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Hohtnstein-EWHckr Anzeiger Tageblatt für KoHcnstein-Grnjltkal, Göertungwih, Gersdorf, Kermsdorf, Bernsdorf, Wüstmbrand, Ursprung, Mittelbach, Langenberg, Falken, Meinsdorf, Grumbach, Tirschheim rc. — Weitverbreitetes Insertions-Organ für amtliche und Privat-Anzeigen. 7-- kW» Dieses Blatt erscheint mit Ausnahme der Sonn- und Festtage täglich nachmittags. — Zu beziehen durch die Expedition und deren Aus träger, sowie alle Postanstalten. Für Abonnenten wird der Sonntags-Nummer eine illustrierte Sonn tagsbeilage gratis beigegeben. Abonnement: Bei Abholung monatlich 35 Pfg. die einzelne Nummer 5 „ Durch die Post bezogen Frei ins Haus monatlich 42 Pfg. vierteljährlich 1. M. 25 Pfg. 25 Mk. excl. Bestellgeld. Jnsertionsgebühren: die sechsgespaltene Corpuszeile oder deren Raum für den Verbreitungsbezirk 10 Pfg., für auswärts 12 Pfg. Reklamen 25 Pfg. Bei mehrmaliger Aufgabe Rabatt. Aunahme der Inserate für die folgende Nummer bis Vorm. 10 Uhr. Größere Anzeigen abends vorher erbeten. M,I ,Wm »II Nx. 21^. Fernsprecher Nr. 151. Freitag, den 18. September 1903. G-MMtE B-Mr. g. 30. Jahrgang. Der seitherige Bauamtsexpedient Herr Wilhelm Max Kraft hier bekleidet fortan die Stelle des Stadtkassenkontrolleurs und Herr Karl Friedrich Richter voll Chemuitz ist heute als Expedient sür das Stadtbauamt in Pflicht genommen worden. Hohenstein-Ernstthal, am 17. September 1903. Der Stadtrat. vn. Polster. Ws. Heute Freitag von vormittags 7 Uhr ab wird im hiesigen Rathause Rind- und Schweinefleisch öffentlich verpfundet. Sozialdemokratischer Parteitag in Dresden. Dresden, 17. Sept. Gestern bemerkte man am Preßtische auch den Führer der Natioualsozialen, Pfarrer a. D. Naumann (Berlin). — Die gestern Abend unterbrochene Erörterung über die Tätigkeit von Sozialdemokraten an bürgerlichen Blättern wird heule fortgesetzt. — Abg. Ledebour (Berlin): Er sei der Meinung, daß die Sache nunmehr ge klärt sei. Es würde sich empfehlen, nur noch den angegriffenen Genossen das Wort zu gebeu. — Abg. Rechtsanwalt Heine (Berlin): Es hätte sich empfohlen, wenn Bebel gleich von allem Anfang an gesprochen hätte und nicht eine ganze Reihe von der anderen Richtung, die eigentlich immer dasselbe gesprochen haben. (Widerspruch.) Wenn man sich über Akademiker-Gezänk beklagt, so liegt die Schuld in diesem Falle auf feiten der Nicht- Akademiker. (Widerspruch.) Zur Sache habe ich zu bemerken, daß ich gegen den Beschluß des Partei- vorstaudes stimmen werde. Ich habe noch niemals eine Zeile für die „Zukunft" geschrieben und werde auch niemals sür dieses Blatt schreiben. Nicht weil ein Beschluß gefaßt werden wird, dem man sich selbstverständlich fügen muß, sondern weil ich für ein solches Blatt überhaupt nicht schreibe. Wenn in dem Anträge des Vorstandes gesagt wäre: man darf nicht für die „Zukunft" schreiben, dann würde ich sür diesen Antrag stimmen. In dieser All gemeinheit kann ich aber für den Antrag nicht stimmen. Ich habe keinerlei Beziehungen zu Herrn Harden. Ich bin aber oer Meinung, der Gedanke, ein Blatt zn schaffen, in dem die Vertreter aller Parteien, selbstverständlich mit voller Namens unterschrift, zum Worte kommen, ist an sich ein guter. In anderen Ländern bestehen solche Blätter schon lange. Herr Harden hat nur durch seine provoncierten Artikel die Sache verfahren. Ich habe einige Male mit Herrn Harden