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Hohenstein-Ernstthaln Anzeiger Tageblatt für Aahenßein-KrnAhal, Hberlungwih, Hersdorf, Aermsdorf, Wernsdorf, Wüstenbrand, Ursprung, Mittelbach, Langenberg, Falken, Meinsdorf, Grumbach, Ttrschheim re. MM «ch» WM»!!! — Weitverbreitetes Insertions-Orga« für amtliche und Privat-Anzeige«. E^»^MM»«>MMWWMMWW»MWM^WMMMMMMMM»MWMM>M»WWMMWMWWMMW^M Dieses Blatt erscheint mit Ausnahme der Sonn- und Festtage täglich nachmittags. — Zu beziehen durch die Expedition und deren Aus träger, sowie alle Postanstalten. Für Abonnenten wird der Sonntags-Nummer eine illustrierte Soun- tagsbeilage gratis beigegeben. Abonnement: Bei Abholung monatlich 35 Pfg. die einzelne Nummer 5 „ Durch die Post bezogen Frei ins Haus monatlich 42 Pfg. vierteljährlich 1. M. 25 Pfg. 25 Mk. excl. Bestellgeld. Jnsertionsgebühren: die sechsgespaltene Corpuszeile oder deren Raum für den Verbreitungsbezirk 10 Pfg., für auswärts 12 Pfg. Reklame» 25 Pfg. Bei mehrmaliger Aufgabe Rabatt. Annahme der Inserate für die folgende Nummer bis Vorm. 10 Uhr. Größere Anzeigen abends vorher erbeten. Sonnabend, den 8. August 1903. 30. Jahrgang. Nr. 182. Die nationalliberale Partei und die sächsische Wahlrechts-Reform. Die „Sächs. Nationallib. Korresp." äußert sich jetzt endlich zu dem von den Vertretern der national liberalen Partei in Leipzig gefaßten Beschluß, an der von der Regierung angekündigten Vorberatung zur Reform des Landtagswahlrechts nicht teil- nebmen zu wollen, und sucht die von allen Seiten gemißbilligte Erklärung dieser Vertreterversammlung zunächst dadurch in ihrer Bedeutung abzuschwächen, daß sie behauptet, es handle sich hier überhaupt nicht um definitive Parteibeschlüsse. Die Korrespon denz schreibt, daß man die Bedeutung dieser unter Mitgliedern des Vorstandes des Landesvereins und der Landtagsfraktion stattgefundenen Besprechung nicht richtig eingeschätzl hat. „Erst sehr spät" — so fährt sie wörtlich fort — „ist der sehr richtige und maßgebende Gesichtspunkt betont worden, daß ein die Partei bindender Beschluß überhaupt nicht vorliegt. Was bei dieser Besprechung heraus gekommen ist, beschränkt sich lediglich auf eine Empfehlung, „daß Mitglieder der natioualliberalen Partei, vor allem solche, welche Mitglieder des Landtages seien, der etwa an sie ergebenden Ein ladung zur Teilnahme an der geplanten Versammlung nicht Folge leisten." Das ist nicht nur formell, sondern auch materiell etwas ganz anderes, als wenn der Beschluß gefaßt worden wäre, daß die Mitglieder des Landesvereins und der Landtags- sraklwn sich an der von der Regierung einberufenen Versammlung überhaupt nicht beteiligen dürsten. Jetzt ist ec- in das Ermessen jedes einzelnen etwa geladenen Parteifreundes gestellt, ob er den Rat vom 26. Juli befolgen will oder nicht." — Des weiteren laßt die genannte Korrespondenz in ihren Ausführun g» erkennen, daß auch sie, trotz aller Verwahru. gni eine Mitarbeit der Nationalliberalen in weit bestimmter Form wünscht, als man nach dem Leipziger Commnniquö vermuten konnte. In dem Artikel heißt es nämlich weiter: „Nach der ersten Ankündigung im „Dresdner Journal" vom 14. Juli sollte diesem „Beirat" nicht nur das „Material" für die Landtagswahlresorm, sondern auch „formulierte Vorschläge" unterbreitet werden. Es ließ sich also mit Bestimmtheit voraussehen, 1. daß über die Reformbedürftigkeit des Wahl rechts, nachdem diese durch die Regierung schon