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Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 18.07.1903
- Erscheinungsdatum
- 1903-07-18
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841177954-190307180
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841177954-19030718
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841177954-19030718
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger
-
Jahr
1903
-
Monat
1903-07
- Tag 1903-07-18
-
Monat
1903-07
-
Jahr
1903
- Titel
- Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 18.07.1903
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Hause«, bei dem der Geschäfttreisende Wilhelm Löwe so verfahren, ließ sich das nicht gefallen. Er er stattete Anzeige, worauf Löwe vom Schöffengericht «egen Diebstahl« und Sachbeschädigung zu einem Tage Gefängnis, K Mk. Geldstrafe und in die recht beträchtlichen Kosten verurteilt wurde. 8 Der Leipziger Millionär Friedrich vor dem Lchwurgericht. Unter selten dagewesenem Andrange de« Publikums »um Schwurgerichtssaale begannen am Mittwoch in Leipzig die Verhandlungen gegen den Millionär Friedrich wegen Meineids usw. Der Angeschuldigte, welcher als Droschkenkutscher nach Leipzig kam und jetzt allein 37 Grundstücke, darunter fast die sämtlichen in der Fürstenstraße — daher auch seine Bezeichnung im VolkSmunde al« „Fürsten-Friedrich" — sein eigen nennt, ist als alter Geizhals, der nicht genug zusammenscharren konnte, weit und breit bekannt und namentlich auch als Bedrücker der Bauhandwerker verschrien. Friedrich leugnet hartnäckig, weshalb sich ein großes Zeugen aufgebot notwendig machte. Die Verhandlung, welche erst am Donnerstag zu Ende geführt wurde, ergab die Schuld des Angeklagten in fast vollem Umfange. In seinem Plaidoyer erwähnte der Staatsanwalt Dr. Kunze u. a., daß weniger wegen der Straftaten, sondern vielmehr wegen der Persön lichkeit des Angeklagten der Prozeß Friedrich Auf sehen erregt habe und daß er (der Staatsanwalt) ein gewisse- Mitleid mit Friedrich gehabt und deshalb die Straftaten, die nicht unmittelbar vor daS Schwurgericht gehören, wie daS gemeine Verbrechen deS Diebstahls, dem Landgericht zur Aburteilung überlassen habe. Seit gestern sei aber daS Mitleid geschwunden, denn in der Verhandlung habe sich schließlich Friedrich als ein rücksichtsloser, gewissen loser Geschäftsmann gezeigt, dessen ganzes Streben um jeden Preis auf Geld gerichtet sei, ohne irgendwie Rücksicht auf seine Mitmenschen zu nehmen. Welche Rechtsansichten Friedrich vertrete und wie er es mit dem Eid nehme,dafürhabedie Verhandlung einen voll gültigen Beweis geliefert. Er ersuche die Geschworenen, sämtliche Schuldfragen zu bejahen und die der mildernden Umstände zu verneinen. Die Geschworenen bejahten, unter Verneinung der Frage nach mildernden Umständen, sämtliche Schuldfragen, mit Ausnahme derjenigen, ob dec Angeklagte versucht habe, seinen Buchhalter Grob zu einer falschen Aussage unter dem Eid zu verleiten. Der Staatsanwalt beantragte