gesprochen, aber Parteigeheimnisse hat er von mir nicht erfahren. (Abg. Stadthagen: Von Ihnen hole ich alle mög lichen Parteigeheimnisse heraus!) Heine: Sie, Genosse Stadthagen, haben vielleicht als politischer Rechercheur und Inquirent eine besondere Be fähigung im Ausfragen. Ich kann Ihnen aber die Versicherung geben, daß von mir niemand ein Parteigeheimnis erfährt. In einer Dreimillionen- Partei muß die Freiheit des Denkens bestehen. Es muß aber auch Einheit im Handeln vorhanden sein. Deshalb ist über die Frage des Vize präsidentenpostens im Reichstag gar nicht so viel Aufhebens zu machen. Es ist ganz selbstverständlich, daß die Minderheit der Mehrheit sich fügen wird und fügen muß. (Beifall.) — Unter größter Spannung des überfüllten Saales betrat hierauf Reichstags abgeordneter Pastor a. D. Göhre die Tribüne: Parteigenoffen! Der Genosse Bebel hat gestern einen Mann, der die Partei zur Zeit der größten Verfolgungen aufs heftigste beschimpft hat, als psychologisches Rätsel bezeichnet, gegen eine Anzahl Genossen aber, die rein und fleckenlos dastehen, so furchtbare Beleidigungen geschleudert, wie es auf einem Parteitage noch niemals vorgekommen ist. Ge nosse Bebel sagte: Die Braun, die Göhre usw. hätten wenigstens im Jahre 1902 dem Harden die Mitarbeiterschaft vor die Füße werfen müssen. Ihre Mannesehre, ihre Parteiehre hätte sie ver anlassen müssen, zu sagen: Für ein Blatt, das in dieser Weise die Partei beschimpft, können wir nicht länger schreiben. Anstatt dessen arbeiteten die Genossen für Harden ruhig weiter und nahmen sein Geld. Solchen Marodeuren der Partei ge hört nur ein Pfui! (Rufe: Sehr richtig!) Ich würde keinen Funken Ehre im Leibe haben, wenn ich nicht gegen eine solch furchtbare Beleidigung, die nicht blos vor dem Parteitag, sondern vor aller Welt gegen mich geschleudert worden ist, mit aller Kraft protestierte. Wenn diese Rede Bebels gelesen wird, dann muß man mich sür einen ehrlosen Menschen halten. Man hat mich einen hergelausenen Akademiker genannt. Ich bin deshalb genötigt, mit ein paar Worten auf meine Vergangenheu ein zugehen. Ich stehe seit dem Jahre 1890 im öffent lichen Leben und habe stets, so lange ich politisch denken kann, all' mein Können, alle meine Kräfte eingesetzt, um für die Interessen des Proletariats zu kämpfen. Aus diesem Grunde war ich drei Monate Fabrikarbeiter geworden. Und ich kann die Versicherung geben, mir war es damit so ernst, daß ich am liebsten mein Lebenlang Fabrikarbeiter ge blieben wäre. Mögen Sie das religiöse Schwärmerei nennen, aber Tatsache ist, daß ich so sehr für das Prole tariat fühlte, daß ich am liebsten zeitlebens Fabrik arbeiter geblieben wäre. Ich bin alsdann Sekre tär des evangelisch-sozialen Kongresses geworden. Da ich einsah, daß ich dort mit meinen Ansichten nicht durchdringen konnte, habe ich meine Stellung aufgegebeu und bin Pastor in Frankfurt a. O. ge worden. Aber auch in dieser Stellung trat ich für die Arbeiter ein, sodaß ich sehr bald der „Arbeiter- Pastor" genannt wurde. Sechs Wochen nach meiner pastoralen Tätigkeit wurde der Militär - Boykott über meine Kirche verhängt. Der Staatsanwalt hat sechs Wochen lang in meiner Kirche gesessen, um zu studieren, ob er nicht aus Anlaß meiner „Irrlehren" gegen mich Anklage erheben könnte. Es bestand damals bereits der Erlaß des preußi schen evangelischen Oberlirchenrats, der es Pastoren verbot, an politischen