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KWMWer NM Reuest« Rachrlchteu Erscheint jeden Wochentag nachmittags — Fernruf: Sammel- Nr. 2341 — Postscheckkonto Leipzig 23464. — Bankkonten: Stadtbank (Konto 2314), Dresdner Bank Zweigstelle Hohen stein - Ernstthal Commerz- und Privat-Bank Zweigstell, Hohenstein-Ernstthal. ?-"EraIanzetger furHohenstein-Ernstlhal mit Hultengrund,Oberlungwitz,Gersdorf, Hermsdorf, BernSdors- I Dieses Blatt ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen des Ersten Bürgermeister» behörb- »MSdorf. Langenberg, Meinsdorf, Falken, Langenchursdorf, Reichenbach, Callenberg, Gnimbach. Tirschheim I licherseiis bestimmte Blatt. Außerdem veröffentlicht es die Bekanntmachungen des Amtsgerichts und de» Finanzamt» Knhschnavvel Wüstenbrand Mittelbach llrsvruna und Erlbach HobenO-in-ldrnlltbal wwie der Bekörden der uinlieaendev Ortschaften Im Falle höherer Gewalt — Störung de» Betriebe» der Zeitung, der Lieferanten oder der Besörderungseinrichtunge» — hat der Bezieher keinen Anspruch aus Lieferung der Zeitung oder aus Rückzahlung des Bezugspreffes. — Er füllungsort und Gerichtsstand' Hohenstein-Ernstthal Nr. 68 10 mm breite Milli,neterzeile im Anielnenteil 8 Pta.. 73 mm breite Miilimetcrzcile im Tertteil 21 Pf«. Freitag, den 21. März 1941 Bezuasvreis halbmonatlich 85 Retchsvlenniae einschlieblich Traaerlolm 91. Iahrg. Ver flngriss aus die britische tiauptstabt 5»rs«rb«8hrg klier Kaliber uad Vroaökombeii auf dis Mn- und Sachanlagen — llnlsrscodgole nersenkien SS-M SKI feindlich« lMüMilMrsunm — imionnrr durch llufdlsrunssslUNSuz versenkt — weitere ksandelMUs mit etwa ZI WS Stil schmer deWinst einem feindlichen Jagdverbnnd zusanimcngcstoßc». Ein Flugzeug vom Muster Hurrikane wurde abge- schosscn. Einer unserer Bomber ist nicht zum Stütz punkt zurückgckchrt. In Ostafrika geht die Schlacht bei Keren weiter. Trotz der vorangegangenen Verluste und der inten siven feindlichen Lufttätigkeit haben unsere Truppen an mehrere» Punkten Kegenangrisse unternommen. Unsere Luftwaffe hat sich besonders ausgezeichnet, indem sie die feindliche Artillerie mit Bomben und Splitterbomben belegte und Truppen und Kraft wagen unter Mnschinengewehrfeuer nahm. Unsere Bomber haben den Luftstützpunkt von Agordat getroffen, wodurch große Brände entstanden. Außer den im gestrigen Wehrmachtsbericht genann te» zerstörten feindlichen Flugzeuge» wurden wei tere vier feindliche Jäger abgcschossen. In der Zone von Giggia leiste» unsere Abteilun gen den feindlichen Angriffen gegen den Paß von Marda (nordöstlich von Eiggia) Widerstand. Za salM Wir ks; bre«M LMm! Wie Englands Hauptstadt Strossen wurde Von Kriegsberichter Udo Wolter (PK) Nenee Tagssalarm in London Ncuyork, 20. Mürz Nach dem schweren Schlag in der Stacht znm Don- aerstag hatte London, einer Meldung der Agentur Associated Preß zufolge, in den Nachmittagsstunden des Donnerstag erneut Luftalarm. Nähere Einzel heiten fehlen noch. Ferner hat die deutsche Luft waffe, wie der Londoner Nachrichtendienst berichtet, im Laufe des Donnerstag eine Stadt an der Süd- küste sowie an der Südostliiste angegriffen. Es seien „einige Verluste" zu beklagen, auch sei Sachschaden angerichtet worden. Deutscher WehrmachtsSericht Berlin, 20. Mürz Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: Unterseeboote versenkten aus stark gesicherten Ec- leitziigen OOöOO BNT feindliche» Haudclsschisfsrau- mes, darunter ei» Walfangmutterschiff von Uber 20 000 VNT. Weitere Handelsschiffe mit zusammen 21 ONO BNT wurde» schwer beschädigt. Sehr starke Kampficrbändc der Luftwaffe führte» in der vergangenen Nacht bei guter Sicht Angriffe mit durchschlagender Wirkung auf kriegswichtige Ziele der britischen Hauptstadt durch. Hierbei wur den vor allem die Hafen- und Doikanlagcn mit Sprengbomben aller Kaliber und Brandbomben be legt. Der sechs Stunden lang rollende Angriff rich tete schwerste Zerstörungen in den Royal-Bictoria- Docks, Noyal-Albert-Docks, Ki»g-Gcorge-V.