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Hoh cilsteiil- Eriistth alcr A» zeiger Tageblatt für K^enstein-ßrnstlbal, Hberlungwih, Gersdorf, Lermsdorf, Iernsdorf, Wüstenbrand, Ursprung, Mittelbach, Langenberg, Falken, Meinsdorf, Grumbach, Tirschheim rc. - Weitverbreitetes Insertions-Organ für amtliche und Privat-Anzeige«. — Dieses Blatt erscheint mit Ausnahme der Sonn- und Festtage täglich nachmittags. — Zu beziehen durch die Expedition und deren Aus träger, sowie alle Postanstalten. Für Abonnenten wird der Sonntags-Nummer eine illustrierte Sonn tagsbeilage gratis beigegeben. Abonnement: Bei Abholung monatlich 35 Pfg. die einzelne Nummer 5 „ Frei ins Haus monatlich 42 Pfg. vierteljährlich 1. M. 25 Pfg. Durch die Post bezogen 1.25 Mk. excl. Bestellgeld. Jusertionsgebühreu: die sechsgespaltene Corpuszeile oder deren Naum für den Verbreitungsbezirk 10 Pfg., für auswärts 12 Pfg. Reklamen 25 Pfg. Bei mehrmaliger Aufgabe Rabatt. Annahme der Inserate für die folgende Nummer bis Vorm. 10 Uhr. Größere Anzeigen abends vorher erbeten. Nk. 206. Fernsprecher Nr. 151. Sonnabend, den 5. September 1903. Geschäftsstelle: BaMr. 3. 30. Jahrgang. England und Deutschland. Das Jahr 1903 kann als das Jahr der Fürsten- brsuche bezeichnet werden. So zahlreich wie anno 1903 sind die Begegnungen von Staatsoberhäuptern wohl noch nie zuvor gewesen. Wir erinnern nur an König Eduards Rundreise nach Lissabon, Rom, Paris, an den Gegenbesuch des Präsidenten Loubet in London, an die Reisen des deutschen Kaisers nach Kopenhagen und Rom, an den soeben erst erfolgten Besuch des Königs von England in Wien und an die bevorstehenden Reisen des Zaren und des deutschen Kaisers. Angesichts dieses Reichtums von Fürstenbegegnungen muß der Ausfall eines Besuches, der noch dazu recht nahe qelegen hätte, befremden. König Eduard von England hat es vermieden, nach Berlin zu kommen und den, deut schen Kaiserhofe einen Antrittsbesuch abzustatten. Diese Unterlassung ist ganz offenbar mehr als ein bloßer Zufall; sic ist vielmehr die Bestätigung dessen, was wir längst vermutet haben: Unser Kaiser, der England gegenüber stets die Nachsicht und das Entgegenkommen selbst gewesen ist, macht aus den Empfindungen, die das Verhalten der englischen Regierung, insonderheit des Kolonial ministers Chamberlain, erweckt, kein Hehl mehr. Der Kaiser ist entschlossen, zu bekunden, daß Deutschland seine Freundschaft nur demjenigen be weist, der sie erwidert, und daß es im übrigen auch heute noch ganz auf dem Standpunkte des Bismarck-Wortes steht: „Wir laufen niemanden nach." Es ist nicht recht verständlich, wie hier und da die Auffassung vertreten werden kann, König Eduard schmolle und schneide den deutschen Kaiserhof, um den deutsch-feindlichen Kundgebungen des englischen Volkes und der englischen Regierung gewissermaßen sein Placet zu erteilen. England hat, so sollten wir meinen, keinen Grund, mit der Haltung Deutschlands unzufrieden zu sein, wohl aber haben wir allen Anlaß, gegen die englische Politik der Nadelstiche und Verdächtigungen Front zu machen. Seitdem England den Burenkrieg hinter sich hat und der wertvollen Neutralität Deutsch lands nicht mehr bedarf, stürzt es sich mit wahrer Berserkerwut auf Deutschland. Unvergessen sind die feindseligen Angriffe, die England an läßlich des venezolanischen Zwischenfalles gegen uns richtete und die in dem schmählichen