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»ehr Wagen einstellt, wie gelegentlich de« Omnibus« streit«. Immerhin würde sich da« Fehlen der Droschken, deren Zahl tn die Lausende geht, gerade während der jetzigen Zeit fühlbar machen. * Berlin, 21. Dez. Eine ägyptische Finsternis lagerte gestern nachmittag über Berlin. Eine starke Depression drückte, sich immer tiefer senkend, aus die unteren Luftschichten, während diese, erfüllt von dem Rauch und Ruß, die b sonder- au« den großen Fabriken an der oberen Spree stammen, als eine undurchsichtige Atmosphäre über den Häusern Ber« linS lagerten. DaS Barometer an den Urania säulen zeigte starken Schneefall an, ein Zeichen, daß die oberen Luftschichten so dicht waren, daß sie eine Ausdehnung resp. Verflüchtigung der unteren Schichten nicht zuließen. Der Verkehr litt unter der Dunkel- heit wesentlich, während die Geschäfte sich mit der künstlichen Beleuchtung behelfen mußten. * Magdeburg, 21. Dezember. In einem hie sigen Hotel erschoß sich heute der etwa 40jährige frühere Direktor der Halberstädter Straßenbahn K. auS Lebensüberdruß. * Waldenburg i. Schles., 21. Dez Ein Berghäuer aus dem Waldenburger Revier ist von der Wurmkrankheit befallen worden. Daraufhin werden sämtliche Grubenarbeiter deS Hermanns- und BiSmarckschachteS einer sorgfältigen Untersuchung unterzogen. Auch unter den Bergleuten der Grube in Rothenbach sollen einige Fälle von Wurmkrank- heit entdeckt worden sein. * Weida, 20. Dez. In WolfSgesährt verun- glückte gestern abend der Dienstknecht Schuster auS Ober-Röppisch. Derselbe war hier auSgestiegen und zwar auf der falschen Seite deS ZugeS. Als sich nun der Zug in Bewegung setzte, kam er unter den Zug zu liegen. ES wurden ihm beide Beine fast abgefahren. Der Bedauernswerte, der jeden- falls im Dusel auf der falschen Seite ausstieg, wurde nach Gera gebracht. * Gera. Hier hat sich am Sonnabend auf der „Sorge" em bedauerlicher Unglücksfall ereignet. Ein Fräulein von 70 Jahren war auf dem Bürger steige auSgeglitten und so unglücklich zu liegen ge kommen, daß ein gerade dort vorüberfahrender Straßenbahnwagen sie überfuhr. Die Dame er litt einen doppelten Beinbruch und mußte in daS Krankenhaus gebracht worden. * Kassel, 21. Dez. Der Musketier Bauer von der zweiten Kompagnie deS Infanterieregiment- 167 erschoß sich mit seinem Dienstgewehr, angeblich, weil er eine Urlaubsverweigerung befürchtete. Bauer stammle au« Kiel und diente im zweiten Jahre. * Fürth, 21. Dez. Gestern Abend 6'/. Uhr brach in dem Dachraume deS Mittelbaues der Ar tilleriekaserne Feuer auS, daS große Verheerungen in den Bekleidungskammern anrichtete. Der Brand dauerte bis 11 Uhr. * Meiderich, 21. Dez. An der Kreuzung der Strecken Metdrich-Oberhausen und DuiSburg-Ober- hausen sind heute vormittag, der „Neuen Meidrichen Zeitung" zufolge, die beiden Lokomotiven eines GüterzugeS entgleist. Einige Wagen gerieten in Brand. Ein Bremser wurde getötet und der Zug- führer verletzt. Beide Gleise sind gesperrt. * Breme«, 21. Dez. Die „Weserzeitung meldet: Der in der Nacht vom Sonnabend aus den Sonntag von hier nach Hannover abgegangene Eilgüterzug Nr. 6007 führte einen Postwagen mit sich, der zwischen Neustadt und WunStorf mit seiner Ladung größtenteils verbrannte. In dem Wagen befanden sich ungefähr 1200 gewöhnliche Pakete und 48 Wertstücke. Die Ursache deS Brandes steht nicht fest. Die verbrannten Pakete waren im wesent lichen für Hannover und den KurS Hannover-Kasfel- Frankfurt a. M. bestimmt. * Kiel, 22. Dezbr. Der Arbeiter Vambrey feuerte gestern auf seine Braut auS Eifersucht mehrere Revolverschüsse ab und verletzte sie leicht. Darauf richtete er die Waffe auf sich selbst. * Unterwellenborn, 19. Dez. Der in