-Dock. so wie in Hafenanlagen des Themscbogcns an. Ausgedehnte Vrandscldcr und weithin sichtbare Explosionen wurden beobachtet. — Auch in Fabrikan lagen nordostwärts des Themscbodcns sind Bomben- volltresfer erzielt worden. Handelsschiffe aus der Themse gerieten in Brand. o Aufklärungsflugzeuge griffen am gestrigen Tage «inen stark gesicherten Eeleitzug erfolgreich an. Ein Handelsschiff von rund 700» BRT wurde versenkt. Zwei weitere Schisse von insgesamt etwa 10 008 BNT w»rden durch Bombenwurf schwer beschädigt. Bei einem Jagdvorstoß gegen Südengland ver lor der Feind in Luftkämpfen drei Flugzeuge vom Muster Spitsire. In Nordafrika schoß deutsche Flak artillerie ein britisches Kampfslugzeug ab. Der Eegncr slog in der Nacht zum 20. März nur mit wenigen Flugzeugen i» Westdeutschland ein. Durch Abwurf einer geringen Zahl von Spreng- und Brandbomben wurde lediglich Eebäudcschade» im Wohnviertel einer Stadt hcrvorgernfen. Die Verluste des Gegners am gestrigen Tage be tragen vier Flugzeuge, eigene Flugzcugvcrluite sind nicht einxetreten. * Berlin, 20. Mürz Von dem Großangriff auf London in der Nacht zum 20. März, an dem, wie der Bericht des Ober kommandos der Wehrmacht bereit geweidet hat, sehr starke Kampfverbände der deutschen Luftwaffe betei ligt waren, sind sämtliche Flugzeuge unversehrt in ihre Flughäfen zuriickgekchrt. Italienischer Wehrmachtsbericht Nom, 20. Mürz Das Hauptquartier der Wehrmacht gibt bekannt: An der griechischen Front Artillcrietätiakeit, ins besondere im Abschnitt der 11. Armee. Unsere Flugzeuge haben im Tiesslug Straßen, Autokolonnen, Trnppcnlnger und feindliche Depots angegriffen. Während der feindliche» Luftaktiouen der letzte» Tage gegen Valona wurde ein weiteres englisches Flugzeug abgeschossen, dessen Trümmer auf der Insel Sascno aufgcfnnden wurden. In Nordasrika hat die Artillerie oor Giarnbub seindliche Kräfte, die sich unseren Stellungen z» nä hern versuchten, unter Feuer genommen. Unsere Flugzeuge haben den feindlichen Luftstützpunkt von Berka (Bengasi) bombardiert. Deutsche Flicgcrver- bände haben verschiedene Stellungen und seindliche Anlagen anncgrisscn. In der Nacht zum 10. März hat der Feind einen Einslng auf Tripolis unternommen, wo einige Tole und Verwundete zu beklagen sind und einiger Scha den angerichtet wurde. Ein feindliches Flngzcug wurde von der Luftabwehr brennend abgcschossen, Ein anderes Flugzeug wurde in der Umgebung von Mufsilia von der deutschen Luftabwehr abgeschossen. Der Pilot wurde gcfangengenommen. Im Ägäischen Meer sind vnsere Flugzeuge mit VIM . .., 20. Mürz Wir kommen von London zurück Wir sahen Liverpool und Glasgow brennen und gestern noch die Vrandbombcnschauer auf Hull, aber vor unseren Augen tanzen noch die Wirbel, die vor einer Stunde in grausiger Eindringlichkeit von Englands Metro pole zu uns heraufflackerten. Ani Koppelstand drän gen sich die Kameraden zur Gefechtsmeldung, schla gen sich auf die Schulter, stehen in Gruppen zusam men und berichten, berichten . . . Es sind Männer, die vom Tage des ersten Eng- landeinsatzes mit dabei waren, die London im Sep tember brennen sahen und dann später Coventry erlebten, es sind Männer, bei denen selbst der jüngste Gefreite bereits von seinen Englandein- sätzcn das E. K. l. trägt, die den Krieg gegen die Insel kennen und die heute dennoch alle der glei chen Ansicht sind: So haben wir London noch nie gesehen. Ein sternklarer, aber dunkler Himmel wölbt sich über uns, als wir uns zum Start begeben. Nur kaum in Umrissen erkennbar, stehen die ausgerich- teten Kampfflugzeugs neben der Bahn. Die ersten Motoren fliegen an, dröhnen durch die Nacht: Feuer- garben sprühen aus