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Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 03.10.1903
- Erscheinungsdatum
- 1903-10-03
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841177954-190310033
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841177954-19031003
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841177954-19031003
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger
-
Jahr
1903
-
Monat
1903-10
- Tag 1903-10-03
-
Monat
1903-10
-
Jahr
1903
- Titel
- Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 03.10.1903
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* Pose», 1. Okt. Auf Fort 3 bei Glowno stürzte ein Baugerüst ein und riß fünf Arbeiter mit in die Tiefe. Drei derselben wurden schwer, zwei leicht verletzt. * Dauzig, 30. Sept. Der Besitzer des „Cafö Grabow" in Neugarten war mit dem Entladen eine- Revolvers beschäftigt, als die Waffe sich Plötzlich von selbst entlud. Die Kugel traf daS 33jährige Buffetftäulein Kirschnik in die linke Brust seite. Die Verletzte starb kurz nach ihrer Einliefer- ung ins Krankenhaus. Der Besitzer Grabow machte der Staatsanwaltschaft persönlich von dem Unglücks fall Anzeige. * Bamberg, 1. Oktober. Al« vor kurzem die 73jährige Autzüglerin Fleischmann, die bei ihrer Tochter, der Nachtwächterkehefrau Förtsch gewohnt hatte, starb, stellte sich heran«, daß die Greisin bet lebendigem Leibe förmlich verfault war. Da« Ehe paar, das>e« in derZPflege der Mutter am Aller notwendigsten fehlen ließ, wurde wegen fahrlässiger Tötung angeklagt. Da eine gesetzliche Verpflichtung, für seine Schwiegermutter zu sorgen, für den Mann nicht vorlag, mußte dieser sreigesprochen werden. Die Frau kam mit 14 Tagen Hast davon. * Bozen, 1. Oktober. Der Bauernsohn Ignaz Ohnewein in Eppen ermordete aus Eifersucht meuch lings seine Geliebte Katharina Niedermair. Deren Mutter wurde wahnsinnig. * Paris, 1. Oktober. Elend und verlaßen starb in einem Pariser Hospital die 50jährige Gräfin Ltvry, die sich Enkelin de« „Brillanten- Herzogs" von Braunschweig nannte und einst lange Prozesse mit der Erbin de« Herzog«, der Stadt Genf, führte. * Ueber die Ermordung eines deutschen Plautagenleiters durch seinen schwarzen Diener berichtet die Deutsch-Ostafrikanische Ztg.: Bei einem Ausflug deS Plantagenleiters Meyer in Moa fuhr daS zweisitzige Fahrrad infolge der Ungeschicklichkeit oder Unachtsamkeit des Boys gegen einen Baum an, Herr und Diener stürzten herunter und das Vorderrad wurde ganz krumm gebogen. Herr Meyer strafte seinen Boy mit Schlägen und soll auch nich' abgelassen haben, während des Rückwegs ihn zu schlagen. Außerdem drohte er ihm, ihn zu Hause verhaften und an die Kette bringen zu lassen. Meyer schickte auch zu den Grenzaskaris und ließ die Ausgänge der Plantage von diesen sperren. Der Boy hatte sich unterdessen mit einem Gewehr bewaffnet und schoß auf Meyer, als dieser die Askaris zur Verhaftung aufforderte. Meyer war sofort tot. Dann erschoß der Diener sich selbst.