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Reihe i und ceitag wur- eluna u er lügen iuude Hafters Dezember »zler emp! ichstanzlers! »fter Che! , Beglaubig .gsschreibenM »Cheng! chinesischer! u. a. aus! , Negierung! r zur fried.! e zur Mit! üt. In der! rg das Ziel! :ten Natie! mdern auch! it dein Be! stehenden! Gern er-! >re, die ich! rächt habe,» ier Chinas! hte es als! teilte Auf-! ch um die! und der V > ler sagte > Herr Vot- 1 mste Auf- ß dfchaft-D ! Ländern!! versichert M eichsregie- I re beider-! e Bertie-U Hungen! t mit Er- V wie Sie, ! denartige I r Länder ! günstige M lestaltung D mngen. eschen fing den D )r. jur.! i th, der> aus dem W r van^ oertreten n der er ete, die nach- >en dem )eutschen zu pfle- ler ge- s tragi- z nd ging « chungen N Haltung U ieich in D mber ätzt sich arserlle chandel Monate r zuge- Hun- und schiffen ourden : etwa m Ta- > Bar- Fällen anzösi- iber t dort ntdeckt ihren- , Fer- Nr. 294 Sonnabend/Sonntag, den 17. und 18. Dezember 1SZ8 Hchmsttm-EmMlllw Tayeblallull-AlifeM 2. Lettage G du goldene Kinderzeit! In sieben Tagen ist Weihnachten Erinnerungen von Heinrich Zillich Der Schnee kam über Nacht. Er fiel so keicht, daß er den Schlaf nicht störte, fiel so sei denfein, daß er sich an den braunen Obstbaum- Lsten nicht sestkrallen konnte, fiel so zart, daß er nur wie Flaum auf den grünen Tannen lag. Doch hatte er viel Helle auf die Erde ge breitet, weit über Garten, Acker und Wiesen, weit bis zur Zugspitze in der Ferne, und mir nickten und sagten: Ja, der Winter ist gekom men, und das Christkind wird jetzt auch nicht mehr lang säumen. Wir setzten uns auf die Betten und bewegten die Zehen, wollten nicht recht in Strumpf und Schuh schlüpfen, denn nun mutzte gerechnet werden, wie oft wir noch zu schlafen hatten, ehe das Christkind wirklich da war. Der Nikolaus hatte schon vorgesprochen; höchst persönlich klopfte er an das Fenster im Erdgeschotz und stand, als wir die Scheiben öff neten, mit langem Bart und grotzem Sack im Dunkel, vom Stubenlicht unheimlich beschienen. „Sind die Kinder brav gewesen?" fragte er in bayerischer Mundart mit grollender Stimme, langsam und männlich, datz selbst Jobst, der sei nen Zweifel an der Leibhaftigkeit des Weih nachtsmannes bisher durch bedeutsames Beiseite blicken verraten hatte, gebannt auf den Wunder- greis starrte und überwältigt „Ja!" stammelte. Clemens und Suse hatten den Mund offen und fürchteten sich sehr. Der Nikolaus holte Ge», schenke aus dem Sack, Nüsse, Süssigkeiten und für Vater ein Schnapsflüschchen, nicht gröher als ein Daumen. Er las aus einem dicken Buch die Sünden der Kinder vor, ging um die Haus ecke, wobei er eine Locke aus dem Bart verlor — sie hing anderntags wollig an einem Holunder ast —, setzte sich auf ein Damenfahrrad und radelte in die Finsternis hinein. Nun aber rechneten wir und fanden nach eifrigem Fingerabzähken, datz noch sechzehnmal geschlafen werden müsse; es war unendlich oft, mehr als man ausdenken konnte. Wir haben Zeit genug, unseren Wunschbrief ans Christkind zu schreiben. Suse meinte, sie werde sich nicht viel wünschen, denn wer bescheiden sei, bekomme um so mehr. Die Buben waren anderer Ansicht; sie trauten der Katz im Sack nicht, sie wollten sicher gehen; woher wisse bei zaghaften Wün schen das Christkind, was es bringen solle? Natürlich, meinte Vater, vielleicht bringe es gar ein Schaukelpferd. Hoho, lachten die Buben beleidigt, ein Schaukelpferd, ein Schaukelpferd, so was! Und Jobst erklärte, ein Pimpfen- Fahrtenmesser müsse es sein, ein motorisiertes Flakgeschütz, ein Buch überdies, ein Kraftrad fahrer, ein Stop-Auto mit brennenden Laternen und zurückklappbarem Verdeck. Es sei etwas viel, gestand er abschlietzend, doch sicher sei sicher; das Christkind könne ja aus der langen Liste wählen, was es bringen wolle. Clemens hatte die Fibel aufgeschlagen, hielt sie auf den nackten dünnen Oberschenkeln und las, den Finger unter der Zeile: „In sieben Tagen kommt das Christkind." „Nein, in sechzehn!" antwortete Jobst. Clemens schrie: „Hier steht es, in sieben!" „Du bist ja blöd!" warf Suse ein und zog die Strümpfe an, als verlohnte es sich nicht, wei terzusprechen. „Hier steht es, in sieben!" Clemens lief triumphierend zu uns allen, wies das Buch