Gedichte Rudyard Kiplings ihren Gipfelpunkt fanden. Un vergessen sind auch die Verdrehungen und die Ver leumdungen, die Joseph Chamberlain bei Erörter ung der kanadischen Frage gegen Deutschland zur Anwendung brachte. Es würde unsern Stolz, Deutsche zu heißen, empfindlich berühren, müßten wir annehmen, König Eduard unterläßt den Ber liner Besuch, um den Deutschen eine Zurechtweisung zu erteilen. Wir sind aber gewiß, die englische Majestät bleibt uns fern, weil aus ihr Erscheinen unter den gegenwärtigen Umständen nirgends be sonderer Wert gelegt worden ist. Zur Waffernot in Metz, über die wir bereits gestern berichteten, wird noch gemeldet: Die Wassernot infolge der Abstellung der Bouillonquellen dauert fort. Die zweiten und dritten Stockwerke der oberen Stadt sind gänzlich ohne Wasser, da der Druck der nunmehr verwandten Obergorzer Quellen nicht ausreicht; die Brunnen sind größtenteils versiegt. Kaiser Wilhelm richtete an den Stadthalter Fürsten von Hohenlohe-Langen burg folgendes Telegramm: „Wiederum, wie in den letzten Jahren, ist in Metz, vorläufig in der Zivilbevölkerung, eine Typhusepidemie ausgebrochen, welche die Garnison ernstlich gefährden kann. Sie hat ihren Ursprung in der schlecht verwahrten „Bouillon-Quelle" und ihrer in unerhöhrtem Zu stand befindlichen Leitung. Diese Sachlage ist lediglich Schuld der Stadtverwaltung Metz, welche absolut nicht zu energischem Handeln bezüglich ihrer Wasserversorgung sich entschließen kann. Laut Meldung der Kommission, welche im Vorjahre die sanitären Verhältnissen in Metz und Umgegend untersuchte — darunter Exzellenz v. Leuthold und Koch — sind die Zustände geradezu himmelschreiend und empörend; trotz allen Drängens und Prote stierens des Generalkommandos des XVI. Armee korps, welches andauernd auf die schwere Gefahr für das Militär hingewiesen und das Wasser als unbrauchbar bezeichnete, hat die Stadt nichts Ernstes getan! Das ist nun nicht länger angängig! Im Kriegsfälle würden diese Zustände eine Katastrophe unvermeidlich zur Folge haben. Ich ersuche Ew. Durchlaucht, umgehend mit den allerschärfsten Mitteln den Zuständen ein Ende zu machen und die Stadt zu ihrer Pflicht zu zwingen. Wilhelm I. H." In seiner letzten Sitzung beschloß der Gemeinde- rat von Metz einstimmig einen Protest gegen die auf Antrag des königlichen Generalkommandos verfügte Sperrung der Bouillonquelle und bean tragte seinerseits die sofortige Wiedereinführung derselben in die Gorzer Wasserleitung. Entgegen dem kaiserlichen Vorwurf sprach sich der Gemeinde rat dahin aus, daß die Typhusepidemie nicht durch Verseuchung der Gorzer Bouillonquelle, sondern auf natürlichem Wege erfolgt sei. Das kaiserliche Telegramm, welches gestern früh ver öffentlicht wurde, erregte in Metz großes Aussehen. Wie der Bezirkspräsident von Metz mitteilt, wird die Notleitung in Gorze, obwohl Tag und Nacht gearbeitet werde, erst am Sonnabend, frühestens Freitag Abend zur Benutzung übergeben werden können. — Die Metzer Gemeinderäte wollen wegen der gegen sie erhobenen Vorwürfe angeblich abdanken, da sie ihr möglichstes getan hätten. Dagegen wird behauptet, daß der frühere Gemeinderat die Wafferfrage arg vernachlässigt habe. Metz, 4. Septbr. Die Gemeindeverwaltung hat beschlossen, dem Kaiser eine wahrheitsgetreue Schilderung über die Trinkwasserverhältnisse in Metz zu unterbreiten. Der Oberbürgermeister, ein alter preußischer