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* Nürnberg, 6. August. Eine hiesige Brauerei hat von den Maßkrügen, die sie gelegentlich des 10. deutschen Turnfestes auf den Festplatz und an die Wirte in der Stadt Hinaul gegeben hat, rund 4000 Stück nicht wieder bekommen. Diese sind, dem »Fränk. K." zufolge, zum Teil zerschlagen worden, zum Teil sonstwie verloren gegangen. * Bromberg. Zu dem in der Donner-tag- Rr. unseres „Anzeigers" berichteten bedauerlichen Unglücksfall in der 34er Kapelle wird noch ge schrieben: Die Mannschaften waren eben von der Felddienstübung zurückgekehrt. Auf dem Korridor der Kaserne befand sich da« 4jährige Söhnchen de« Feldwebel« Lange, der dort seine Wohnung hat. E« spielte mit einem kleinen Kindergewehr und sagte scherzend zu einem al« Reservisten eingezogene.! Lehrer, der mit den Eltern de« Kinde« befreundet war, indem e« auf ihn anlegte: „Wart, ich schieß dich tot!" Auf den Scherz eingehend, nahm da rauf der Reservist ein Gewehr au« den dort be findlichen Gewehrständen, und mit den Worten : „Aber jetzt werde ich dich totschießen!" legte der Soldat aus den Knaben an, der Schuß ging los, und zu Tode getroffen sank der Kleine um und ve - schied auf der Stelle. Da« Gewehr war, wie die „Ostdeutsche Presse" bemerkt, mit einer Platzpatrone geladen gewesen und ein Teil der Ladung war dem Kinde ins Herz gedrungen. Die strenge militärische Vorschrift, daß die Gewehre nach Schluß jeder Uebung entladen werden sollen, war in diesem Falle nicht befolgt worden, und diese Nachlässigkeit hatte ein so entsetzliche« Unglück im Gefolge. Der Re servist, der den verhängnisvollen Schuß abgegeben hat, hat sich selbst gestellt und ist sofort in Unter suchungshaft genommen worden. * Asch i. B., 8. August. Im Dorfe Kint er krankten unter Vergiftungserscheinungen 11 Arbeiter. 7 sind bereits gestorben. * Bern, 7. August. In Langensee ist der ame rikanische Professor Dr. Menger beim Baden ertrunken. * London, 7. August. Au« Fundal erhielt die Admiralität ein Telegramm, in welchem gemeldet wird, daß aus dem Kriegsschiffe „Blake" beim Ma növrieren ein schwerer Kesselunfall sich ereignete, durch welchen 1 Mann getötet, 2 Mann ernstlich, 4 Mann, unter ihnen 2 Offiziere, leicht verletzt wurden. * Barcelona, 8. August. Ein heftiges Feuer zerstörte die Wohnungen der Oberkolonie in Esparra- guera. Mehrere Arbeiter sind bei dem Brande umS Leben gekommen. Etwa 3000 Arbeiterfamilien wurden obdachlos. * Kasan, 8. August. Der Anlegeplatz für die Dampfschiffe der Nadeschda-Gesellschaft ist mit allen auf ihm vorhandenen Waren niedergebrannt. Auch mehrere Menschen sind in den Flammen umge kommen. * Durand (Michigan), 7. Aug. Auf der Grand Trunk-Eisenbahn ist ein Teil de« Zuge«, der den Zirkus Wallace Brothers befördert, mit dem anderen Teile zusammengestoßen. 19 Personen, darunter der Zugführer, wurden getötet, 30 verletzt. Neueste Nachrichten und Depeschen vom 8. August. Berlin. In der Angelegenheit des Landtags abgeordneten Dr. Barth, gegen den in der Wahl- bemegung in einem Flugblatts erneut verleumderische Beschuldigungen wegen Stimmenkaufs erhoben wurden, dessen Antrag auf Strafverfolgung der Urheber aber von der Staatsanwaltschaft abgelehnt worden war, hat jetzt der preußische Justizminister auf die erhobene Beschwerde die Einleitung eines Ermittelungsverfahrens gegen die anonymen Flug blattverleumder angeordnet. Da der Kösliner Staatsanwalt Vorsitzender des konservativen Wahl komitees war, von dem das Flugblatt ausgegangen ist, so werden die Urheber leicht zu ermitteln sein. Bochum. Ein Großneffe des Papstes lebt in Bochum. Er heißt Galamini und ist Fruchteis händler. Pius X. ist der Onkel der Mutter des selben, einer geborenen Sarto. Ueber die bisherige Lebensweise des Papstes erzählt er folgendes: Als Kardinal pflegte Pius ^6 Uhr aufzustehen. Nach der Kirche begab er sich in die Bibliothek und studierte, und hielt hierauf Brevierstunde im Garten. Nachdem studierte er wieder in der Bibliothek. Pius X. ist kein Freund geistiger Getränke, zum Mittagessen trinkt er nur Wasser und morgens ein Gläschen Vermouth. Für seine bejahrte Mutter sorgt er rührend, wie auch für seine Verwandten. Nur gegen einen Vetter, den Herausgeber einer Zeitung, hegt er Ab.neigung. Auch bewundere er den Geist des deutschen Kaisers und sei ein Freund des Dreibundes. Rom Wie „Tribuna" meldet, beabsichtigen die Republikaner, Sozialisten und Freidenker am nächsten Sonntag eine Kundgebung zu veranstalten und nach dem Denkmal Giorando Brunos zu ziehen, um dort Kränze niederzulegen. Der Zug durch die Stadt ist von der Behörde verboten und nur gestattet worden, daß an dem Denkmal Kränze niedergelegt werden, welche aber nicht im Zuge dorthin getragen werden dürfen. Lorieut. 