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AWMWks NM Erscheint jeden Wochentag nachmittags — Fernruf: Gammel« Nr. 2341 — Postscheckkonto Leipzig 23t 34. — Bankkonten: Stadtbank (Konto 2314), Dresdner Bank Zweigstelle Hohen« stein - Ernstthal. Commerz- und Privat-Bank Zweigstelle Hohenstein-Ernstthal. und Anzeiger Hohenstein - Ernstthaler Zeitung Nachrichten und Neneste Nachrichten Hm Falle höherer Gewalt — Störung deS Betriebes der Zeitung, der Lieferanten oder der Befürderungseiurichtungen — hat der Bezieher keinen Anspruch aus Lieferung der Zeitung oder aus Rückzahlung deS Bezugspreises. — Er füllungsort und Gerichtsstand- Hohenstein-Ernstthal Generalanzeiger für Hohenstem-Ernstthal mit Hüttengrund, Oberlungwitz,Gersdorf, Hermsdorf, Bernsdorf- I Dieses Blatt ist da» zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen des Ersten Bürgermeister» behörd- Nurdorf. Langenberg, Meinsdorf, Falken, Langcnchursdorf, Reichenbach, Callenberg, Grumbach, Tirschheim. ' licherseiiS bestimmte Blatt. Außerdem veröffentlicht eS die Bekanntmachungen des Amtsgericht« und de» Finanzamt» Kuhschnappel Wustenbrand Mittelbach. Urfvrunn und Erlbach Hobensi-in-Ernsttbal lowie der Behörden der »inliegenden Ortschaften 1V -nm breite MiUtmcicrzeile im Anzciaenteil « Psg., »»an ^-7 Bezuasvreis balbmonatltch 85 »ictchsvsenntae »etc« oV 7ti ININ breite MMnneter-cll« im Terttetl LI Psa. ^Levllllk» vkll 1/« etnlchliebltch Traaerlobn "1- Ständig fortschreitende fiusiösung der serbischen IrlWen, kopituiation der Zweiten ftrmee / Berlin, 16. April Das Oberkommando der Wehrmacht gibt be kannt: Die jugoslawische Zweite Armee hat in Sarajewo kapituliert und die Waffen gestreckt. * Eigene llunkmcldnna Berlin, 17. April Die Auflösung der serbischen Truppen, in deren Verlauf die Zweite serbische Armee kapitulierte, schreitet ständig fort. Von Stunde zu Stunde strecken immer weitere serbische Einheiten die Waf fen. Eine deutsche Division meldet, daß sie durch die Gcfangeneuansammlungen zeitweilig in ihrem Vormarsch stark behindert war. Neuyork stark beeindruckt Eigene Funkmeldung Neuyork, 17. April Die Neuyorkcr Presse vom Mittwoch gibt den „Ernst der Lage" in Griechenland zu. „Neuyork Sun" erschien unter der ganzseitigen Überschrift „Jugoslawischer Zusammenbruch befürchtet — Druck aus Griechenland wächst". Das Blatt bringt in großer Aufmachung eine Meldung, daß sich die Ent wicklung in Griechenland verschlechtert habe, da Jugoslawien anscheinend zusammenbreche und gleich zeitig die Deutschen im Herzen der britisch-griechi sche» Verteidigungslinie durchgebrochen seien. Aus London meldet Associated Preß, dortige militärische Kreise gäben zu, daß der „deutsche Druck in Grie chenland wachse". Nach in London vorliegenden Be richten sei die Lage in Jugoslawien „schlimm", und man habe den Eindruck, daß vort keine Kontrolle mehr über die Armeen bestehe. Deutscher Wehrmachtsbericht Berlin, 16. April Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: Die Reste des serbischen Heeres gehen der Aus lösung entgegen. Deutsche motorisierte Truppen stießen bis Sarajewo vor und besetzten die Stadt. Lausende von Serben streckte» die Waffen, Gefan genen- und Beutczahlen wachsen stündlich. Die Luftwaffe bombardierte Bahnanlagen und mili tärische Stützpunkte der südlichen Herzegowina sowie (Karte: Tchcrl-BlldciiOcnst-M.l «inen Flottenstützpunkt an der Adria. Sturzlamps- pugzeuge erzielten vorder dalmatinischen Küste Voll treffer aus einem großen dewassnetcn Transporter, der nach dem Angriff mit Schlagseite liegen blieb. Ein weiteres großes Handelsschiff wurde bei der Insel Brazza schwer beschädigt, ein Flugboot durch viG.