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HolMstcin-EriiWI^ Tageblatt für Lohenstein-Krnsttbak, Gberlungwih, Hersdorf, Kermsdorf, Aernsdorf, Wüstmbrmid, Ursprung, Mittelbach, Langenberg, Falken, Meinsdorf, Grumbach, Tirschheim re. - Weitverbreitetes Insertions-Orga« für amtliche «nd Privat-Anzeigen. Abonnement Bei Abholung 35 Pfg. monatlich monatlich vierteljährlich 1- M. 25 Pfg. die einzelne Stummer 5 »t Durch die Post bezogen 1.25 Mk. excl. Bestellgeld. 30. Jahrgang Freitag, den 26. Juni 1903. Nr. 145 Frei ins Haus 42 Pfg- Jnsertionsgebühren: die sechsgespaltene Corpuszeile oder deren Raum für den Verbreitungsbezirk 10 Pfg., für auswärts 12 Pfg. Reklamen 25 Pfg. Bei mehrmaliger Aufgabe Rabatt. Annahme der Inserate für die folgende Nummer bis Vorm. LO Uhr. Größere Anzeigen abends vorher erbeten. Dieses Blatt erscheint mit Ausnahme der Sonn- und Festtage täglich nachmittags. — Zu beziehen durch die Expedition und deren Aus träger, sowie alle Postanstalten. Für Abonnenten wird der Sonntags-Nummer eine illustrierte Sonn tagsbeilage gratis beigegeben. Das nordamerikanische Geschwader in Kiel. Dem Willen des Präsidenten Roosevelt folgend, nicht dem eigenen Triebe der nordamenkanischen Regierung in Washington und auch nicht dem der Mehrheit in der Bevölkerung in der Union, ist das nordamerikanische Geschwader nun endlich in Kiel eingetroffen. Die Begrüßung fand in üblicher Weise statt, es werden noch verschiedene Festlich- lichkeiten abgehalten werden, vielleicht wird auch ein Depeschenwechsel zwischen dem deutschen Kaiser und dem aufrichtigen Deutschfreund Roosevelt ver öffentlicht, aber durch den Blätterwald hüben nnd drüben weht ein kalter, kühler Wind, nnd die Nationen zeigen Teilnahmlosigkeit. Daß es den nordamerikanischen Gästen nicht an höflicher, liebens würdiger Ausnahme fehlen wird, ist selbstverständ lich, das sind mir schon dem Urheber des Besuches, dem Präsidenten Roosevelt, schuldig, aber was vor einem Jahre einen lebhaften Widerhall gefunden haben würde, das hat heute an eindrucksvollem Glanz verloren. Die Vereinigten Staaten von Nord-Amerika werden erst zu beweisen haben, daß sie bereit sind, der deutschfreundlichen Liebens würdigkeit Roosevelts und vor allem seiner streng gerechten Beurieilung zu folgen. Bisher ist davon noch nichts besonderes bemerkt, und auch die ein dringlichen Ermahnungen des Präsidenten an seine vaterländische Presse, sich nicht von blinder Vor eingenommenheit fortreißen zu lassen, müssen noch ihre Frucht tragen. Das deutsche Volk wird den nordamerikanischen Einfluß nirgendwo einengen, wir meinen, daß auf der Erde Platz genug ist, um im Wettstreit der friedlichen Arbeit neben einander zu arbeiten, aber wir verlangen auch die Würdigung, die wir mit Recht beanspruchen können, den Fortfall jener Gehässigkeiten, die oft so pein lich gewirkt haben. Das deutsche Reich ist der nordamerikanischen Union auf zollpolilischem Ge biet weit entgegengekommen, die Billigkeit eines gleichen Freundschaftsbeweises ist drüben bisher nicht für nötig befunden. Aber über alles wurde immer noch fortgesehen, und wäre das nordameri kanische Geschwader zu uns gekommen, ohne daß die vielen fatalen Winkelzüge in Washington zu verzeichnen gewesen wären, es wäre wirklich eine herzliche Begrüßung geworden. Heute noch diese Herzlichkeit als Tatsache zum Ausdruck bringen zu können, wäre eine zu starke Zumutung, aber der Hoffnung, daß eine solche