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Der Deutsche Erwerbsgartenbau 140 Nr 24 Stammsorte. Die Belaubung ist rötlicher und gesunder wie bei lanssen, die Blumen in Form und Haltung vollkommen der Stamm form gleichend. Sie ist groß und edel gebaut, steht auf langen kräftigen Stielen. Die Farbe ist ein sammetartig, schwärzlich schattiertes Dunkelrot Sie ist fast so schwärzlich wie eine Blume der Remontantrose George Dickson. Sie hat auffallend angeneh men starken Duft Im letzten Winter wurden einige Pflanzen dieser Sorte mit bestem Erfolge unter Olas getrieben. Es ist ohne Zweifel, daß gerade unter den ganz dunkelroten Rosen noch ein gewisser Mangel herrscht obgleich wir die wertvolle Hadley-Rose bereits besitzen. Die Neuheit Hermann Neuhoff wird entschieden mehr Blumen bringen wie Hadley, wird sich auch schneller treiben lassen, wie es ja auch General Janssen tut, mit dem Vorteil vor der Stammsorte, daß sie eine bedeutend beliebtere Farbe hat, denn General Janssen ist deshalb wohl nicht so populär geworden, wie sie es an sich verdiente, weil alle Zwischenfarben zwischen rot und rosa nicht den Anklang finden, wie die ausge sprochenen und kräftigen roten Farben. Wir erwarben das Mitverkaufsrecht dieser Neuheit im In- und Auslande und hoffen, diese neue holsteinische Rose so gut ver- breiten zu können, daß sie in einigen Jahren mit zu den bekann testen und wertvollsten unseres Rosensortiments gehört. Meinungsaustausch , Vogelfreunde und -feinde. Um die Aussaaten vor Vogelfraß zu schützen, habe idt früher auch alle möglichen Mittel angewandt, ohne vollen Erfolg. Ich bin dann dazu übergegangen, nur noch unter Glas auszusäen. Die Beete werden der Fenstergröße entsprechend eingeteilt und an den Seiten mit Latten oder Stangen belegt, worauf die Fenster zu liegen kommen. Sobald die Pflanzen aufgelaufen sind, können die Fenster zu weiteren Beeten verwandt werden. Auf diese Weise hat man keinen Samenverlust und schöne, gleichmäßig bestandene Pflanzen beete. Man muß die Fenster dazu allerdings auch haben. H. 111 i e s, Wiedenbrück. Nichts ist einfacher, als die Finkenarten von den Saatbeeten fernzuhalten! Ich bedecke sofort nach der Aussaat sämtliche Beete mit Stroh, das so lange liegen bleibt, bis sich die Keimblätter voll ständig entfaltet haben, also keine Gefahr mehr für die Pflanzen vorhanden ist Das Stroh lege ich auf den Beeten so dicht, daß nirgends mehr die Erde zu sehen ist. aber immer noch soviel Licht auf die Beete fällt, daß die aufgehende Saat nicht gelb wird. Be kanntlich ziehen ja die Finken nur die Keimlinge heraus, bei denen die Samenschale noch um die Keimblätter sitzt. Das Stroh lasse ich bei trockenem Wetter abnehmen und verwende es wieder für andere Zwecke. Die jungen Saaten fühlen sich unter dieser Strohdecke außerordentlich wohl und wachsen nachher freudig weiter. Auf diese Art habe ich während der Kregsjahre Millionen von Kohl- pflanzen herangezogen, ohne mit meinen Lieblingen, den Finken, die meine besten Helfer bei der Ungezieferbekämpfung in meiner Obstanlage sind, in Konflikt gekommen zu sein. Ich muß allerdings noch bemerken, daß ich meine Sämereien niemals mit der Harke einhacke, sondern stets nach dem Aussäen lacht anwalze und dann mittels eines groben Siebes gleichmäßig mit Erde überstreue. Da durch kommen sämtliche Samenkörner gleichmäßig tief zu liegen, gehen zu gleicher Zat auf und können infolgedessen auch zu gleicher Zeit den Schutz entbehren. Fr. K e r 1 e r, Badersleben. Kleine Mitteilungen r-w.