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Die Blüte des Bagno. Roman von Goron und Emile Gautier. 101. Fortsetzung. (Nachdruck verboten. Elena «einte leise, daS Gesicht in den Händen vergraben, den Kopf auf die Kissen gestützt. Sie war tief bewegt. Die Offenbarung, welche sie dem Freunde gemacht und deren tragische Folgen sie nicht ahnte, bedrückte sie. Sie war weit davon entfernt, zu vermuten, welche- Gewitter in dem Schädel des Doktors lobte und welche Waffe sie ihm eben in die Hand ge geben. In diesem Augenblicke brachte ein Zimmermäd- chen eine Visitenkarte. Die Störung verhalf dem Doktor dazu, seine Geistesgegenwart ganz zurück zufinden. Er brauchte nicht zu fürchten, baß daS Mäd- chen irgend etwas von dem Vorgefallenen ahnen möchte, weil eS seine Herrin in Tränen fand. Man war im Hause daran gewöhnt, die Baronin weinen zu sehen, besonders seit dem Tode Joss-, und niemand achtete mehr darauf. Aber er mußte mit sich selbst zu Rate gehen, sein innere- Gleichgewicht wiederherstellen, überlegen, sich einen Plan vorzeichnen. Die Gelegenheit bot sich ihm, sich zu empfehlen und er beeilte sich, dieselbe zu benutzen. Elena versuchte vergeblich, ihn zurückzuhalten. Sie befahl dem Mädchen, den neuen Besucher ab- zuweisen, da sie zu leidend sei, ihn empfangen zu können. Nach einigen sanften Worten ging Lemoine. ES war die höchste Zeit. Er war kaum eine Minute fort, als Saint- Magloire wie eine Bombe in den kleinen Salon hineinplatzte. „Wen hast Du in meiner Abwesenheit em pfangen?" fragte er mit harter Stimme und ohne weitere Umschweife. „Diese Art mich zu fragen,- erwiderte Elena stolz und verletzt, »überhebt mich eigentlich der Ant- wort. Aber ich sehe keinen Grund zu verschweigen, daß Dein lieber Freund, der Doktor Lemoine, bei mir war. Jetzt, da Du eS weißt, erlaubst Du mir wohl, mich zurückzuziehen." Elena erhob sich würdevoll wie eine beleidigte Königin und ging nach ihrem Zimmer, dessen Tür sie hinter sich schloß. „Ah! Ah!" knirschte der Baron, den ElenaS Haltung überraschte und verwirrte. „ES scheint, sie ist ernst, diese Liebelei . . . W-nn ich nur wüßte, waS daS lür ein Papier gewesen, daS sie Lemoine zeigte. Ich könnte eS vielleicht erfahren, wenn ich ihr sagte, daß ich eS gesehen, mit meinen eigenen Augen gesehen habe. Aber ich darf ihr daS nicht sagen, sonst würde sie und er sich für die Folge vor meinen Beobachtungen sichern. DaS wäre ja so leicht, sie brauchten sich nur in einem anderen Salon zu treffen. Nein! . . . ES ist ge nug . . . Wir werden der Sache ein Ende bereiten . . . Elena zuerst, denn ich habe sie in der Hand. . . . Wenn sie nicht mehr ist, brauche ich auch den anderen nicht länger zu fürchten." DaS Todesurteil ElenaS war gefällt. 