unzweifelhaft anerkannt ward, ein großer Meinungs streit nicht mehr entbrennen würde, obwohl es an Gegnern nicht fehlen konnte, und 2. daß die Ver handlungen m ganz bestimmte Bahnen eingelenkt, nämlich sich ausschließlich auf die Vorschläge der Regierung konzentriert hätten. Dieser von der Einberuferin verfolgte Zweck ließ sich aber in der Versammlung nur durch den Verzicht auf weiter gehende Erörterungen erreichen. Somit »rußten die Beratungen immer sehreinseitig bleiben. Eine solche Einseitigkeit liegt ebensowenig im Interesse des Volkes, als insbesondere der nationalliberalen Partei. Diese hat stets ihren historischen Berus in dem Ausgleich aller politischen Klassengegensätze gefunden, und muß deshalb auch bei einer so eminent wichtigen Frage, wie es die der Wahl rechtsänderung nun einmal ist, Gewicht darauf legen, daß die unverkennbar vorhandenen Gegen sätze offen und ehrlich bekannt und berücksichtigt werden. Dazu hätte die Notabelnversammlung nicht genügend Raunr geboten, wenn anders sie nicht von vornherein zur Resultatlosigkeit verurteilt werden sollte. Man brauch ja nur in unseren eigenen Reihen Umschau zu h Uten, um festzustellen, daß die Meinungen über de» Weg zur Reform gar sehr auseinandergehen, u/d daß es seine große Schwierigkeit hat, alle Vorschläge zu einem einzigen praktischen Plane zusammmzufassen. Dafür haben ja selbst die Beratungs am 26 Juli die Bestätigung erbracht. Gerads deswegen ist es nicht ohne Bedeutung, daß die Leipziger Konferenz der Partei als solcher vollkommei ^ freie Hand gelassen hat, wie sie ihre Reformideen-zur Verwirklichung bringen will, um so mehr, ali kaum anzunehmen ist, daß der neue Plan der ütegierung mit dem von der Partei in der nächsten Generalversammlung zu beschließenden völlig übe Anstimmen würde. Es führen aber mehrere Wecu nach Rom .... Leider ist keine Aussicht vorhanden, daß die Re gierung mit ihrem neuen Plane vor den Wahlen an die Oeffentlichkeit tritt. Um so mehr fällt der nationalliberalen Partei die Aufgabe zu, ihrerseits alles für die Einführung einer verständigen Wahl rechtsänderung zu tun. Wenn die Sozialdemokratie, die ja stets eine Gegnerin des jetzigen Wahlrechts gewesen ist, in dem über das ganze Land dieser Tage verbreiteten Flugblatt das allgemeine, gleiche und direkte Wahlrecht mit dem proportionalen Wahlmodus fordert, so muß auch unsere Partei sich für eine bestimmte Wahlrechtsreform erklären. Dazu ist die kommende Generalversammlung aus ersehen. Tagesgefchichte. Deutsche» Reich. Berlin, 7. August. Der Kaiser hat dem Herzog Ernst von Sachsen-Altenburg zu seinem 50- jährigen Ncgierungrjubiläum ein in den herzlichsten Worten abgefaßtes Glückwunschtelegramm von Nor wegen aus zugehen lasten, und gedenkt voraussicht lich am 16. September d. I., ocm Geburtstage des Herzogs, diesen in Altenburg oder auf Schloß Hummelshain zu besuchen. — Die Beziehungen zwischen Kaiser Wilhelm und König Eduard scheinen unter der Kälte der amtlichen deutsch-englischen Beziehungen gelitten zu haben. Die offiziöse „Süddeutsche Reichskorr." knüpft jetzt an dar bekannte Dementi der „Nordd. Allgem. Ztg." an, welche cs als erfunden bezeichnete, daß der Kaiser wegen eine» im Herbst abzustattendcn Besuches an König Eduard geschrieben habe, und fügt hinzu, daß bei Kaiser Wilhelm eine Absicht, nach England zu reisen, überhaupt nicht bestanden bat, noch auch besteht. Die hier und da in der Oeffentlichkeit an diese irrtümliche