- ; => Einfuhr von Blumenzwiebeln. Wie wir bereits mitteilten, sind seifens des Reichsministeriums für Ernährung und Landwirtschaft der Sonderabteilung für Aus- und Einfuhr von Pflanzen und Sämereien bei der Außenhandels stelle für Rohholz und Erzeugnisse der Sägeindustrie, Berlin S. W. 11, Königgrätzerstr. 100a, 200000 Kilo Blumenzwiebeln zur Erteuung von Einfuhrbewilligungen an erwerbsmäßige Garten, baubetriebe und berufsmäßige Samenhandlungen überwiesen wor den. Die Anträge auf Erlangung einer Einfuhrbewilligung unter Gewichts- (nicht Stückzahl) und Wertangabe sind an obige Stelle zu richten. Den Gartenbaubetrieben und den berufsmäßigen Samenhandlungen können vorläufig Bewilligungen nur in Höhe der im Jahre 1922 erteilten Menge zugestanden werden. Die den Sa menhandlungen zu bewilligenden Mengen sind zum Trockenverkauf für Privatkundschaft sowie Kirchhofs-, Guts- und Privatgärtnereien bestimmt. Des ferneren sind die Samenhandlungen berechtigt, An träge auf Einfuhrbewilligung einzureichen, die sie im Auftrage von erwerbsmäßigen Gärtnereien erhalten haben. Die Berechtigung hierzu ist der Außenhandelstelle durch Vorlage der Originalauf- träge (Firmenbogen oder Beidrückung des Firmenstempels) nach zuweisen. Ausgeschlossen von dem direkten Bezüge aus Holland sind Warenhäuser, Privatleute, Guts-, Friedhofs-, städtische, Staats- und Anstalts-Gärtnereien. Diesen ist Gelegenheit gegeben, ihren Bedarf bei den berufsmäßigen Samenhandlungen einzudecken. Bei Einreichung von Anträgen sind weder Bargeld noch Postwert zeichen beizulegen. Die Einfuhrbewilligungen werden durch die Sonderabteilung ausgestellt und die Gebühren unter gleichzeitiger Uebersendung der Urkunde durch Nachnahme erhoben. Es wird ferner darauf aufmerksam gemacht, daß die vollzogenen Einfuhr bewilligungen nicht nach Holland gesandt werden dürfen. Die Ur kunden sind bei Eingang der Sendungen dem abfertigenden Zollamt vorzulegen und auszuhändigen. Besoke’s Schattierfarbe. Die Zeit, in der die Kulturen mit Schattenleinwand und Stäbchen schatten schattiert werden können, wird leider nicht so schnell wiederkommen. Beide Artikel sind heute selbst für die rentabelsten Kulturen viel zu teuer. Weit mehr als früher wird mit Deckläden und mit Kalkanstrich schattiert. Beide Hilfsmittel sind aber nur Notbehelfe. Das Auf- und Abdecken der Läden verursacht Scheiben bruch, erfordert viel Zeit und verdunkelt die Kulturen. Kalk wird vom Regen abgewaschen, muß oft erneuert werden und die Pflanzen vergeßen darunter, weil der Kalkanstrich, namentlich an trüben Tagen, zu stark verdunkelt Ich habe im Frühjahr 1922, als wir wieder viele Tausende von Mark für Schattendecken ausgeben muß ten, angefangen, mich mit der Aufgabe zu beschäftigen, einen billigen Ersatz dafür zu schaffen. Es ist mir gelungen, einen Farbenanstrich zusammenzusetzen, der das Glas dünn überzieht, sehr lichtdurch- lässig ist, fest auf dem Glase haftet und sehr schnell mit kaltem Wasser und Bürste entfernt werden kann. Meine Schattierfarbe, die mir durch Marken- und Wortschutz „Besoke's Schattierfarbe“ patent amtlich geschützt ist, ist bereits im vorigen Sommer in vielen Gärt nereien verwendet worden und hat sich sehr gut bewährt Es gingen mir im Herbst und in diesem Frühjahr eine Anzahl Gutachten zu, in denen u. a. zum Ausdruck gebracht wird, daß die Pflanzen unter meiner Schattierfarbe besser gedeihen, als unter anderem Schatten; besonders wird die Ersparnis an Zeit und Geld, die Haltbarkeit gegen Regen und das leichte Abwaschen hervorgehoben. 