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Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 31.12.1903
- Erscheinungsdatum
- 1903-12-31
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841177954-190312312
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841177954-19031231
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841177954-19031231
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger
-
Jahr
1903
-
Monat
1903-12
- Tag 1903-12-31
-
Monat
1903-12
-
Jahr
1903
- Titel
- Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 31.12.1903
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zustellen. E« soll ein Tunnel unter der Elbe ge baut werden. * Halle, 2S. Dezbr. Der Bibliothekar vr. Ockler wurde heute morgen in der Universitäts bibliothek tot ausgesunden. Er hat sich vergiftet. Sein eigener ungünstiger Gesundheitszustand und die schwere Erkrankung seiner Frau haben ihn zur Berzweiflung getrieben. * Kassel, 29. Dezbr. Zu dem gestern ge meldeten frechen Diebstahl ist heute zu berichten, daß fder gestohlene Geldschrank total zertrümmert und seine» Inhalts beraubt in der KarlSaue auf- gesunden wurde, wohin die Spitzbuben ihn ge schleppt haben. Sie haben sich nur de- Bargelde» bemächtigt; alle wichtigen Dokumente, Wechsel, Eoupon» und ähnliches, haben sie unberührt ge lassen. Sämtliche Geschäftsbücher sind unversehrt in den Besitz der Bestohlenen zurückqelangt. * Kassel, 30. Dez. Auf der Station Grum bach bei Hanau wurde ein Passagier, der vorzeiten auSgestiegen war, durch einen Eisenbahnzug über, fahren und getötet. * Trier, 29. Dezember. In Dillingen riß an einem Neubau eine Strickleiter. Drei Arbeiter, die sich auf der Leiter befanden, stürzten ouS einer Höhe-von etwa 20 Meter hinab; zwei der Berun- glückten blieben tot, der dritte kam mit Verletzungen davon. * Brüssel, 29. Dezember. Prinz Karl von Looz-(!)CorSwarem ist unter der Beschuldigung, er hebliche Schwindeleien verübt zu haben, verhaftet und in daS Gefängnis von Saint-Csille» gebracht worden. * Paris, 29. Dezember. Im Vororte Saint Denis ist die Kanonenfabrik von Hotchkiß ein Raub der Flammen geworden. Alle Modelle wurden vernichtet. * Prag, 30. Dezbr. Der Absolvent der hiesigen Maler-Akademie, Franz Netzner, welcher die Gattin eines Magistratsbeamten mit LiebeS-Anträgen ver folgte und sie mit einem Dolch bedrohte, stürzte sich auS dem Fenster seiner 2 Stock hoch gelegenen Wohnung auf die Straße, wo er schwer verletzt aufgehoben wurde. * Wien, 30. Dezbr. Wie daS „Fremdenblatt" meldet, ist Graf PotowSky, welcher erst im Vor jahre zu 2 Monaten Kerker verurteilt worden war, neuerdings verhaftet worden, weil gegen ihn ver- schieden« BetrugS-Anzeigen erstattet worden sind. * Krakau, 29. Dez. Die geschiedene Fürstin Klotilde Woroniecka erschien gestern im Bezirksgericht, forderte stürmisch die Herausgabe eine» angeblichen Depot» und bedrohte die Gerichtsbeamten mit einem Dolch. Sie wurde als irrsinnig erkannt und in eine Irrenanstalt gebracht. * Pribram, 29. Dez. Hier wurde die Tröd- lerin Lederer von zwei Strolchen auf bestialische Weise ermordet und beraubt. * Ueber eine merkwürdige Ordensver leihung wird auS Halle berichtet: „Eine schöne WcihnachtSfreude wurde einem alten