— Wie der Vogtl. Anz. mitteilt, ist der auf so schreck liche Weise umS Leben Gekommene ein Bruder des Reusaer Bäckermeisters Hermann Meyer. Derselbe ist vor nunmehr 12 Jahren zusammen mit einem Kollegen nach Afrika gegangen, wo sein Gefährte schon vor einigen Jahren dem Klima erlegen ist. Herr Meyer, der eine angesehene Stellung m der deutschen Kolonie bekleidete, wollte im nächsten Jahre seinen dritten halbjährigen Urlaub nach Deutschland antreten. Die Todesnachricht ist bereits vor einiger Zeit telegraphisch bei dem in Delmenhorst (Olden burg) wohnenden Vater eingegangen, doch sind die näheren Umstände der Ermordung erst jetzt bekannt geworden. * Ausgeräuchert. Die aus der Pilsner Straf anstalt entflohenen Sträflinge Sche-tag au« Leit- meritz und Kühnel au« Töplitz wurden von der dor tigen Polizei im Schlachthaus-Kanale ausgeforscht. Um sie herau«zubringen, wurde vor der Kanalöff nung ein Strohfeuer angezündet, worauf beide fest genommen und halb bewußtlos in da« Jnquisilen- spital gebracht wurden. * Ein verwegener Raub wurde der Central News zufolge in Washington auSgesührt. Als der Kassierer einer Baufirma in Begleitung eines Buch halters von der Bank Gelder für Lohnzahlungen erhalten hatte, sprengten Räuber seinen Wagen mit Dynamit in die Luft und raubten 14 400 Mark. Der Kassierer wurde getötet, der Buchhalter schwer verwundet. Auch die beiden Pferde wurden verletzt. * Ein 12jähriger Mörder. Charle« Jone«, ein 12jähriger Negerjunge, gestand, in Baltimore, Fräulein Caroline Link, Verkäuferin im Zuckerwa renladen Georg Hofmann«, in einem Zimmer hinter dem Laden, in da« er sich emgeschlichen hatte, er schlagen zu haben, um Zuckerzeug stehlen zu können. Da« Verbrechen konnte dadurch auf den Jungen zurückgefühct werden, daß er Altersgenossen gegen über, mit denen er zu stehlen pflegte, sich der Blut tat rühmte. * Im Luftschiff von Frankreich nach Eng land. Nachdem Spelterinis Luftballon zum zweiten Male die Schweiz überflogen hat, machte der französische Luftschiffer de la Vaux soeben eine Luftschiffreise von Paris über den Kanal nach Hull in England. Die Fahrt ging glücklich von statten. Vaux wollte seiner Zeit das Mittelmeer überfliegen. DaS gelang ihm indessen ebenso wenig, wie dem Engländer Holbein der Verfuch, von England nach Frankreich zu schwimmen. Die Blüte des Bagno. Roman von Goron und Emile Gautier. 74. Fortsetzung. ' (Nachdruck verboten.) „Das ist enorm!" „Geschäftsrisiko, Herr Baron!" „O!" schrie Saint-Magloire. „Ihr englisches Phlegma bringt mir das Blut in Wallung. Machen Sie, daß Sie hinauskommen!" „VVoll, Herr Baron!" Mister Barker drehte sich auf den Absätzen um und stolzierte langsam der Tür zu, als ob er nur einen Befehl in das Bureau zu tragen hätte. „Sechs Millionen! Dieser Schurke, dieser drei fach verfluchte Schandkerl!" zischte der Baron, als Baker verschwunden war, und stampfte mit dem Fuße auf. „Sechs Millionen! Und das sagt er mir mit seiner stoischen Ruhe, als ob das gar nichts wäre. Sechs Millionen! Gerade jetzt, wo ich meinen ganzen Kassenbestand dazu verwenden mußte, den Börsenkrach der Kupferwerte zu überstehen, um daS Steigen derselben abwarten zu können. Sechs Millionen beim Teufel, jetzt wo ich daS Geld brauche, wo ich darauf gerechnet habe, um fällige Wechsel zu zahlen, und besonder- den, welchen ich unter schreiben mußte, als ich daS PalaiS für Germaine kaufte." Er fuhr