39. Kapitel. Der Baron pflegte nach der geringsten Streitig keit, noch der geringsten Bemerkung Elenas systema tisch zu schmollen. Er verschwand ohne weitere Erklärung ganze Wochen lang auS dem Hotel, um, wenn eS ihm be- liebte, mit einem liebenswürdigen Lächeln auf den Lippen, ganz von ungefähr, wie ein Gatte, der morgens auf seine Arbeit gegangen, heimzukehren. Nicht mit einer Bewegung, mit einer beleidigenden Miene durfte Elena ihre Unzufriedenheit oder ihren Kummer über sein Betragen verraten, sonst benutzte der Herr Baron diesen Vorwand, um sich mit grau samen Worten voll Bitterkeit oder Ironie von neuem zu entfernen und die Baronin bestürzt und verzweifelt allein zu lassen. Diesmal aber kam eS ganz ander-, als die arme Frau eS gefürchtet hatte. Anstatt sich auf Wochen unsichtbar zu machen, ließ sich der Baron gleich am folgenden Morgen bei der Baronin ansagen und begann damit, sich honigsüß zu entschuldigen. „Meine liebe Freundin, verzeihe mir meine Heftigkeit," flüsterte er. „Ich war ungerecht und lächerlich. Du wirst mir nicht zu sehr zürnen, nicht wahr? Ich bitte Dich. Ich weiß, ich bin seit einiger Zeit unausstehlich, gehässig geworden. DaS Leben ist nicht immer leicht für einen Geschäfts- mann, der, wie ich, von Unannehmlichkeiten und Verantwortlichkeiten geradezu erdrückt wird. Wenn ich dann nach einem Tage voller Aerger nach Hause komme mit zerschlagenen Gliedern, daS Gehirn zum Zerspringen überreizt, da- Blut in Wallung und von Fieber geschüttelt, dann habe ich wohl daS Recht, ein wenig nervös zu jein. ES ist wahr, ich habe unrecht, eS zu zeigen, besonders Dir, meine angebetete Elena, ober trotz m iner Fehler, trotz meiner Treulosigkeiten werde ich me aufhören, Dich zu lieben." Alles daS brachte er mit großer Wärme hervor, die Worte mit einem der bezaubernden Blicke be gleitend, denen Elena niemals widerstehen konnte. Sie fing an, die tragische Szene zu vergessen, welche dem Tode PepeS gefolgt war. Die grau samen Erinnerungen verflogen vor den Liebesbe teuerungen GastonS. Sie fühlte ihr Herz, welche- sie vergeblich zu verhärten suchte, nach und nach unter seiner Beredsamkeit schmelzen. Nach kurzem Zögern warf sie sich dem Geliebten in die Arme und weinte leise an seiner Brust. „Mein süßer Engel," schmeichelte der Schurke und modulierte seine goldene Stimme mit teuflischer Meisterschaft. Er strich ihr liebkosend über daS schöne Haar und wiegte die arme Fra« wie ein Kind. „Mein süßer, süßer Engel, wie wehe habe ich Dir getan I — Aber da- ist jetzt zu Ende, nicht wahr? Du bist mir nicht mehr böse?" Elena schüttelte den Kopf, die Erregung er stickte ihr die Worte in der Kehle. Sie wollte nicht lügen und ein plötzlicher Zweifel überkam sie wieder. Durch Tränen lächelnd, flüsterte sie Rozen etwa- in- Ohr, mit einem Ausdruck, worin kein Groll, keine Bitterkeit mehr lag: „ES sind nicht immer Deine Geschäfte, die Dich von mir fern halten . . . Wenn Du mich liebtest, würdest Du mich nicht in dem Momente verlassen, wo ich liebevolle Anhänglichkeit brauche, um mir daS Leben wert zu machen. Aber anstatt hier bei mir zu bleiben, stellst Da Dich öffentlich bloS. Kann ich solchen Verrat verzeihen?" fragte sie noch leiser, wie mit einem Hauch. Rozen, der geschickte Schauspieler, zeigte ein sanfte- Lächeln, in seinen Augen lag