Kriegsvetter- anen dadurch bereitet, daß ihm für Tapferkeit im Kriege 1870/71 nach so langer Zeit jetzt ganz nn- verhofft da» Eiserne Kreuz verliehen ward, womit zugleich seine Jnvalidenpension von 18 auf 33 Mk. monatlich erhöht wurde. ES ist dies der Arbeiter Ferdinand Herrmann, zur Zeit in der Brennerei der Firma Gebr. Nagel in Trotha beschäftigt. Der Tapfere stand auch 1866 im Felde und wurde im Kriege gegen Frankreich zweimal verwundet. Die Tat, für welch- der Mann jetzt ausgezeichnet wurde, trug sich bei der Belagerung von Toul zu. Die Franzosen hatten schon eine Brücke in die Lust ge sprengt, wobei 9 Pioniere vom 4. Pionierbataillon, bei welchem Herrmann stand, den Tod fanden. Es hieß „Freiwillige vor!", um ein Mine, die der Feind zur Sprengung einer anderen Brücke gelegt hatte, zu zerstören. Drei Mann, unter ihnen Herr mann, führten den gefährlichen Auftrag unter Führung des Leutnants Keil auS Halle, unter dem wütenden Feuer der Franzosen, au». Im Verlaufe derselben Tage» starb Leutnant Keil den Heldentod, und Herrmann wurde verwundet vom Schlachtfelde getragen. * „Holzferie»". Die Schule in Schlitt in Ost preußen ist, der Berl. Zlg. zufolge, wegen Mangel« an Heizmaterial geschlossen worden. Die Streitfrage, wer zur Holzlieferung für die Schule verpflichtet sei, ist bereit« zweimal Gegenstand de« Verwaltung-streit- verfahren« gewesen und ist auch schon vor wehr al« 40 Jahren im Wege de« Zivilprozesses entschieden worden. Der Schulvorstand hält den Ft-ku« nach Gesetz und Herkommen zur Hergabe de« Brennbedarf« für verpflichtet, wogegen die Regierung da« Gegen teil behauptet. Nicht weniger al« fünfmal hat die Schule seil 1896 „Holzserien" gehabt! * Eine Schlittschuhfahrt von Mannheim »ach München machten zwei Handwerkeburschen, die dieser Tage in der Jsarstadt ankamen. Sie be nutzten nach ihrer Erzählung die meist vereisten Randstreifen der Landstraßen. Wie lange die Fahrt dauerte, wird leider nicht gesagt. * DaS folgende vielsagende Inserat ist in einer in Hclmbrecht« in Bayern erscheinenden Zeitung zu lesen: „Den zwei bejahrten Ehemännern, welche au« der Wirtschaft mit Damenbedtenung in der Neuen Straße immer erst in später Stunde den Heimweg finden können, wird geraten, Aenderung eintreten zu lassen, andernfall« andere Seiten auf- gezogen werden. Ein neidischer Junggeselle!" Ob der „Junggeselle" nicht vielleicht in Frauenröcken herumläust? * I» der Kirche zu Nieder-Schönhaufen bei Berlin verunglückte ein junge« Mädchen. E« hatte in unmittelbarer Nähe de« Gatofen« Platz genommen und der Celluloidkamm fing Feuer. Da« Mädchen erlitt erhebliche Brandwunden. * Grotzfener richtete in dem BerlinerlSeiden- Hause von Borchardt Nachfolger in der Leipziger Straße einen Schaden von «ehr al« */, Mill. M. an. * Bei der Bank für Havdel und Industrie in Berlin, die auch den Namen Darmstädter Bank führt, ist eine neue Fälschung entdeckt worden, nachdem erst vor einigen Monaten ihr Kassierer Neßler be deutende Summen veruntreut hatte. Der bei der genannten Bank seit kurzer Zeit tätige Amerikaner Marc Paltzer, der sich hatte beurlauben lassen, hat mit einem gefälschten Kreditbrief der Darmstädter Bank bei dem Credit Lyonnai« in Part« 50 000 Fr. be- hoben. Mit dem Gelbe reiste