eine angemessene Zuchthausstrafe, der Verteidiger wies darauf hin, daß Friedrich vor kurzem erst im Gefängnis eine schwere Krankheit überstanden habe und bat, die Strafe so zu bemessen, daß sie für Friedrich nicht zur Todesstrafe werde. — Der Gerichtshof verurteilte Friedrich wegen schwerer Urkundenfälschung iw Zusammenhang mit versuchiem Betrug und wegen Meineids in zwei Fällen unür Anrechnung von 3 Monaten Untersuchungshaft zu 6 Jahren Zuchthaus und 10 Jahren Verlust der bürgerlichen Ehrenrechte, und erklärte ihn für dauernd unfähig, als Zeuge oder Sachverständiger eidlich vernommen zu werden, sprach den Angeklagten aber von der Verleitung zum Meineid frei unter Uebernahme der insoweit entstandenen Kosten aus die Staatskasse. 8 Im Berliner Pommernbankprozctz, der nun zu Ende geht, beantragte der Staatsanwalt am Donnerstag gegen den früheren ersten Direktor Schultz sechs Jahre Gefängnis und 50000 Mk. Geldstrafe, gegen Romeick fünf Jahre Gefängnis und 30 000 Mk. Geldstrafe. In seiner Anklagerede sagte der StaatSanwalt u. a., die lange Dauer des Prozesses finde ihre Erklärung in dem hartnäckigen Bestreben der Angeklagten, den Tatbestand zu ver dunkeln. Die Angellagten hätten Schiebungen unter- nommen, als die Bank zahlungsunfähig war, statt die Aktionäre aufzuklären. Schultz sei der Haupt- schuldige und hätte seinen Lehrmeister Sanden noch übertroffen. Die Angeklagten hätten sich auch an die Presse herangedrängt. Leider verschwiegen sie die Namen. Wenn die Arbeiten und die Honorare, die zweifellos an Journalisten gezahlt wurden, ehrlich waren, so bestände Pflicht zur Namennennung. Die Untreue und Vermögensschädigung sei als er wiesen anzusehen, ebenso der Betrug, sowie die Bilanz-Fälschung und -Verschleierung. Der schlimmste Fall von Untreue besteht in der Pfand- briefauSgabe ohne ausreichende Deckung. Schultz habe sicherlich Geld beiseite gebracht; er habe noch zuletzt über 400 000 Mk. abgehoben. Seine Frau verweigere die Ableistung des OffenbarungSeideS. — In diesen Tagen sprechen die Verteidiger. Kleine Chronik. * Berlin, 16. Juli. Wegen Unterschlagung von 17 000 Mk. wurde der Bureauvorsteher Utzig, der in einem größeren Verficherung«bureau tätig war, verhaftet. * Berlin, 17. Juli. Im benachbarten Kremmen feuerte der Zimmermann Schlusin, ein Witwer mit 7 Kindern, auf seine Nichte, die ihm nach dem Tode seiner Frau die Wirtschaft führte und seinen Heirattantrag abgewiesen hatte, drei Revolverschüffe ab, welche da« Mädchen schwer verletzten. Der Täter wurde in Haft genommen. * Greiz, 16. Juli. Einen grauenhaften Selbst mord beging gestern der hiesige Agent Rothe, ein hier angesehener Mann und Hausbesitzer. Rothe stürzte sich von der Höhe des Tunnel« unweit Neu mühle aus dar Bahnglei« in dem Augenblick, als der Zug vorüberfuhr und wurde total zerschlagen und verstümmelt. Der Kopf ist in drei Teile zer quetscht, die Beine sind abgefahren. Was den 48 Jahre alten Mann zu diesem Schritt veranlaßt hat, ist noch nicht festgestellt. Rothe