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Der Deutsche Crwerbsgartenb»« NE. 28 167 genügend Topfpflanzen und Blumen dir großer Schritt zuna besseren Ein- Heraus genutzt werden. Wenn dann i vorhanden sind, ist schon ein sehr großer — vernehmen zwischen Gartenbaubetriebs- und Blumengeschäfts x..01, und Verlegen: Verband deutscher Qartenbaubetriebe. PreEgesetziiche Verantwortung u. Hauptschriftleitung: Generalsekretär K. Fachmann. Verantwortlich- fHr das wmschaftl. und fachlichen Teil Gartenarchitekt C. 0. Schmidt, für den Nachrichtenteilsyndikus K, Siegmund, für den Anzeigenteil M. Schröter, sämtlich in Neukdltn. Zoll, Handel und Verkehr - Mahnung. Die Devisenpolitik der Reichsregierung kann nur dann Erfolg haben, wenn die industriellen Betriebe und Handelsfirmen sich bei ihren Anforderungen an den Devisenmarkt, insbesondere zwecks Ein kaufs ausländischer Rohstoffe und Waren, die allergrößte Einschrän kung auferlegen. In den Erörterungen über unsere Devisenlage kehrt auch immer die Behauptung wieder, daß sowohl die Rohstofi- und Warenlager wie die Devisenbestände bei vielen Firmen über das unbedingt erforderliche Maß hinausgehen. Solche Bestände jetzt für inhabern getan. Um alle diese Unstimmigkeiten aus dem Wege zu räumen, kann nur einiges Zusammenarbeiten unter den Gartenbaubetriebsinhabern einerseils und mit den Blumengeschäftsinhaberu andererseits Wand lung schaffen. Zu einem besseren Handinhandarbeiten sollte man recht oft gegenseitig die Gruppensitzungen besuchen. Restlos müß ten sich aber auch alle ihren Verbänden anschließen; im Zeitalter des Organisationsgedankens brauchte man zur Einigkeit und Zu sammenarbeit nicht noch besonders zu mahnen. Leider gibt es noch so manche Außenseiter und „Laumänner", wie man hier im Bergi schen sagt, d h. solche, welche nur Interesse für ihr eigenes „Ich“ haben und der irrigen Meinung sind, es nicht nötig zu haben, die Gruppenversammlungen zu besuchen und sich an dem so notwen digen Meinungsaustausch der Kollegen zu beteiligen. Persönliche Gesichtspunkte und Erwägungen müssen unbedingt in den Hinter grund treten, wenn es sich um das allgemeine Wohl des Berufes handelt Neid und Mißgunst müssen endlich einmal verschwinden, und neben dem eigenen lieben Ich soll man sich auch für den Mit menschen und Volksgenossen, insbesondere für seinen Berufsge: nossen interessieren, und wenn es sein muß, ihm die helfende Hand reichen. Nur der Beruf wird heutzutage mehr als je zur höchsten Leistungsfähigkeit gelangen, dessen Angehörige sich restlos zu- zammenschließen zur Wahrung und Förderung der gemeinsamen Interessen und Lebensnotwendigkeiten. Auch innerhalb der Organi sation güt die rechte Freiheit, die ihre Grenze findet an dem Respekt vor der Freiheit des anderen. Dabei gedeihen die Interessen des einzelnen und die der Gesamtheit am besten. Innerhalb der Organi sation muß natürlich auch den einzelnen Gruppen und Gliedern die rechte Freude an der Organisation und der Organisationsarbeit ge sichert sein. Wenn die Organisationsarbeit sich von unten her auf baut, die führende Spitze der gemeinsamen Arbeit die Richtung gibt und die sichtbare repräsentative und gewichtige Führung ist, die eine geschlossene Berufs gemein schalt hinter sich weiß, im übrigen aber den Gruppen durch Selbständigkeit im Rahmen der allgemeinen Richtlinien die rechte Freude an der Organisationsarbeit gibt und erhält, dann ist im Berufe die Einigkeit gewahrt, die zu höchster Leistungsfähigkeit befähigt Dann würden auch nach und nach die Mißstimmungen verschwinden, welche sowohl bei den Gartenbau- betriebs- wie