Groß- kamSdorfer Bergrevier gelegene Himmelfahrtsschacht ist zum größten Teil eingestürzt, sodaß er aufgege ben und an seiner Stelle ein neuer Schach« ge trieben werden muß. Die im Schachte beschäftigten Arbeiter konnten sich glücklicherweise noch rechtzeitig in Sicherheit bringen. * Saaz, 21. Dez. Der Gemeindevorsteher Wellert in HermanSdorf wurde heute von mehreren Bauern ermordet, weil sie sich von ihm ungerecht behandelt glaubten. * Sankt ToeniS b. Krefeld, 21. Dez. Gestern früh brannte aus bisher unbekannter Ursache daS HauS des Tagelöhners Prosten nieder. Drei Kinder deS Besitzers verbrannten, Prosten kam bei dem Versuche, seine Kinder zu retten, in den Flammen um. * Ein Fehlschuß. Bel der letzten badischen Hosjagd wurde, laut Köln. Ztg., der Oberforstrat Echweickard durch den Fehlschuß eine« Jagdgenoffen schwer verletzt. Mehrere Schrotkörner trafen auch den Finanzmtnister Buchenberger, der aber unverletzt blieb. * Einen sensationellen Selbstmord meldet die Voss. Ztg. au« Zürich: Die 27jährige Ober schwester am Züricher Kanton»spital, Elisabeth Krusa au» Braunschweig, und der junge Asststen«arzt Dr. Master vergifteten sich mit Blausäure. * Die eiserne Hochzeit feierten dieser Tage die Eheleute de Buhr in Warstngtfehn bet Leer in Ostsrie«Iand. An dieser seltenen Feier nahmen nach der Voss. Ztg. 44 Nachkommen der alten Leute, die beide körperlich noch recht rüstig und geistig frisch sind, teil. Von neun Söhnen de« Jubelpaare« fanden fünf den Tod auf See. * Eine aufregende Szene spielte sich am Mittwoch im Winchester GesängniS ab, als zwei Verbrecher namens William Brown und Thomas Comdrcy gehängt werden sollten. Der eine beich- tete seine Schuld und der andere erklärte seine Un schuld, während beide über der verhängnisvollen Falltür standen. Die Männer waren schuldig ge- sprochen worden, im Oktober eine Frau in Alders. Hot ermordet zu haben. Das Verbrechen war außergewöhnlich brutal und schrecklich, da die Frau ihre« Geldes wegen bis zur Unkenntlichkeit ver stümmelt worden war. Die Verurteilten verbrachten eine ziemlich ruhige Nacht, standen um sech« Uhr auf und erhielten Frühstück. Zwei Minuten vor acht Uhr begab sich der Zug nach dem Schaffott. Die Männer waren sehr blaß, gingen aber mit festem Schritt und nahmen ihre Stellung auf der Plattform ruhig ein. Ihre Beine waren schon festgeschnallt; aber als der Henker die Schlinge um den Hals zurechtlegte, fand eine überraschende Unterbrechung statt. Brown sagte ganz freiwillig: „Ehe ich von dieser Welt scheide, beichte ich, daß ich geholfen habe, eS zu tun." Dann rief Cowdrey, über dessen Kopf gerade die weiße Kappe gezogen wurde, auS: „Geben Sie mir noch fünf Miauten, damit ich die Wahrheit sagen kann. Gott helfe mir in meiner Unschuld. Ich gehe zum Himmel. Brown hat eS getan und hat gestanden." Brown sagte wieder: „Ich habe geholfen." Kaum hatte er geendet, so handhabte der Henker, der seine Vorbe reitungen ohne Pause weiter betrieben hatte, den Hebel. Als die Uhr acht schlug, waren die Männer gerichtet. Der Tod war augenblicklich eingetreten, wie die Aerzte nachher feststellten. Neueste Nachrichten und Depeschen vom 22. Dezember. Berlin. In einer gestern abgehaltenen Ver sammlung des Verbandes der Taxameter-Droschken- Besitzer von Berlin und Umgegend wurde beschlossen, die Lohnforderungen der Kutscher zurückzuweisen und am 23. d. M. sämtliche Fuhrwerke außer Be trieb zu stellen. Alle Kutscher werden entlassen und ihnen anheim gestellt, unter Hinwegfall jed weden Tagelohnes bei 40°/o der Tageseinnahme am 24. d. M. früh ihre Arbeit wieder aufzunehmen. Wir«. Der Rücktritt des italienischen Bot schafters Grafen Nigra von seinem hiesigen Posten ist nunmehr beschlossene Sache. Trotz der Be