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Zwar behaupten sie viel Neues zu bringen, aber was sie bringen, ist gegen die heilige Schrift. So behaupten sie eine neue Ausgießung des heiligen Geistes. Ein Ein ziges sei von Gottes Seite das Werk der Schöpfung, Er lösung und Heiligung. Einmal hat Gott die Welt ge schaffen und siehe, es war alles gut. Einmal hat sich Christus für uns gegeben und siehe, es war alles gut, war „vollbracht"; denn mit einem Opfer hat er in Ewigkeit vollendet, die geheiliget werden. Einmal ist der heilige Geist ausgegossen worden und seine Heiligung durch Wort und Sakrament ist bis in Ewigkeit wirksam. Unbiblisch ist ihre Einrichtung der Propheten und Apostel, da nirgends in der heiligen Schrift, auch nicht in Epheser 4,1, steht, daß in der Kirche stets neue Apostel gewählt werden möchten, denn gerade das, was zu einem Apostel gehört und ihn erst dazu macht, sehlt ihnen gänz lich, nämlich ein Augen- und Ohrenzeuge Christi zu sein. Weiter ist neu und unbiblisch bei ihnen das Sakrament der Handauflegung; wer sie von einem neuen Apostel empfängt, erhält dadurch die schon oben erwähnte „Ver siegelung". Durch sie hat er Teil an der ersten Auferstehung und wird vor der großen Trübsal des Endgerichtes zum Herrn entrückt, und Alle, die sich das „Stirnsiegel" bei dem Apostel in London selbst geholt haben, werden dadurch ganz besonders bevorzugte und hervorragende Christen nach ihrem Glauben. Aber ein wahrer Jünger des Herrn strebt nicht darnach, vor der Trübsal, ehe sie kommt, bewahrt und errettet zu werden, sondern er bittet, daß er i n der Trübsal möge bewahrt bleiben. Denn Christus sagt ja selbst: „Wer mir nachfolgen will, der nehme sein Kreuz aus sich." Wer überwindet, der wird es Alles ererben. Wer nicht gekämpft, trägt auch die Krone des ewigen Lebens nicht davon. (Fortsetzung folgt.) Eine Kriegserklärung des Islam an das Christentum. Scheich Abdul Hagk von Bagdad, Glied der heiligen islamitischen Liga, hat im ausdrücklichen Auftrage derselben in schwungvollem elegantem Französisch in einer französischen Zeitschrift „Ein letztes Wort des Islam an Europa" ver öffentlicht, dem wir folgenden Auszug entnehmen: „Christ liche Völker! Es ist Zeit, uns zu hören. Der Haß des Islam gegen Europa ist unversöhnlich. Nach Jahrhunderten voll Anstrengungen, uns freundlich zu stimmen, bleibt als einziges Resultat unserer Tage dies, daß wir Euch ver abscheuen, mehr als in irgend einer anderen Epoche unserer Geschichte. Lernet, ihr europäischen Klugen, verstehen, daß ein Christ, mag seine Stellung sein, welche sie will, durch die einzige Tatsache, daß er ein Christ ist, unseren Augen wie ein Blinder erscheint, der alle menschliche Würde ver loren hat. Wir wissen genau, was wir sind, es ist durch aus notwendig sür Euch, wenigstens in diese fundamentale Wahrheit einzudringen, daß das ganze Gebäude des Islam gegründet ist auf der Einheit des Einen Gottes, der un endlich ist, unvergleichlich, ewig, der nie gezeugt ist und nichts gezeugt hat. Dieser Glaubensartikel ist speziell gegen die Christen gerichtet. Durch diesen Artikel wird die christliche Dreieinigkeit der geschworene Keiud des isla mitischen Hottes. Der Gegensatz dieser beiden Grund