den Auspufsstutzen. Dann rasen vor uns die ersten Flugzeuge durch die Nacht, riesige, schattenhaft im Dunkel der Küste zu entschwindende Raubvögel. Wenige Minuten später starten wir, zieht Stabsfeldwebel T., unser Flugzeugführer, unsere „He" über die dunklen Wülder empor. Kurs aus LondonI Wir fliegen durch eine riesige Lichterstraße Noch über 180 Kilometer zum Ziel! Wolken treiben vor uns über der Nordsee, hinter denen bald die ersten Scheinwerfer dec englischen Küste am Himmel zu tasten beginnen. Lm nächsten Augen blick blenden von allen Seiten die Scheinwerfer gegen uns auf. Zu drei- und vierfach gekoppelte Lichtbündeln zusammcngefaßt, wirft uns die eng lische Abwehr das Flechtwerk ihrer Scheinwerfer sperre entgegen. Wir fliegen durch eine riesige, phantastische Lichlerstraße, die sich von der Küste bis zu der bereits glutrot vor uns aufloderndcn Hauptstadt hinzieht und deren schwarze, riesenhafte, bald sichtbare Mauern immer bedrohlicher auf uns zustürzcn. Aber wir vergessen das bald! Wir sehen nur die Stadt, die sich jetzt vor uns immer deutlicher abzuzqjchncn beginnt und der wir jetzt eutgegcn- stiirmcn. Ein wirbelnder, qualmender Feuerkcrn Näher heran! Die Themse! 2m zuckenden Wider- spiel der spiegelnden Brände liegt, deutlich erkenn bar, der Strom unter uns. Um das Royal-Albcrt- Dock, das Victoria-Dock und die Westindia-Docks wüten riesige Eroßfcuer, sogar die leeren Fenster- Höhlen sind aus dieser Höhe gegen die in den Hallen und Gebäuden fressende hellrote Lohe zu erkennen. Rechts von uns gehen zwei Gasometer in die Lust. Riesenhafte, Hunderte von Metern hohe Feuerfäulen stehen für Augenblicke über den Bränden, fallen als aufzuckende Explosionen wieder zusammen. Aber das grausigste ist doch die brennende Stadt. 2» der City und in dem östlich davon liegenden Stadtteil flackert Brand neben Brand, Eroßfeuer neben Groß- feuer — ein wirbelnder, qualmender Fcucrkern. Angriff auf den U-Bogen der Themse Leuchtbomben! Die Kameraden haben ihre Last vergeblich mitgenommen. Unser Ziel leuchtet von sich aus grausiger und schrecklicher als wir cs je erwartet Hütten. Die Themse ist im Widerschein der brennenden anliegenden Hallen und Speicher, zu einer Feuerbahn geworden, die jede Orientierung leicht wacht. Unser Flugzeug kurvt jetzt zum An griff über dein deutlich erkennbaren U-Vogen dcr Themse ein Hauptmann N. löst unsere schweren Kaliber aus Blutrot durchleuchtete Oualmwolken beginnen jetzt immer stärker über die Stadt zu treiben. Dunkle Punkte stehen in den feurigen Schwaden, Hunderte von Sperrballonen, die über die ganze Siadt verteilt sind — eine noch nie ge sehene. riesenhafte Anzahl dieser tückischen Eas- blasen, die rum jedoch nicht gefährlich werden kön nen und in der mörderischen Hitzcentwicklung über der brennende» Stadt zum großen Teil wegplatzen. Wir fliegen ab! 2n der kurzen Zeit unseres Anfluges über das Zielgebiet sind in der Stadt überall Niescnlrände aufgeflammt, haben sich zu Großfeuern entwickelt. Atemberaubend, furchtbar und grausig zugleich ilt das Bild dieser brennenden, an allen Ecken angezündeten, im wilden Wirbel stündiger Explosionen und Detonationen liegenden Riesenstadt, deren Bründe für uns im Abflug immer stärker zu einem einzigen, riesenhaften Feuermeer verschmelzen. Scheinwerfer sangen uns erneut ein, aber ihr gleißendes Licht erscheint jetzt fast wie Dunkelheit gegenüber Ler Feuerhölle Loudon. Wir winden uns handurch und flieoen über die Nordsee raus, über die uns noch bis aut 200 Kilometer der Widerschein dcr brennenden Stadt begleitet. tMon ok Lana! Von unserer Berliner Scbrlltlettuna W8 Berlin, 20. März Auf Grund der Wehrmachtsberichte der verbün deten Achsenmächte kann man feststellen, daß die Schlacht gegen England sich an den verschiedenen Fronten täglich verschärst. Insbesondere zeigen die Versenkungs Ziffern unserer Secstreitiräfte eine steigende Kurve. Rechnet man beispielsweise die Zahlen des OKW.