-Beschuß zerstört. In Griechenland haben schnelle Truppen die zu- «Lskgehenden britischen und griechischen Verbände verursacht, ein 6069-BRT-Frachter voll getroffen und zwei weitere gleich große Dampfer beschädigt wurden. In Nordafrika gehen die Operationen bei Sollum und die Einschließung der Festung Tobruk weiter, wo sich der Feind, von Secstreitkräftcn unterstützt, hartnäckig verteidigt. Deutsche und italienische Lustsormationen setzen ihre ununterbrochenen An griffe gegen die Festung und die feindlichen im Hafen liegenden Schiffe fort. Im Verlause von Luftkämpsen wurden fünf Hurricanes abgeschossen. Zwei unserer Flugzeuge sind nicht zu ihren Stütz punkten zurückgekehrt. Im östlichen Mittermeer haben unsere Luststreit- kräfte Schisse eines feindlichen Geleitzuges angegrif fen. Ein großer Dampfer von 15 äü» BRT wurde durch Torpedo getroffen und versenkt. Weitere Schiffe wurde» mit Bomben getroffen und schwer beschädigt. Einer unserer Jagdoerbände hat im Tiesslug de» Flugplatz von Jraklion (Kreta) angegriffen, wobei zwei feindliche Bomber am Boden in Brand gesteckt wurden. Eins unserer Flugzeuge wurde abgeschos- sen. Der Flugzeugführer hat sich mit dem Fallschirm gerettet. In Ostasrika haben unsere Lustverbände im Ab schnitt von Dessie Kraftwagenkolonnen mit MG- Feuer und Splitterbomben belegt. die Besetzung des dalmatinischen Archipel nördlich der Zara vorgelagerten Insel fortgesetzt. An der griechischen Front rücken unsere Truppen vom Gebiet der Seen bis zur Vojussa vor. Nach heftigen Kämpfen wurde Erscke besetzt und überholt. Die Luftwaffe hat Ossensivaktionen gegen Straßen, Kraftwagenkolonnen und aus dem Marsch befindliche Truppen durchgcsührt. Die Flugplätze von Pod- goriza, Janina, Paramithia und Korfu wurden wiederholt im Tiefflug angegriffen. Zehn Flugzeuge wurden am Boden in Brand gesteckt und zahlreiche andere schwer beschädigt. Im Verlaus von Lustkäm pfen wurden vier feindliche Flugzeuge brennend zum Absturz gebracht. Einer unserer Sturzkampsbomber ist nicht zu seinem Stützpunkt zurückgekehrt. In der Nähe von Korfu haben unsere Flugzeuge zwei 3099- BRT-Dampfcr mit MG-Feuer beschossen, von denen einer in Brand geriet. In der Nacht zum 18. haben Formationen des deutschen Fliegerkorps die Flugplätze von Micabba, La Venezia und die Werften von La Valetta ange griffen und dabei Anlagen, Flugzeugstartbahnen und Artilleriestellungen getroffen. I» der gleichen Nacht haben andere deutsche Fliegerformationen den Flug platz von Eleusis in Griechenland angegriffen sowie in der gleichnamigen Bucht vor Anker liegende Schiffe, wodurch an den Anlagen schwere Schäden kinMeilen von Ser kiniwlMe Selgrads Neun Mann -er -/-Division „Reich" zwangen -ie jugoslawische Hauptstadt zur Übergabe Vo» //-Kriegsberichter Gerhard Radke (//-PK) durch scharfes Nachstößen am Olymp und in den Bergen westlich davon zum Kamps gestellt. An der griechischen Front fügten Sturzkampsverbände