er nach Wien und dort erfolgte seine Verhaftung. Wie die Bank bekannt gibt, erleidet sie nur einen Schaden von 10 000 Fr., da bet Paltzer erhebliche Summen vorgefunden wurden. P. halte übrigen« zum 1. Januar seine Kündigung erhalten. * In Wolf bei Ellwangen (Württemberg) vergnügten sich zwei Dienstknechte mit Schießen auf ein Scheuertor. Hierbei wurde der eine erschossen; er war kurze Zeit weggetreten und befand sich eben hinter dem Tor, al« die von seinem Kameraden ab geschossene Kugel da« Holz durchschlug und dem jungen Manne da« Herz durchbohrte. * Zu einem blutigen Kampfmit Einbrechern kam e« in Dortmund in einem Hause, dessen Be- wohner au«gegangen waren. Die Einbrecher waren bemerkt worden. Al« Polizisten erschienen, flüchteten die Kerle von Zimmer zu Zimmer; in einem saßen sie fest. Die Schutzleute, denen sich ein Kutscher angeschlossen hatte, wurden mit einem wahren Schnell feuer empfangen. Der Kutscher wurde schwer verletzt. Die Verwirrung benutzten die Einbrecher, um zu fliehen. Nur einer konnte festgenommen werden; sein» Genossen will er nicht kennen. Da- Hau« ist stark beschädigt. Ein scharfer dreikantiger Dolch wurde zurückgelassen. Die Beute besteht in Wert- und Schmucksachen. * In Kischinew wurde, dem Berl. Tgbl. zufolge, der Sohn de» Hofpriesters de« Zaren, Sokolow, verhaftet. Er hatte sich der Juden angenommen und auf eigene Faust Erhebungen über da« Blut bad veranstaltet. * Bittere Kälte (22 Gr.) herrscht in Nord- Amerika. Chicago wurde von einem Schneesturm heimgesucht, der den Verkehr in den Straßen un möglich machte. Dutzende von Leuten mußten mit erfrorenen Gliedern in die Hospitäler geschasst werden. Kirchliches. Der lutherische Gottetkasten im Königreich Sachsen feierte im November da« 2Kjährige Jubiläum seiner Vereinttätigketi. Er hat den Zweck, die lutherischen Glauben«genossen draußen in der Zerstreuung in ihrem gottesdienstlichen Leben zu unterstützen, und hat seit seiner Gründung sich eines zunehmenden Wachstum« zu erfreuen gehabt. Die schlichte Feier fand in dem Dresdener Dtakonissenkirchlein statt. In der Nachversammlung, die den großen Saal de« Diakoniffenhause« vollständig füllte, sprachen P. Dr. Ahner au« Leipzig, der einen Rückblick über die 25 Jahre gab und zeigte, wie sich da« Arbeit«gebiel beständig erweitert hat. Die Einnahmen de« sächsischen Gottetkasten in den 25 Jahren waren nahe 400000 Mark. Unterstützlwurden von überseeischen Gemeinden solche: Peru, Brasilien und neuerding« Australien. In der österreichischen evangelischen Bewegung fielen insbesondere Pilsen und Leitmerttz dem Gottet kasten zu. Eine Heilstätte für Alkoholkranke eröffneten am 1. November in Cunerttwalde, einem am Moritz burger Großen Teiche still und einsam gelegenen Dörfchen, Landetvcrband und Dresdens Bezirksverein gegen den Mißbrauch geistiger Getränke, Landes verein für innere Mission, Blaukreuzverein und Guttempler. Die Heilstätte ist zunächst mit 8 Plätzen eröffnet worden. Hoffentlich fließen die Zuwendungen bald reichlicher, damit die unbedingt nölige Erweiter ung vorgenommen werden kann. Die Stadtgemeinde Dresden hat übrigen» eine eigene Trinkeranstalt auf dem ihr gehörigen Rittergute Klingrnberg errichtet. Handels-Nachrichten. Nc Uv, 29, Dezember. (Wechsel-CourS.) 