sich über die Stirn, auf der dicke Schweißtropfen perlten, die der Zorn Herausgetrieben hatte. „Aber va ist nichts zu machen," fuhr er fort. .Dieser Wechsel muß bezahlt werden, koste eS, waS eS wolle . . . sonst ist eS aus mit Germaine . . . und daS wäre gleichbedeutend mit dem Anfang vom Ende. Diese» Frauenzimmer würde auf allen Straßen auStrompeten lassen, daß der Baron de Samt-Mag- loire ihr daS Wort gebrochen habe, und dann wäre mein Kredit gehörig erschüttert . . . Einmal die Bresche in der FestungSmauer ! . . Unmöglich, eine Prolongation des Wechsels zu verlangen! Der Schlag wäre fast ebenso hart für mich. O!" schrie er auf, und rang die Hände. „Wa rum kann ich nicht von diesem Weib lassen, daß mich ruiniert. Ich, für den daS Weib doch stets nur ein Spielzeug war, die Liebe nur ein Zeitver treib ! Sie liebt mich nicht. Nur mein Gold lockt sie. Sie spottet über mich und macht diesem Dulac schöne Augen!" ES klopfte leise. Florent, der Kammerdiener mit der silbernen Kette, wollte diskret seinen Herrn daran erinnern, daß die Zeit verstrich und die Be sucher warteten. DaS war eine rettende Zerstreuung. Saint-Magloire nahm mit einem Ruck wieder seine ruhige Miene an und rief mit einer noch ein wenig zitternden Stimme: „Herein, Florent!" Der Kammerdiener trat ein. „Sagen Sie, daß ich heute morgen nicht mehr empfangen kann ... ich habe zu arbeiten. Eine sehr wichtige Arbeit. Vertrösten Sie die Be- sucher auf morgen oder einen anderen Tag." „Der Herr Baron werden gütigst verzeihen," sagte der Kammerdiener; „es ist ein Mann da, welcher unbedingt den Herrn Baron heute morgen noch sprechen zu müssen behauptet." „Ein Mann? WaS für ein Mann?" „Er hat mir dies für den Herrn Baron ge geben." Florent reichte die silberne Platte, auf welcher ein Brief lag. Der Baron nahm ihn und öffnete den Umschlag, melcher nur eine Visitenkarte enthielt, mit der Auf- sch -st: Bourguignon Kommissar deS Sicherheitsdienstes 36, Huai ä«8 OMvres. Den Baron überlief es eiskalt. Er fragte sich, was dieser Besuch zu bedeuten hätte; mit fabel hafter Geschwindigkeit stellte er sich innerhalb einer Sekunde alle Möglichkeiten vor Augen, welche des ausdrückliche Verlangen deS Geheimpolizisten, ihn selbst zu sprechen, rechtfertigen könnte. Hatte man etwas entdeckt, oder vermutete man nur? . . . Handelte es sich um diese gefährliche Geschichte der beschlagnahmten Wertpapiere, welcher die Ge heimpolizei trotz der schönen Versicherungen des Mister Baker vielleicht doch schon auf die Spur gekommen war? Entschlossen blitzte es in seinen Augen auf: er jagte die Gedanken weit fort und die melancholischen Ideen hinterdrein. Er wollte und mußte der starke Mann von einst wieder werden und bleiben; er war bereit, der Gefahr die Stirne zu bieten, so groß sie auch sein mochte, er wußte sich geschickt und kräftig genug, sie zu ersticken. Er mußte „Rozen" sein und bleiben! „Führen Sie ihn herein," sagte er mit fester Stimme. Herr Bourguignon trat ein. Es war ein Mann in den Vierzigern; nicht groß, aber kräftig gebaut, gut genährt, mit gesunder Gesichtsfarbe und von einer sichtbar großen Energie und Willenskraft. — Seine Kleidung war, ohne gerade elegant zu sein, durchaus