auch Blumengeschäftsinhabern, besonders aber zwi schen diesen so eng miteinander verbundenen Berufen bestehen. gar boykottiert Der Gartenbaubetriebsinhaber darf auch Palmen, Araucarien, Dracaenen und Lorbeerbäume usw. einführen! Oder will man behaupten, daß letztere keine belgischen Kulturen sind? Der Blumengeschäftsinhaber darf aber noch nicht einmal italieni sche Schnittblumen verkaufen! Wo bleibt da die Gerechtigkeit? Man sollte doch meinen, daß das, was dem einen recht dem anderen billig ist. Auf der einen Seite heißt es: „Der gärtnerische Export in Gefahr!“, — auf der anderen Seite „Kauft nur deutsche Blumen!“ Die Gartenbaubetriebsinhaber müssen dafür Sorge tragen, daß genügend Blumen und Topfpflanzen vorhanden sind, damit die Blu mengeschäfte als Vermittler und Konsumenten ihrer Erzeugnisse dem kaufenden Publikum zu jeder Zeit etwas anzubieten haben. Die Blumengeschäftsinhaber müssen aber auch während des Som mers, wo es reichlich Blumen gibt von den Lieferanten regelmäßig beziehen, welche sie auch im Winter und Frühjahr beliefert haben. Erwähnen möchte ich noch, daß gerade in den letzten Jahren viele Gartenbaubetriebsinhaber sich verleiten ließen, weniger Blumen und Topfpflanzen heranzuziehen, weil gewöhnlich diejeni gen Berufe, die zu den Luxusberufen gehören, zuerst dem notge drungenen Sparenmüssen geopfert werden. In manchen Gruppen- Sitzungen des V. D. G. wurde sogar dazu geraten, weniger Blumen und mehr Gemüse zu ziehen. Die Erfahrung hat gelehrt, daß aber mehr Blumen verlangt wurden, als geboten werden konnten. Aus diesem Grunde sollten die Qartenbaubetriebsinhaber mehr ein fachere Kulturen einführen, welche nicht so hohe Betriebskosten er fordern. Voll und ganz muß zugegeben werden, daß der Erwerbs gärtner durch die ungeheure Teuerung von Koks und anderen Be darfsartikeln in einer sehr schwierigen Lage ist, und nur wenig Gartenbaubetriebe das Kapital besitzen, sich mit Heizmaterial für den kommenden Winter genügend einzudecken. . Um so mehr müß ten alle überlegen, welche Kulturen sie auf billigstem Wege heran ziehen können, um den notwendigen Bedarf in der Folgezeit zu decken. Dabei müssen aber die Kulturhäuser voll und ganz aus Erhöhung der Gebühren unserer Außenhandelsstelle, Nach Fühlungnahme mit den interessierten Fachverbänden hat der Reichskomissar für Aus- und Einfuhrbewilligung, Berlin, eine Erhöhung der Gebühren mit Wirkung ab 1. Juli 1923 genehmigt Gleichzeitig hat er dem zugestimmt, daß für die seit 1. Januar bis 30. Juni 23 erteilten Aus- und Einfuhrbewilligungen 2 % Bearbei tungsgebühren nacherhoben werden. Die hierdurch eingehenden Be träge sollen zur Deckung des vorhandenen Fehlbetrages verbucht werden. Falls am 31. Dezember 23 die Finanzlage der Sonder-Abt es gestattet, werden die nacherhobenen Bearbeitungsgebühren ganz oder teilweise zurückerstattet werden. Näheres auf Anfrage bei un serer Außenhandelsstelle für Rohholz und Erzeugnisse der Säge- Industrie, Sonderabt. für Aus- u. Einfuhr von Pflanzen und Säme reien, Berlin SW. 11, Königgrätzerstr. 100a gegen Einsendung von Rückporto. Meinungsaustausch —-== Wir erhielten folgende Zuschrift: Es hieße „Wasser in die Elbe tragen“, wollte man über die In telligenz der Gärtner — sich Preise vorzustellen, was eine Pflanze kosten müßte — noch schreiben, aber da ich ge rade etwas anfragen will, muß ich doch den Fall mitteilen. Ein Blumengeschäft in Ch. brauchte notwendig 3 Aspidistra, die es bei einem dortigen Lieferanten nicht erhalten konnte — obwohl er solche besaß. Jedenfalls brauchte er sie zur Vermehrung selbst. Da sollte ich