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WOjMOWMM Im Falle höherer Gewalt — Störung des Betriebe- der Zeitung, der Lieferanten oder der Beförderungseinrichtungen — hat der Bezieher keinen Anspruch auf Lieferung der Zeitung oder auf Rückzahlung des Bezugspreises. — Er füllungsort und Gerichtsstand: Hohenstein-Ernstthal Erscheint jeden Wochentag nachmittags — Fernruf: Sammel- Nr. 234l — Postscheckkonto Leipzig 23464. — Bankkonten: Stadtbank (Konto 2314), Dresdner Bank Zweigstelle Hohen stein-Ernstthal. Commerz- und Privat-Bank Zweigstelle Hohenstein-Ernstthal. D und Anzeiger V Hohenstein-Ernstthaler Zeitung, Rachrichte« und Reuefte Nachrichten Generalanzeiger für Hohenstein-Ernstthal mit Hüttengrund, Oberlungwitz, Gersdorf, Hermsdorf, Bernsdorf. I Dieses Blatt ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen des Stadtrats behördlicherseit- viüSdorf, Langenberg, Meinsdorf, Falken, Langenchursdors, Reichenbach, Callenberg, Grumbach, Tirschheim. I bestimmte Blatt. Außerdem veröffentlicht eS die Bekanntmachungen des Amtsgerichts und des Finanzamts Kuhschnappel, Wüstenbrand. Mittelbach, Ursprung und Erlbach Hohenstein-Ernstthal sowie der Behörden der umliegenden Ortschaften Nr. 206 es mm breite Mtlltmetenetle tm Anzetaentetl 7S mm breite MiMmeterietle tm Tertetl St S.P'a- Vla. Sonnabend / Sonnlag, den 3. und 4. September 1938 Bemasvret» balbmonatltck 85 ReichSvtenntae «tnlchlteblt» Träaerwdn SS. Iahrg. Wieder deutscher Zollbeamter beschossen M unglaubliche Frevellal -an Selsen wiederholt — Banditenmoral tschechischer Uniformierter Neue Disziplinlosigkeiten -er tschechischen Soldateska Dresden, 2. September Am Donnerstag ereignete sich auf dem Weg von Aschberg zum sogenannten Eisenstein in un mittelbarer Nähe der deutsch-tschecho-slowaki- schen Grenze ei» Vorfall, der säst aufs Haar der am 31. August gemeldeten Freveltat gleicht, bei der tschechische Uniformierte an der Grenze bei Ölsen auf eine deutsche Zollwache schossen. Am Donnerstag versah auf dem Erenz- weg der Zollassistent Rudolph aus Mühlleiten den Streifendienst. Plötzlich wurde aus dem Walde von der tschechischen Seite aus ein Schug abgegeben. Die Kugel flog dicht an dem Be amten vorüber. Der Schutz war sowohl von anderen in der Nähe diensttuenden Beamten wie auch von KdF.-Urlaubern und Ausflügler», die sich auf dem vielbegangenen Waldweg von Sachsenberg- Eeorgenthal nach Mühlleiten befanden, gehört worden. Kurz nachdem der Schutz gefallen war, wurden im Walde zweitschechisch eErenz- beamte beobachtet, die sich entfernten. Nach Lage der Dinge kann der Schutz nur von einem dieser Beamten abgegeben worden sein. Die Ermittlungen wurden vom Leiter des Bezirkszollkommissariats Klingenthal sofort an Ort und Stelle ausgenommen. Wie die Ermitt lungen ergeben haben, steht einwandfrei fest, datz von tschechischer Seite aus über die Grenze hsr- übergeschossen worden ist. Nach Aussage des Zollassistenten Rudolph ist die Kugel in nächster Nähe an ihm vorbeigeflogcn. Da der Weg, auf dem sich der Beamte befand, durch Hochwald führt, konnte er den Schützen zunächst nicht sehen. Doch ist mit Sicherheit anzunehmen, datz der Täter einer der kurz darauf auftauchenden tsche chischen Beamten war. Im Aschberg-Eebiet war am Donnerstag