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Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 05.09.1903
- Erscheinungsdatum
- 1903-09-05
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841177954-190309051
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841177954-19030905
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841177954-19030905
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger
-
Jahr
1903
-
Monat
1903-09
- Tag 1903-09-05
-
Monat
1903-09
-
Jahr
1903
- Titel
- Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 05.09.1903
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Kleine Chronik. * Berti«, 3. September. Die „Geschwister Barison" nannten sich drei Brettlsängertnnen, die vor einigen Jahren in Deutschland auftauchten. Sie trugen sogenannte Schutenhute, prächtige, wie man vermutete, falsche Locken und ihre sehr lustigen und duftigen Kleider gingen nur bi« »um Knie, so daß die — dürren Waden recht »ur Geltung kamen. Keck waren die Dämchen, noch kecker ihre Lieder. Die Polizei schritt ein, Schluß der Barrison-Abende! Auf Maskenbällen aber sah man noch manche» Mädchen im Barrison-Kostüm, auch junge Männer verschmähten es nicht, im Flatterröckchm L la Barrison Mummenschanz zu treiben. Indessen auch die« Hörle auf, die Barrison« waren vergessen. Jetzt wird gemeldet, daß eine der „Schwestern" wieder in den Mauern der Reich-Hauptstadt verweilt und in einem Spezialitätentheater zusammen mit ihrem Manne eine „Szene im Boudoir einer Künstlerin" — soll heißen Lebedame — aufführt. Welcher Art diese Szene ist, kann man sich denken. Da« polizeiliche Verbot kommt wohl nach. * Berlin, 4. Sept. In der Friedrichstadt zeigte da« Thermometer gestern in der vierten Nachmittag«stunde über 32 Grad Neaumur Wärme, also rund 40 Gr. Celsius. Im ganzen Sommer war das nicht dagewesen. * Arnswalde, 3. Sept. Aufklärung hat ein Ereigni« gefunden, da« vor 6 Jahren da« Gerücht von einem Blutmord auftauchen ließ und zu Au«- schreitungen gegen Juden im Kreise Arn«walde Anlaß gab. Au« dem Dorfe Mienken war ein 3jähriger Junge verschwunden. Jetzt gestand nach der Neum. Ztg. der Förster Janke auf seinem Sterbebett, daß er da« im Walde spielende Kind für ein Wild gehalten und erschaffen habe. Au- Angst vor Strafe habe er die Leiche vergraben; er gab auch die Stelle an, wo die kleine Leiche ruhe. Die Behörde leitete sofort die notwendigen Nachforschungen ein. * Zeulenroda. Am Mittwoch Abend in der 7. Stunde hat im Vorort Alaunberg eine Schlägerei stattgefunden, bei der auch daS Messer eine Rolle gespielt hat. Der ledige Tischler Albin Poser, 32 Jahre alt, ist dabei so schwer verletzt worden, daß er Donnerstag früh im Krankenhaus gestorben ist. * Düren, 3. September. Heute Vormittag gegen 9 Uhr entgleisten auf der erst gestern dem Verkehr übergebenen Strecke Heimbach-Blenz von dem Personenzug 784 die Maschine und 5 Wagen. Personen sind nicht verletzt. Der Verkehr wird durch Umsteigen aufrecht erhalten. Der Material schaden ist bedeutend. * Esten, 4. September. Die Wurmkrankheit geht nach den Berichten der KnappschastSärzte im Ruhrrevier allmählich zurück. * Bochum, 4. September. Auf der Zeche „Konstantin" wurden zwei