dem südlich Servia zurückgehenden Feinde schwere Ver luste zu. In den Lustkämpfen wurden drei britische Flugzeuge zum Absturz gebracht, aus griechischen Flugplätzen 17 feindliche Flugzeuge in Brand ge schossen. Im Hasen von Piräus wurden weitere neun große Schisse durch Vombenabwurs schwer be schädigt. In Nordafrika wurde ein von Kriegs schiffen unterstützter Vorstoß britischer Panzerkräfte auf Sollum obgewiesen. In der letzten Nacht griffen starke Kampfslieger verbände den wichtigen britischen Versorgungs- und Wcrsthasen Belfast in Nordirland an. Schon die erste» Angriffswellen erzielten Vombenvolltresser im Hafengebiet und in Rüstungswerken der Studt. Zahlreiche Spreng- und Brandbomben riefen in den Harland- und Wolsf-Werften ausgebreitete Brände hervor. Gleichzeitig griffen andere Verbände von Kampfflugzeugen kriegswichtige Zienle, vor allem Hafenstädte an der englischen Ost- und Südküste mit guter Wirkung an. Bei Einflugversuchen am Tage in die besetzten Gebiete und bei eigenen Jagdvorstößen gegen die britische Südtüste verlor der Feind am 15. April im Lustlamps sechs Jagdflugzeuge und ei» Kampf flugzeug. Eigene Verluste traten hierbei nicht «in. In der Nacht zum 16. April unternahm der Feind lediglich Störangrifse auf das norddeutsche Küsten gebiet. Durch Bombenwurf entstand nur geringer Sachschaden. Marineartillerie schoß ein feindliches Flugzeug ab. In der Zeit vom 11. bis 15. April verlor der Feind 135 Flugzeuge und vier Sperrballoue. Hier von wurden 24 im Lustkampf, elf durch Flak artillerie, drei durch die Kriegsmarine abgeschossen und 97 Flugzeuge am Boden zerstört. Während der gleichen Zeit gingen 32 eigene Flugzeuge verloren. Der Leutnant Schutters eines Gebirgsjägerregi- ments zeichnete sich dadurch besonders aus, daß er mit einem schwachen Spähtrupp tief in di« feindliche Stellung eindrang, einen feindlichen Divisionskom mandeur und mehrere Offiziere gefangennahm und ohne Verluste zurückkehrte. Italienischer WehrmachtsverichL Rom, 16. April Das Hauptquartier der Wehrmacht gibt bekannt: I» Jugoslawien Haven motorisierte Kolonnen der 2. Armee nach Überwindung des feindlichen Wider standes Spalato 469 Kilometer von ihre» Ausgangs stellungen an der Grenze besetzt. Abteilungen der italienischen Kriegsmarine habe» in Verbindung mit Abteilungen des Heeres und der Schwarzhcmd-n IL8 16. April Der Bericht des Oberkommandos der Wehrmacht vom Sonntag, dem 13. April, schilderte in knappen Sätzen den besonderen Anteil der //-Division „Reich" bei der Inbesitznahme von Belgrad. Auf Anregung des Reichspressechefs Dr. Dietrich hatten wir Ee-" legenheit, einen Augenzeugenbericht des deutschen Militärattaches in Belgrad, Oberst Toussaint, zu hören, der uns eine dramatische Schilderung von dem Husarenstreich des //-Hauptsturinführers Klin genberg von der //-Division „Reich" gab. Oberst Toussaint, der uns in Zivil empfing, da er seine Äniform beim Brand der deutsche» Gesandtschaft in Belgrad verloren hatte, ist der Typ des deutschen Genernlstabsossiziers der ruhig, abgewogen und mit sicherem Urteil spricht. Hier der wesentliche Inhalt seines Berichtes: „Ich werde in meinem Leben diesen Sonnabend, den 12. April 1941, nie vergessen. Nach der Abreise des deutschen Gesandten, des Herrn von Heeren, waren in der Gesandtschaft unter