu kichern. Mitten in der Bewegung wendete Grith geschmei dig den Kopf. In der Tür, die nach unten führte, stand ein jun ger Mann und sah mit lächelndem Gesicht zu, wie s die Mädels nach den flotten Weisen der Musik ihre schlanken Beine mit graziösem Schwung auf und nie der wippten. Ein Bild, das ihn gerade entzückte. Als er mit dem Korkhelm in der Hand dastand, der Inbegriff kühler Selbstsicherheit und gemessener Höflichkeit, würde ein gelegentlicher Beobachter ihn kauin für den Mann gehalten haben, der in einem Jahrzehnt Schulter an Schulter mit Geheimrat Rai mund und vierhundert deutschen Facharbeitern das größte Berg- und Hüttenwerk Kleinasiens aus dem Bo den gestampft hatte. Er trug ein braunes Seidenhemd.1 Ausstellung und kommandierte nach den scharfen Rhythmen der Musik: „Wir heben das rechte Bein, halten es mit der Hand fest und wiederholen die Übung vom letzten Freitag. Achtung! Eins — zwei — drei — vier —! Eins — zwei —" Die elf Grazien hielten das rechte Bein scharf angezogen in der Hand und hüpften wie die Störche auf einem Vein im Kreise herum. „Haaaaalt!" erklang Eriths Stimme von neuem. „Wir wechseln jetzt das Bein und machen die Übung noch einmal. Achtung! Eins — zwei — drei — vier —! Eins — zwei —" „Haaaalt! Beim vorigen Mal ging es viel bes ser. Wir werden diese Übung des öfteren wieder holen." Sie ließ eine kurze Pause eintrctcn, dann gab sie das Kommando: „Alles auf deir Rücken legen, die Arme unter dem Kopf verschränkt. Nacheinander erst das rechte, daun das linke Bein auf und ab wippen!" Grith legte sich auf den weichen Teppich nieder und turnte mit. das am Hals offen stand, Breecheshosen und Gama schen. Seine schlanke, sehnige Gestalt machte denl Eindruck konzentrierte Kraft und rascher Entschlos senheit. Grith sprang sofort aus und trat auf ihn zu. „Guten Morgen. Rolf! Du darfst uns jetzt un möglich stören. Wir machen unsere Übungen — in zehn Minuten sind wir fertig." Der Grubeningenieur Rolf Hartung zeigte lachend eine Reihe blendendweißer Zähne. „Schade, Grith. Ich hätte euch gern noch ein biß chen zugesehen", sagte er bedauernd. „Es ist ein prächtiger Anblick, mit welcher Grazie ihr euch be wegt. Am liebsten würde ich gleich selbst mit« machen." Grith hob lachend den Finger. „Zwischen den jungen Mädchen? Das könnte dir so passen, alter Schwerennöter! Laß mich das nicht noch einmal hören! Aber nun geh schon. Männlich« Zuschauer können wir nicht gebrauchen." Er seufzte. „Dann gibst du mir vielleicht schnell die Büro« schlüssel, die du gestern abend in der Eile mitgenom- Schneid in eine Kurve. „Wir fahren ja kaum hundert! Schau nur, dort tauchen schon die Schorn steine auf." „Aber ich mache es jetzt wahr. Es ist heute das letztemal, daß ich mit dir fahre. Ich bin doch kein Jüngling mehr! Als wenn du nicht noch rechtzei tig genug zu deinen ..." „Was soll ich denn machen, Papa?" unterbrach Grith, einen schalkhaften Seitenblick auf ihren Vater werfend. „Die Mädels stehen schon tm Sportdreß auf ihrem Platz und halten Ausschau!" Sie stoppte das Tempo ab, bog in eine Seiten straße ein und hielt kurz darauf vor dein Verwal tungsgebäude des großen Berg- und Hüttenwerkes. Auf dem flachen Dache des Gebäudes standen elf 1. Kapitel Ein Schleier van Staub zitterte über der klei nen, am Schwarzen Meer gelegenen Eebirgsstadt Samsua und brachte einen matten Eoldton in die schwüle Morgenluft, als Grith Raimund, die neben ihren« Vater am Steuer ihres Wagens saß, auf die men hast." „Ich —?" Sie öffnete rasch ihr Handtäschchcn. „Weiß der Himmel! Du hast recht. Bitte sehr. Du bist doch nachher im Büro?" Er zwinkerte ihr lustig zu. „Sogar ganz allein!" „Und Papa?" „Er besichtigt den neuen Hochofen. Da klappt irgend etwas nicht." „Gut, Rolf. In zehn Minuten bin ich bei dir. Und nun verschwinde, sonst stehen mir zum Frühstück auch noch hi«r «bin. Wir haben ohnehin schon etwas später begonnen. Sie schob ihn, mit einem verständ nisinnigen Lächeln ihin die Hand drückend, zur Tür hinaus und wendete sich wieder ihren Eymna» stikübungcn zu. (Fortsetzung folgt.) Der alte Geheimrat Raimund sank in die Polster zurück. Er hielt mit beiden Händen seinen Hut und rang nach Atom. „Mädel, bist du denn ganz und gar des Teufels! Was sind das wieder sür dumme Streiche! Willst du uns ins Unglück fahren mit deiner Raserei?" „Ins Unglück nicht, Papa, aber in unser Hütten werk!" lachte Grith und ging mit elegantem / Koman von M. bergemann Urycber-Nechtsschuk: Drei Ouellcn-Vcrlaa. KönIgSbrNck lBc». Dressen«
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