unaussprech liche Zärtlichkeit. Er nahm den Kopf ElenaS sanft zwischen seine Hände und brachte seine Lippen dicht an ihre zuckenden Augenwimpern. „Dumme- Kindl Geh!" sagte er. „Kannst Du solche Geschichten wirklich ernst nehmen? . . . Ich habe eS Dir schon oft wiederholt, eS ist vor teilhaft, daß man überall erzählt: der Baron Saint« Magloire ist ein Geldverschwender und ein Lebe mann ohnegleichen . . . dem die schönsten Frauen von Paris ... und die teuersten . . . nicht- ver weigern können." (Fortsetzung folgt.) Hfarochie Kl. tzhriflopyori. Donnerstag, den 12. November, abends >/,d Uhr Btbel- stunde im Waiscnhaussaale. Aon Oersdorf. Donnerstag, den 12. November, früh S Uhr ESochen- kommunion. MUUMUUUM ^ür ciis QsscvAkts- wsH ist der Asitskseüuitt vom divvombor bis rum ^Voibnaobtskests viituoüiedeu der wielitixsts vud deüeütvuswoitesto dos ßnurou Labres. lu divsou Aonatou ist dis Lauflust eins grosse und bietet sieb kür dsu Ossobäktsmann tiolsxou- ksit, <ten Luudoukrei» rn erweitern vud <iio Umsätre au ^Vareu ru or- böbeu. Unterstützt uuä xokördort wird die» äareb die Luust des In serierens, und derjenige Ossebäkts- mann, der diese Kunst xesebiebt meistert, der es verstebt, seine ^n- küudixnuxou originell und wirkungs voll ausrustatteu und allen Interessen ten vor Lugen ru külireu, erntet siebor clis besten ^rkolAS,! 2u soleb sikolgrsiclier Insertion eignet sieb in vorrüglicber IVoiso der MöiMli kriMM AnrelW, dessen lusertiouspreise ausserordentlieb billige sind: dis «>ges,mltenv korpus- rsils kostet nur 10 Ukg., bei V?ioder- bolungon liabatt. An einem Versnobe ladet ein Vis QsscliältsslsIIs Ilabustrasse d. ('l'elopbon-üuk: dir. Ibl.) von Kupfer, Blei, Messing, Zinn, Zink, altem Eisen zu höchsten Preisen. Auch wird es auf Wunsch abgeholt. Reinhard Rockstroh, Klempnermeister. Fertige Jacke», sowie fertige ÜLlI8-lilMfLMIlMe empfiehlt in großer Auswahl IsiMsMlW kml SM. Schuppenflechte, trockene und nässende Flechte,skroph.Ekzema,Haulausschläge 0lk6U6 I Ü886 Beinschäden aller Art, Beingeschwüre, Aderbeine, böse Finger und alte Wunden sind oft sehr hartnäckig; M diM mxelM liM geh.ilt zu werden, mache noch einen Versuch mit der bestens bewährten kino-8slde frei von Gift u. Säure, Dose Mk. I.—. Dankschreiben gehen täglich ein. Zus.: Itioneuwaobs, dlagktalan fo 15, Walrat 20, liournvsett, Veu. 'Kerp-, Lawpkvrpllastvr, Verubalsam zo 5, siü- golb 30, Okrxsarobin 0,5. Zu haben in den Apotheken. 5. Klasse 144. K. Standes-Lotterie. Lll« Nummern, hinter welche» letn Aiwinn verzeichnet ist, sinh mit «so Mart) worden. (Ohne Sewiihr der Richtigkeit. — Nachdruck vertat«»^ Ziehung am 10. November 1S03. »V00»a Nr. 7SLKS. H. Rohland, >. ga.: Ludwig » Cd-, »avooo Nr. LI WS. s. L. Metz, Leipzig. »oo« Nr. 7Mb. H. W. Limbiicker, Dreidea. »ris 779 M SIb »5 532 504 «3 79 421 6M LS SO 201 LIS S17 10» 41» 87» Sb7 (1000) »07 43» »SS LL4 606 ibvv) 129 7K6 240 88 40« 188 849 »478 (500) 948 866 531 654 S75 16» 84 329 M9 977 785 114 870 «636 743 26b 840 8« 87b 448 84 168 442 884 