korrekt und von peinlichster Sauberkeit. Alles an ihm verriet den gewesenen Unteroffizier. Er grüßte, stellte sich, die Absätze zusammen schlagend, rechts vom Schreibtisch auf und wartete. „Sie haben mich zu sprechen gewünscht," sagte Saint-Magloire, „womit kann ich Ihnen dienen?" „Mein Herr," sagte der Kommissar, „ich bitte Sie tausend mal um Verzeihung, etwas aufdring lich gewesen zu sein . . ." „Dec Anfang beruhigt wenigstens," dachte Saint- Magloire. „Aber," fuhr der Kriminalist fort, „ich muß Ihnen im Auftrage des Chefs des Sicherheitsdienstes einige Mitteilungen machen, welche keinen Aufschub erleiden dürfen." „Sprechen Sie, mein Herr, ich bin ganz Ohr," sagte der Baron, wieder von innerer Unruhe erfaßt. „Kennen Sie," fragte der Geheimpolizist und zog dabei einen Zettel aus der Tasche, „kennen Sie einen gewissen Robertson?" „Ah! Es handelt sich um Macaron," dachte der Baron. „Robertson? Robertson?" antwortete er laut und schien in seinem Gedächtnis zu suchen. „Robert- son? Der Name kommt mir bekannt vor, aber ich weiß nicht, wo ich ihn hintun soll." „Es ist ein Engländer, der sich damit beschäftigt, Wetten für die Pferderennen zu besorgen," erklärte Herr Bourguignon. „Ich spiele ein wenig bei den Rennen. Aber außer einigen Spoctsleuten, die ich in den Klubs oder den Gesellschaften hin und wieder sehe, kenne ich niemand auS dieser Sphäre . . ." „Dieser Mensch aber behauptet, Sie zu kennen und beruft sich auf Sie!" „Auf mich?" „Jawohl, Herr Baron." „Aber inwiefern denn?" „Hören Sie. Dieser Robertson ist Stammgast in den Bars und Schänken, wo Stallknechte, Buch macher und dergleichen Leute verkehren . . ." „Schöne Gesellschaft!" unterbrach der Baron mit gut gespieltem Abscheu. „Ein wenig gemischt, allerdings," bestätigte lachend der Kommissar. „Dieser Robertson also hat die Gewohnheit zu trinken, sich zu betrinken, und wenn er betrunken ist, dann entstehen oft Streitig, ketten." „Und dann?" „Mehrmals hat man ihn bereits auf die Wache gebrach», aber da er ein Domicil nachweisen kann und seine stets gut bezahlte Hausmeisterin vorzüg liche Auskunft über ihn gibt, so läßt man ihn wieder laufen. Gestern jedoch . . ." (Fortsetzung folgt.) Kirchen-Nachrichten. S1. Hrinitalis-Aarochie. Bom 2S. September bis 2. Oktober 1903. Getraut: Fabrikwebcr Moritz Wilhelm Weise und Anna Marie Landrock von hier. Getauft: Max Georg, S. d. Webers Max Theodor Bachmann. Lina Frieda, T. d. Fabrikwebers Hermann Otto Wagner. Begraben: Weber Curt Alfred Andrä, ledig, S. d. Webers Karl Heinrich Andrä, 22 I. 2 M. 26 T. Am l7. Sonntag nach Triuitatis, den 4. Oktober 1903, suih 7 Uhr Beichte u. heil. Abendmahl. Herr Pastor Schmidt. Vormittag 9 Uhr Predigtgottesdienst. Apostelgcsch. 