0l,«ovt 169,35 Amsterdam 8 T per 100 st. K. 2M —.— Brüssel und Antwerpen 8 r 81,10 pr. 100 Franc?. 3M —.— Italienische Plätze 10 T 81,15 pr. 100 Lire 2M Schweiz. Pl. 100 Frc. 8 T —.— London 8 r 20,40 pr. I Lstrl. 3M 20,24 Madrid und Barcelona 14 T 59,80 pr. 100 Peseta« 2M —-— Paris 8 r 81,15 pr 100 Franc Petersburg 2iA 80,75 ü T 215,50 212,80 pr. 100 Rubel 8M Waftchau 100 Rude: 8 T —-— Wien 8 T 85,15 ver 100 Kr. ö W. 2M — — Reichsbankdiskont 4"/t, Privatdiskont 3°/,°/. Al»xaodl>rr, 29. Dezbr. Kornzucker cxcl. 88'o Ren- deme.il 8,25—8,45. Nachproducte excl. 75'/» Rendement. 6,25—6,50. Stimmung: ruhig. Kristallzucker 119,70. Brodrafflnade 1 19,45. «Kem. Raffinade 19,45. Bem. MeliS 18,70". Rohzucker I. Product Trans, f. a. B. Hamburg per Dezember 16,65 Sd., 16,80 Br., —,—bez, l -r Januar-März 16,90 Sd., 17,05 Br., per Mai 17,55 Bd., 17,60 Br., —bez. perAug.17,95Td., 18,00 Br., — bez-, per Oktbr.-Dezbc. 18,10 Gd., 18,20 Br., —,— bez. Stimmung: Ruhig. 29. Dezbr Weizen matt, Holsteinischer u. Mecklenburger 147—157, Hard Winter 185. Roggen ruhig, südrufs. 103—105, Holsteinischer und Mecklenburger 130—140. Mat» ruhig, nmerikan. 90.—. Hafer flau, Gerste flau. Wetter: Kalt. Nanmwolle. Srsmea, 29. Dezbr. Tendenz: stramm. Upl. middl. loko 71 Pfg. Liverpool, 29. Dezbr. Mutmaßlicher Umsatz: 4000 Ballen. Trimmung: Fest. Import: 34000 Ballen. Preise 7—8 Punkte höher. — Umsatz: 3000 Ballen, davon für Spekulation und Export 300 Ballen. Amerikaner fest, 4 Punkte höher, Tgqpter fest, 5/16 höher, Brasilianer 4 Punkte höher. Lieferungen fest. Dezember 7,39 , Dezbr.-Januar 7,37—7,38, Februar- März 7,36 April-Mai 7, .5 Juni-Juli 7,83-7,34. Zahlungseinstellungen. Adolf Lewy, Berlin. Herm. Hirschfeld Nachf., Berlin. Isidor Jachmann, Falkenstein. Alfred Jennes, Gummers bach. M. Kahn u. Co., Höchst a. M. Karl Haase, Styrum-Mühlheim. Anton Richartz, Weißwasser-Muskau. E. Epstein, Plaue». Ernst Dörfel, Preetz. E. Croner, Schönigen. Ernst Kuhlmann, Dahl-Schwelm. August Schmidt, Ueckermünde. Franz Lorenz, Weißenfels. Martin Berivin, Werdau. Die Blüte des Bagno. Roman von Goron und Emile Gautier. 127. Fortsetzung. (Nachdruck verboten.) Rozen glaubte verrückt zu werden. An der Seite Dulac» tauchte Lavarden» auf, dann der Fährmann von Cayenne und der arme Goldgräber, der wahre Saint-Magloire, dem er die Pergamente geraubt hatte ... all die blutigen Schatten, in» Endlose vermehrt durch die Zahl der anarchistischen Kumpane, die durch RozenS Verrat auf der Königsinsel erschossen worden waren, wandten sich drohend gegen ihn. Wankend, erschöpft blieb der Baron stehen. Der stärkste, der erpropteste Mann verliert ost unter dem Einfluß einer körperlichen Ermüdung jede moralische Energie. Die Verzweiflung be mächtigte sich seiner. Und Rozen, welcher niemals die Furcht gekannt, zitterte am ganzen Leibe. Aber diese Anwandlung von Entsetzen verflog rasch. Es kam jemand hinter ihm her. Rozen wandte sich um, bereit, sich zu wehren, wenn eS ein Polizist sei. „Ah, du bist eS, Au!" stieß er dumpf hervor. „Ich bin verloren, mein armer Au, verloren." Der Chinese lächelte und schüttelte den Kopf. „Nein?" sagte Saint-Magloire. „Du sagst .Nein'?" Der Stumme nahm seine Schiefertafel, welche ihn