hinterläßt eine Frau und s Kinder. * Koburg, 16. Juli. In Meerrhof wurde gestern beim Brunnenbau in einer Tiefe von 13 Metern der Maurer Eichhorn au» Wölfsbach ver schüttet. Die Nettung«arbeiten sind im Gang. Man hört Hilferufe. * Hamburg, 17. Juli. Die Hafenpolizei ver haftete einen internationalen Check-Fälscher namens Masterson, der in Kalifornien Wechsel in Höhe von 100 000 Dollars gefälscht hat. * Breme«, 17. Juli. Hier erschoß sich der Hauptmann Frank von der hiesigen Garnison in folge Nervenstörung. * Frankfurt a. M., 16. Juli. Die „Franks. Ztg." berichtet, daß aus der Insel Samo- archäo logische Funde von großer Bedeutung gemacht wurden. Der Konstantinopeler Abteilungsdirektor de« Berliner Museum«, Dr. Weigand, hat sich so fort dahin begeben. * Bochum, 16. Juli. In Bankau bei Herne wurde heute auf offener Straße die Leiche eines Fußgendarmen gefunden, der durch einen Schuß getötet war. Ob ein Unglücksfall oder ein Verbrechen vorliegt, ist noch nicht ermittelt. * Velbert, 15. Juli. Einen gräßlichen Tod erlitt gestern abend hier der Brunnenarbeiter Gustav Schupp, Vater von sechs unmündigen Kindern. Schupp war bei der Anlage eines Brunnens tätig. Gestern abend war er in den bereits 15 Meter tiefen Schacht hinabgelassen worden, damit er dort zwecks weiterer Vertiefung deS Brunnens vier Spreng, schüsse lege. Nachdem er dies getan und das Signal zum Heraufziehen gegeben hatte, wurde oben der Haspel mit dem Drahtseil in Bewegung gesetzt. Beinahe oben angelangt, stürzte er ab und fiel in die Tiefe zurück und ehe man in der Lage war, ihm Hilfe zu bringen, gingen die vier Schüsse los. Schupp wurde buchstäblich in Stücke zerrissen. * München, 16. Juli. Die Maurer beschlossen nach mehrwöchiger Au«sperrung, die Arbeiten be dingungslos wieder aufzunehmcn. * Eger i. B., 16. Juli. Fürchterlich gewütet hat in der hiesigen Umgebung da» Unwetter. Durch Blitzschlag wurde dar Anwesen de« Oekonomen Bäml in Schloppach, sowie landwirtschaftliche Ma schinen, nahezu der gesamte Viehbestand, sämtliche Hühner und Tauben vernichtet. In Lemberg hat der Blitz 3 Anwesen eingeäschert. In Niederreuth erschlug der Blitz den Weber Günther. In Neu- albenreuth wurden 4 Ochsen und 1 Kuh vom Blitze erschlagen. In Zeulenreuth wurde das 10jährige Mädchen de« dortigen Gastwirt« vom Blitz getötet. Durch Blitzschlag sind noch Schadenfeuer in Gast witz, Oberkunreuth und Neuhaus vorgekommen. * Wien, 17. Juli. Beim rangieren de« von Linz nach Prag verkehrenden Zuger in Budwei« stieß dieser aus einen stehenden Zug, wobei neun Personen verletzt wurden. Der Unfall wurde durch den Heizer verschuldet, welcher in Abwesenheit des Lokomotivführer« allein rangieren wollte. * Krakau, 17. Juni. Bei Zakogana wurde nacht« ein Guttbesitzer von dem Liebhaber seiner Frau meuchling« im Walde ermordet. Dem Mörder ist man auf der Spur. * London, i7. Juli. Gestern wurde gericht liche Klage eingeleitet gegen 4 Geschäftsleute, 2 Wechselagenten und 3 andere Personen wegen Be trug« in Höhe