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In unserem Inneren regt sich zwar das Gefühl der Freude, aber ein wirkliches Bedürfnis, inmal Freude zu erleben und Freude zu ver breiten, empfinden viele nicht in dem Maße wie sonst. Der Kampf ums Dasein hat im verflossenen Jahre an uns größere Anforderun gen gestellt als jemals zuvor. Immer hofften wir, daß eine Ent spannung der schweren Krise, in der sich Deutschlands Wirtschaft und damit au'ch der deutsche Erwerbsgartenbau befand, eintreten würde und immer wieder ist diese Hoffnung zunichte gemacht wor den. Und doch haben wir bei allem Schweren und Ernsten, was wir durchlebten, Grund zur Freude. Es ist im verflossenen Jahre vieles erreicht worden, was für die Zukunft unseres Berufes von aus schlaggebender Bedeutung sein wird. Mit stolzer Freude können wir z u r ü ck b 1 icken auf die Erfurter Ta gung, die uns eine Einigung aller Erwerbs gärtner in Nord- und Süddeutschland brachte. Der Reichsverband, der im vorigen Jahre in Eisenach in loser Form aus der Wiege gehoben werden konnte, hat in Erfurt feste Form angenommen. Als freie Berufsvertretung aller deut schen Gärtner wird er wesentlich zur Gesundung des deutschen Er werbsgartenbaues beizutraget berufen sein. Die freiwillige Einord nung der bis dahin selbständigen süddeutschen Verbände in einen starken festgefügten Reichsverband ist ein Ereignis, das uns große Hoffnung für eine gesunde ‘Weiterarbeit zum Wohle des Ganzen gibt Hier ist so recht eigentlich ein Vorbild für alle deutschen Gärtner geschaffen worden, mit vereinter Kraft gemeinsam voranzuarbeiten, und das Interesse des Ganzen voranzustellen vor die Interessen der Einzelnen. Wenn auch der Sturm der Verhältnisse drohend über uns dahinzog, wenn Geldentwertung und Niedergang-der Wirtschait den jungen Baum immer wieder um zureißen drohten, er stand in allen Stürmen und Nöten fest, und als er einmal wankte, fanden sich sofort viele hilfsbereite Hände, die ihn stützten und festigten. Freuen wir uns deswegen zum Weih- nachsfeste über diesen stolzen Baum, den wir auch weiter hegen und pflegen wollen, damit er uns den Segen bringen möge, den wir von ihm erwarten. Auch die gemeinsame Arbeit des Reichsverbandes deutscher Gartenbaubetriebe mit dem Reichsbund für Obst und Gemüsebau und dem Bund deutscher Baumschulenbesitzer hat uns vorwärts ge bracht. Der Wille zu einer engen Zusammenarbeit in allen Fragen des Berufes wird Früchte tragen und das redliche Bemühen aller Teile zum Wohle der Allgemeinheit zu arbeiten, muß uns Befriedi gung bringen und uns mit froher Hoffnung in die Zukunft sehen lassen. Weiter haben wir aber auch Grund zur Freude über die Erfolge, die wir auf wirtschaftlichem Gebiete zu verzeichnen haben. Die Gründung wirtschaftlicher Großorganisationen in diesem Jahre gibt uns Veranlassung zu dem Wunsche, daß diese Entwicklung weiter fortschreiten möge. Dabei wird besonders zu berücksichtigen sein, daß der Endzweck vidrtschaftlicher Organisation das Wohlergehen des ganzen deutschen Gartenbaues sein muß. Einordnung jedes einzelnen Teiles in die Gesamtheit, Abstimmung aller Handlungen auf die Nöte des Berufes, Zusammenfassung aller Kräfte zum Wohle der Gesamtheit, Unterstützung der Unternehmungen durch die in Betracht kommenden Fachkreise, Vertrauen auf den Erfolg, der kommen muß, wenn alle helfen, alles das wollen wir uns zum Weih- nachsfeste wünschen. Wenn alle deutschen Gärtner nach einem Ziele streben, wenn jeder sein Schärflein dazu beiträgt, daß es vor wärts geht, dann kann der Erfolg nicht ausbleiben. Unter den Weihnachtsbaum der Lauen und Zaghaften stel len wir heute die Erfolge aus dem Jahre 19 23 und rufen ihnen zu: „Seht, es geht vorwärts, auch Ihr müßthelfen beider schweren Arbeit, dienoch ge leistet werden muß!