17, 16—31. Herr Hilssgcistl. Hänsel. Nachm. halb 2 Uhr Kindergottesdienst. Abends halb 8 Uhr Jünglingsvcrein im Gemeinde haus. Abends halb 8 Uhr Jungfrauenverein im Gemeinde haus. Wochenamt: Herr Hilssgeistlicher Hänsel. Aarochie Hl. Lhrilloyöori. Vom 26. September bis 2. Oktober 1903. Getraut: Der Telegraphenarbciter Karl Wilhelm Resch und Auguste Anna Schmiedel. Der Stationsarbeitcr Hermann Oswin Baumann und Klara Helene Starke. Der Gcschäftsgehilfc Ernst Louis Oehme und Bertha Elsa Friedrich. Der Eisenhoblcr Karl Friedrich Fischer und Johanne Frieda Glänzel. Der Kaufmann Hermann Alfred Schumann und Lina Klara Landgraf. Getauft: Johanne Emma, T. d. Fleischers Albin Richard Gränitz. Friedrich Kurt, S. d. Webers Friedrich August Feig. Martha Helene, T. d. Schuhmachers Karl Franz Reber. Ernst Alsrcd, S. d. Stpfw. Friedrich Hermann Nobis. Begraben: Anna Frieda, T. d. Fleischers Gustav Emil Bachmann, 2 M 7 Tg. Kurt Eugen, S. d. Bäckers Eugen Bernhard Almert, 8 M. 3 Tg. Johanna Emma, T. d. Fleischers Albin Richard Gränitz, 2 Tg. Der Handarbeiter Karl Moritz Jähn, 33 I. 6M. 8 Tg. Anna Ella, T. d. Formmeisters Robert Paul Meiner, 1 M. 26 Tg. Edelgard Lonny, T. d. Ella Jenny Weinhold, 7 M. 20 Tg. Der Bahnwärter Karl August Morgenstern, 62 I. 22 Tg. Herbert Eugen Otto, S. d. Buchhalters Hugo Otto Fritzsche, 7 M. 10 Tg. Frau Emilie Anna, Ehcsr. d. Feuermanns Hermann Rommel, 49 I. 11 M. 2 Tg. Am 17. Sonntag nach TrinitatiS Mitscicr des Michaelis- festes, früh 7 Uhr Beichte und Kommunion für die zum Militärdienst Einberufenen und deren Angehörige. Vormittags 9 Uhr Hauptgottcödienst. Predigt über Apostelgsch. 17, 16—31. Herr ?. Günther. Nachmittag halb 2 Uhr kirchliche Unterredung mit den konf. Jünglingen. Evang.-luth. Jünglingsverein abends 8 Uhr im Vcr- einslokal. Ev.-luth. Jungfraucnverein abends '/..8 Uhr im Vcr- cinslokal. Evang. Arbeiterverein: Montag, den 5. Oktober abends halb 9 Uhr im Vercinslokal. Wochenamt: Herr?. Günther. Ao« Höerlungwitz. Getauft: Theodor Kurt, S. d. Bergarbeiters Alban Theodor Winter. Getraut: Tischler Ernst Otto Richter, Wwr. hier, und Anna Bertha Heinig, hier. Bcrgarb. Clemens Max Schwalbe in Gersdorf und Klara Milda Herold, hier. Wcrksühicr Karl Friedrich Weih, hier, und Anna Selma Voigt, hier. Warcnpacker Paul Richard Petermann in Chemnitz und Anna Maric Gränitz, hier. Handarb. Franz Otto Tippmar, hier, und Lina Maric Lindncr, hier. Jggs. Emil Harlaß, Schutz mann in Oclsnitz, und Jgsr. Anna Alma Fischer, Chemnitz. Begraben: Albert, S. d. Bcrgarb. Paul Bruno Müller in Oberhermsdors, 16 Tg. Max Emil, S. d. Hand arb. Franz Theodor Wcistbach, hier, 2 M. 17 Tg. Dom. 17 p. Trin., den 4. Oktober, Vorm. '/»9 Uhr Prcdigtgottesdieust. Herr ?. Werner. Nachmittags 5 Uhr Bibclstunde in der oberen Kirche. Herr ?. Zeibig. Abends 8 Uhr Jungfraucnverein. Wochcnamt: Herr ?. Werner. Die Konsirmandcn, welche nicht in Oberlungwitz geboren und gelaust sind, habe» sich bereits vor Beginn des Konfir- mandenunterrichts mit einem Taufzcugnis zu versehen, welches das Pfarramt des Ortes ausstellt, wo das Kind ge tauft worden ist. Bibeln und Rene Testamente sind aus dem Pfarr amt zu haben. Aon Gersdorf. Vom 24. bis 30. September 1903. Getraut: Eduard Richard Seifert, Eisendrehcr in Oclsnitz, und Elsa Lina Müller, hier. Max Friedrich Marlin, Bäcker hier, und Anna Rosa Hartig, hier. Jggs. Arthur Friedrich Härtel, Kaufmann hier, und Jgfr. Helene Münch, hier. Hermann Emil Uhlmann, Wirtschaftsbcsitzcr und Bäcker hier, und Klara Wilhelmine verw. Roßbach geb. Wcißfloh, hier. Getauft: Paul Otto, S. d. B. Bruno Max Kunze. Ella Frida, T. d. B. Max Richard Heymer. Max, S. d. B. Eduard Louis Hering, Wilhelm