1 kg Farbe reicht für 50 qm, wenn die ganze Scheibe gestrichen wird, aut 70 bis 75 qm, wenn nur Streifen auf die Scheiben gestrichen werden. Für alle Grünkulturen, für Fuchsien, Begonien, Gurken usw. gibt es nichts einfacheres und billigeres. Mau streicht im Frühjahr oder Anfang des Sommers einmal an und hat dann mit dem Schattieres keine Arbeit mehr. Die Ausgaben für die Farbe machen sich tat sächlich in ein bis zwei Wochen bezahlt, denn eine Minute Arkeits- zät kostet heute 20 bis 25 Mark Gustav Besoke, Erfurt Luxussteuer. Das Reichsfinanzministerium teilt mit, daß auf Grund der ge meinsamen Vorstellungen unseres Verbandes und des Verbandes d. Blumengeschäitsinhaber die Grenze für luxussteuerpflichtige Bin dereien auf 30 000 M. auch über den Sommer hinaus belassen bleibt Reform der Steuerausschüsse Wir verweisen heute nochmals alle Mitglieder auf unsere Aus führungen unter obiger Ueberschrift in Nr. 22 des „Deutschen Erwerbsgartenbaues" und bitten dringend, uns mit dem dort ange forderten Material weitgehendst zu unterstützen, da sonst nicht mü einem wesentlichen Erfolg der eingeleiteten Schritte zu rechnen ist Jahresversammlung des Bundes Deutscher Gartenarchitekten. Einiadung zu der Jahresversammlung des B.D.G.A. am Sonn tag, den 24. Juni, nachm. 2,30 Uhr in Wörlitz b. Dessau L Anhalt T.-O.: 1. Beacht des Bundesvorsitzenden über die Bundesarbeit des vergangenen Jahres. 2. Berichterstattung des Bundesgeschäfts führers und Festsetzung des neuen Jahresbeitrages (Antrag Sies mayer und Pieper). Referate: 3. Die Gemeinschaftsarbeit in der Landschafisgärtnerei. (Interessengemeinschaften, Fa. Vereinigte Kölner Gartenarchitekten usw.) 4. Die Wirtschaftslage der Gar tenarchitekten und ihre Geschäftskalkulation. (Besprechung der von der Interessengemeinschaft Hamburgischer Gartenbaubetriebe und der Ortsgruppe Hamburg des B. D. G. A. auf gestellten Lie ferungs- und Zahlungsbedingungen, und Antrag der Ortsgruppe Hamburg des B. D. G. A. auf Verbindlicherklärung dieser Be dingungen für den gesamten B, D. G. A.) 5. Steuerfragen für frei schaffende Gartenarchitekten und ihre Geschäftskalkuiation (unter besonderer Berücksichtigung der Umsatzsteuer.). 6. Landwirt- schaftliche oder Gärtnereiberufsgenossenschaft? (Die unnötige Be lastung der Landschaftsgärtnerei durch für den Beruf nicht ge- eignete Genossenschaften.) 7. Der weitere Ausbau unserer öe- bührenordnung unter Berücksichtigung der Handhabung der Reichsindexziffer. 8. Freie Aussprache. (Berufliche Organisa- tions- und Bildungsfragen usw.). Um 6 Uhr nachmittags: Qei- fentliche Versammlung aller selbständigen Qartenarclitekten Ver sammlungslokal „Hotel Eichenkranz“ Wörlitz. — Da die Mitglie der des B. D. G. A. gleichzeitig Mitglieder der D. G. f. G. sind, wollen diese sich wegen Unterkunft in Wörlitz au Herrn Garten inspektor Herre in Wörlitz und in Dessau an Herrn Garten- direkter Hallervorden, Bismarckstraße, Dessau, wenden. Herawsgeber und Verleger: Verband deutscher Gartenbaubetriebe. Prelgese dich« Verantwortung u Hauptschriftleitung: Generalsekretär K Hachmann Verastwordicha: ft dea wictschaitL und tacalichen teil Gartenarchitekt C. Q. Schmidt, tr den Nachrichtentet Syndikus K. Siegmund, für den Anzeigenteil M. Schröter, sämtäch an Nenkölin