von 500 000 Pfund Sterling. * Petersburg, 17. Juli. In dem Dorfe Pokrowskoi (Gouvernement Samara) zerstörte gestern ein großes Feuer 500 Häuser und viele Korn speicher. Fünf Menschen sind bei dem Brandun glück ums Leben gekommen. * Kairo, 16. Juni. Hier ist unter großer Erregung der Einwohner eine Menschenfress-rin in Untersuchungshaft eingeliefert worden. Schon seit längerer Zeit ging daS Gerücht, daß eine Frau aus Kafr-Sakr, im Distrikt von Charkie, auf der Straße spielende Kinder aufgriffe, um sie zu ver schleppen und zu verzehren. Die Behörden legten darauf hinzielenden Meldungen zunächst kein großes Gewicht bei, weil ihnen die Sache zu ungeheuer lich erschien. Da aber die Klagen der Einwohner sich mehrten, wurde ein Geheimpolizist nach Kafr- Sakr entsandt, und es dauerte nicht lange, bis er tatsächlich das Weib beim Verspeisen von Menschen fleisch überraschte und festnahm. Es ist danach kaum mehr zweifelhaft, daß eine Anzahl verschwun dener Kinder der Kannibalin zum Opfer gefallen sind. Handels-Nachrichten. NsxUn, 16. Juli. (Wcchsel-Lours.) vauk- Oisonnl Mark Amsterdam 3 bT 91,50 8 per 100 fl. d. LM 102,50 (4 Brüssel und Antwerpen 8 ST 91,20 0 pr. 100 Francs. " 3M 102 40 6 Italienische Plätze 5 wr 90,15 8 pr. 100 Lire ° 2M 90,40 6 Schweiz. Pl. 100 grc. 4 10 T 95,00 6 London 8 r 100,75 8 pr. 1 Lstrl. 4 3M 100.25 6 Madrio und Barcelona 5 "T 102,25 8 pr. 100 Peseta« ° 2M 99,50 8 Paris 3 ST 97,70 8 pr 1(0 Franc 3M 103,50 8 Petersburg 4 „8 T 105,25 8 pr. 100 Rubel '3M 101,40 8 Warschau 100 Rubel 5'/, 8 T 104,50 8 Wien s r —.— per 100 Kr. ö W. 3M — ReichSbank 3'/,°/» Lomb.-- -F 4'/,°/«. 16 Juli. Nornzucker cxcl. 8S*/„ Ren- dcmenl 8,90—9,20. Nachproducte excl. 75*/« Nendement Stimmung: Stetig, Krystallzucker I 29,80. Brodrafstnade 129,45. Gem. Naffinads mit Faß 29,45. Gem. Melis 28,95. Rohzucker I. Product Trans, f. a. B. Hamburg per Juli 15,95 Gd., 16,10 Br., 00,00 be;., per Aug. 16,15 Gd., 16,25 Br., 16,25 bez., per Oktober-Dezbr. 17,50 Gd., 17,60 Br., per Jan.-März 17,85 Gd., 17,90 Br., per Mai 18,15 Gd., 18,20 Br., 18,25 bez. Stimmung: Fest. liumburr, 16. Juli. Weizen matt, Holsteinischer u. Mecklenburger l62—>67, Hard Winter 130. Roggen matt, südrufs. 98—102, Holsteinischer und Mecklenburger 136—141. Mais fest, amerik. 101—103. Hafer stetig, Gerste stetig. Wetter: Heiß. Zahlungseinstellungen. Robert Groth, Eckelsdorf-Ahrenböck. I. Krause, Berlin I. Marie Nickel, Berlin I. Karl Köhler, Friedrichsberg- Berlin ll. Gustav Ernst Tolle, Bremen. Jakob Esser, Fischeln-Crefeld. Bruno Kolley, Danzig. Karl Weber, Diez. Paul Martini, Elbing. Matthias Koppers, Essen a. Ruhr 'Max Byk, Frankfurt a. M. August Wilhelm Weinhold, Langenrinne-Freiberg i. S. Martin Michael, Halle a. S. Patil Otto Carl Hermann Teich, Hamburg- St. Pauli-Hamburg. Wilhelm Martini, Hamm Wests. Wilhelm Dun ker, Könnern. G. Radach, Pollychen-Lands- berg a. W. Wilhelm Meiß, Homberg-Mörs. Julius Gilcher, Türkismnhle-Hohfeldcn. Olga Braß, Oppeln. Heinrich Sander, Kalefeld Osterode am Harz. Julius Tzschachmann, Sagan. Josef Kölzer, Werden. Ludwig Weiß, Wildeshausen. Die Blüte des Bagno. Roman von Goron und Emile Gautier. 