vor. Da stand es wirklich geschrieben, schwarz auf weiß, war nicht abzustreiten. „Das steht nur so da", gab Jobst zur Erklä rung. Clemens lietz sich nicht irre machen: hier stand es; er selbst hatte es ohne Hilfe gelesen. Und was geschrieben ist, sei wahr. Was konnte Vater, der seit jeher manches mit Geschriebenem zu tun hatte, weiter sagen, als datz Clemens morgen wieder in der Fibel nachsehen möge, ob dann dort noch immer „sieben" stehe oder nur „sechs", denn morgen sei man doch um einen Tag näher am Weihnachtsfestl Das leuchtete ein. Suse und Jobst lachten dazu: Clemens sei ein „Tepp", er gehe ja bloss in die erste Klasse. Am folgenden Tag stand in der Fibel „sie ben" und nicht „sechs", auch am übernächsten Tag hatte sich nichts verändert. Clemens las die Zeile mit Betonung und war im Bilde. „Das Buch lügt!" stellte er erbittert fest. Damit war auf seine Schriftgläubigkeit eben falls Schnee gefallen, aber auch der lag nicht schwer, lag nur wie leichter Flaum, denn vor Weihnachten sind die Kinderherzen bereit, sich tausendfach zu wandeln, weil Licht und Schim mer sie ununterbrochen beglänzen. Jedem neuen Eefunkel öffnen sie sich wieder ver trauensvoll. Und als Suse am Nachmittag, mit einer Puppe auf dem Knie, nach ihrer Art Romane erzählte, hockte Clemens dabei und hörte in schweigender Begeisterung zu, wie sie im Sing sang einer Litanei verkündete: „Da kam der Josef und sagte: Machen Sie bitte den Stall auf!" Die Puppe öffnete sehr beflissen die un sichtbare Stalltür, aber Suse schien es nicht schnell genug: „Sehen Sie denn nicht, datz das Christkind kommt! Clemens, jetzt mutzt du ein schlafen —" Clemens schlief scsort ein und schnarchte. „Da kamen die Engel nach Bethlehem und die redlichen Hirten. Clemens, du bist jetzt der Josef!" Clemens war jetzt der Josef und erklärte mit seiner tiefen Stimme: „Du bist die Maria". Da warf Jobst, der diesem Spiel halb ab lehnend, halb sehnsuchtsvoll von fern zugesehen hatte, ein: „Suse ist deine Schwester. Die darfst du nicht heiraten!" Dies hatte Jobst aus Bosheit gesagt, denn Clemens will Suse unbedingt heiraten, wenn er ein Bauer wird, wonach seine Sehnsucht geht — Acker und Hof mutz ihm der Vater kaufen, wer denn sonst! — ein Bauer, und die Bäuerin soll Suse werden. Dieser Heiratsplan hatte schon manchen Streit entfacht, Clemens begriff nie, weshalb er seine Schwester nicht heiraten dürfe; er führte gute Gründe dagegen ins Feld. Alles war möglich in Wunderzeiten, nur eines nicht — die Unordnung auf der Spiel veranda. Das Christkind bringt schlimmen und schlampigen Kindern nichts. Deshalb mutzte endlich die Ansammlung von Fetzen, Papieren, Zigarettenschachteln Autodüsen, Töpfchen, Pup pen, dieser Haufen zertrümmerte Spielsachen weggeräumt werden, um den ein ganzes Jahr gekämpft worden war; zwar konnten die Buben Halbwegs Ordnung halten. Wohl vermochte Suse täglich drei Romane zu erzählen, aber ge rade sie war untauglich zu jeder Ordnung. Während die Kinder im ersten Schnee rodelten, schlich sich die Mutter auf die Veranda, füllte Körbe voll Kram und begann daraus das Ver brennbare in den Ofen zu werfen. Noch ehe die Arbeit beendet war, kamen Jobst, Suse und Clemens hinzu, und da erhoben, während der Kleinste vorerst verstummte, die beiden grötzeren ein Gejammer. Jobst schrie verzweifelt nach seinen verbeulten, räderlosen Autos, die den Weg alles Irdischen gehen muh ten, Suse sank vernichtet zusammen und heulte: „Mein Peter und meine Anneliese sind ver brannt!" Es war echter Mutterschmerz, der so überwältigend ausbrach, datz Jobst den eigenen Kummer vergatz und mit finsterem Gesicht die Mutter musterte. Nur Clemens, der harte und männliche, dessen Spielhaufen noch nicht untersucht worden war, trat wortlos an diese heran und übergab, was hinfällig war, selbst der Vernichtung mit solcher Herzlosigkeit, datz Mutter ihren jüngsten Sprötzling befremdet betrachtete. Indessen verliest Suse gebrochen die Stube. Sie vermochte die Verurteilung ihrer heiligsten Muttergüter nicht länger mitanzusehen. Ihr herzerschütterndes Huhu drang durchs ganze Haus. Vater kam aus seinem Zimmer hervor und nahm sich der Sache an. „Mein Peter und meine Anneliese!" scholl es markaufpeitschend. „Der Peter war noch ganz gesund, nur die Zehen