Manfred, S. d. Lehrers Otto Wilhelm Huldreich Wcnzcl. Begraben: Maric Hclcnc, T- d. B. Guido Clemens Meinhold, 27 T. Richard Max, S. d. B. Karl Bernhard Matthes, 3 M. 22 T. Christiane Friederike verw. Büttner geb. Weigel, 73 I. 3 M. 26 T. Johanne Hclcnc Jordan, 4 M. 8 T. Klara Anna, T. d. Bcrgschmicds Karl Moritz Uhlig, 11 M. 1 T. Fritz, S. d. B. Karl Emil Freitag, 2 M. 18 T. Am 17. Sonntag nach Triuitatis, den 4. Oktober, früh 9 Uhr Gottesdienst. Herr Hilssgeistlichcr Ranft. Nachm. halb 2 Uhr Kindergottesdienst. Abends halb 8 Uhr Jungfranenverein. Dienstag, den 6. Oktober, abends 8 Uhr Bibekstnnde. Die Woche für Taufen und Trauungen hat Herr Pastor Böttger, für Hauskommunioncn und Begräbnisse Herr Hilfsg. Ranft. Ao« Arsprvng. Am 17. Sonntag nach Triuitatis, 4. Oktober, früh 9 Uhr Predigtgottesdienst. Mittwoch, den 7. Oktober, früh 9 Uhr Wochcu- kommunion. Nächsten Sonntag, am 14. Oktober, findet nachmittags halb 2 Uhr Misfionsstundc statt. Neueste Nachrichten und Depeschen vo« 2. Oktober. Berlin. Der „Vorwärts" bringt folgende Zu schrift: Zehlendorf (Wannseebad), 1. Oktober 1903. Wie ich dem Parteivorstand und dem Vertrauens mann unserer Partei im 15. sächsischen Reichstags wahlkreise mitgeteilt habe, habe ich mein Mandat zum Reichstag niedergelegt. Ich teile auch Ihnen das zur Veröffentlichung mit und füge eine Ab schrift des Briefes bei, den ich heute an den Ver trauensmann meines Wahlkreises sende. Mit freundlichem Gruß ! Paul Göhre. — In dem Briefe heißt es: Herrn Alban Landgraf. Werte Genossen! Ich habe heute mein Mandat zum Reichstag nieder gelegt. Der Anlaß ist nicht der bekannte Angriff Bebels auf mich. Diesen habe ich schon energisch zurückgewiesen und deshalb hat Bebel sofort gründlich eingelenkt. Auch die Verdächtigungen meiner Person durch Harden sind nicht das Motiv. Ich habe alle diese Verdächtigungen als Fälschungen nachgewiesen. Anlaß zu meinem Schritte ist viel mehr das Mißtrauen, mit dem man mir schon seit Jahren in Parteikreisen begegnet. In dem Briefe heißt es weiter: Ich habe heute nur die Konse quenzen aus einer vorliegenden Tatsache zu ziehen. Mit herzlichen Grüßen ! Ihr ergebener Paul Göhre. Berlin. Die Wagnerfeier wurde gestern abend mit einem Festbankett im „Wintergarten" fortge setzt. An der Feier nahmen mehrere hundert Personen teil. Zahlreiche Reden wurden gehalten. Zuerst sprach Prinz Friedrich Heinrich als Vor sitzender des Ehrenkomitees, der einen Toast auf den Kaiser ausbrachte. Der Vorsitzende des Komitees, Kommerzienrat Leichner, sprach von den Schwierigkeiten, die überwunden werden mußten, um das Werk zustande zu bringen und gab seiner Freude Ausdruck, daß es doch noch gelungen sei. Seine Rede gipfelte in einem Hoch auf Prinz Friedrich Heinrich. Kiel. Der Befehlshaber der Aufklärungsschiffe, Kontreadmiral Schmidt, beabsichtigt mit dem Flagg schiff „Prinz Heinrich" und mit drei Kreuzern eine zweimonatliche Uebungsfahrt nach dem Mittel meer im kommenden Winter auszuführen. Aachen. Auf Veranlassung der preußischen Regierung wurde die Spielhölle in Altenberg abermals aufgehoben. An Stelle der hartnäckigen Spieler .erhielt Gendarmerie dauerndes Quartier im Kasinosaale. Mürzsteg. Die