Bergleute verschüttet. Beide sind tot. * Augsburg, 3. Sept. Hier hat sich ein neu- gegründeter Verein amtlich angemeldet, welcher den vielverheißenden Namen „Fröhliches Leben" führt und nur den einzigen Zweck verfolgt — Festessen zu veranstalten. Höher gehtS wohl nimmer!" * Ein trauriges Sittenbild entrollte sich dieser Tage in Osterode. Der Arbeiter K. trinkt und treibt sich an«wärt» umher, seine Ehefrau ist wegen Anhalten« der Kinder zum Betteln zur Straf verbüßung verhaftet, an demselben Tage wurde eine I9jährige Tochter wegen einer abscheulichen Krankheit dem Krankenhause zugeführt, und in der Nacht wurde der flüchtige 16jährige Sohn, dessen Fürsorgeerziehung angeordnet ist, zur Ueberführung in eine Anstalt sestgenommen. Drei kleine Kinder mußten von der Armenpflege untergebracht werden. * Ein Sonderling, ein birher in Köln an sässiger Arzt, hat bei dem kleinen Orte Boke ein über 8 Hektar große« Heidegelände für 7000 Mark erworben, um dort al« Naturmensch zu leben. Er hat sich, der „Saar- und Bliesztg." zufolge, mit Hilse eine« Arbeiter« eine Hütte erbaut, die drei Räume enthält, und er will auch den Winter in dieser primitiven Behausung zubringen. * Pewsum (OstfrieSland), 3. September. Der wegen Unterschlagung seit Sonntag Abend flüchtige Postgehilfe Bake auS Schwei wurde im Tief bei Jennelt tot aufgefunden. Den durch Nichteintragung einer eingezahlten Summe unterschlagenen Betrag hatte Bake vor seiner Flucht zurückerstattet. Die amtliche Untersuchung hat bisher keine weiteren Unregelmäßigkeiten zutage gefördert. * Trautenau. In der Nacht zum Dienstag wurde in Hermsdorf ein bestialischer Raubmord verübt. Während der Uhrmacher I. Dimter vom Hause abwesend war, drangen in dasselbe gegen Mitternacht zwei Räuber ein, verwundeten die 17 Jahre alte Tochter der Wirtschafterin Johanna Teuber und ermordeten die letztere in grausamer Weise. Dann brachen die Räuber alle Kästen und Schränke auf und raubten alles, was nur irgend welchen Wert besaß. Von den Mördern fehlt jede Spur. * Wien, 4. September. Die in LehmannS Verlage erschienenen Broschüren: „Der Los von Rom-Kampf in Böhmen" und „Wie man Böhmen katholisch macht" sind in Oesterreich verboten worden. * Agram, 4. September. In der Landes- strafonstalt Lepolglava brach unter den Sträflingen eine Revolte aus. ES mußte auS Barazdine Gen darmerie requiriert werden. * Lemberg, 4. September. Wicaus Marianpol telegraphiert wird, steht die Petroleum-Raffinerie der galizischen Karpathen-Gesellschaft in Flammen. * Paris, 4. Sept. In ganz Frankreich und besonder« in Pari» herrscht seit einigen Tagen eine unerträgliche Hitze. Zahlreiche Hitzschläge werden gemeldet. * Lyon, 4. September. Bei einem hier auS- gebrochenen Brande wurden bei den Rettur.gsarbeiten 2 Feuerwehrleute schwer verletzt. * In Mechel« entstand auf einem Rollwagen, der von der Kirmeß zurückkehrte, Feuer, wobei zwei Kinder verbrannten. Ein drittes Kind konnte ge rettet werden. Die Mutter der verbrannten Kinder wurde bei der Nachricht von dem Unglück wahnsinnig. * Loudo«, 3. September. Die Verlobung eine- englischen HerzogSmit einer amerikanischenMillionärin hat in der hiesigen Gesellschaft viel Interesse und Aufsehen erregt. Der Bräutigam ist der 27jährigr Herzog von Roxburghe, die Braut Miß Mary Wilson Goelet; sie ist ein amerikanischer Goldfisch. Ihr 1897 verstorbener Vater, ein Verwandter der AstorS, hinterließ ihr etwa 160 Mill. M. Miß Goelet ist wohl die reichste Erbin in ganz Nordamerika. Die Blüte des Bagno. Roman von Goron und Emile Gautier. 