Voraussetzung ge knüpften Kommentare waren und bleiben auch fernerhin völlig gegenstandslos. Ebenso ist für eine Begegnung der beiden Herrscher auf deutschem Boden bisher weder durch unmittelbaren Briefwechsel, noch auf diplomatischem Wege irgend etwas vereinbart worden, und eine deutsche Initiative, von der gleich falls in Londoner Meldungen die Rede war, gibt es in dieser Angelegenheit nicht. — Prinz Leopold von Bayern erhielt eine Ein ladung des Kaisers zur Teilnahme an den großen Kaiscrmanüvern, die in der Zeit vom 4. bis 11. September bei Merseburg und Leipzig stattfinden und an denen auch das der 4. Armee-Inspektion des Prinzen unterstehende 4. Armeekorps teilnimmt. Der Prinz wird der Einladung Folge leisten. — Bei der Festtafel im Altenburger Schloß zu Ehren der Jubiläums erwiderte Herzog Ernst auf einen Trinkfpruch seine« Schwiegersohnes, des Prinzregenten von Braunschweig: „Ich spreche meinen tiefgefühlten Dank au«. Gottes Güte hat über mir und meiner Regierung gewaltet und mir die Gnade geschenkt, 50 Jahre an der Spitze meines Altenburger Landes zu stehen. Wenn ich auf die geschichtliche Entwicklung meine« Landes zurückblicke, kann ich es nur tun voll Dankes dafür, wie gnädig Gottes Hand über mir und meinem Lande gewaltet, wie er uns auch durch schwere Zeiten hindurch ge führt hat. Ich gedenke auch der Pflichttreue meiner Beamten und der Anhänglichkeit der Altenburger, die Freude und Leid mit mir und meinem Hause geteilt haben: dessen Liebe ist mir so reichlich zuteil geworden, daß ich gerührt und innig bewegt auch dafür danken muß. Ich bitte Sie, sagen Sie e« draußen in Stadt und Land, daß ich für die Be weise der Liebe und Treue von Herzen danke, die mir auch in Zunkunft erhalten bleiben mögen. Und wenn leider auch am politische» Himmel sich Wolken zeigen: ich vertraue auf das feste Band, das zwischen Fürst und Volk besteht. Mögen beide auch fernerhin fest zusammenstehen! — Fürst Karl Günther von Schwarzburg- Sonderrhausen wird am heutigen Freitag 73 Jahre alt. — Landwirtschafk«minister v. Podbielski hat seine Kur in Bad Neuendorf am Rhein beendet. Am heutigen Freitag bereist er das schlesische Ueber- schwemmungsgebiet. — Mit dem „Residenzboten" in Oldenburg, der geheime Aktenstücke über den Ministcrwechsel im Jahre 1900 und außerdem eine Reihe beleidigender Artikel gegen hohe Staatsbeamte veröffentlicht hat, beschäftigt sich jetzt die dortige Staatsanwaltschaft sehr lebhaft, da sie den Verfasser der betreffenden Angriffe ermitteln möchte. Staatsanwalt Driwer erläßt in den Blättern eine Bekanntmachung, in welcher er darauf hinweist, daß er Proben der Handschrift veröffentlicht habe, jedoch habe sich eine genaue Wiedergabe der Handschrift im Druck nicht erreichen lassen. Er teilt ferner mit, daß auch das bei allen Artikeln gleichmäßig benutzte Papier möglicherweise zur Ermittlung des Verfassers bei tragen könne. In dem Schaufenster mehrerer Buch handlungen sind einige Schriftstücke ausgelegt, die von derselben Hand geschrieben sind, von der die beleidigenden Artikel herrühren. Auf die Ermittlung des Schreibers oder des Verfassers der beleidigenden Artikel ist eine Belohnung von 400 Mark ausgesetzt worden. — Während eines längeren Aufenthalts der 2. Infanterie-Brigade aus Königsberg,des Grenadier- Regiments Nr. 3 und deS Infanterie-Regiments Nr. 43 im Barackenlager auf dem Truppenübungs plätze bei Arys im Regierungsbezirk Gumbinnen war