mühungen der italienischen Regierung, Nigra zum Verbleiben bis nach Abschluß der Handelsverträge zu bewegen, ist Nigras Entschluß unwiderruflich, da er bei den Vertragsverhandlungen Schwierig keiten voraussieht, denen er nicht gewachsen sei. Zürich. Im Haupttunnel des Simplon ist infolge einer Ueberschwemmung des Bohrortes der Betrieb eingestellt worden. London. Als Zeichen dafür, daß es zwischen Rußland und Japan in allernächster Zeit zum Kriege kommen wird, spricht u. a. der Umstand, daß in Cardiff noch immer Aufträge zur Kohlen lieferung nach Ostasien eintreffen. Der Umfang der Lieferung wird noch geheim gehalten. London. Die „Times" melden aus Tokio: Infolge der Gerüchte über die Zusammenziehung der japanischen Transportflotte sind sämtliche ja panischen Werte bedeutend gesunken. Belgrad. König Peter ist eS gelungen, den Obersten Maschin dafür zu gewinnen, die Ver schwörer zu ruhigem Zurücktreten zu bewegen, um einer endlichen inneren Konsolidierung Serbiens nicht hinderlich im Wege zu stehen. Maschin soll in vielen Fällen Zustimmung erhalten haben. Kischiuew. In dem Prozeß wegen der gegen die Juden gerichteten Unruhen (der am 19. Novbr. seinen Anfang genommen hatte) wurde gestern daS Urteil gefällt. Die Angeklagten Gretschin und Marosjuk, gegen welche die Anklage auf Mord lautete, wurden zu sieben bezw. fünf Jahren Zwangs arbeit verurteilt. Gegen 22 weitere Angeklagte wurde auf Einreihung in eine Arrestantenkompagnie für ein bis zwei Jahre, und gegen einen Angeklagten auf sechs Monate Gefängnishaft erkannt. ^An geklagte wurden freigesprochen. Die anhängig ge machten 48 Zivilklagen wurden sämtlich unberück sichtigt gelassen. Die Gerichtskosten wurden den Verurteilten auferlegt. Neuyork. Auf der Eisenbahnlinie St. LouiS und San Franzisko ist bei Godfrey (Kansas) ein Schnellzug entgleist; dabei wurden 9 Personen ge tötet und 20 verletzt. Standesamtliche Nachrichten von Hohenstein-Ernstthal auf die Zeit vom 13. bis mit 1S. Dezember 1SOS. «eburten: Ein Sohn: dem Handelsmann Emil Gustav Beier; dem Fabrikschlosser Paul Guido Layritz; dem Fabrikweber Max Willy Vogel; dem Fabrikweber Paul Theodor Leipziger; dem Hausweber Emil Robert Gläßer; dem Handarbeiter Friedrich Oswald Hoppe; Zwillingssöhne: dem Hausweber Heinrich Emil Tugendreich Nagel. Eine Tochter: dem Hausweber Heimich Ferdinand Triemer; dem Wirtschaftsgehilfen Ernst Louis Oehme; dem Hilfsweichensteller Bruno Wolfram Meuschke; dem Berginvaliden Friedrich Otto Selbmann; dem Fabrik- expevienten Karl Gräfe; außerdem ein unehelicher Sohn und zwei uneheliche Töchter. Aufgebote: Der Buchbinder Richard Paul Ebert in Hermsdorf mit der Fabrikspulerin Auguste Helene Franke hier. Eheschließungen: Der Färber Otto Albin Hager mit der Maschinen strickerin Anna Marie verw. Illing, geb. Gundermann, beide hier; der Hausweber Hermann Otto Castagna, hier, mit der Fabrikspulerin Maria Anna Knoll in Meerane. Sterbefälle: Der Malermeister Gottlob Louis Fritzsche, 36 Jahre alt; außerdem eine Totgeburt. Kirchen-Nachrichten. Mo« Hersdorf. Donnerstag, den 24. Dezember, abends 5 Uhr litur gische Weihnachtsfeier mit Kindcrpredigt. Herr Hilssg. Ranst. Die Eltern werden gebeten, ihre Kinder zu diesem Gottesdienst zu schicken, da am Sylvestergottcsdienst kein Kind teilnehmen darf. — Die Kirche wird erst '/.ö Uhr ge öffnet und zwar nur das Hauptportal. Bunte 1 Schachtel nur 28 Pfg. 9 „ „ aa „ 12 Lichte nur 1« Pfg. Weiße Baum-Kerzen 1 Schachtel prima 35 Pfg. 1 „ extraprima 4» „ das feinste, was es gibt, und viele andere Sorten Christbaumkerzen. Kronen- oder Wagen-Kerzen, Qualität Irr 6 od. 8 Stck. 85 Pf. do. II 6 - 8 - 75 - do. III 6 - 8 - 5« - bei mehr billiger. 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