Versammlungen teilzunehmen. Ich habe schließlich nnin Amt aufgegeben und mich der national-sozialen Partei angeschlossen. Auch dort war ich bemüht, die proletarischen Interessen zu vertreten. Da ich aber einsah, daß ich auch dort keine Aussicht hatte, mit meinen Ansichten durchzudringen, ganz besonders aber, als die Oeyn- hausener Rede erfolgte, da schied ich aus der national-sozialen Partei aus und wurde Sozial demokrat Ich habe durch mein politisches Ver hallen meine Existenz, meine gesellschaftliche Stellung, ja zum Teil auch meine Familie verloren, eines war mir aber bis zum gestrigen Abend geblieben, meine Ehre. Dem Genossen Bebel war es Vor behalten, mir vor aller Welt meine Ehre abzu sprechen. Und weshalb bin ich ehrlos? Ich habe in den letzten vier Jahren für die „Zukunft" vier Artikel geschrieben. In drei Artikeln habe ich über religiöse Probleme geschrieben. Laut unserem Par teiprogramm ist Religion Privatsache. Ein weiterer Artikel behandelte die Konsumvereine. Auch in diesem habe ich meinen Parteistandpunkt zum vollen Ausdruck gebracht. Ich habe niemals ein Wort gegen meine Ueberzeugung geschrieben. Wenn Mehring jahrelang in der unerhörtesten Weise die Partei verhöhnt und beschimpft, dann behandelt das Bebel mit dem größten Wohlwollen und nennt das ein psychologisches Rätsel. Ich aber, der ich einige Artikel für die „Zukunft" geschrieben, die mit unserer Partei gar nichts zu tun hatten und in denen ich nur meiner persönlichen Ueberzeugung Ausdruck gegeben, habe damit ein Verbrechen be gangen und bin ein ehrloser Mensch, der sich schämen muß. Mir kommt es vor, als hätte uns Genosse Bebel die Ehre abgesprochen, um seinen Freund Mehring zu retten. (Lebhafter Widerspruch.) Rufe: Größenwahn!) Genoffen, ich habe niemals an Größenwahn gelitten. Ich habe mich auch niemals vorgedrängt. Es ist mir von drei Wahlkreisen das Reichstagsmandat angeboten worden, ich habe es im Parteiinteresfe gehalten, anzunehmen. Ich wiederhole: Bebel hat, um seinen Freund Mehring zu retten, die Ehre anderer anständiger Genossen, die lediglich einige wissenschaftliche Artikel für die „Zukunft" geschrieben, beschmutzt und vor aller Welt in den Kot getreten. Gegen ein solches Ver fahren habe ich auch nur ein Pfui! — Redakteur- Seger (Leipzig): Es sei nicht richtig, daß Göhre stets die Grundsätze der Partei vertreten habe. Auf einem Gewerkschaftsfeste in Leipzig habe Göhre einmal eine Festrede gehalten und dabei Christus als Heiland bezeichnet. Er ersuche, die Debatte etwas abzukürzeu, die Arbeiter empfinden über dies Akademikergezänk einen sehr berechtigten Ekel. (Lebhafter Beifall.) — Abg. Dr. Heinrich Braun (Berlin): Ich habe niemals einen Artikel für die „Zukunft" geschrieben, und nieine Frau hat schon schon seit Monaten den Entschluß gefaßt, nichts mehr für die Zukunft zu schreiben. Franz Mehring, der Freund Bebels, hat eine politische Vergangen heil uno sich iü so furchtbarer Weise gegen die Partei versündigt, wie, zur Ehre meines Standes muß ich das hervorheben, es nicht zum zweiten Male vorkommt. Diesen Mehring entschuldigt Bebel mit den Worten: er sei ihm ein psycholo gisches Rätsel; die größten Gelehrten, Schriftsteller und Künstler der Welt erklärt aber Bebel für ehr los, nur weil sie ihre Ansichten in der „Zukunft" zum Ausdruck gebracht haben. Ich frage Euch, Genossen, ist das erhört, ist das erlaubt? Der Redner wendet sich im