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Buntes Allerlei Wj Zum Lachen und Lächeln Welt und Wissen mann weiß genau, was die Glocke geschlagen hat, wenn er die Stimme eines bestimmten Sängers hört. Nach der Nachtigall, die bekanntlich die ganze Nacht hindurch ihre Weisen ertönen läßt, ist der erste Vogel, der schon vor Tagesgrauen seine Stimme erhebt, der Fink, der seinen Gesang zwischen zwei und zwei Uhr dreißig beginnt. Ihm folgt von drei bis drei Uhr fünfzig die schwarz köpfige Grasmücke mit ihrem schönen, aber kurzen Flöten konzert. Von drei Uhr dreißig bis vier Uhr ertönt der erste Wachtelschlag. Das Piüernick, das man mit: „Weg vom Bett, weg vom Bett" bezeichnen kann, klingt un ermüdlich auf dem Weizenselde. Von vier bis vier Uhr dreißig erschallen die melodischen Triller der roten Gras mücke; sie wird von vier Uhr dreißig bis fünf Uhr ab gelöst durch die Schwarzamsel, und von halb sechs Uhr an ist der Spatz erwacht und läßt unaufhörlich sein „schilg, schilg" erschallen. Mit dem Sperling ist der volle Tag erwacht, und die Vogeluhr, nach der man sich tat sächlich in den frühen Morgenstunden richten kann, ist entbehrlich und verschwindet im Lärm des Tages. 4- Ein Vater verbot seinem Söhnchen, im See an der Stelle zu baden, wo die kleinen Mädchen baden. Als er am nächsten Tage an dem Ort vorbeikommt, sieht er, daß sein Sohn doch mit den Mädchen zusammen plantscht. Er ruft ihn ans User und stellt ihn zur Rede. „Ich wußte doch nicht, daß das Mädchen sind", ant wortete Hänschen. „Als ich kam, waren sie schon alle ohne Kleider!" * „Du weißt genau, Micha, daß du keinen Lärm machen sollst, wenn Papa schläft!" „Und wenn er nichi schläft, und ich mach Lärm, dann haut er mich — wann soll ich denn Lärm machen?" ch Eine Mutter steht nach dem kochenden Wasser im Tee kessel. Da ruft das Kindchen, das sie auf dem Arme hat: „Oh, Mutti, sieh mal, das Wasser lacht!" Er hat Erfahrung „Sagen Sie mal, Herr Ober, war ich gestern abend sehr betrunken?" „Na, es war genug!" „Habe ich denn meine Zeche bezahlt?" „Nein, so betrunken waren Sie noch nicht!" 4- Herr zu zwei Jungen, die sich prügeln: „Schämt euch! Habt ihr nicht in der Schule gelernt, daß man seine Feinde lieben soll?" „Wir sind doch keine Feinde", sagt einer der Jungen, „wir sind doch Geschwister." 4- Lehrer: „Hans, wovon nährt sich der Fuchs?" Hans: „Von Seide, Herr Lehrer." Lehrer: „Wie kommst du darauf?" Hans: „Gestern sagte meine Mutter zu meiner Schwester, sie solle ihren Fuchs mit Seide füttern." 4- Gute Wirkung „Gestern erzählte ich Fritz von meinen afrikanischen Jagderlebnissen." „Was sagte er denn dazu?" „Nichts; nur, als ich fertig war, strich er sich die Haare wieder glatt." Seit wann kauft man Fleisch mit Knochen? Der Brauch, beim Fleischverkaus dem reinen Fleisch etwas Knochen beizufügen, reicht in das sechzehnte Jahrhundert zurück. Er wurde von König Heinrich IV. von Frank reich eingeführt, der die Bestimmung tras, daß dem Volk das Fleisch ohne Knochen verkauft werden solle, wogegen den Bemittelten beim Kaus der besseren Flcischgattungen Knochen beigegeben werden sollten. Eine Zeitlang wurde dieser Verfügung dann auch Folge geleistet. Nach und nach aber, namentlich als die Vieh- und Fleischpreise immer höher stiegen, ließ sie sich nicht mehr durchführen, so daß nunmehr Arme wie Reiche das Fleisch mit der Zugabe kaufen mußten. Das Bücherauskunftsbüro. Seit Gutenbergs Erfin dung der Buchdruckerkunst