Justizbeamter, legt Gewicht da rauf, daß der Kaiser erkenne, daß die Stadtver waltung sich unter keinen Umständen dem kaiser lichen Willen entgegenstellen will. Bom Balkan. Die Ursache an der schwierigen Gestaltung der Dinge auf dem Balkan ist natürlich — Deutsch land. Wie könnte es auch anders sein! Deutsch land hetzt und quetscht in Konstantinopel und be arbeitet den Sultan, Bulgarien und Serbien den Krieg zu erklären und mit den abscheulichen Auf ständischen ein- für allemal abzurechnen. Es wäre interessant, zu erfahren, wer diese Lüge ausgeheckt hat, die einen ausgesprochen englischen Beigeschmack besitzt. Deutschland hat bekanntlich keinerlei un mittelbare Interessen an dem Balkan, die Vorgänge dort interessieren es politisch nur insoweit, als sie für die Erhaltung resp. Gefährdung des europäischen Friedens Bedeutung gewinnen. Deutschland will den Frieden und gibt auch der friedlichen Lösung der Balkanwirren den Vorzug vor jeder anderen. Die kleine Lüge, so gut gemeint sie auch ist, trifft uns also nicyt. Wohl aber wendet auch die deutsche Politik den Ereignissen auf dem Balkan wachsende Aufmerksamkeit zu. Was sich da abspielt, sieht doch bereits einem richtigen Kriege verzweifelt ähnlich. In Mazedonien gährt der Aufstand keineswegs mehr bloß in den Grenzgebieten, wie es bisher der Fall war, sondern das ganze Land ist mit aufständischen Banden angefüllt, die aus Bulgarien und Serbien fortwährenden Zuzug erhalten. Ge statten Rußland und Oesterreich-Ungarn der Türkei nicht bald eine kräftige Kriegsunternehmung zur Abwehr, dann wird es schlimm. Die Anzeichen, daß die Mächte sich in die Angelegenheit einmischen werden, mehren sich übrigens. Auch Frankreich scheint entschlossen zu sein, als Rußlands Freund und Verbündeter, seine Kriegsschiffe im Orient zu vermehren und sich eventuell an einer Aktion zu beteiligen. In Paris ist ein schleuniger Minister rat einberufen worden, der die Entscheidung hier über zu treffen haben wird. Auch der Präsident Loubet ist nach Paris geeilt, so schwer es ihm auch wurde, sein schönes Montilimar zu verlassen. * * Der Geduldsfaden der türkischen Regierung scheint nun endlich abgelaufen zu sein und es scheint Ernst, bitterer und blutiger Ernst, werden zu sollen. Nachrichten, die aus Konstantinopel und nicht etwa aus den Lügennestern Sofia und Belgrad herrühren, erklären, daß sich die Türkei mit einem Ultimatum an Bulgarien gewendet habe, in dem dieses auf gefordert wird, den Aufständischen in Mazedonien seine Unterstützung sofort zu entziehen und gemein sam mit der Türkei dahinzuwirken, daß endlich wieder Ruhe und Ordnung eintreten. Es soll auch bereits Befehl an die Truppen ergangen sein, am heutigen Freitag die bulgarische Grenze zu über schreiten. Obwohl eine Bestätigung dieser aufregenden Mitteilungen noch aussteht, so muß man jetzt doch auf das Schlimmste gefaßt sein. Es ist wohl anzunehmen, daß Mazedonien, auf die Hilfe Bulgariens und Serbiens bauend, sich zur Un abhängigkeitserklärung entschlossen hat. In Kon stantinopel muß man einer derartigen Erklärung selbstverständlich zuvorkommen. Mazedonien ist türkisches Gebiet und auch Bulgarien besteht, trotz seiner 1878 erfolgten Erhebung zu einem erblichen Fürstentum, noch heute im Vasallenverhältnis zur Hohen Pforte. Die Türkei wird daher alles aus- bicten, um den Beweis zu liefern, daß sie noch Herr im Hause ist. Kommt