völkerfreundliche Herzlichkeit zwischen dem Verkehr beider Nationen sich einstellen möchte, wollen wir gern Ausdruck geben, wenn wir auch den Zweifel nicht zu unterdrücken ver mögen, daß eine Verwirklichung kaum sobald er folgen wird. Als Prinz Heinrich von Preußen, der Bruder des deutschen Kaisers, die Vereinigten Staaten von Nordamerika besuchte, um der Taufe der neuen Kaiseryacht durch Miß Alice beizuwohnen, bei den Deutsch-Amerikanern eine jubelnde, bei vielen ge borenen Amerikanern eine sympathische Begrüßung fand, Stimmen laut wurden, die von einem ge heimnisvollen Plan des Oberhauptes des Deutschen Reiches zu erzählen wußten, eine politische Ab machung mit der großen Republik jenseits des Ozeans herbeizuführen, da wurden diese Ausstreuungen von Seiten der Reichsregierung sofort für unbegründet erklärt. Es war das Beste, was geschehen konnte, denn sonst wären die folgenden Ereignisse arg gegen Deutschland ausgebeutet worden. Daß eine Ein ladung unseres Kaisers erfolgte, einnordamenkanisches Geschwader möchte Kiel besuchen, ist bekannt; die Annahme dieser Einladung war nach den hohen, von deutscher Seite erwiesenen sympathischen Kund gebungen eigentlich selbstverständlich. Aber ebenso bekannt ist, welche Verzögerung erfolgte, wie der amerikanische Marineminister allerlei Umständlich keiten machte, und erst em regelrechtes „Donner, weiter" des Präsidenten Roosevelt hat jetzt die Fahrt verwirklicht, die anch ein Teil der nord amerikanischen Presse mit allerlei gehässigen Be merkungen begleitet hatte. Und gehen wir hierüber fort, die direkt feindselige Haltung der Amerikaner während der Venezuela-Affaire spricht um so deut licher. Welche Verdächtigungen wurden nicht Deutsch lands Schritten untergelegt, und wie jubelte man drüben, wenn es dem famosen Mr. Bowen ge lungen war, die in Venezuela interessierten Machte zu chikanieren! In der ganzen deutschen Presse, daran muß ausdrücklich erinnert werden, war der artiges nach dem Besuche des Prinzen Heinrich nicht erwartet, die Optimisten bei uns, die dem Lande der Freiheit Lobgeiänge gewidmet hatten, waren gründlich, aber auch ganz gründlich ent täuscht. Es ist notwendig, dies hervorzuheben, damit nicht wieder Illusionen auftauchen, die sich nie verwirklichen können. Amerika ist nun einmal der Staal der Geschäfts-Politik und der inte» nationalen Rücksichtslosigkeiten und wird es auch bleiben. Während die nordamerikanischen Schiffe zu uns kommen, fährt Herr Morgan, der große Trustmann und Milliarden-Speculant, nach Haus, dort seine etwas bedrohten Unternehmen zu stützen und wieder in flotten Gang zu bringen. Diese ausschweifende Unlernehmungssucht der Viel-Millionäre ist so ein gewurzelt, hat so alle Bereiche des öffentlichen Lebens in Mitleidenschaft gezogen, daß Nordamerika nicht mehr anders werden kann, wie es ist Immer wieder werden die Iankees das bescheidene Europa zu ducken suchen, und das geht doch nun mal nicht. Flottenbesuche nach vollzogenen rationellen neuen Handelsverträgen sind jedenfalls besser, als Besuche vor solchen. Es schwebt zwischen hüben und drüben zu Vieles! König Peter I. ist in Belgrad eingetroffen. Kurz vor seiner An kunft haben die fremden Gesandten alle, mit Aus nahme derjenigen Rußlands und Oesterreich-Ungarns, die serbische Hauptstadt verlassen. Der deutsche Gesandte ist zwar in Belgrad verblieben, nahm jedoch an den Einzugs-Feierlichkeiten offiziell keinen Anteil. Für die Mehrzahl der