14. Fortsetzung. (Nachdruck verboten). „Still," zürnte der Baron, „Schweig doch, Bastien!" Aber der, den er Bastien nannte, hörte nicht auf ihn. „Weiß der Teufel, da- hätt 'ne hübsche Sauce für Dich werden können. Man hätte Auskunft von Dir verlangt." „DaS wäre mir gleich gewesen ... Höre aber, ich hatte Dir gesagt, daß Du mir im Falle deS Gelingens daS abgemachte Wort telegraphieren solltest ... Du hast nicht gehorcht. .. Warum nicht?" „Weil mir's nicht gepaßt hat. Ich wollte Dich sehen." „Das ist unklug. Wenn Du Hinfort unter meinen Befehlen bleiben willst . . ." „Wenn ich Dein „Teilhaber bleiben will", mußt Du sagen!" „Gut, auch Teilhaber." „Schön, ein Teilhaber mit kleinen Gewinnstchen, so was wie ein am Geschäfte Interessierter." „Ueber was hast Du Dich zu beklagen?" „Ueber nichts ... nur darüber, daß ich auf dem Trockenen sitze. Ich spielte gestern ... und habe mich rupfen lassen. Gerade eben habe ich von einem Spießgesellen fünf Louisd'ors gepumpt, die dasselbe Schicksal hatten, wie die zweihundert Francs von gestern abend. Da hast Du die Ge schichte . . . Na, ich habe mir gesagt: Der Baron hat heute großen Empfang, ich brauch' ihm nur auf die Schulter zu klopfen. Er wird froh sein, ruhig schlafen zu können, der alte Ro . . ." Saint-Magloire faßte Bastien heftig am Arm, so daß dieser einen Schmerzensruf nicht unterdrücken konnte. „Au . . ." „Daß Lu niemals den Namen ausspcichst, der eben über Deine Lippen kam." „Ich paffe auf." „Du würdest diese Torheit mit dem Leben be zahlen." „Man weiß, daß Du kompromittierende Leute nicht liebst!" „Und doch warst Du einer von ihnen, als Du soeben in mein Haus kamst." „Verdammt, ich brauchte Geld!" „Hier, vorläufig fünfhundert Francs, später mehr." Der Baron zog aus seinem Portefeuille eine Banknote, die bewundernswert schnell in Bastiens Tasche verschwand. „Auf Wiedersehen, Herr Baron!" „Vor allem sei vorsichtig!" „Ich werde es sein." Saint-Magloire eilte den Weg nach seinem Hotel zurück. „Das nenn' ich gut abgelaufen . . . Dieser Lavardens kann mir nicht mehr schaden." Eine Viertelstunde nach diesem Auftritt war der Baron de Saint-Magloire wieder in seinem Haus, waef Mantel und Hut ab und stieg schneidiger denn je nach dem Rauchsalon hinab. (Fortsetzung folgt.) Kirchen-Nachrichten. St. Frinitatis-Aarochik. Vom 10. bis 17. Juli 1903. Getraut: Musterzeichner Brnno Beger in Chemnitz und Minna Benter von hier. Getauft: Paul Max, S. d. Webers Gotth. Friedr. Arnold. Karl Richard, S. d. Webers Karl Emil Finsterbusch. Elia Auna, T. d. Webers Karl Friedrich Gräbner. Paul Walther, S. d. Bahuarbtrs. Karl Paul Korb. Emil Louis, S. d. Webers Ferdinand Louis Hauck. Selma Ilse, T. d. Färbcreibes. Paul Herm. Semmler. Begraben: Frau Anua Auguste Steiniger geb. Linzer, 49 I. 10 Mon. 10 Tg. Panl, S. d. Webers Karl Franz Matthes, 6 M. l 1 Tg. Wally Frieda, T. d. Färberciarbcitcrs Richard Hermann Schellenberger, 9 M. 7 Tg. Nngctanjur S. d. Webers Lonis Robert Wolf, 5 Tg. Am 6. Sonntag nach Trinitatis, den 19. Juli, vorm. 9 Uhr Gottesdienst mit Einführung des znm Hilfsgeist liche» in der Trinitatisparochie bestimmten Herrn Predigt- amtskandidatcn Panl Hänsel durch Herr» Pastor Schmidt. Predigt über Apostclgesch. 