einspringen; mir ging es genau so — ich hatte frisch verpflanzt. Jedoch lieferte ich 3 St. Pflanzen mit grünen Blättern, klein bis mittelgroß, ohne junge Triebe zus. 20 Blatt und rechnete ä Blatt 10 Pfg. "X 4000, also 8000 M. Als meine Frau die Pflanzen gebracht hatte — darob großer Jammer, weil zu klein und zu teuer. >ann ruhte die Sache — sie waren angenommen und bezahlt und für mich erledigt Dieser Tage kommt meine Frau wieder in das Geschäft und mit Stolz zeigt die Inhaberin 3 neue wundervolle üppige Aspidistra mit großen Blättern, dicht gedrängt aneinander- stehend — mit jungen Trieben ä ca. 20 Blatt schätzungsweise mit dem Triumpf, daß sie nur 2000 M. fürs Stück gegeben habe; Freilich habe sie es auch gemacht, wie es jetzt fast alle Blumenge schäfte in Ch. machen, sie sei jetzt mit dem Tragkorb losgezogen und nach W. gefahren und habe bei einem dortigen Gärtner gekauft. An solchen Pflanzen sei wenigstens etwas zu ver dienen. Dieser Ausspruch ist daher interessant, weil die Be sitzerin zugibt, daß die Bindegeschäfte sich auch gehörig bezahlen lassen — selbst jedoch den Gärtner als denjenigen betrachten, der für sie arbeiten und sich schinden soll. Interessant ist auch, daß jetzt die Ch.’er Blütner selbst die Besitzer der allerfeinsten Ge- schälte den Tragkorb nehmen und ach L. oder D. fahren und dort billiger einkaufen als in Ch. Traurig aber auch, daß es noch solche Kollegen gibt, die ihre gute Ware so verschleudern. Wenn der gute Mann in W. so starke Aspidistra für 2000 M. = 50 Pfg. Friedenspreis in prima Cultur abgeben kann — Pflanzen, die doch Jahre gebraucht haben und sie mit Pelargonien auf eine Stufe stellt — so ist er wirklich zu bedauern und ich sage immer wieder, ' was nützt es, wenn andere sich abmühen, den Beruf hoch zu bringen und die Preise hochzuschrauben — sei es aus Kalkulation — sei es aus gesundem Menschenverstand, oder aus Gehorsam gegen den Verband, der die Teuerungszahlen bekannt gibt — wenn für s ol c he Kollegen, die niemals richtig rechnen lernen werden, nicht der Nürnberger Trichter angeschafft wird, damit es ihnen eingetrichtert werden kann — oder der Hammer, mit dem man es den Leuten in den Schädel hämmern kann. Kurz — genug von dem Aerger. — Mit dem nächsten Brief, den Sie an diese Gruppe richten, geben Sie diesen Brief mit, damit der Obmann in der Versammlung berichten kann — wie wir hier von den Kollegen in W. denken. Ich bringe es auch hier überall zur Sprache. — Fragekasten — , Frage 2910. An einer jungen Weißdornhecke (3jährig) treten verheerend grüne Läuse aut. Die jungen Triebe bleiben ge waltig im Wachstum zurück und trocknen zum Teil ein. Gibt es ein wirksames Bekämpfungsmittel? J. M unsere Währungswirtschaft nutzbar zu machen, ist vaterländische Pflicht angesichts der schweren Gefahr, die Reich und Wirtschaft be drohen, wenn dem Verfall der deutschen Währung nicht Einhalt ge boten werden kann. Ich richte an alle Kreise der deutschen Wirtschaft das dringende Ersuchen, die Reichsregierung nicht nur durch peinliche Befolgung der von ihr erlassenen Vorschriften, sondern auch durch freiwillige verständnisvolle Mitarbeit zu unterstützen. Die Wirtschaftskreise werden sich bei allen geschäftlichen Maßnahmen, welche irgend auf den Stand der Reichsmark Einfluß üben können, Rechenschaft dar über ablegen müssen, ob ihre Geschäfte dieser Art sachlich und zeit- lieh von solcher Dringlichkeit sind, daß ihre Durchführung im gegenwärtigen Zeitpunkt der Währungsnot gegenüber der deutschen Gemeinwirtschaft verantwortet werden kann. — (Erlaß des Reichs Wirtschaftsministers vom 25. 6. 1923.)