ist die Zahl der Bücher und Druckschriften ins Unermeßliche angewachsen. Und doch gibt es eine Stelle, die, wenn auch nicht die gedruckten Erzeugnisse der ganzen Welt, so doch die seit dem Jahre 1750 in deutscher Sprache im In- und Ausland gedruck ten Bücher, Broschüren, Abhandlungen, Zeitungsromane usw. genau registriert: das Bibliographische Auskunsts büro in Leipzig. Mehr als 8,5 Millionen Einheiten find hier in umfangreichen Kartotheken eingefangen, die von verschiedenen Gesichtspunkten aus angeordnet sind. An fragen, die den Titel eines Buches oder den Namen des > Autors genau enthalten, sind leicht zu beantworten, aber ! auch bloße Andeutungen des Inhalts genügen, um die Anfrage befriedigend zu erledigen. Doch manchmal wer den auch unlösbar scheinende Rätsel ausgegeben. Sv ! schreibt eine Dame, daß in einem Roman, den sie vor i vielen Jahren gelesen habe, eine Seeschlacht im Mittel- I meer um 1700 beschrieben gewesen sei, bei der der Kreuzer I „Rorbin" zerstört wurde. Da sie jetzt bei Anlegung des , Stammbaumes ihrer Familie daraus gekommen sei, daß I ein Offizier der untergegangenen Besatzung des „Ror- I bin" einer ihrer Vorfahren gewesen sein müsse, benötige j sie das nur durch diese Episode gekennzeichnete Buch. Und » der Sherlock Holmes der Bücher hat es herausgefunden. ! Das Enträtseln verstümmelter Titel oder Autorennamen I ist für die literarischen Detektive eine Kleinigkeit. Phone- , tisch wird der unverständliche Titel „Aerzte entdecken , Amerika" in den richtigen „Erste Entdeckung Amerikas" ! verwandelt, und daß „Kurtze Bub" nur Kotzebue sein I kann, ergibt ein kurzes Nachdenken. Einen Begriff von j der ungeheuren Organisationsarbeit erhält man, wenn , man erfährt, daß die Autorenkartothek „Müller" nach I vielen Tausenden zählt. Auflösung des Rätsels aus der vorigen Nummer: Kreuzworträtsel: Von links nach rechts: 1. Hans, 4. Solo, 7. Amor, 8. Ader, 9. Ade, lv. Meiningen, 13. Kurfürst, 17 Uhr, 18. Emir, IS Inka, 2V. Welt, 21. Nein. - Von oben nach unten: 1. Hamm, 2. Amme, 3. Frankfurt, 4. Sängerin, 5. Lese, 6. Oran, 11. ihr, 12. Ger, 13. Kiew, 14. Ulme, 15. Saki, 16. Tran. Eine Operation dauerte nur 90 Sekunden. In einem . Dubliner Krankenhaus wurde einem kleinen Mädchen, ! das eine offene Sicherheitsnadel verschluckt hatte, in einer > nur 90 Sekunden dauernden Operation der Fremdkörper l aus der Kehle entfernt. Fester Alkohol. Man kann festen Alkohol, als Brenn- » stoff verwendbar, leicht Herstellen. Es kommt daraus an, I den gewöhnlichen Alkohol, chemisch Aethylalkohol, mit I Nitrozellulose, der sogenannten Schießbaumwolle, zu kom- ; dinieren. Man nutzt die Tatsache aus, daß kalter Alkohol » Nitrozellulose besser als warmer löst. Die Schießbaum- I wolle, die also in absolutem Alkohol von Zimmertcmpe- I ratur unlöslich ist, verschwindet langsam, wenn der Alko- » ho! nach und nach abgekühlt wird. Bei 20 Grad Kälte ist ' die beste Mischung der beiden Stosse möglich. Es wird I dann noch etwas wasserhaltiger Alkohol von der gleich > niedrigen Temperatur zugesührt und danach das Ge- ; misch allmählich aus Lufttemperatur gebracht. Mit dieser » langsamen Erwärmung ist dann eine Verfestigung ver- I Kunden, die schließlich das erstaunliche Resultat festen, I brennbaren Alkohols liefert. Die Vogeluhr. Nach dem Gesang der Vögel läßt sich ' zur Frühjahrs- und Sommerzeit mit ziemlicher Genauig- I keit die Zeit bestimmen, und mancher Jäger und Land