6, 8—15 uud 7, 55—59. Herr Hilssgeistlichcr Häusel. Kirchenmusik: Vater, du iu Himmels Auen, 4stimmiger Chor vou Abt. Vorm. '/.l1 Uhr Kindcrgottcsdicnst. Abcuds halb 8 Uhr JünglingSvcrein im Gemeinde haus. Abends halb 8 Uhr Jungfrauenverein im Gemeinde Hans. Wochenamt: Herr Hilssgeistlichcr Hänsel. Asrochie Kl. Hyristopyori. Vom I I. bis 17. Jnli 190 !. Getanst: Panla Helene, T. d. Gcschirrsiihrcrs Karl Moritz August Schott. Klara Elsa, T. d.Straßeuarbeitcrs Ernst Louis Kürschner. Wilhelm Paul, S. d. Feucrmauns Wilh. Paul Freitag. Kurt Otto, S. d. Webers Hugo Bruno Hahn. Lonisc Martha, T. d. Strumpfwirkers Gustav Rich. Kluge. Willy Alfred, S. d. Webers Franz Hermann Bolick. Elsa Paula, T. d. Webers Hermauu Emil Weise. Hclcue Martha. T. d. Martha Auguste Finsterbusch. Elly, T. d. Milda Martha Bernhardt. Fritz Max Walter, S. d. Louise Auguste Kluge. Begraben: Anna Martha, T. d. Maurers Karl August Scheibe, 4 Jahre 3 Mon. 28 Tg. Der Tischler Karl Herman» Schwarz, 45 I. 5 Mon. Albert Knrt, S. d. Frieda Helene Franke, 7 M. 19 Tg. Am 6. Sonntag nach Trinitatis, stütz 7 Uhr Beichte und Kommunion. Vormittag 9 Uhr Hauplgottcsdicnst, Predigt über Apgcsch. 6, 1—7. Herr Pastor Günther. Nachmittag halb 2 Uhr kirchliche Unterredung mit den konsumierten Jttnglingcu. Ev.-luth. Jnngfranenvcrei» abends '/,8 Uhr im Acr- cinslokal. Ev.-lnth. Jünglingsvcrein fällt aus. Wochcuamt: Herr Pfarrer Albrecht. Aon Gersdorf. Vom 9. bis >5. Juli. Getauft: Helcuc Dora, T. d. Friseurs Karl Max Master. Paul Oswald, S. d. B. Karl Oswald Kahle. Johanne Elisabeth. T. d. B. Oskar Hngo Tauchert. Auguste Auua, T. d. Gcschirrsiihrcrs Euqt Louis Werner. Gertrud Johanne, T. d. Gutsbesitzers Albin Panl Ehrler. Begraben: Moritz Erich, S. d. Stnunpfwirkers Friedrich Moritz Franke, 4 M. 14 T. Rudolf Georg, S. d. B. Max Arthur Butze, 1 M. 17 T. Frida Auua, T. d. Ziegelei- arbeitcrs Emil Max Uhlmauu, 5 M. 2V T. Helene Ger trud, T. d. B. Otto Albin Friedrich, I M. 24 T. Max Panl, S. d. B. August Albiu Vogel, 5 M. >8 T. Am 6. Sonntag nach Trinitatis, den 19. Jnli, srüh 9 Uhr Gottesdienst. Herr Hilssgeistl. Ranst. Nachm. '/,2 Uhr Missionsstunde in der Kirche. Dienstag, den 2l. Juli, abcuds 8 Uhr Bibelstunde. Donnerstag, den 23. Juli, Wochenkommunion. Die Woche sür Taufen und Trauungen hat Herr Pastor Böttger, sür Hauskommunionen und Begräbnisse Herr Hilssg. Ranft. Aon Arsprung. 