54. Fortsetzung. (Nachdruck verboten.) „Ah, wie merkwürdig das ist," wiederholte er, „mir schien . . ." „Ja, was scheint Ihnen denn?" forschte Saint- Magloire, der mehr und mehr in Aufregung geriet. In diesem Augenblick bedauerte er doch auf- richtig, die Meinung LavardenS über Rozen ge wünscht zu haben. Nun hieß eS, mit Aufbietung aller Schlauheit und Kühnheit auS LavardenS herauSzulocken, ob er ihn mit Sicherheit erkannt habe. „Wollen Sie mir nicht erklären, mein Herr," fragte er, was Sie so in Erstaunen und Verlegen- heit setzt?" „Verzeihen Sie, bitte, mein Herr," rief Lavar denS aus, „ich hatte eine Vision . . . eine ganz verrückte Idee . . . ich . . ." „So sprechen Sie doch," unterbrach ihn Saint- Magloire. „Ich bitte nochmals um Verzeihung, Herr Baron, ich muß daS Opfer einer Hallucination gewesen sein . . . aber ich habe geglaubt, als ich vorhin den Klang der Stimme, obwohl etwas verändert, vernahm . . . aber ganz besonders, als ich Ihrem Blick offen, ohne Brille begegnete ... ich habe geglaubt, mich Rozen gegenüber zu befinden . . ." „Ich verstehe Sie mit dem besten Willen nicht," versetzte Saint-Magloire. „Sie wissen ebensogut wie ich, daß Rozen tot ist . . . Sein Tod ist offi ziell bestätigt worden. Sie haben geträumt, mein verehrter LavardenS . . ." „Ich habe geträumt!" wiederholte LavardenS „Und trotzdem, seit dem Augenblick, wo ich mit Ihnen spreche, habe ich in Ihrer Stimme dieselbe Biegsamkeit wiedergefunden, die der Stimme Rozens eigen war; während der kurzen Sekunde, wo ich Ihren Blick unverdeckt gesehen, habe ich seine Augen, die ihresgleichen auf der Welt nicht haben, in den Ihren wiedergefunden, die Augen ... der Blick, der ihn zu gleicher Zeit so verführerisch und schrecklich machte. Ja, selbst auf die Gefahr hin, daß Sie sich an mir vergreifen werden, daß Sie mich hinauS- jagen lassen, rufe ich Ihnen mit voller, aufrichtiger Ueberzeugung zu: Sie sind Gaston Rozen!" „Sic sind verrückt!" versetzte der Bankier mit einer zornigen Handbewegung, „Rozen ist tot!" „Und ich sage Ihnen nein! Ich habe ihn in Venezuela nach seiner Flucht auS der Strafkolonie gesehen ... Er hat mir selbst seine Flucht er zählt, mir von seinen Zukunftsplänen gesprochen, mir geschworen, sich einen beneidenswerten Platz in der Welt zu erkämpfen. Er hat mich um Unter stützung gebeten ... ich habe sie ihm bewilligt... Ah, ich kenne ihn, ich weiß, daß er genial genug ist, um seine Träume zu verwirklichen . . . Baron Saint-Magloire, Sie sind kein anderer als Rozen!" Der Bankier hatte seine Kaltblütigkeit wieder gewonnen. Ec kannte LavardenS genugsam, um ihn eines Verrats für unfähig zu halten, und er wußte, daß er ihn bald in seinen Dankesschuldner umwandeln konnte. „Gut," sagte er, indem er seine ganze Kühnheit zurückfand, und kalt, der Gefahr spottend, setzte er hinzu: „Ich bin's. Jetzt bin ich in Ihrer Hand. Der