weiteren gegen Mehring, versichert wiederholt, daß ihm die politische Ver gangenheit Mehrings unbekannt war; seine Schand- schrifl: „Die Geschichte der deutschen Sozialdemo kratie habe er allerdings gekannt. (Bebel: Damit haben Sw sich selbst festgenagelt!) Dr. Braun: Daß ich diese Schandschrift kannte, ist ja selbst verständlich. Bebel ist der erste Mann in der Partei; die Partei ist aber eine Republik, in der Freiheit und Gleichheit herrscht, in der es keine Borrechte gibt. Deshalb hat auch Bebel kein Recht, die Ehre anderer in den Kot zu treten. Ich kenne Bebel als einen Mann, der, wenn er einsieht, daß er Unrecht hat, seine Behauptungen widerruft. Ich gebe mich der festen Hoffnung hin, daß Bebel dies tun wird. Ich bin der Ueberzeugung, die Debatte wird der Partei keinen Schaden zufügen, sondern in, Gegenteil nur zur inneren Kräftigung beitragen. So heftig auch die Gegensätze aufeinanderplatzten, so waren es doch nur oberflächliche Wellenkräuse lungen. Ich bin weder Revisionist noch Radikaler, weder Kautskyaner noch Bernsteinianer, sondern einfach Sozialdemokrat. — Es wird alsdann Sch,^ der Erörterung beschlossen und danach ein Brief von Maximilian Harden (Berlin) verlesen, in dem dieser erklärt, er habe niemals die russischen Frei heitskämpfer beschimpft usw. Seine Artikel seien sämtlich aus dem Zusammenhänge gerissen und erhielten dadurch ein ganz anderes Bild. Er er warte von der Loyalität und dem Gerechtigkeits sinn des Vorstandes, daß dieser seinen Brief zur Kenntnis des Parteitages bringe. — Es betrat darauf unter allgemeiner Spannung noch Schrift steller Dr. Franz Mehring (Berlin) die Tribüne: Seit Monaten ist von allen Seiten das Anklage material gegen mich zusammengetragen worden. Ich war daher nicht in der Lage, das Gegen material zu beschaffen. In einer Stunde kann mehr geklatscht werden, als man in Tagen wider legen kann. Ich will daher, da ich die kostbare Zeit des Parteitages nicht lange in Anspruch nehmen darf, auf eine Widerlegung für heute ver zichten; ich werde das in der Presse tun. Ich will nur erklären, daß alles, was gegen mich vorgebracht worden war, Lüge und Verleumdung ist. (Rufe: Auch betreffs Schönlanks?) Man hat die Tribüne des Parteitages zu so gemeinen Angriffen gegen mich benützt, wie man es von einer durch und durch verfaulten elendesten Gesellschaft nicht er warten könnte. Ich hätte niemals geglaubt, daß man mit solcher Perfidie gegen mich kämpfen wird. Ich bekenne, ich bin nicht frei von Fehl, ich habe aber wacker für die Partei gekämpft. Ich habe mich niemals an die Partei herangedrängt, sondern die Parteibehörden haben mich zu den höchsten Ehrenstellen der Partei berufen. Ich erkläre aber, daß ich meine Stellung an der „Neuen Zeit" und an der „Leipziger Volkszeitung" so lange nieder lege, bis mich der Parteivorstand von neuem in diese Ehrenstellen beruft. (Hört! hört!) — Es folgt alsdann eine lange Reihe persönlicher Be merkungen. — Gegen 1^ Uhr nachmittags trat die Mittagspause ein. In der Nachmittags-Sitzung begründete noch einmal Abg. Pfannkuch (Berlin) folgenden Antrag des Vorstandes: „1. Kann mit den Interessen der Partei für vereinbar erachtet werden, daß Partei genossen als Redakteure und Mitarbeiter an bürger lichen Preßunternehmungen tätig sind, in denen an der sozialdemokratischen Partei gehässige oder hämische Kritik geübt wird? Antwort: Nein! 2. Kann ein Parteigenosse