sämtlichen Unteroffizieren und Mannschaften der Brigade, d. h. etwa 3000 bis 4000 Leuten, der Besuch der Stadt Arys durch Kommandantur befehl verboten, und, wie es heißt, soll dieses Ver bot auch noch weiter für alle auf dem UebungSplatze einquartierten Truppenteile bestehen bleiben. Ver- anlaßt wurde, nach der „Königsb. Hartungschen Ztg.", die schwere Maßregel dadurch, daß eine Anzahl anscheinend angetrunkener Soldaten in einer Straße der Stadt Arys den Wagen des in Zivilkleidunq von der Jagd heimkehrenden Kommandanten, General majors zu D. v. Monstenberg, anhielt und letzteren belästigte, ohne daß es gelungen wäre, die Exzedenten zu ermitteln und zur Verantwortung zu ziehen. — Der Sozialdemokratie fließt das Geld nur so zu. Im letzten Monat erreichten die Spenden die ansehnliche Höhe von fast 100 000 Mk., darunter befand sich eine Summe von 44 100 Mk., die ein Berliner gab. Man findet in der Rechnungslegung des „Vorwärts" aber auch recht bescheidene Gaben, bis herunter auf 7 Pfg. Der Ueberschuß des sozialdemokratischen Hauplorgans betrug 26 673,45 M. — Bei der Verschmelzung der Nationalsozialcn und der Freisinnigen Vereinigung konnte man von vornherein zweifelhaft sein, ob die auf dem ent schiedensten Standpunkte stehenden Anhänger beider Richtungen diese mit dem Verzicht auf einen Teil ihrer grundsätzlichen Anschauungen unabwendbar verbundene Wendung mitmachen würden. In der Tat hat denn auch bereits einer der energischsten Agitatoren der Nationalsozialen, ihr Parteisekretär Maurenbrecher, den Entschluß kundgegeben, wie vor ihm Pastor Göhre, sich den Sozialdemokraten anzu- schließen. — Der Zentralverband deutscher Kaufleute und Gewerbetreibenden beschloß, Verschärfungen de« Ge setzes gegen den unlauteren Wettbewerb zu bean tragen. Es wird unter anderem Regelung der Ausverkäufe und Auktionen gewünscht. Vor einiger Zeit wurde bereit« angekündigt, daß die Reichs regierung selbst Verschärfungen plane. — Für die freiwillige Alters- und Invaliden versicherung in den kleinbäuerlichen Kreisen sprach sich der ständige Ausschuß de« deutschen Landwirt- schafttral» au«. Sollten auch diese Bemühungen in den nächsten Jahren keinen wesentlichen Erfolg haben, so würde die Einführung der Zwangsver sicherung in Erwägung zu ziehen sein. — Die Jubelfeier der Heidelberger Universität sand am Donnerstag statt. Bei dem Festakt in der Aula hielt Großherzog Friedrich von Baden eine Rede, in welcher er die Person und die Tätigkeit de« Neubegründer« der Hochschule, Karl Friedrich, schilderte, dankbar seiner eigenen Heidelberger Studienzeit gedachte und Deutschland« politische Entwicklung von der Erniedrigung bis zur Ver kündung de« Kaisertums zeichnete. Zum Schluß ermahnte er die Studenten an ihre vaterländischen Pflichten. Die Großherzogin schenkte der Ruperto Carola rin goldene« Buch. Oesterreich-Ungarn. — Die Absicht de« Ministerpräsidenten Grafen Khuen, von den Geschäften zurückzutreten, ist nach einem Budapester Telegramm der „Voss. Ztg." nicht so sehr durch die Vorgänge im parlamen tarischen Untersuchungsausschuß herbeigeführt, al» vielmehr dadurch, daß Franz Kossuth seinem zwei maligen Entschlusse untreu wurde und sich wieder mit der Obstruktion einigte. Kossuth tat die» auf die Verdachtigründe hin, welche in der Bestechungs angelegenheit gegen Khuen auftauchten. Der Ministerrat beschloß daraufhin, der Krone Vor schläge zu erstatten, wie der Obstruktion beizu- kommen wäre. Die