Augenblick ist Ihnen günstig. Was Sie vor hin erbaten, jetzt können Sie es erheischen . . ." „Nein, nein, halten Sie ein!" rief LavardenS. „Gott behüte, daß ich eine Ueberraschung dazu be nutze, Sie auSzubeuten. Sie haben viel gefehlt, ich sage eS offen; Sie sind der Strafe entgangen und haben dank Ihrer Intelligenz eine außerge wöhnliche Stellung errungen. Ich sehe in Ihnen nur noch den Baron Saint-Magloire, dessen Hilfe ich erbitte, wie ich eS getan, als ich eintrat." „Ich danke Ihnen," sagte der Bankier, indem er ihm die Hand reichte, „auch Sie sind ein außer gewöhnlicher Mensch, LavardenS. Die sozialen Vor urteile haben Ihre Ritterlichkeit und Geradheit nicht beeinflußt . . . und der Baron Saint-Magloire wird sich glücklich schätzen, Ihnen seine Dankbar keit zu beweisen. Sie haben mir vorhin ein Ge schäft vorgeschlagen, das ich für sehr gut halte, aber es verlangt zu viel Zeit und Mühe, viel zu viel Mühe, viel zu v:el Zeit. Ich will Ihnen ein anderes Vorschlägen, welches Ihnen schneller größere und schönere Gewinne verspricht. Ich werde Sie schnell reich und angesehen machen!" Und mit der ihm eigenen Redegewandtheit, die an Meisterschaft grenzte, begann er, ihm den Plan zu entwickeln, welchen er seit langem schon erwogen. Aber was gefürchtet, trat ein. Die Miene seines Gegenübers verfinsterte sich mehr und mehr und zeigte anstatt Freude und Enthusiasmus eine leb hafte Verlegenheit. „Ich bedauere sehr," sagte verwirrt LavardenS, alS Rozen seine Ausführungeu beendet hatte, „leider kann ich Ihren Vorschlag nicht annehmen." „Aber bedenken Sie doch," rief der Bankier be treten, „unser Gold ist wirkliches, wahrhaftiges Gold, welches sich in nichts von dem echten unterscheidet. Sehen Sie selbst; wo finden Sie einen Unterschied ?" Unv damit reichte er ihm eine Barre, die er seinem Schreibtisch entnommen. „Ich weiß, daß daS falsches Gold ist, daS ge nügt mir," antwortete LavardenS. Es wäre vergebliche Mühe gewesen, ihn um stimmen zu wollen. Er war seit den ersten Worten Rozens davon überzeugt, daß er in die Höhle einer Falschmünzerbande geraten. Rozen konnte also nur auf verbrecherischem Wege vorwärtskommen? Fast wollte eS ihn gereuen, zu edelmütig ge- wesen zu sein. Die schöne Rednergabe Rozen» war an diesem hartköpfigen Ehrenmanne verloren, aber plötzlich brach der Bankier mit seiner gewohnten Geistesgegenwart den Bann. Mit einem feinen Lächeln der Ueberlegenheit begann er: „Also immer der alte Tugendbold, mein lieber LavardenS! Ich habe eS wohl geahnt, aber ich wollte Sie auf die Probe stellen. Verzeihen Sie mir! Ich habe die Schlechtigkeit der Menschheit so oft und auS der Nähe sehen müssen und habe so viel darunter gelitten, daß ich ein eingefleischter Misanthrop, ein Skeptiker und Pessimist geworden bin. Glauben Sie mir, daß neun Zehntel aller ehrlichen Leute der ganzen Welt ohne Unterschied der gesellschaftlichen Kaste sich darum gerissen hätten, meinen Vorschlag anzunehmen! Sie dagegen, Sie haben nicht einmal mit der Wimper gezuckt. Es tut mir wohl, endlich einen Mann gefunden zu haben, der fest gegen alle Versuche ist, eS tut mir wohl, und eS rührt mich, daß der Gefundene ge- rade derjenige ist, der mir die Hand allein gereicht