diplomatischen Konferenzen zwischen Goluchowski und Lamsdorff haben gestern Nachmittag begonnen. Beide Minister konferierten mehrere Stunden mit einander. Viel besprochen wurde der Umstand, daß Kaiser Franz Josef und der Zar sich zeitig zurückzogen und den ganzen Abend bis zum Schlafengehen zusammenblieben. Graz. Im Trifailer Kohlenbergwerk in Unter steiermark ist ein Streik ausgebrochen. Da Un ruhen befürchtet werden, ist ein großes Gen darmerie-Aufgebot an Ort und Stelle entsandt worden. London. Wie verlautet, soll Lord Milner ab gelehnt haben, als Kolonialminister ins Kabinett einzutreten. Er kehrt daher binnen kurzem nach Süd-Afrika zurück. Lord Cromer soll nunmehr für den Posten ausersehen sein. London. „Daily Mail" berichtet aus Cobe: 25000 Mann japanischer Soldaten wurden nach Korea transportiert. Trotz aller Dementis bereitet sich Japan energisch zum Krieg mit Rußland vor. Die Militärbehörde hätte soeben den Bau von Kasernen in Port Arthur beendet, welche 50 000 Mann fassen sollen, und über 300 000 Mann im äußersten Osten zusammengezogen. Madrid. An der Universität Valladolid kam es zu schwe. "n Studentenunruhen. Bei der Ver handlung über Beschwerden der Studenten wegen viel zu scharfen Vorgehens bei den Prüfungen ver letzte ein Professor einen Studierenden durch einen Stockhieb schwer. Darauf begingen die Studenten Exzesse gegen die Professoren und eröffneten ein Steinbombardement auf das Universitätsgebäude. Der Vizerektor verwundete mehrere Studenten durch Schüsse. Die Universität ist geschlossen worden. Sofia. Wie berichtet wird, ist es dem Führer der mazedonischen Bewegung gelungen, sich in den Besitz von Schriftstücken Hilmi Paschas an den Sultan zu setzen. Daraus geht hervor, daß die Zerstörung christlicher Dörfer und die Massakres der Bewohner von den Türken anbefohlen wurden. Sofia. Von der Grenze bei Küstendil wird gemeldet, daß fünf vereinigte Kommandos gegen 8000 Mann türkischer Truppen bei Lukowo, un weit Kratowo, etwa 30 Kilometer von der bulga rischen Grenze, kämpfen. Die Aufständigen schlugen 30 Angriffe zurück und warfen 160 Bomben. Die türkischen Verluste betrugen mehrere Offiziere und 300 Mann. Das Gefecht dauert noch fort. Lukowo ist abgebrannt. Gesundheitspflege. Ein Mensch, der nicht mehr hofft und strebt, der hat sich selber überlebt. (Reichel.) Eine Erscheinung der Nervenkrankheit ist oft der Mangel an Interesse für das tägliche Leben. Schwerere Symptome können auftreten, die sich bis zum Ueberdruß am Leben und einer hohen Gleichgiltigkeit eigenen Interessen gegenüber steigern. Hier gilt es rasch einzugreifen. Zunächst muß aus eine sorgsame Ernährung Bedacht genommen werden. Der Körper braucht m erster Linie Eiweiß und in einem solchen Falle wird man eine angenehme, leicht resorbierbare Form wühlen müssen. In der Somatose besitzen wir ein Fleischpräparat, wel ches alle Vorzüge besitzt. Es ist eine gehaltreiche und dabei doch leicht verdauliche Nahrung, die der üblichen Kost zugesetzt, — was übrigens in einer für den Patienten ganz unauffälligen Weise ge schehen kann — den Appetit belebt und Wohl behagen und Daseinsfreude erhöht.
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