niemals verließ, und der Baron laS unter einer Laterne die Worte, die der Chinese in der Eile auf die Tafel geschrieben hatte: „Meister, Au wird alles für Sie tun." „Wenn ich nur in mein Hotel zurück könnte," antwortete .der Baron, „und sei eS nur für eine Viertelstunde . . . Dort fände ich, waS ich brauche, umflnach dem Ausland abzureisen und den Kampf aufs neue zu beginnen." In den Augen deS Chinesen blitzte ein Hoff nungsstrahl. Eiligst schrieb er: „Kommen Sie mit mir . . . Sie werden in ihr HauS gelangen." Die Physiognomie de» SohneS deS himmlischen Reiches drückte einen wilden Entschluß auS. Rozen schöpfte wieder Hoffnung . . . eine sehr schwache Hoffnung; aber in der Hülflosigkeit, in welcher er sich befand, klammerte er sich wie ein Ertrinkender an einen Strohhalm. „Gehen wir," entschied er. Die beiden schritten schweigend durch die Rue de Rivoli, über den Konkordien-Platz und dann die Avenue deS ChampS-LlysSeS hinauf. Als sie in der Nähe der Rue de Washington waren, zupfte Ju seinen Herrn am Arm, und Rozen la» auf der Tafel: „Sie treten durch die kleine Hintertür der Rue Balzac ein." Die Idee deS Chinesen war vorzüglich. Warum hatte er daran nicht schon früher gedacht? Diese Tür ging auf den Garten seines Hotels und war vielleicht nicht bewacht. ES war möglich, daß die Polizei nicht» von diesem AuSgang wußte, den die Bewohner der Besitzung niemals benutzten. Als die beiden auS der Avenue Friedland in die Rue Balzac einbogen, stieß Rozen einen dumpfen Fluch auS. Zwei Männer standen auf dem Trottoir, gegenüber der kleinen Tür. Cardec hatte also nichts unbeachtet gelassen. Er hatte alles vorauS- gesehen. Er hatte den Abenteurer in eine Sackgasse getrieben. Anstatt einer gesetzlichen Bestrafung, unterwarf er ihn einer für ihn vielleicht härteren Buße: dem Elend. Er, Saint-Magloire, der gewöhnt war, daS Geld zum Fenster hinaus zu werfen, sollte ein Bettler- leben sühren! Du nahm seinen Herrn bei der Hand und machte ihm, aus die beiden Männer deutend, ein Zeichen, welches besagen sollte, daß er sie auf sich nehmen werde und daß Rozen sich nur um eine Sache zu bekümmern habe ... wie er in daS Hotel gelange. LS stieg in dem Banditen etwas wie ein wahres DankbarkeitSgcsühl auf, und er drückte seinem treuen Diener warm die Hand. Du beantwortete den Händedruck seines Herrn auf dieselbe Weise und ging, von dem Baron in einiger Entfernung gefolgt, an der Mauer entlang, der Hintertür deS Hotels zu. Festen Schrittes trat er auf die Tür zu und machte Miene, sie zu öffnen. Mit einem Satze sprang einer der beiden wachhabenden Schutzleute aus den Chinesen zu. „Sie treten hier nicht ein," sagte er. (Fortsetzung folgt.) Kirchen-Nachrichten. St. Tri»ita1is-Warochte. Donnerstag, den 31. Dezember 1903, abends 6 Uhr Sylvcstergottcsdienst. Herr HilsSg. Hänsel. Kirchenmusik: „Des Jahres letzte Stunde", v. Schulz. Kinder, mit Ausnahme der Konfirmanden, haben keinen Zutritt. Freitag, den 1. Januar 1904, Feier des Neujahrs- tagS. Lorm. 9 Uhr Predigtgottesdienst. Herr k. Schmidt. Daraus Beichte und heiliges Abendmahl. Derselbe. Aarochi« St, gHristoP-ori. vom 24. bis 31. Dezember 1903. Getränt: Der Nadclmachcr Fritz Polter und Helene Hilda Stein. . Getauft: Frieda Christiane, T. d. Expedienten