hat alS ich im Unglück — und leider, sei eS gesagt — im Verbrechen lebte ... der Mann, der mir die Möglichkeit gab, daS große Werk der Rehabilitie rung, der Wiederaufrichtung deS inneren Menschen zu unternehmen und durchzuführen. — Hören Sie, alter Freund, wenn es möglich wäre, künstlich Gold herzustellen, wie ich Ihnen vorhin sagte, so wäre das Gold deshalb doch nicht falsch . . . Schütteln Sie nicht ungläubig den Kopf... Es wäre eben nur in seiner Herkunft von dem natürlichen Gold verschieden, aber es hätte denselben Wert, da eS ja genau dem natürlichen entspräche. Leider ist aber die Herstellung von Gold ein Hirngespinst der Alchimisten . . . Diese Barre stammt von der Elfen- beivküste und ist dem Schmelztiegel der Mutter Erde abgewonnen worden." LavardenS beruhigte sich ein wenig. Seine ver trauensselige, zeitweise etwas einfältig, gutmütige Natur lieferte ihn dem verschmitzten Orientalen aus. Er war glücklich, sich getäuscht zu haben. Nein, Rozen war kein Verbrecher! Er atmete auf. Denn jetzt konnte er ruhig wieder von seinem Ge schäft sprechen, welches ihn nach der Bank der Place Vendome geführt hatte, und welches er keinen Augen blick vergessen. Saint-Magloire dachte ebenfalls daran, und während er sich in einem Schwall schmeichelhafter Worte zu Ehren LavardenS erschöpfte, suchte er nach einem Mittel, LavardenS unschädlich zu machen. „Ich habe Ihnen schon gesagt, mein lieber LavardenS," begann er, „daß Sie nicht mit einem Undankbaren zu tun haben. Sie haben Kapitalien nötig, um Ihre Unternehmungen in Cayenne in Fluß zu bringen ... Ich stelle sie Ihnen im voraus zur Verfügung. Wann gedenken Sie ab zureisen ?" „Sobald als irgend möglich. In zehn Tagen geht ein Schiff ab, welches ich nehmen könnte ..." (Fortsetzung solgt.) Kirchen-Nachrichten. St. Grinitatis-Aarochie. Vom 28. August bis 4. September 1909. Getraut: Kaufmann Karl Wilhelm Terl, Jggs. und Jgsr. Elsa Alma Friedrich von hier. Gctanst: Richard Ehrhard, S. des Fcuermanns Friedrich Emil Trillitzsch. Begraben: Karl Richard, Sohn des Webers Karl Emil Finsterbusch, 2 M. 12 Tg. Biax Willi), S. d. Webers Gustav Emil Lohse, 29 Tg. Ferdinand Emil, S. d. Bahnarbtrs. Christian Ferdinand Seifert, 8 M. 29 Tg. Privat. Bäckermeister Eduard Julius Uhlig, Ehemann, 75 I. 3 M. Lt Tg. Uugclausler Sohu des Schabloncnschneidcrs Karl Friedr. Gerstenberger, 3 M. Am 13. Sonntag nach Trinitatis, den 6. September, Vormittag 9 Uhr Predigtgottcsdicnst über Apostelgcsch, l l, 11—22. Herr Hilssgeistlichcr Hänsel. Nachm. halb 2 Uhr Kindcrgottesdienst. Abends halb 8 Uhr Jünglingsvcrein im Gemeinde haus. Abends halb 8 Uhr Jungfrauenverein im Gemeinde haus. Wochenamt: Herr Hilssgeistlichcr Häusel. Uarochie St. tz-ristop-ort. Vom 29. August bis 4. September. Getraut: Der Weber Richard Emil Goldschmidt und Anna Emilie Crasjer. Getauft: Ernst Alfred. Sohu des Webers Heinrich Anton Wcisipflog. Elisabeth Paula, T. d. Handelsmanns Friedrich Wilhelm Korb. Karl Otto, S. d. Handarbeiters Franz Ewald Barth. Begraben: Frau Auguste Friederike, htl. Witwe des Schuh- machcrmcisters Johann Friedrich Steinert, 75 I. 2 M. 8 Tg. Karl Otto, S. d. Gcschirrführcrs Hugo Otto Ackermann, 8 Mon. 4 Tg. Der Fleischer Emil Heinrich Frost, 32 I. 7 M. 2 Tg. Friedrich Emil, S. d. Maurers Friedrich Emil Hoppe, 1 Mon. 17 Tg. Frau Auguste Ernestine, htl. Witwe des Webermeisters Johann August Hofmann, 87 I 4 M 26 Tg. Karl, S. d. Webers Friedrich Garbe, 4 M. 18 Tg. Marie Selma, T. d. Bahnsteigschaffncrs Karl Robert Otto Jahr, 2 M. 11 Tg. Am 13. Sonntag nach Trinitatis, Vorm. 9 Uhr Haupt- gottcsdirnst. Predigt über Apostclgfch. 