europäischen Re gierungen existiert Peter I. aus dem Grunde noch garnicht, weil er außer Rußland und Oesterreich keinen andern Staat amtlich von seiner Königs wahl benachrichtigt hat. Den getroffenen Be stimmungen zufolge sollte der neue König bereits gestern den Eid auf die Verfassung in der Skup- schtina ablegen. Wahrscheinlich wird er nach der Eidesleistung auck die übrigen Regierungen von seiner Thronbesteigung in Kenntnis setzen. Für uns Deutsche ist es ziemlich belanglos, wie es der König Peter anstellen wird, um die diplomatischen Beziehungen zum Reiche anzuknüpfen und aufrecht zu erhalten. Eisige Kühle ist ihm überdies unter allen Umständen gewiß. Wir leugnen garnicht, daß die Regierung Peters für Serbien ersprießlicher sein wird, als es die Alexanders und seiner Draga gewesen; aber einen Mann, der sich auf so blutigem Wege in den Besitz einer Königskrone setzte, wie es Peter Karageorgiewilsch getan, kann in deutschen Landen unmöglich Sympathie für sich erwarten. Daß der König Peter I. trotz seines maßlosen Entgegenkommens gegen die Rechte und Freiheit des serbischen Volkes in Belgrad doch recht viele Enttäuschungen erleben wird, läßt folgendes Bei spiel erkennen. In seiner Freude über die Be glückwünschung der militärischen Deputation be förderte der König mehrere Offiziere derselben in höhere Chargen. Kaum war die Nachricht nach Belgrad gelangt, so wurde dort sofort ein Minister rat zusammengetrommelt, der einstimmig beschloß, der König habe gar kein Recht, derartige Be förderungen ohne Zustimmung der serbischen Re gierung zu vollziehen. Dem Könige blieb nichts übrig, als die Beförderungen rückgängig zu machen. Das war der erste Schritt zum Krebsgang. Der zweite und dritte wird nicht ausbleiben. Daß unter der Regierung Alexanders ein ent setzliches Schürzenregiment in Serbien herrschte, ist allgemein bekannt. Neu ist, daß der König und seine Draga auch zahlreiche Fraueu der Belgrader Gesellschaft in ihren Dienst gezogen hatten und sie als Spioninnen benutzten. Ein im Sekretär des verstorbenen Königs aufbewahrtes Schriftstück soll darüber überraschende Enthüllungen gebracht haben, dem der entsprechende Skandal folgen wird. Ueber König Peters Ankunft in Belgrad wird weiter berichtet: Um 10 Uhr verkündete Kanonen donner daß der neue König Serbiens Boden be treten habe. Bei der Einfahrt des Hofzuges intonierte die Musik die Nationalhymne, alle An wesenden brachen in stürmische, endlose Ziviorufe aus Nach der Einfahrt des Zuges wurde der König von der-Regierunq und der Gemeindevertretung begrüßt. Ministerpräsident Awakumowitsch richtete an den Könia, der Generalsuniform trug, eine Ansprache. Diese Ansprache, sowie die vom König verlesene Antwort riefen begeisterte Ziviorufe her vor. Der Ministerpräsident stellte hierauf die Minister und die anwesenden Generale und sonstigen Offiziere vor. Sodann wandte sich der König den Abordnungen der Stadt Belgrad zu, aus deren Mitte ein 'Mitglied mit einer Ansprache Brot und Salz überreicht hatte. Nachdem der König auch auf diese Ansprache geantwortet hatte, begab er sich in den Bahnhofssalon, wo er außer den ge meldeten Personen auch die Gemahlinnen der Kabinettsmitglieder begrüßte. Vom Bahnhofe be gab sich der König in feierlichem Zuge nach der Kathedrale. Auf dem Wege dorthin bildeten Vereine, die Studentenschaft, die Institute und die Truppen Spalier, hinter welchen sich eine dichte Menschenmenge aufgestellt