Zurückziehung der Militärvor lagen Hal die Obstruktion nickt lahm gelegt. Graf Khuen hat nun dem Kaiser mehrere Vorschläge unterbreitet, darunter auch den der Auflösung des Reichstags. Nur wenn der Kaiser keinen der vor geschlagenen Wege für gangbar erachtet, erfolgt der Rücktritt de« Ministerpräsidenten sofort. Bezüglich des etwaigen Nachfolger« Khuen« hat man nirgend» die geringste Kenntnt«. Bestunterrichtete Kreise ver sichern, daß jetzt eine radikale Lösung der Krise erfolgen werde, die nunmehr ihren Höhepunkt er reicht habe. Frankreich. — Der Marineminister Pelletan untersagte für die Zukunft die kirchliche Taufe neuer Kriegsschiffe. Natürlich beruht die« Verbot auf anderen Gründen als den von preußischen Synoden gegen die „Schiffs taufen" geltend gemachten. England. — Von der Gefolgschaft Chamberlein« bröckelt ein Glied nach dem anderen ab. Soeben zeigte der unionistische Abgeordnete John Wilson seinen Ueber- tritt zur liberalen Partei an, weil er die Zollpläne Chamberlain« nicht mitmachen könne. Der Kolonial minister sieht sich mit jedem Tage mehr verlaßen. Rußland. — Die Wiederkehr von Arbeiterunruhen und Siraßendemonstrationen in verschiedenen Städten hatdie Behördebewogen, zur Unterdrückungeventueller Unruhen besondere Maßnahmen zu treffen. Der Generalgouverneur vonOdeffa, Graf Mussin Puschkin, und der Stadthauptmann von Petersburg, General Kleigels, haben durch Geheimbefehle folgende An ordnungen für den Fall großer Unruhen getroffen: 1. Im Falle von Unruhen müsfen alle öffentlichen Lokale geschlossen werden; 2. sobald die Menge auf den Straßendamm gegangen ist, muß das Publikum entfernt werden; 3. sobald sich eine Bewegung der Arbeiter aus den Vororten nach dem Zentrum bemerkbar macht, ist es nötig, den Pferdebahnverkehr mit den Vororten oder, wenn das nötig scheint, auch in der ganzen Stadt cinzustellen; 4. wenn eine rote Fahne entfaltet wird, ist die betreffende Person, die die Fahne trägt, unter allen Umständen zu ver haften, es koste, was eS wolle; 5. außerdem ist die Polizei befugt, alle verdächtig scheinenden Personen zu verhaften; 6. wenn die Polizei selbst die Unruhen nicht unterdrücken kann, muß daS Militär herbeigeholt werden; 7. die Polizeileiter in den einzelnen Bezirken müssen genau darüber unter richtet sein, was in den anderen Bezirken vorgeht; und endlich 8. muß der Stadthauptmann mittels Telephons sofort von allem unterrichtet werden, was im betreffenden Bezirke vorgefallen ist. Serbien. — Nachklänge zum Königsmord. Die beiden zum Ehrendienste bet den serbischen Prinzen abge sandten serbischen Offiziere durften, wie der „Köln. Ztg." aus Petersburg geschrieben wird, die russische Grenze nicht überschreiten, weil die russische Ge sandtschaft in Belgrad ihre Reisepässe nicht visieren wollte, da die Offiziere bei der Ermordung de« früheren Königspaares beteiligt waren. — Auch in Wien hat man den serbischen Offizieren die allge meine Verachtung zu erkennen gegeben. Al« die serbischen Gardeosfiziere, die zum Empfange der Kinder de« Königs Peter nach Wien kamen, im offenen Wagen durch die Rotenturmstraße der inneren Stadt fuhren, wurden sie an ihren Uni formen erkannt. Die Menge sammelte sich und viele brachen in Schinährufe gegen die Offiziere au», die sichtlich erschrocken waren. Hoffentlich lassen sich König Peter und seine Offiziere die an der russischen Grenze und in Wien erhaltenen Denkzettel zur heil samen Lehre gereichen.