26 Streikende standen gestern vor Gericht. Der Vorsitzende des Metallarbeiter-Ver bandes, Battagre, sowie der Vorsitzende des Ar beiterverbandes, von Henneliant, wurden zu je 2 Monaten Gefängnis verurteilt. Die anderen An geklagten erhielten Gefängnisstrafen von 8 Tagen zudiktiert. Das Gerichtsgebäude und die um liegenden Straßen waren militärisch besetzt. Die Richter konferierten mit dem Unterpräsekten, worauf die vorläufige Freilassung erfolgte. Beim Austritt aus dem Gerichtsgebäude wurden diese stürmisch begrüßt. Budapest. Graf Khuen Hedervary wurde gestern wieder vom Monarchen empfangen. Seine Demission wurde vorläufig nicht angenommen und der Graf beauftragt, nochmals mit den übrigen Ministern Fühlung zu nehmen. Wie jedoch von verläßlicher Seite gemeldet Pird, wird das Kabinett auf seiner Demission verharren. Belgrad. Sämtliche Stellen der Militärbe vollmächtigten im Auslande werden vorläufig nicht besetzt. Kiew. Die Arbeiterunruhen dauern fort. Die Ausständigen durchzogen verschiedene Stadtteile, schlugen Fenster ein, drangen in Werkstätten ein und zwangen die Arbeitswilligen, die Arbeit ein zustellen. Eine große Volksmenge empfing die zur Aufrechterhaltung der Ordnung herbeigezogenen Kosaken am Ufer des Dnjepr mit Steinwürfen. Die Kosaken gaben einige Salven ab, wobei mehrere Personen verwundet wurden. Der Straßenbahn verkehr ist unterbrochen. Saloniki. Im Vilajet Monastir herrscht all gemeiner Aufstand. Die Aufständischen steckten verschiedene Höfe samt den eingeernteten Feld früchten in Brand. Aus verschiedenen Orten werden Zusammenstöße mit Aufständischen ge meldet. In Kruschew wurde ein Dynamitanschlag verübt, durch welchen 30 Beamte getötet wurden. Mehrere türkische Familien wurden hingemordet. Es sind daher einige Bataillone nach dem Vilajet Monastir beordert worden. In Saloniki herrscht Ruhe, doch fürchtet man, daß der Aufstand weiter um sich greifen wird. Newyork. Bei dem Eisenbahn-Unglück in Durana wurden 22 Personen getötet, 50 verletzt. Mehrere wilde Tiere entkamen. Die Lokomotive und 4 Wagen sind zertrümmert. Technikum Strelitz (Mecklenburg). Am hiesigen Technikum, einer höheren und mittleren Fachschule für Maschinenbau und Elektrotechnik, Hoch- und Tiefbau einschließlich Eisenkonstruktionen, sowie Tischlerei, trat im April des Jahres 1903 eine reichhaltig ausgestattete Lehrwerkstätte in's Leben. In derselben ist den Schülern der maschinen- und elektrotechnischen Abteilungen, welche keine praktische Vorbildung haben, Gelegenheit geboten, solche zu erwerben. Das Technikum wurde im Sommer-Semester 1902 von 631 Schülern, im Wintersemester 1902—03 von 747 Schülern be sucht. Die nur an dieser Fachschule eingeführte Lehrweise des Einzel- nnd Gruppenunterrichts ge stattet den täglichen Ein- und Austritt und den unmittelbaren Anschluß an vorhergegangene Studien, womit eine wesentliche Zeit- und Kostenersparnis verbunden ist. Besonderer Pflege erfreuen sich die Abteilungen für Tiefbau und Eisenkonstruktionen, welche bei der zunehmenden Bedeutung dieser Fächer eine fortwährend steigende Frequenz aufweisen. Auch die Spezialkurse für Dachdecker, Poliere, Zeichner, Ziegeleitechniker rc. haben einen guten Besuch zu verzeichnen. Den Zielen der Schüler entsprechend, gliedert sich der Unterricht im übrigen in Ingenieur-, Techniker- und Meisterkurse. Be sonders bieten letztere die Grundlage der theoretischen Ausbildung für die durch das Handwerksgesetz vor- geschriebeneu staatlichen Meisterprüfungen. Das Programm der Anstalt wird kostenlos vom Sekre tariat des Technikums in Strelitz (Meckl.) versandt. Gasthaus zur Zeche. Heute Sonntag von nachmittag 4 Uhr an 8tsrIrlEtLlo SUk.i.MU8»c. Ergebenst ladet ein Oswald Anke. Wvllinsn »sß, Keate Konuakmil ssunv Paul Pöhlmann. k^tre^aurZtion Oberlungwitz. Sonntag, den 0. Angust, halte ich mein diesjähriges W Sommerfest. Von nachmittag 4 Uhr an «GGsnIIivkv SsIImusik. Einem zahlreichen Besuch sieht freundlichst entgegen Bruno Nobis. Casino Oberlungwitz. Heute Sonntag Schweinsknochen mit Klößen, Bratwurst und Sauerkraut, Biere fff. Hierzu ladet freundlichst ein Usinr. Uarm. Uaubolü. Heute Sonntag von 4 Uhr an AFffsnUioksn 8s». "ML Ergebenst ladet ein Robert Ran. GHm zur Mibe, ^WklchnMff Heute Sonntag, den 9. August, Minken in Krodteig mit Kartoffelsalat, wozu ich Freunde und Gönner ergebenst einlade. ^oli. Liimsl. Gasthof Falken! Sonntag, den 9. August, zur Nachfeier des Geburtstags unseres Königs Georg von nachmittag 4 Uhr ab „ starkbesetzte okkenklioks SallnmnosiU wozu ergebenst einladet Hermann Görner. 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