hatte. Die Spitze des Zuges bildete eine Abteilung Gardesoldaten, ihnen folgte in einem Galaivagen König Peter mit dem Ministerpräsidenten, im zweiten Wagen Dr. Nenado- wilsch, dann die Offiziers-Abordnung, die den König hierher begleitet hatte, die übrigen Minister und zum Schluß eine Deputation der Skupschtina. Be geisterte Ziviorufe begrüßten den König. Ueberall warf man ihm Blumen zu. Der König erwiderte, indem er freundlich lächelnd salutierte. Nach einem Aufenthalte von 30 Minuten verließ der Zug in derselben Ordnung die Kathedrale. Musikkapellen durchziehen mit klingendem Spiel die Straßen. Zur Ankunft des Königs Peter wird weiter aus Belgrad gemeldet: Zwischenfälle und Störungen sind nicht vorgekommen. Heute leistete der König in der Skupschtina den Eid auf die Verfassung vom Jahre 1888. Nachdem findet eine Militär- Revue und eine Festoorstellung statt. Die Königs krone ist in Paris bestellt worden, wann und wo die Krönung stattfindet, ist noch nicht bestimmt. Nach der Eidesleistung legte die Regierung dem König das Entlassungsgesuch vor, welches bewilligt wurde. Vor allem soll der Bautenminister Oberst Maschin zurücktreten, um die Schwierigkeiten, die sich an seine Person knüpfen, zu beseitigen. Der Privatsekretär des Königs, Dr. Niautowitsch, reist nach Genf zurück, um die Tochter des Königs und dessen Sohn Alexander nach Belgrad zu holen. Die „Nal.-Ztg " schreibt: Üeber die '.Dispo sitionen des deutschen Gesandten in Belgrad werden unrichtige Meldungen verbreitet. Da der deutsche Gesandte beim König Alexander von Serbien be glaubigt war, sind durch dessen Tod die Funktionen des diplomatischen Vertreters Deutschlands erledigt. Wenn dieser zunächst in Belgrad verbleibt, so ge schieht es behufs Erledigung der laufenden Ge schäfte sowie zum Schutze und zur Wahrung der deutschen Interessen. Das weitere Verhalten der deutschen Regierung wird sich erst ergeben, sobald die Thronbesteigung des neuen Königs offiziell an gezeigt werden wird. Aus Bukarest wird gemeldet: Wegen der Nieder legung der Jnhaberstelle des 6. serbischen Infanterie- Regiments haben mehrere serbische Offiziere an den König von Rumänien ein derart dreistes und äußerst beleidigendes Telegramm abgesandt, daß die Regierung davon Abstand nahm, den Inhalt zu veröffentlichen und den König amtlich zu ver ständigen. Bon Frirsten-Einzügen. 1V.0. Peter I., König von Serbien, ist gestern in Belgrad eingezogen. Vor dem Konak, wo vor zwei Wochen Alexander und Draga aus dem Fenster geworfen wurden, nachdem sie zerschossen ^stoche" waren, tönte das Jubelrufen des Volkes, und der neue Souverän verneigte sich strahlenden Mundes. Wieder eine neue Herrlichkeit, aber eine Erinnerung auch daran, daß der Purpur der Großen der Erde in seinen Falten nicht dornen lose Rosen birgt. Und blicken wir rückwärts, so finden wir, daß manchem jubelnden Einzug ein trüber Ausgang folgte, manchem sonnenhellen Glückstage finstere Schatten nachschlichen. Gerade auch auf der Balkanhalbinsel! Milan und Alexander von Serbien sind genau so gefeiert worden, wie heute Peter. Der Erstere starb als einsamer, verächtlich gewordener Privat mann, Alexander wurde das Opfer von unmensch lichen Schlächtern. Nebenan, in Bulgarien, ward einst Alexander Battenberg als Schirmer einer glänzenden Zukunft des Landes begrüßt, um still abzudanken, nachdem er in Folge von schändlichem Verrat bei Nacht und Nebel gefangen fortgeführt war. Der heutige