14, 11—22. Herr Pfarrer Albrecht. Der Nachmittagsgottesdicnst fällt aus. Ev.-luth. Jungfrauenverein abends '/,8 Uhr im Vcr- cinslokal. Evang.-luth. Jiinglingsverein abends 8 Uhr im Vcr- cinSlokal. Die Missionsstuudc findet erst am 17. September statt. Wochenamt: Herr Pf. Albrecht. Aon Göerkungwitz. Getauft: Elli Hertha, T. d. Strumpssabr. Christian Friedrich Tauscher. Martha Paula, T. d. Bcrgarb. Emil Friedrich Schubert. Erna Gertrud, T. d. Maurers Karl Zak. Klara Louise, T. d. Strumpsw. Franz Max William Schüppel. Elsa Erna, T. d. Restaurateurs Herm. Bernhard Eichler. Getraut: Maurer Richard Moritz Bochmann hier und Emma Marie vcrw. Knüpfer geb. Koch hier. Strumpfwirker Gustav Adolf Geiler hier und Frieda Kamilla Simon hier. Haudschuhfaktor Karl Richard Wagner hier nnd Minna Sibylla Klüglich hier. Begraben: Ella Fanny, T. d. Strnmpfw. Heinrich Clemens Winkler, 7 Mo». 28 Tg. Ein unchcl. ungetanster Sohn. Dom. 13 p. Trin., 6. Scptbr., Vormittag V,9 Uhr Prcdigt- gottcsdicnst. Herr?. Werner. Darauf Beicht-und heilige, Abendmahl. Herr ?. Zeißig Aumcldunß vor dem Gottesdienst in der Sakristei. Nachmittag halb 2 Uhr Mndergotte»dienst. Abends 8 Uhr Jungsraueuveret« in der Herberge. Wochenamt: Herr k. Werner. Ao« Arspr««,. Getauft: Anna Marie, T. d. Handfchuhwirker« Ernst Eduard Nagel in Ursprung. Ernst Willy, Sohn des Maurers Ernst Emil Förster in Ursprung. Begraben: Ernst Otto, S. d. Zimmermanns Karl Hermann Max Brunn in Ursprung, 5 Mon. 8 Tg. alt. 13. Sonntag post Trinitatis, am 6. Septbr., früh 8 Uhr Predtgtgottesvienst. Nächsten Sonntage findet im Vormittagsgottesdienst die Feier des Erntedankfestes statt. Wie alljährlich foll dabei eine Kollekte zum Besten des hiesigen Kirchbausonds cinge- sammclt werd n. Ein Trinkspruch des Kaisers in Merseburg. Merseburg, 4. September. Der Kaiser brachte bei der gestrigen Tafel im Ständehaus folgenden Trinkspruch aus: „Ich heiße die Vertreter der Provinz Sachsen und der Altmark von Herzen willkommen. Ihre Majestät die Kaiserin und Ich freuen Uns von Herzen, einmal wieder hier zu sein. Wie sollte es auch anders sein? Spricht doch Merseburg Unser Herz an als ein gutes Stück kerniger deutscher Erde, und der Empfang, welcher Uns heute seitens der Merseburger zuteil geworden ist, hat die guten, warmen patriotischen Gefühle in lohender Flamme zum Ausdruck gebracht. Erinnerungsreich ist der Boden, welchen die Herren bewohnen und bebauen, und ertragsreich zugleich. Sehen auf der einen Seite von den Hügeln die Tangermünder kaiserlichen Türme herab auf den Wasserspiegel als Zeugen des Anfanges des großen Gedankens eines Hellen Kopfes unter den deutschen Kaisern, so grüßen aus der anderen Seite die Türme Wittenbergs den Strom, wo der größte deutsche Mann für die ganze Welt die größte befreiende Tat getan hat