Volltext Seite (XML)
Nr. 5. — 1. Jahrgang. Der Neukölln-Berlin, 2. Februar 1923 Deutsche Erwerbsgartenbau 38. Jahrgang der Wochenzeitschrift des Verbandes deutscher Gartenbaubetriebe Hauptgeschäftsstelle: Neukölln-Berlin, Bergstraße 97-93. — Fernsprecher: Amt Neukölln Nr. 1123. — Postscheckkonto: Berlin Nr. 29 86 Mitteilungsblatt des Reichsverbandes deutscher Gartenbaubetriebe sowie des Bayerischen Gärtnerei-Verbandes, des Verbandes württembergischer Gartenbaubetriebe, des Verbandes badischer Gartenbaubetriebe, der Verbindung der selbständigen Gärtner Hessens, der Vereinigung Pfälzer Gärtnereibesitzer, des Gartonbau-Verbandes für den Freistaat Sachsen und zahlreicher gärtnerischer Sonderzüchtewvereinigungen; Verkündungsblatt der Garteubau-Beraisgenossenschaft, Sitz Cassel, der Gärtner krankenkasse, Sitz Hamburg. — Bezugspreis: Deutschland und Deutsch-Oesterreich monatlich 150.00 Mark, Ausland nach Währung. Einzel- Nummer: freibleibend. — Die Mitglieder des „Verbandes deutscher Gartenbaubetriebe“ und der süd deutschen gärtnerischen Verbände erhalten den „Deutschen Erwerbsgartenbau" für den Mitgliedsbeitrag kostenfrei zugestellt. Auszüge aus dem Inhalt des „DeutschenErwerbsgartenbaues" nur bei ausführl. Quellenangabe, Nachdruck von Artikeln nur mit besond. Genehmigung der Hauptschriftleitung gestattet Zur Gesundung des gärtnerischen Anzeigenwesens. Die Aufrufe des Hauptvorstandes und des Herrn R. Mayer, Bamberg in No. 50/1922 unseres Verbandsorgans haben in allen Kreisen der deutschen Erwerbsgärtner den lebhaftesten und freudigsten Widerhall gefunden. Neben zahlreichen Zuschriften sind der Hauptgeschäftsstelle allein mehr als ein Dutzend längere Abhandlungen mit der Bitte um Veröffentlichung eingeschickt worden. Der Raummangel läßt es zu unserem Bedauern nicht zu, die Einsender zu Worte kommen zu lassen, wir können auch umso eher davon ab- sehen, weil alle Eingänge ohne Ausnahme mit uns die Vereinheitlichung des gärt nerischen Anzeigen wesens begrüßen und im Prinzip den Maßnahmen des Hauptvorstandes durchaus zustimmen. Auch die zahlreichen Zuschriften aus den Gruppenversammlungen zeigen uns, daß die Anregung überall fruchtbaren Boden gefunden hat, so daß es kaum mehr nötig erscheint, den Raum des Textteiles unseres „Deutschen Erwerbsgartenbaues“ zur Förderung dieses Gedankens in Anspruch zu nehmen. Wir möchten es aber nicht versäumen, allen, die uns in der Angelegenheit ihre Meinung, ihre Zustimmung und ihre Mitwirkung zum Ausdruck gebracht haben, an dieser Stelle den besonderen Dank auszusprechen. W i r bitten, den Gedanken weiterhin mit allen Kräften zu fördern, damit das Ziel baldigst erreicht ist! Für den Hauptvorstand ist der Gesichtspunkt maßgebend gewesen, der Gesamtheit der deutschen Erwerbs gärtner zu dienen! Das allein muß in allen Fällen unsere Richtschnur sein! Gesund ist aber ein Beruf nur dann, wenn er sich einer zielbewußten Berufsvertretung unterordnet und in allen wichtigen Zeitfragen seine Berufsver- tretung-in ihrem Bemühen, Besserung herbeizuführen, unterstützt. Wir haben kein Interesse daran, irgend jemand zu schaden. Wir haben ausschließlich die Pflicht, unserem Berufe und unseren Mitgliedern zu nutzen! In der Erfüllung dieser Pflicht werden wir den eingeschlagenen Weg weiter verfolgen und uns von persönlich interessierter Seite nicht davon abhalten lassen, denn wir vertreten die Interessen der deut schen Erwerbsgärtner, nicht die Interessen der Verleger. Wenn die beidersei tigen Interessen nicht im Einklang miteinander stehen, dann gehen unsere Interessen vor! Wenn in der gärtnerischen Presse, besonders in „Thalackers allgemeiner Samen- und Pflanzen-Offerte“ und in der „Berliner Gärtnerbörse“ Stimmen laut geworden sind, die mit unseren Maßnahmen so gar nicht zu frieden sind, so ist das durchaus begreiflich. Es war vorauszusehen, daß die in Betracht kommenden Verleger gärtnerischer Anzeigenblätter den Versuch unternehmen würden, in der Frage der Gesundung des gärtnerischen Anzeigenwesens Uneinigkeit und Unentschlossenheit in die Reihen der deutschen Erwerbsgärtner hineinzutragen. Auf die Aeußerungen in der Anzeigenpresse näher einzugehen, erscheint uns nicht notwendig; sie richten sich von selbst. Wir wissen, daß wir in unsere Mitglieder das Vertrauen setzen können, daß sie dem Rufe der gegnerischen Anzeigenpresse nach Erhaltung des bisherigen Systems der Geldvergeudung keine Folge geben werden. Wir können es also ruhigen Herzens dem gesunden Urteil unserer Mit glieder über lassen, den Verlegern die rechte Ant wort zu geben; denn die vielen Zustim mungen zeigen uns, daß sich unsere Mitglieder des dauernden Gewinnes, den ihnen unsere Bestrebungen bringen werden, bewußt sind, und daß sie sich nicht bestimmen lassen werden — auch nicht durch mehr als günstige Angebote der gegnerischen Presse — eines vorübergehenden Vorteils wegen unseren An regungen nicht zu folgen. Das Ziel wird erreich tl Es hängt lediglich von der Mitarbeit und dem Zu sammenhalt unserer Mitglieder ab, ob es sehr bald erreicht wird! Der Hauptvorstand des Verbandes deutscher Gartenbaubetriebe. Otto Bernsiiel, 1. Vorsitzender. K. Fachmann, Generalsekretär.