gedanken ist die brennende und grausamste Geduldprobe für jede muselmanische Seele. Ihr Christen, erzogen von Jugend aus in den Lehren Eurer Kirche, Ihr könnt Euch gar nicht vorstellen, welcher Schauder und Schrecken uns ergreift allein beim Namen Eurer Dreieinigkeit. Gestattet also wenigstens den Zulaß dieser unbestrittenen Tatsache: Zwischen uns «vd Kurem Gkauven an die Gottheit Jes« ist ein «nüvervrückbarer Abgrund. Wisset, daß, erfüllt wie wir sind von einem grenzenlosen Glauben an unsern einigen Gott, es uns absolut unmöglich ist, etwas zuzulassen, etwas zu dulden, etwas zu verzeihen, das von fern oder nah auch nur den geringsten Eintrag der absoluten Einheit unseres unvergleichlichen, ewigen, unendlichen Gottes tun könnte. Mir Haven Kure Kreuzzüge nicht vergessen! Sie setzen sich jetzt unter hundertmal fluchwürdigeren Formen fort. Ihr habt uns durch alle Eure Mittel bekämpft und ge- demütigt. Ihr habt die Grenzen des Islam auf allen Punkten des Erdballes zurückgedrängt. Und den Rest sucht Ihr ohne Aufhören durch Eure Diplomaten und Missionare zu zersetzen. Euer Plan ist fertig. Ihr verfolgt ihn offen, systematisch: den Ruin des Islams. Stall aller Ent schuldigung werft Ihr uns vor, Rebellen gegen Eure Zivilisation zu sein. Ja, Rebellen! und Rebellen bis zum Tode! Aber Ihr, Ihr alle seid schuld daran. — Nein, liebe Diplomaten, wir haben zu teuer unser eigenes Ver trauen bezahlt. Wir wissen ganz genau, daß Eure Zivili sation, solidarisch mit Eurer Kirche verbunden, nichts andres will und kann, als die Zerstörung des Islam. — Kein Zweifel, daß in Indien, in Afrika, in Zentralasien Ihr uns große materielle Vorteile gebracht habt, aber bei der unendlichen Größe des Gottes des Islam ist es kaum möglich, daß wir auch nur euieu eiuzigeu Augenblick die Herrschaft eines gekreuzigten Gottes verzeihen können, eines Gortes, der die Erniedrigung unseres unendlichen Gottes, des allmächtigen Herrn der Welt, proklamieren will ! Wißt also, christliche Eroberer, daß kein Rechenkunst stück, kein Goldschatz, kein Wunder uns jemals mir Eurer gottlosen Herrschaft versöhnen kann. Wißt, daß schon der Anblick Eurer Fahnen allein, die in unsere Lande wehen, eine Qual sür die Seele des Islam ist. Eure größten Wohltaten sind ebenso viele Schandflecke, mit denen unser Gewissen besudelt wird, und unser brennenster Wunsch ist der (zweifelt nicht daran!), daß der glückliche Lag komme, wo wir die letzten Spuren Kürer verfluchten Kerrschast auslöschen könnten. Uebrigens, daß müssen wir Euch heute bekennen, sind wir an erster Stelle Euren Gewalt taten dankbar. Sie haben uns gelehrt, uns besser kennen zu lernen. Mr wissen jetzt, daß wir 300 Millionen sind. Eine organisierte Konzentration hat uns gefehlt, Ihr habt sie uns gelehrt mit gebieterischer Notwendigkeit. Die islamitische Einheit erhebt sich von einem Ende der Welt zum anderen, und ein geheimnisvolles Wesen treibt uns zu unser heiligen Bestimmung. Droht uns nicht mit Euren Waffen! Was verschlagen uns die Dinge der Welt! Sieg oder Niederlage, das ist Gottes Werk! Unsere Pflicht ist es, gut zu sterben, und die Welt weiß durch die Jahr- Hunderte, wie wir zu sterben wissen." Druck und Verlag: Horn L Lehmann, Hohenstein-Ernstthal.