“ Wenn dann, was wir alle hoffen wollen, die Wertbeständigkeit der neuen Zahlungsmittel anhält, wenn wir durch die Erfahrungen in bösen Zeiten geläutert, wieder auf das Vertrauen der Welt, das uns seit 1914 gefehlt hat, rechnen können,, dann wird das deutsche Volk und der deutsche Gartenbau in Zukunft wieder frohe Weihnachten feiern können. Darum möge uns am Heiligen Abend der Lichter glanz des Weihnachtsbaumes entgegenstrahlen als ein Wegweiser in bessere Zeiten. -dt. Arbeitsgemeinschaft zwischen Gärtner und Blütner. (Fortsetzung und Schluß.) Von frischen Blumen verarbeitet man in den Sommermonaten nur deutsche Erzeugnisse und die deutsche Blumengärtnerei ist seit lan gem eifrigst bemüht, auch in den Wintermonaten eine volle Beliefe rung der Blumengeschäfte zu ermöglichen. Eine große Anzahl erst klassig eingestellter Gartenbaubetriebe arbeitet seit Jahrzehnten emsig daran, dieses Ziel zu erreichen, wurde aber durch die Einfuhr südländischer und anderer Auslandsblumen immer wieder behindert, weil der Blumengeschäftsinhaber, sobald diese Auslandsware auf den Markt kam, freudig danach griff und die mit großen Unkosten erzeugten deutschen Blumen mehr oder weniger verschmähte oder die Preise soweit herunterdrückte, daß die Erzeugung unrentabel wurde. Statt die im Publikum vorhandenen Bedürfnisse nach deut schen Blumen weiter zu steigern, wurden nach dem „System der Bil- ligkeit" der Geschmack der Käufer verdorben und z. T. auf nicht immer einwandfreie- Art (künstlich parfümierte Veilchen, gefärbte Rosen und Tulpen) dem Abnehmer Blumen in die Hand gedrückt, die auf die Bezeichnung „frische Blumen“ sehr häufig gar keinen Anspruch mehr hatten, weil sie künstlich beeinflußt oder durch Draht oder Wachs zusammengehalten, mehr Kunstblumen als natür liche Blumen waren. Bei dieser Quantitätswirtschaft diente vielfach die deutsche Qualitätsrose nur dem Zwecke, für die Auslandssurro gate möglichst hohe Preise zu erzielen. In vielen Blumengeschäften stand die taufrische deutsche Rose nicht eigentlich zum Zwecke des Verkaufes, sondern vielmehr zur Hebung der Preise der ausländi schen minderwertigen Ware, die dann mit großem Nutzen abgesetzt wurde. Unter solchen Umständen konnte die deutsche Blumengärt nerei den Aufschwung, den sie erstrebte, und der auch im wohlver standenen Interesse der Blumenbinderei gelegen hätte, nicht nehmen; sie krankte an der schweren Konkurrenz, die ihr durch die Auslands blumen gemacht wurde. Aber nicht allein die Konkurrenz der Aus landsblumen war Schuld an diesem bedauerlichen Fehlschlage, son dern auch der Mangel an jeder wirtschaftlichen Organisation auf Seiten der Erzeuger wirkte dabei zu einem erheblichen Teile mit Wären die deutschen Blumengärtner schon früher bereit gewesen, gemeinsam den Verkauf ihrer Erzeugnisse in die Hand zu nehmen, so wäre wahrscheinlich eine Herabminderung der vernichtenden Wirkung der Auslandsblumen-Konkurrenz möglich gewesen und da durch ein besseres Ergebnis erreicht worden. Diese traurigen Erscheinungen zwingen uns, Erörterungen an zustellen, auf welche Weise und mit welchen Mitteln es möglich zu machen ist, in Zukunft eine für beide Berufsstände günstigere Ent wicklung zu erstreben. Bevor hierauf eingegangen werden soll, muß auf die Kriegsjahre hingewiesen werden, in denen es unter völliger Ausschaltung der Einfuhr dem Blumengeschäftsinhaber im allge meinen möglich war, sich über Wasser zu halten. Es ist von maß gebenden Blütnern mit Nachdruck bestätigt worden, daß das Ergeb nis der Geschäfte mit nur deutschen Erzeugnissen während der Kriegsjahre bei richtiger Geschäftsführung ein gutes gewesen ist, besser, als es von den meisten erwartet wurde und nach Lage der Dinge vor dem Kriege erwartet werden konnte. Gewiß traten einige Begleiterscheinungen auf, die dieses günstige Ergebnis mit hervor riefen, jedenfalls aber zeigte sich mit unabstreitbarer Deutlichkeit, daß das deutsche Blumengeschäft mit nur deutschen Erzeug nissen unter den schwierigen Kriegsverhältnissen lebensfähig ge wesen ist. Hätte während der Kriegsjahre zwischen Erzeugern und Blütnern eine auf Vertrauen aufgebaute Arbeitsgemeinschaft bestan den, so wäre mit Sicherheit der Erfolg noch günstiger gewesen. Die Arbeitsgemeinschaft scheint demnach für die Zukunft das zu erst Erstrebenswerte. Der Blumengeschäftsinhaber hat au einem