waren kaputt; der Anneliese hat bloß der Arm gefehlt, und beide sind verbrannt!" Vater und Mutter sahen sich an und began nen reuig im Haufen vor dem Ofen zu stochern. Vielleicht lag Peter noch da und die arme Anne liese. Nein, nichts war zu finden; sie waren umgekommen, wehrlos und elend verbrannt! Nater warf Mutter einen Blick zu, der bedeu tete, daß es mit der weiblichen Ordnungssucht, die wie die Pest über ein Haus herfahre, eine schauderhafte Bewandtnis habe. Mutter war zerknirscht und überschlug im stillen, ob Suses Weihnachtsgeschenkkiste nicht etwas verlängert werden könnte. Da wand und drehte sich Jobst, der in den letzten Minuten merkwürdig unsichtbar gewesen war, verlegen an den Eltern vobei und auf seine Schwester zu, beide Hände in den Hosen taschen, noch keineswegs sicher, ob es klug sei, schon jetzt zu verraten, was er getan; erst als er das Mitleid im Antlitz seiner Erzeuger sah, kroch langsam eine Hand aus der Hosentasche und hielt vor die Augen der heulenden Suse mit gespitzten Fingern den Peter, den der Bub mit flinkem Griff vor der Flamme gerettet hatte. „Er lebt noch!" rief alles. Und Jobst zog aus der Tasche ein Auto, ein verbeultes und jämmerliches. Das hatte er für sich gerettet. Und er zog, immer stolzer um sich blickend, eine alte Zündkerze hervor, die wundervolle Dienste getan hatte als Maschine, zog einen lecken Puppentopf hervor; und immer, wenn er die Hand in die Tiefe der Hosentasche versenkte, stand in aller Augen die Erwartung, dast es nicht das letztemal sei und er möglichst viel gerettet haben möge. Ja, er hatte viel ge rettet, nur die Anneliese nicht; die war wirklich verbrannt. „Pü, sie hatte ja blost einen Arm!" meinte Suse, ihren Peter ans Herz drückend, „sie war so—o mies!" Dabei blickte sie ihren Bruder Jobst mit liebevollen Augen an, wie sonst nur den von '.hr verzärtelten Clemens, der auf das weibliche Getu mit keiner Miene achtete, er, der Held, der sich ohne Wimperzucken von seinen Schätzen ge trennt hatte, „um Platz zu machen für die neuen Sachen", wie er nun sehr bauernmästig erklärte, „die das Christkind bringt, und mir bringt es viel, weil ich nicht geweint habe!" Weihnachten im Egerland Von Fritz Alfred Zimmer Alte Erinnerungen werden wach. Erinne rungen aus der Bubenheimat oben im sächsischen Musikwinkel an der alten Grenze. Wir gingen alle gern zuweilen nach „Böhmen". Nach Markhausen und Eraslitz, nach Asch, Fleisten, Eger und Franzensbad. Hin und wieder ein mal auch nach Eottesgab und Joachimsthal nm Fichtel- und Keilberg. „Schon des guten Bie res wegen", wie unsre Väter sagten, „und der billigen Waren", wie die Mütter betonten. Böhmisches Elas und Porzellan, Schmucktand und auch Schuhwerk waren begehrt wie böh mischer Tabak, Zigarren und Zigaretten. Be reits als kleine Kerle gingen wir „drüben" mit einkaufen. Für unseren kindlichen Sinn war das alles fremd und sonderbar: die grünweisten und die braunschwarzen Grenzpfähle dicht beieinander und die ebenso angestrichenen Schlagbäume auf freier Straste am Zollhaus mit seinen wiederum zwiefach uniformierten und oft sogar bewasfne- ten Grenzwächtern, — das vielfach doch etwas andere Gehabe der Leute drüben, die bauschige ren bunteren Kleider der Frauen und Mädchen» der ungewohnte farbige Kopfputz und die schim mernden llmschlagetücher, ihre Sprache in an dersgearteter Mundart — wir wollten es dem Vater zuerst gar nicht recht glauben, datz sie, wie er sagte, „unsere deutschen Brüder" seien. Nur im Wirtshause dann bei der Bedienung und in den kleinen schimmernden Verkaufsläden, über denen wir an den Aushängeschildern mit Befriedigung gutdeutsche Namen lasen und drin nen hinter den Ladentischen eins überaus freund liche Bedienung fanden, wurde uns Jüngeren viel heimischer zumut. Besonders schön waren für uns die „böh mischen Weihnachten". Ein Spaziergang schon als Junge mit den Eltern am zweiten oder drit ten Feiertag durch die nahen „klingenden Täler" von Zwotental und Klingenthal, Brunn döbra und llntersachscnberg nach Schwadersbach oder Markhausen wurde immer zu einem beson deren Erlebnis. Als ich noch klein war, glaubt« ich dann stets da im wirklichen Bethlehem zu Brief an den Weihnachtsmann lSLerl-Vilbcrdlcnst-Nutosler) 7ki.ci-u^Kkn-sp!irkttsupkir s»8