und die Schläge seines Hammers aufweckend über die deutschen Gefilde schallen ließ. Kämpfte hier der erste deutsche König Heinrich I. gegen den Uebermut seiner östlichen Nachbarn, wurde er in seiner schlichten, kernigen, deutschen Gestalt der Begründer der deutschen Ritterlichkeit, so grüßt uns von fernher das goldene Kreuz der Wartburg, auf welcher eine der herrlichsten deutschen Frauen erblüht ist, die je den Kranz der deutschen Frauen geziert hat. So ist es wohl erklärlich, daß in den Herzen der Be wohner dieser Provinz die Geschichte eine große Rolle spielt und daß die Gefühle für deutsches Wesen, deutsche Art und für das Königshaus von Geschlecht zu Geschlecht sich forterben. Ich wünsche der Provinz von Herzen fortschreitendes Blühen und Gedeihen in ihrer Entwickelung, Helle, klare, zielbewußte Köpfe unter ihren Be wohnern und Gottes Segen zu ihrem Gedeihen und Blühen. Sachsen und die Altmark hurrah! hurrah! hurrah!" Neueste Nachrichten und Depeschen vom 4. September. Berlin. Der „Vorwärts" veröffentlicht vor läufig nicht weniger als 115 Anträge, welche dem Dresdner Parteitage vorgelegt werden sollen. Wien. Man bestätigt bereits in offiziösen Kreisen, daß die Stellung des Fürsten Ferdinand eine äußerst schwierige geworden sei, da die ihm von Europa diktierten Verhaltungsmaßregeln im Ge gensatz zu dem Willen der Bevölkerung stehen. Budapest. Hier ist es ausgefallen, daß bei der Ankunft des Kaisers die Bahnlinien in der Nähe der Hauptstadt stark bewacht sind. Den Journalisten wurde der Zutritt zum Perron untersagt. London. Ein schottisches Blatt hatte gemeldet, daß Sir Campbell Bannermann beabsichtige, die Führerschaft der liberalen Partei niederzulegen und dem Unterhaus für immer den Rücken zu kehren. Diese Absicht sei lediglich durch die schwere Er krankung seiner Frau hervorgerufen worden. Banner mann hat diese Meldung bestätigt. London. Der Untersuchungsausschuß veröffent licht über den Feldzug in Südafrika folgende Zu sammenstellung: Die Kosten des Krieges beliefen sich auf 222 974 000 Pfund Sterling. Englischer seits standen 380 577 Mann im Felde, auf Seiten der Buren 89 365 Mann. Die englischen Verluste betrugen 8590 im Kampfe gefallene, 13 352 an Krankheiten Verstorbene und 75 536 Kranke und Verwundete, im ganzen also 97 478 Mann. Nizza. 500 Hafenarbeiter haben die Arbeit niedergelegt. Sie verlangen Lohnerhöhung. 10 im Hafen liegende Dampfer können nicht löschen. Lissabon. Hiesige Blätter kommentieren die angebliche Absicht des Königs von Portugal, nach dem Tode des Königs von Spanien eine Ver einigung beider Länder herbeizuführen und sich den Titel „Kaiser von Jberien" beizulegen. Belgrad. Die „Stampa" meldet: Der russische Konsul Tucholka hat serbische Mönche aus dem Detschanikloster gewaltsam entfernt und russische Mönche in das Kloster eingesetzt. Newyork. Auf der Baumwollenbörse brach gestern eine Art Panik aus, infolge der amtlichen Mitteilung, daß der Durchschnittsstand der Ernte der höchste seit 10 Jahren sei. Es herrschte große Erregung und allgemeiner Preissturz trat ein. Es wird erklärt, daß damit der Baumwoll-Corner praktisch sein Ende gesunden habe.
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