es zu einem Kriege, so kann kein Zweifel darüber bestehen, zu wessen Gunsten er endigen wird. Militärisch ist die Türkei stärker, als alle die übrigen Balkanrackers. Ob aber die Mächte ein Blutbad zulaffen werden, in denen Tausende von Christen den Tod finden würden, das ist doch noch die Frage. Für Europa ist der Balkan das Land der Ueberraschungen, be züglich deren jede Voraussicht zu Schanden wird. Folgenschwere SchritteOesterreich-Ungarns gegen Bulgarien stehen in Aussicht. Es ist jetzt erwiesen, daß der der ungarischen Levante-Schiffahrt gehörende Dampfer „Vaskapu" in der Bucht von Mesembria an der bulgarischen Küste durch eine Explosion zer stört worden ist. Es handelt sich um ein politisches Verbrechen bulgarischer Dynamitarde, durch das insgesamt 29 Personen ums Leben gekommen sind. Die Explosion sollte anscheinend erst in Konstantinopel erfolgen, das Uhrwerk der Höllenmaschine war wenigstens so eingestellt, daß die Katastrophe erst in der türkischen Hauptstadt eintreten sollte. Die Abfahrt des Schiffes verzögerte sich jedoch unerwarteterweise mehrere Stunden, so daß die Explosion schon an der bulgarischen Küste statlsand. Nach einem Telegramm aus Konstantinopel äußerte sich der türkische Kriegsminister über die Beruhigung der mazedonischen Vilajets optimistisch. Mit den Truppen, die jetzt unter Waffen steh.n, garantiere er die Unterdrückung des Aufstandes in einem Monat. Nur dürften den militärischen Maß regeln seitens der fremden Mächte keine Hinder nisse in den Weg gelegt werden. Eine neue An leihe wird bei der Ottomanbank versucht, um den dringendsten Geldbedürfnissen abzuhelfen. Als Garantie will man eine neue Personensteuer an ordnen und die Viehsteuer erhöhen. Wie aus Wien gemeldet wird, soll gelegentlich der Entrevue König Karols von Rumänien und Kaiser Franz Josefs auf Grund der Konvention von 1897 die Mobilisierung dreier Armeekorps, des Temesvarer, Hermannstädter und Agramer, an gesichts der Vorgänge auf dem Balkan beschloßen worden sein. Wien, 4. September. Aus Sofia wird der „fli. Fr. Presse" berichtet, daß die öffentliche Meinung und die Armee immer stärker zum Krieg drängen. Belgrad, 4. September. Nach Meldungen aus Okrida hat türkisches Militär 35 Dörfer zerstört. Konstantinopel, 4. September. Im Aildiz- Kiosk rufen die Monarchen - Zusammenkünfte in Wien große Besorgnis hervor. — Aus Adrianopel wird berichtet, daß die dortigen Behörden Droh briefe erhalten haben. Ganz Adrianopel soll durch Dynamit in die Luft gesprengt werden. — Die Komitatschis sollen in den letzten Tagen in einigen Orten Grausamkeiten begangen haben. Die Pazi- fierung der Landschaft Kirkiliffo dürfte noch längere Zeit in Anspruch nehmen, da die Geländeverhält nisse für einen Bandenkrieg sehr günstig liegen und die Taktik der Banden dahin geht, nur in der Nacht zu operieren. Tagesgeschichte. Deutsches Reich. Berlin, 4. September. Die die Kaisermanöver einleitenden Paraden nehmen ihren Fortgang. Ihr Verlauf ist der übliche, glänzende. Der Kaiserparade deS sächsischen 12. Armeekorps am Mittwoch folgte am Donnerstag die Parade deS 11. preußischen Korps bei Erfurt. Die Ankunft deS Kaisers in Erfurt fand Donnerstag Vormittag statt. Ferner trafen ein: Die Kaiserin, König Georg, der Groß herzog von Weimar, der Herzog von Koburg-Gotha, der Herzog Karl Theodor in Bayern, der Herzog von Aosta, ein Vetter deS Königs von