Karl Gräfe. Brunhilde Gertrud, T. d. Pantosfclmachers Bruno Gustav Spindler. Gertrud Antonie, T. d. Webers Bruno Anton Held. Kurt Paul, S. d. Handarbeiters Johannes Piut Franke. Johannes Paul, S. d. Stpsw. Ernst Emil Georgi. Dora Luise, T. d. Berginvaliden Friedrich Otto Selbmann. Erich Kurt, S. d. Webers Paul Theodor Leipziger. Johanna Lonny, T.d. Schriftsetzers Friedrich Hermann Stolze. Louise- Helene, T. d. Webers Louis Kurt Uhlig. Anna Olga, T. d. Appreteurs Gustav Adolf Krübel. Frieda Gertrud, T. d. Lina Frieda Meiner. Ella Frieda, T. d. Ella Frieda Weise. Begraben: Der Weber Emil Gotthilf Feig, 58 I. 4 Johannes Paul, S. d. Stpsw. Ernst Emil Georgi, 2 M. 13 Tg. Fra Leopoldine Hedwig Bucher, Ehefrau d. Privat manns F> n-, Augnst Bucher, 75 I. 1 M. 12 Tg. Der Kaufmann Markus Johannes Böttger, 43 I. 7 M. 28 Tg. Karl Paul, L. d. Stpsw. Otto Emil Wolf, 1 M. N Tg. Am Sylvester abends 6 Uhr JahreSschlutzgotteSVienst. Kirchenmusik: „Des Jahres letzte Stunde", sür gem. Chor von P. Schulz. (Kinder haben leinen Zutritt.) Am NenjahrOtag« vorm. 9 Uhr Hauptgottesdienst- Predigt über Joh. 4, 34—38. Herr Pf. Albrecht. Kirchenmusik: „Lobe den Herrn meine Seele und vergiß nicht", gem. Chor nach Grell. Nachm. halb 2 Ubr Koufirmand«ngotte»die«st. Sonntag «ach Neujahr vorm. 9 Uhr HaupigotteS- dicnst, Predigt über Römer 14, 7—9. Herr k. Günther. Nachmittag halb 2 Uhr kirchliche Unterredung mit den konfirmierten Jungfrauen. Ev.-luth. Jungfranenveretn abends halb 8 Uhr im Vereinslokal. Ev.-luth. Jüngling-Verein abends 8 Uhr im Vereins lokal. Wochenamt: Herr Pf. Albrecht. Ao» Göerl««g»itz Donnerstag, den 31. Dezember 1903, nachm. 5 Uhr Sylvester-Predigtgottesdienst. Herr k. Zeißig. „Des Jahres letzte Stunde". Lied für gem. Chor von Schulz. Freitag, den 1. Januar 1904, Neujahrsfeier, vorm. 9 Uhr Festgottesdienst. Herr?. Werner. „Sei stille dem Herrn" Arie für Alt v. Mendelssohn. Sonntag nach Neujahr vorm. 9 Uhr Predigtgottes dienst. Herr?. Werner. Abends 8 Uhr evangel. Arbeiterverein. DiSkussions- abend. Ao« Hersdorf. Donnerstag, den 31. Dez., nachm. 5 Uhr Sylvester« gotteSdienst. Herr Hilfsg. Ranst. Dieser Gottesdienst ist »nr für die Erwachsenen. Kinder, auch wenn sie sich in Begleitung von Eltern befinden, haben keinen Zutritt. Das Gotteshaus wird erst '/.5 Uhr geöffnet. Am NeujahrStag früh 9 Uhr Gottesdienst. Herr Pastor Böttger. Nachmittag 5 Uhr Bibelstunde in der Kirchschule. Ao« Arsprvug. Donnerstag, am 31. Dezember, Sylvester. Abends 5 Uhr Prcdigtgottesdienst und Feier deS heiligen Abend mahles, Beichte halb 5 Uhr. Znr Bestreitung der Beleuchtungsunkosten der Kirche wird, wie alljährlich, eine Kollekte am Schlüsse des Gottes dienstes eingesammelt werden. Morgen Freitag, den 1. Januar, zum Neujahrsfest, findet früh 9 Uhr Predigtgottesdienst, nachm. halb 2 Uhr Betstunde statt. Ao» Laugevcharsdorf mit Jalke«. Am 31. Dezember 1903, abends 5 Uhr, Sylvester gottesdienst (Predigttext: Jes. 40, 27—31). Aon Aernsdorf. Donnerstag, den 31. Dezember, zum Jahresschluß, abends 5 Uhr Sylvestergottesdienst mit Predigt über Matth. 