Redakteur oder Mitarbeiter eines bürgerlichen Blattes sein, auf welches obige Vor aussetzung nicht zutrifft? Diese Frage ist zu be jahen, soweit Stellungen in Betracht kommen, in denen der Parteigenosse nicht genötigt wird, gegen die sozialdemokratische Partei zu schreiben oder gegen dieselbe gerichtete Angriffe aufzunehmen. Jnr Interesse der Partei sowohl, wie im Interesse der in solchen Stellungen befindlichen Parteigenossen liegt es jedoch, daß den letzteren keine Vertrauens stellungen übertragen werden, weil solche sie früher oder später in Konflikt mit sich und der Partei bringen müssen." Darnach gelangte der Antrag in namentlicher Abstimmung mit 283 gegen 24 Stimmen zur Aunahme. Bezüglich der Frage des Vizepräsidenten-Postens im Reichstage ist von den Abgeordneten Bebel und Singer und Schriftsteller Kautsky folgender Antrag eingegangen: „Der Par teitag fordert die Fraktion auf, es in der Frage der Besetzung des Vizepräsidenten- und Schrift führer-Posten im Reichstage bei ihrer bisherigen Stellung — Ablehnung aller nicht durch die Ge schäftsordnung vorgeschriebenen Verpflichtungen — zu belassen. Der Parteitag verurteilt auf das Ent schiedenste die revisionistischen Bestrebungen, unsere bisherige bewährte und.sieggekrönte, auf dem Klassen- kampf beruhende Taktik in dem Sinne zu ändern, daß an Stelle der Eroberung der politischen Macht durch Ueberwindung unserer Gegner eine Politik des Entgegenkommens an die bestehende Ordnung der Dinge tritt. Die Folge einer derartigen revisio nistischen Taktik wäre, daß aus einer Partei, die auf die möglichst rasche Umwandlung der bestehen den bürgerlichen in die sozialistische Gesellschafts ordnung hinarbeitet, also im besten Sinne des Wortes revolutionär ist, eine Partei tritt, die sich mit der Reformierung der bürgerlichen Gesellschaft begnügt. Der Parteitag verurteilt ferner jedes Bestreben, die vorhandenen, stets wachsenden Klassen gegensätze zu vertuschen, um eine Anlehnung an bürgerliche Parteien zu erleichteru. Der Parteitag erwartet, daß die Fraktion die größere Macht, die sie durch die vermehrte Zahl ihrer Mitglieder, wie durch die gewaltige Zunahme der hinter ihr stehen den Wählermaffen erlangt, entsprechend den Grund sätzen unseres Programms dazu benutzt, die Inter essen der Arbeiterklasse, die Erweiterung und Siche rung der politischen Freiheit und der gleichen Rechte sür alle aufs kraftvollste und nachdrücklichste wahr- zunehmeu und den Kampf wider Militarismus uud Marinismus, wider Kolonial- und Weltpolitik, wider Unrecht, Unterdrückung und Ausbeutung in jeglicher Gestalt noch energischer zu führen, als es ihr bisher möglich gewesen ist." — Es folgen als dann die Differenzen zwischen dem Abg. Bebel und der Redaktion des „Vorwärts". Abg. Bebel bemerkte einleitend: Er habe bereits am Sonntag Abend bei Feststellung der Tagesordnung gesagt: diese Angelegenheit werde in sehr kurzer Zeit er ledigt werden. Diejenigen, die eine sehr heftige Debatte erwarten, dürften sich täuschen. Es sei in dieser Beziehung bereits eine Verständigung an gebahnt. Bebel erwähnte alsdann, daß der Partei vorstand am 17. Juni beschlossen hatte, bei der Stichwahl zwischen v. Gerlach und einem Bündler in Marburg, dem Beschlusse des Müuchener Partei tages zuwider, für v. Gerlach zu stimme». Dieser Beschluß des Vorstandes, ganz besonders der Um stand, daß Heine den Beschluß an v. Gerlach tele-