Italien. LaS etwa 80000 Köpfe zählende Publikum (bei Dresden waren eS sogar gegen 120000 Personen) brachte den Majestäten große Huldigungen dar. Der Kaiser führte die neuen Feldzeichen vor die Front und übergab sie den Truppenteilen mit kurzen, aber markigen Worten. Bei den zwei Vorbeimärschen, die trotz der sengenden Hitze vor züglich ausgeführt wurden, hatten der Großherzog von Weimar, der Herzog von Koburg und Herzog Karl Theodor sich all die Spitze ihrer Regimenter gesetzt. Hinter der Front waren Sanitätszelte auf- geschlagen. Da die Truppe ermahnt war, daß jeder, der sich matt fühle, sofort aus der Front treten solle, wurden schwere Erkrankungen vermieden. Von den etwa 16 000 Mann, die in Parade standen, ist die Zahl der Ermüdeten nicht nennenswert. Die Fürstlichkeiten reisten mittags wieder ab. — DaS Kaiserpaar ist gestern Nachmittag in Merseburg angekommen und dort von der Bevölker ung mit Hellem Jubel begrüßt worden. In dem alten Schloß schlägt der Kaiser während der Manövertage sein Hauptquartier auf. Für den Abend war ein Festmahl für die Behörden der Provinz Sachsen geplant. Der Kaiser leert sein Glas auf daS Wohl der Provinz. Am heutigen Freitag ist die große Parade daS 4. Armeekorps unweit des Schlachtfeldes von Roßbach. — Zu dem Trinkspruche de« Kaiser« in Dresden bemerkt die „Deutsche Tgztg.": Der oberste Kriegs herr hat erklärt, e« werde sein Bestreben sein, in enger Fühlung mit den bewährten Führern au« großer Zett, von diesen lernend, die Truppen so au«zubtlden, wie er zum besten de« Vaterlande« dienen könne. Wir vermuten wohl nicht mit Un recht, daß diese besondere und scharfe Hervorhebung der Traditionen im jetzigen Augenblicke eine be sondere Bedeutung hat, und gerade de«wegen be grüßen wir die kaiserlichen Worte mit besonderer Befriedigung. Wir freuen uns ihrer aber noch au« einem anderen Grunde, den wir offen au«zu- sprechen un« nicht scheuen wollen. Er ging nicht nur im Volke, sondern auch in der Presse da« Gerede, daß seit dem Heimgange de« unvergeß lichen König« Albert die sonst so innigen Bezieh ungen de» preußischen Herrscherhauses zum säch- sichen etwas erkaltet seien. Die gestrigen Trink sprüche haben den Beweis geliefert, daß solche« Gerede nichtig ist. Die Wärme der Worte ging weit über da« Konventionelle hinan« und bekundete, daß dar Verhältnis beide.: Herrscherhäuser zu ein ander so innig und herzlich ist wie zuvor, und da« begrüßen wir mit Freude im Interesse Preußen«, Sachsen« und de« Deutschen Reicher. — Kronprinz Wilhelm, der an den Kaiser- manövern nicht teilnimmt, ist nach Potsdam zurück gekehrt. — Prinz Albrecht von Preußen, der Regent von Braunschweig, hat sich erkältet und mußte vor läufig im Dresdener Refidenzschloß zurückbleiben. Prinz Albrecht soll stellvertretender Oberschiedsrichter bei den Kaisermanövern sein. Bis dahin wird er hoffentlich wieder genesen. — Kaiserabzeichen. Das zum weiteren Ansporn für die Förderung der Schiebdienstes bei der Infanterie, den Jägern und Schützen, der Feld- und Fußartilleri eingesührte Kaiserabzeichen soll nach Anordnung de« Kaiser« auch derjenigen Maschinengewehr-Abteilung verliehen werden, die in ihrer Gesamtleistung im Schießen al« die beste befunden wird. Die Verleihung erfolgt nur alle zwei Jahre und da« Abzeichen ist nur ein Jahr hindurch zu tragen. Ferner soll die Abteilung einen dauernd in ihren Besitz übergehenden Kaiser-