18, 20 (nur für Erwachsene.) Depeschen. Berlin. In der gestrigen Berliner Stadtver ordnetensitzung kam es bei der Debatte über die Ungültigkeits-Erklärung der Wahl eines sozial demokratischen Stadtverordneten zu stürmischen Auseinandersetzungen. Frankfurt a. M. Im Konferenzsaal deS hiesigen Hauptbahnhofes hat gestern eine Versamm- lung hiesiger und fremder Mitglieder von Eisen- bahndirektwnen stattgefunden. Wie die „Franks. Ztg." hört, handelt es sich um Neuerungen im deutsch-französischen Güterverkehr. Wien. Kaiser Franz Joses, der gestern von Vallse zurückgekehrt ist, hat seine Teilnahme an dem Begräbnis des Generals Latour absagen lassen. Wie es heißt, ist der Kaiser erkrankt und muß deshalb seine Gemächer hüten. Er soll sich durch einen Sturz über einen Teppich über dem Auge — glücklicherweise nur leicht — verletzt haben. Gmunden. Die Besserung im Befinden des Königs von Dänemark hält an. Der König befindet sich außer Bett und wird unmittelbar nach Neu jahr die Reise nach Kopenhagen antreten. Loudon. Die Morgenblätter beschäftigen sich eingehend mit der finanziellen Lage Japans und Rußlands. Die Dekrete, welche gestern in Tokio veröffentlicht worden sind und die Möglichkeit eines Krieges ins Auge fassen, haben hier große Unruhe hervorgerufen. Man glaubt, daß Japan sich nicht in so günstiger Finanzlage befinde, um einen Krieg führen zu können. — Die Preffe ist gegenüber Japan in ihrer Stellungnahme geteilter Meinung. Die einen sind Japan freundlich gesinnt, während die anderen auf Seiten Rußlands stehen. Loudon. „Morning Leader" meldet auS Washington: Mehrere Offiziere der amerikanischen Armee haben ihren Abschied eingereicht, um in die japanische Armee eintreten zu können. Manchester. In der gestern stattgehabten Ver- sammlung der Baumwollspinner wurde mitgeteilt, daß aus die vor einiger Zeit an die Baumwoll verbände im Ausland abgesandte telegraphische Aufforderung zur gemeinsamen Einführung einer kürzeren Arbeitszeit nunmehr die Antworten ein gegangen seien. Dieselben wichen nach ihrem In halt von einander ab und machten die Schwierig keiten klar, welche der Wirkung eines internationalen Uebereinkommens gegenüberständen. Rom. Wie aus Buenos Aires mitgeteilt wird, hat Japan zwei argentinische Kreuzer angekauft. Kopenhagen. Wieder wurden zwei höhere finnländische Beamte verhaftet und nach Rußland deportiert. Tokio. Gestern sand ein wichtiger Ministerrat unter dem Vorsitz des Kaisers statt, der von 6 Uhr früh bis 1 Uhr mittags dauerte. Briefkasten. Herrn tz. Herrmann, Oberlungwitz. Jbnen sowie unseren anderen Abonnenten in Oberlungwitz, welche den „Anzeiger" in letzter Zeit durch unseren dortigen Boten unregelmäßig zugestellt erdiellen, zur gest. Kennt nisnahme, daß wir Ihrer Mitteilung zufolge sofort Maßnahmen getroffen baden, die eine Wiederholung der uns mitgeteilten liederlicken Zustellung als ausgeschlossen erscheinen lassen. Wir bitten um Entickuldigung und ersuchen alle Leier n-eicke unteren ,Anzeiger" jetzt oder später nicht prompt und n:ck: in sauberstem Zustande erhalten sollten, uni sosorrige 4'titteilung, damit wir unverzüglich Abhilfe schaffen könne::. Die Red. Fahrzeiten der HmaiSn^li«» HersSorf—Lohe«stei«-Kr. Ad GerSSorf: (OrlSgrenze Lugau) Vorm. 6 00 Ad Hohenstein-Gr.: (Bahnhof) Vorm. 7.50 Vorm. t l.3O Nachm. 6.15 Nachm. 1.20 Nachm. 8.15
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