ein lebhafter Streifendienst der tsche chischen Grenzbeamten zu beobachten. Die Tatsache und der Umstand, datz die Kugel dicht an dem deutschen Beamten vorbeislog, lätzt keinen Zweifel daran, datz von den tschechische» Uniformierten absichtlich auf den deutschen Be amten geschossen worden ist. Ein anderer Täter kann gar nicht in Frage kommen, da sich kein Zivilist bewaffnet in den tschechischen Erenzwald wagen dürfte. Nrag, 2. September Wie aus sudetendeutschcn Kreisen berichtet wird, kam es in Komotan erneut zu be zeichnenden Zwischenfällen. Am 27. August ver suchten einige tschechische Soldaten deutsche Gäste, meist sudetcndeutsche Parteikameraden, im Gast haus „Zur Stadt Leipzig" in Komotau durch herausfordernde Reden zu provozieren. Da diese plumpen Herausforderungen nicht beantwortet wurden, verliehen die tschechischen Soldaten das Lokal, holten Verstärkungen herbei und bela gerten das Gasthaus, wobei alle Fenster einge- schlagen und die Tür zertrümmert wurde, und zwar mittels Steinwürfen oder durch Schläge mit dem Bajonett. Obgleich ein Stadtpolizei mann einen der Angreifer feststellen konnte, gibt die Polizeibehörde an, von diesem Vorfall keine Kenntnis zu haben. Der Schaden, den der Wirt erleidet, ist beträchtlich. Wie erst jetzt bekannt wird, hat sich am 30. August in Komotau noch ein weiterer Über fall tschechischer Soldaten auf Sudetendeutsche ereignet. Als drei Angehörige der Sudeten deutschcn Partei aus der Jahn-Turnhalle heim- gingcn, standen in der Nähe des Stadtparkes zwei tschechische Soldaten, von denen der eine ohne jede Ursache einen der Sudetendeutschen mit einem Faustschlag ins Gesicht niederstreckte und den anderen mit seinem Bajonett bedrohte, dann aber unerkannt die Flucht ergriffen. Ein zu Hilfe gerufener Polizist erklärte den Ange ¬ griffenen, er verstehe kein Deutsch, man müsse hier Tschechisch sprechen (!). Erst nach An sammlung einer größeren Menschenmenge begab sich der Polizist auf die Nachforschung nach dem Täter, der natürlich nicht mehr festgestellt wer den konnte. Auf Grund dieses und der anderen Vorfälle, die sich in Komotau ereignet haben, hat die Sudetendeutsche Partei und das Bürger meisteramt beim Polizeikommando schärfsten Einspruch gegen die Schutzlosigkeit der deutschen Bevölkerung erhoben. In Tachau im südlichen Böhmerwald ver gnügten sich tschechische Soldaten nachts damit, gröhlend und brüllend durch die stillen Gassen zu ziehen, die Einwohnerschaft aus dem Schlafe zu schrecken und dann vor den ans Fenster Ge stürzten höhnend mit ihren Bajonetten herum zufuchteln. Dann stachen sie wild auf deutsche Plakate ein und zerstückelten sie. Auch das Ab ¬ zeichen der Ortsleitung der SDP suchten sie Prag, 2. September Soeben berichtet die Slowakei-Ausgabe der „Heit" aus Pretzburg, datz die bodenständige Einwohnerschaft von Preßburg und Engerau durch auffallende Formationen und Übungen einer Art „jüdischen Bürgerwehr" be unruhigt wird. Die „Vürgerwehr" umfaßt nach diesem Bericht einige hundert Mann, die ein blaues Hemd mit röter Halsbinde (!) und Über schwung tragen und mit Gewehren ausgerüstet seien. Jeden Sonntag früh könne man diese Juden auf dem Makkabi-Platz exerzieren sehen. Am Sonntag, dem 21. August, sei eine solche „Truppe" unter Führung