786 84S 412 (bOV) I8b 870 111 693 SbOS 218 748 899 461 (5M) 783 462 1b0 196 37 (1000, 1eS 642 8b2 72b 16 269 371 680 188 68 779 4717 696 716 (bllv) 698 b4S 112 ibvOi 47 79b 11 928 121 ibOV) 199 »042 942 868 896 86 b10 1Vb 606 1lb 9 98b 239 b1« 883 901 939 «526 b1b 9b8 271 808 860 82V 17L 464 106 «10vv> b73 SM 440 8« b03 738 lbvOI 70 SOS 166 668 7361 7Ü1 (SOM) 789 908 891 b63 269 8Lb 121 29b (8000, 4b0 969 814 267 8828 194 81» (bOO> bbO 1bü 1M 430 244 396 23 894 118 707 (1000, 278 216 82« 4M 526 SSL 449 18 »030 b32 887 304 394 bbk 931 347 891 12Ü 842 778 268 844 18» 109 431 bbS »«146 lbOO) b4 4b4 b7 258 831 i2000> b30 <30001 40 661 464 897 481 67» L80 b49 772 783 S28 »»706 126 694 49 403 bOO 1b8 189 959 <10001 bO» »»428 876 66b 221 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Avonnementsvestellungen auf ,,^on Kaus zu Kaus" nehmen alle Buchhandlungen und Postanstalten zum Preise von Mk. 1,50 fürs Vierteljahr entgegen. Probenummern kostenfrei und portofrei durch Adolf Mahn« Verlag in Leipzig. „Von Haus zu Haus" bri^t fortgesetzt Preisrätsel und Preisausschreiben. der die richtige Auflösung obigen Preis rätsels, welches die I. Oktober-Nummer der Wochenschrift „Von Haus zu Haus" _ enthält, mit der Abonnements-Quittung Oktober—Dezember bis zum 26. Dezember 1903 an die Redaktion der Wochenschrift „Von Haus zu Haus" in Leipzig einschickt, erhält als Preis 1 elegantes Buch. Kür 100 der Sellen poetischen Lösungen (nicht über 12 Zeilen) sind 100 Wöi-tvoilö OsuptpseiZö ausgesetzt und zwar: i P -ls ein Herren-Fahrrad über empfehlenswerte Weihnachtsgeschenke und über Bücher und Prachtwerke. UM" "MW in den Preislagen von Mk. 30.— bis 250.— pro Mille; Spezialität: Hamburger Fabrikate; in Kisten von 100, 50 und 25 Stück empfiehlt billigst Hos, Aßsarren 6N Arokt, OlismriilL, Zschopauerstratze 18. Verantwortlicher Redakteur: Emil Horn. — Liruck und Verlag: Horn L Lehmann, Hohenstein-Ernstthal. Medizinische und Toilette-Seifen in großer Auswahl, sowie Mem Parfüms empfiehlt 8rnil Oklix, Drogerie. Eine Perle unter allen Toiletten-Seifen ist feinste Lydia-Seife von der Lydia-Parfümerie Berlin, L Stück 25 Pfg. Ihr allein gebührt der Preis für ein herrlich duftendes Erzeugnis. Zu haben im Hleichenöach'schen Iriseur- u. Aarfünreriegeschäft, Dresdnerstraße Nr. 6. DM lodor lioksrt »olinv» u«d billix liiielidruekorol Zorn L l-ofimsnn I3»kostr»«ss 3. ««««««««—OO» Mier Geld zu leihen sucht, oder Älil auszuleihen hat, Grundstücke oder dergleichen zu verkaufen hat oder zu kaufen sucht, einen Teil haber sucht, wende sich an Gustav Langt, Buchdruckerei, Oederan i. S. Verlag des „ Sächs. Finanzblattes ". an der fiskalischen Straße, links und rechts, in der Nähe der Richter'schen Ziegelei, sind zu verkaufen. Zu erfahren in der Exped. d. Bl. Auf mechanischen Wechsel stühlen geübte tirboitor sucht Robert Pfefferkorn. Auch werden Decken zum Knüpfen ausgegeben. NkmM' werden gesucht für andauernde Jacquardarbeit in langen Ketten. Auskunft erteilt Robert Feustel, Weberstraße 8.