Führung des Ge schäftsträgers Dr. Feine nur noch neun Männer zu rückgeblieben. Am Nachmittag hatten wir das sichere Gefühl, daß besondere Ereignisse dicht beoor- stehcn. Wir spürten in der Stadt eine gewisse Atmo sphäre, die eine Änderung der Lage ankündigte. iWir erwarteten in kurzer Zeit das Eintreffen der s deutschen Truppen, es fiel uns auf, daß die jugo slawische Gendarmerie, die unser Haus bewachte, plötzlich verschwunden war. Das und andere Symp tome waren für uns ein Zeichen, daß Belgrad nicht mehr länger verteidigt werden konnte. 2n den ersten Nachmittngsstunden begaben wir uns auf das Flachdach der Gesandtschaft und hielten die Reichs- flngge bereit, um sofort, wenn die ersten deutschen Soldaten von uns gesehen wurden, die Hakenkreuz- fahne hochzuziehen. 17 Uhr: Jetzt erscheinen tatsächlich vor der Ge sandtschaft zu Fuß Soldaten der //-Division „Reich". Zunächst betreten zwei Mann unser Gebäude. Nun geht die Hakenkrcuzfahne hoch, und auch im ersten Stock wird die zweite Fahne gehißt. //-Hauptsturm- sllhrer Klingenberg, der Führer dieses deut schen Trupps von insgesamt neun Akan» stellt sich vor. Er erscheint mir als der Typ der nordischen Menschen, groß, blond, schlank und blauäugig. //-Hauptsturmführer Klingenberg und seins Männer gehörten zu einer Kradschützcn-Kompanie der //-Division „Reich". Sie waren über die Donau gesetzt und hatten einen kühnen Vorstoß in den Stadtkern zur deutsche» Gesandtschaft unternommen. Wir befragen den //-Hauptsturmführer Klingenberg sofort, ob er eine Vorhut darstellt und über welche Kräfte er überhaupt verfügt. Er erwidert uns, daß sein Stoßtrupp genau aus neun Mann besteht, was uns natürlich in dem Augenblick als eine etwas geringe Vesatzungstruppe für Belgrad mit seinen 300 606 Einwohnern erscheint. Die Männer des Stoßtrupps der //-Division „Reich" kamen eigent lich nur durch einen Zufall in das Gebäude der Ge sandtschaft. Bei einem Vorstoß über die Donau hatte //-Hauptsturmfllhrer Klingenberg die Absicht, das jugoslawische Kricgsministerium zu besetzen, aber auf dem Wege zu dem Kriegsministerium be gegnet er dem alten Diener des Gesandten vo» Heeren, der ihn sofort anspricht und darauf auf merksam macht, daß noch einige Personen in der deutschen Gesandtschaft anwesend seien, worauf //- Haupisturmführer Klingenberg seinen Plan ändert und mit seinen Männern zunächst zur deutschen Ge sandtschaft kommt. Dieser deutsche Trupp ist mit Maschinengewehren und Maschinenpistolen be waffnet. //-Hauptsturmfllhrer Klingenberg erhält von uns zwei Kraftwagen gestellt, und dann unter nimmt er den Versuch, die verteidigte Hauptstadt Jugoslawiens zur Übergabe zu zwingen. Er und seine neun ZZ-Männer jagen in rasendem Tempo durch Belgrad! Der noch auf den Straßen befindlichen Bevölke rung wird so drastisch vor Augen geführt, daß deut sche Soldaten in Belgrad sind. Von feiten der ser bischen Gendarmerie wird kein Widerstandsversuch unternommen. Auch die Bevölkerung zeigt keine Absicht, sich mit diesen neun Männern einzulassen. Sie verschwindet zum Teil in den Häusern. Flieger alarm herrscht zu dieser Zeit nicht mehr. Auf der Straße befinden sich in erster Linie Plünderer. Der Abschaum stürzt sich aus die Läden und räumt sie lPK-Lob»lbcr — Giberl-Autofkr) In Nordafrika gefangene englische General«