eines „Zugführeraspi ranten" wenige Kilometer von der deutschen Grenze provokatorisch durch Engerau marschiert, was größtes Erstaunen erregt habe. Es sei be ¬ merkenswert, so schließt das Blatt, daß alle Schießplätze schon seit Monaten Hochbetrieb hät ten, weil Hunderte hiesiger Juden schießen lernten. * Prag, 2. September Wieder ist Vie Freitagausgabe der sudeten deutschen Zeitung „Die Zeit" beschlagnahmt worden. Während am Donnerstag eine harm lose Notiz im Kunstteil den Zorn des Prager Zensors erregte, ist es in der Freitagausgabe ein Zitat der „Lidowe Listy", das „Die Zeit" unter der täglichen Rubrik „Mancher läßt sich vielleicht einreden .. ." veröffentlicht hat. Damit sind die Sudetendeutschen bereits seit drei Tagen ohne ihre Zeitung und damit der Nachrichtenkampagne der tschechischen Hetzpresse ausgeliefert — ein Zu stand, der wahrscheinlich der Befriedung der Lag« diene» soll. Ser „Prager Mittag" hetzt weiter Unverschämte Ausfälle gegen die Ehre Italien» — Protestschritt der italienischen Gesandtschaft in Prag Prag, 2. September Der jüdisch-marxistische „Prager Mittag" hat sich mit einer geradezu schamlosen Ver leumdung der nationalen Ehre Ita liens erneut in die Front der tschechischen Hetzer und Provokateure gestellt. So kümmerlich die ses dummdreiste Unterfangen auch sein mag, mit Hilfe von Druckerschwärze einen Keil zwischen Deutschland und Italien zu treiben, so kann doch ein derartig unverschämter Versuch übelster Vrunnenvergiftung nicht scharf genug gebrand- markt werden. Der neue italienische Gesandte in Prag, Fran cesco Fransoni, hat unmittelbar nach Bekannt werden dieser ungeheuerlichen, beleidigenden Verleumdung namens seiner Regierung Pro test beim tschecho-slowokischen Außenministerium erhoben. * Rom, 2. September Die gesamte italienische Presse nimmt mit flammender Empörung von den Sudeleien des jüdischen Leitartiklers des „Prager Mittag" Kenntnis, die mit unmißverständlicher Schärfe zuriickgewiesen werden. Es wird übereinstim mend darauf hingewicsen, daß die italienische Nation unter keinen Umständen gewillt ist, der artige Machenschaften zu dulden * * * Die tschechische Hetzkampagne kennt offenbar über haupt keine Grenzen mehr. Nicht genug damit, daß man durch wüste Schmähungen gegen Konrad Hen lein und die Sudetendeutschen der Unruhe im Lande und auch außerhalb der Grenzen täglich neue Nah rung gibt, die Ehre der deutschen Wehrmacht in den Schmutz tritt und die europäische Öffentlichkeit fort während gegen das Deutschtum aufzuhetzen sich be müht, macht man jetzt auch noch den Versuch, das deutsch-italienische Freundschaftsverhältnis zu trüben. Ein aussichtsloses Bemühen allerdings, das ebenso lächerlich wie kindisch anmutet! Jüdische Schmier finken dieser Sorte wären die Letzten, die das zu wege brächten. Dennoch ist es hoch an der Zeit, datz sich die Prager Regierung schon im Interesse ihres eigenen Ansehens endlich zu Taten aufrafft, um der artigen Unruhestiftern, die immer dreistere Lügen in die Welt setzen, das unsaubere Handwerk zu legen. Konrad Henlein unterrichtete den Wrer Aus Wunsch Lord Runcimans Berchtesgaden, 2. September Der Führer empfing am Freitag ans dem Obersakzberg de» Führer der Sudeteud«utsch«n, Konrad Henlei», der ihm auf Wunsch Lord Run-