Fürst Ferdinand I. hat Triumphe in den Städten seines Landes gefeiert, er hat hinterher aber auch Stunden erlebt, in denen ihm mehr als sorgenvoll zu Mute gewesen ist. Und König Georg von Griechenland ist nach dem un glücklichen griechisch-türkischen Kriege nur durch die Hilfeleistung Rußlands davor bewahrt geblieben, plötzlich davongejagt zu werden. Vom Sultan und seiner fortwährenden Attentalsfurcht braucht man nicht weiter zu reden, und der Fürst von Monte negro hat es auch nur seinem Namen als „einziger Freund Czar Alexanders III." zu verdanken gehabt, wenn er in Sicherheit hat regieren können. Der einzige orientalische Fürst, der sich eine leidlich feste Position errungen, König Karl von Rumänien, kam ohne feierlichen Einzug in sein Land. Um nicht am Betreten seines Landes behindert zu werden, reiste er als schlichter Kommis voyageur. Aber an Sorgenstunden hat es auch ihm in dem unter seiner Regierung doch bedeutend in die Höhe gekommenen Lande nicht gefehlt. Ein solches Ungefähr, wie es König Eduard VII. von England vor seiner feierlichen Krönung und dem Einzuge in London erlebte, er mußte am Tage zuvor bekanntlich operiert werden, hat kein moderner Monarch sonst erlebt. Zum Glück konnten die Feierlichkeiten später nachgeholt werden, aber es war doch nur ein Abklatsch der eigentlichen großen Aktion. Und der Körper des einst so lebenslustigen Königs will auch heute noch nicht ganz wieder so, wie er soll. Königin Viktoria von England hat eine große Zahl ihrer allernächsten Angehörigen vor sich sterben sehen, ihre Tochter, die Groß herzogin von Hessen, und deren Gemahl, ihren Schwiegersohn, den Herzog Alfred von Sachsen- Koburg-Gotha, ihren zweiten Sohn, den Herzog von Albany, ihren vierten Sohn, den ältesten Sohn des heutigen Königs, ihren Lieblings-Enkel, Kaiser Friedrich, ihren Lieblings-Schwiegersohn, den Prinzen von Battenberg, Gemahl ihrer jüngsten Tochter Beatrix, und vor allen, am frühesten, den nie vergessenen eigenen Gemahl. Königin Viktoria hat Mutter-Freuden und -Leiden in reichstem Maße gekannt, sie, die so sehr verherrlichte Fürstin! Der in ganz Rußland nach dem Tode des strengen Nikolaus I. begrüßte Czar - Befreier Alexander II. wurde meuchlings ermordet; sein Sohn, der dritte Alexander, geriet bei der furcht baren Dynamit-Explosion von Borki, die den kaiserlichen Salonwagen zum Teil zertrümmerte, mit seiner ganzen Familie in die allergrößte Lebens gefahr und starb an einem Nierenleiden im besten Mannesalter. Nikolaus II., sein Sohn, ward in Moskau bei seinem Krönungseinzuge großartig empfangen, und gleich darauf kamen im fürstlichen Gedränge auf dem Chodynski-Felde bei der alten Czarenstadt weit über tausend Menschen ums Leben. Und auch nachher hat der junge Czar noch manches Herbe empfunden und gefunden. König Humbert von Italien, der überaus populäre Sohn eines populären Vaters, der wie ein römischer Triumphator durch ganz Italien ge zogen war, ward ermordet. Dem Präsidenten Carnot, der gefeierte» Kaiserin Elisabeth, die so oft an der Seite ihres Gatten von den Völkern der habsburgischen Monarchie begrüßt worden war, erging es so. König Alfonso XII. von Spanien, der als junger Fürst bei seinem Einzuge in Madrid von den Schönen mit Blumen überschüttet, in Paris bei seinem Besuche ausgepfiffen ward, weil er Chef eines preußischen Ulanen-Regimentes war, starb kaum 10 Jahre später, noch nicht 30 Jahre alt, an der Schwindsucht. Auf den Galawagen