-Berichtes vom 20. März zu sammen, so kommt man auf eine Eesamtzifser von annähernd 100 000 BRT versenkten oder schwer beschädigten Schiffsraumes. Das sind Schläge, die es begreiflich erscheinen lassen, wenn die englischen SOS-Rufe nach USA immer dringendere Form an nehmen. Es ist selbstverständlich, daß dir ordnungs mäßige Versorgung der 2nsel mit Llbensmitteln und Kriegsmaterial unter diesen UmstLnden über haupt nicht niehr aufrechterhalten werden kann. Hinzu kommt, daß die schweren Luftangriffe der letz ten Tage immer mehr der leistungsfähigen briti schen Hafenanlagen in Trümmer gelegt haben. Unter diesen Umständen wird der Schiffsraum durch die lange Dauer der Entladung noch stärker beansprucht bezw. vermindert. Die englische Erklärung über die Schiffsverluste bei Dünkirchen läßt übrigens erken nen, daß die deutschen Versenkungsangaben mit außerordentlicher Vorsicht gemacht werden. Akan kann aus dem Verhältnis der damals genannten deutschen Ziffern und der heutigen englischen Zuge ständnisse den einwandfreien Schluß ziehen, daß der größte Teil der vom OKW. als „schwerbeschädigt" gemeldeten feindlichen Schisse tatsächlich restlos ver nichtet ist. Der schwerste und stärkste Luftangriff dieser Tage hat sich gegen die britische Hauptstadt ge richtet. Aus den lebendigen Berichten der PK- Männer ist zu ersehen, welche gewaltige Feuerwir kung durch die deutschen Spreng- und Brandbomben erzielt worden ist. Das von den Engländern her- aufbcschworene Vernichtungswcrk nimmt seine» un abänderlichen Verlaus; ganz so „reizend" hatten sich die Briten diesen Krieg freilich doch nicht gedacht. Sie müssen jetzt die Folgen der Churchillschen Fri volität und des plutokratischen Vernichtungswillens gegen Deutschland bis zur Neige auskosten. Dabei verdient immer wieder hervorgehoben zu werden, daß die englische Hauptstadt nicht etwa eine offene Stadt ist, sondern kriegswichtige Ziele in stärkstem Maße beherbergt, und gegen diese richtet sich der Angriff der deutschen Bomber. Dazu gehören nicht nur die riesigen Hafen- und Dockanlagen, durch die London wohl zum größten Hafen der Welt gewor den ist, sondern vor allem auch die Kriegsmalerial- fabriken, die sich überaus zahlreich direkt im Weich bild der Stadt befinden und die im Gemenge mit den Wohnvierteln liegen. Wie verlogen die bri tische Berichterstattung ist, geht auch wieder daraus hervor, daß die Engländer über die letzten deutschen Angriffe auf Manchester und Glasgow zunächst mel deten, daß dabei auch „einige" Zivilpersonen ums Leben gekommen seien. Inzwischen haben sie sich unter dem starken Eindruck der Zerstörungen zu dem neuen Geständnis bequemen müssen, daß es sich in diesem Falle um 1000 Tote und 1700 Schwerver letzte handelt. Natürlich liegen auch diese Zahlen noch unter der Wahrheit. Es liegt uns selbstver ständlich fern, uns über die Opfer zu belustigen, die die britische Zivilbevölkerung hat bringen müssen. Wohl aber muß um so schärfer hervorgehoben wer den, daß diese Opfer angesichts der Lage der briti schen Rüstungsbetriebe und der sonstigen kriegswirt, schaftlich wichtigen Einrichtungen einfach unvermeid lich sind. Aus der Höhe ihrer Zahl kann man ledig lich einen Schluß auf die Größe und Schwere des deutschen Angriffes ziehen. Handschreiben des türkischen Staatspräsidenten an den Führer Berlin, 20. März Der türkische Votschaster Gerede Hot den» Führer ein persönliches Handschreiben des türkischen Staats präsidenten Ismet Jnöiiii überreicht. Der Führer hat den türkischen Botschafter gebeten, dem türkischen Staatspräsidenten feinen Dank für die Botschaft z» übermitteln. tLchcrl-Bildcidlcnlt-M.) Das Hauptangrisfsgebiet unserer Flieger beim Großeinsatz auf London