6. Sonntag post Trinitatis, am 19. Jnli, früh 8 Uhr Predigtgottesdienst und Feier des heil. UbendmahlS. Beichte halb 8 Uhr. Nachmittags halb 2 Uhr Unterredung mit der kon firmierten Jugend. Anch wird noch einmal sür den Kirchbau in Bretnig b. Pnlsnitz eine Kollekte eingesommclt werden. Neueste Nachrichten und Depeschen vom 17. Juli. Frankfurt a. M. Die „Frkf. Ztg." meldet aus Mailand, daß nicht nur das Königspaar, sondern auch die Königin-Mutter einen Automobil- Unfall erlitt, indem der Wagen eine Landkntsche umriß. Verletzungen sind nicht vorgekommen. Rom. Die Anzeichen, daß nunmehr das Ende des Papstes nahe ist, mehren sich. Die auf 5 Uhr nachmittags angesetzte Konsultation wurde angeblich, weil der Papst schlief, bis abends aufgeschoben und damit auch gleichzeitig die Abzapfung von Brust wasser. Ein Telegramm des „L.-A." von 12 Uhr nachts sagt, daß Mazzoni bei seinem Abendbesuch im Vatikan den Bruststich nicht vorgenommen habe, weil es die Schwäche des Papstes nicht zuließ. Nach einem Telegramm des „B. T." von 12,30 Uhr nachts wurde die dritte Operation trotz Leug nens der Aerzte dennoch vorgenommen. Nach der Operation fühlte sich der Papst viel leichter. Der „L.-A." meldet von 1,15 Uhr nachts, daß sich um Mitternacht eine lebhafte Nierentätigkeit und in folgedessen eine große Erleichterung im Allgemein befinden einstellte. Rom. Wie verlautet, haben sich die Kardinale Gotti, Rampolla und Agliardi wegen der Wahl Gottis zum Papste geeinigt. Sollte Gotti Papst werden, so wird Rampolla Präsident der Propa ganda und Agliardi Kardinalstaatssekretär. Rom. Zwischen dem heiligen Stuhl und den politischen Behörden wurde die Vereinbarung ge troffen, daß nach dem Ableben des Papstes der Staatstelegraph auf zivei Stunden dem Vatikan zur Verfügung stehe, um sofort den Staatsober häuptern, Kardinälen, Erzbischöfen und Bifchöfen Mitteilung machen zu können. Rom. Dem „Avanti" zufolge drohen die Aerzte des Papstes mit einem Skandal, wenn man ihnen das lukrative Recht der Einbalsamierung der Leiche zu Gunsten anderer Aerzte entziehen wird. Paris. Die gestern eingetroffene ostasiatische Post bringt Berichte über einen furchtbaren Wirbel sturm, der am 10. Juni Honoi verwüstet hat. Mit augenscheinlicher Uebertreibung wird von der vollständigen Zerstörung der Stadt gesprochen. Wahr scheint zu sein, daß zahlreiche Dächer abge tragen, mehrere Häuser, darunter festgebaute Regie rungspaläste, arg beschädigt, Bäume ausgerissen, ganze Telegraphenlinien zerstört, mehrere Dutzend Flußschiffe versenkt, Eisenbahnzüge aus dem Gleise geworfen und gegen 300 Eingeborene getötet und verwundet wurden. In Namdinh soll der Taifun noch schlimmer gewütet haben als in Honoi. Der Schaden wird auf 30 Millionen geschätzt. London. Die Meldung von der Besitz-Er greifung von 20 England gehörigen Inseln in der Nähe von Borneo durch amerikanische Kriegsschiffe wird bereiis dahin richtig gestellt, daß der General der Armee auf den Philippinen eine größere nnd 14 kleinere Inseln, die durch den Vertrag von Paris durch Spanien an Amerika übergegangen sind, in Besitz nahm nnd die amerikanische Flagge hißte. Brüssel. Die Kammer nahm das Unfall versicherungsgesetz mit 71 Stimmen bei 57 Stimmen enthaltungen an. Budapest. In Schlatar fand ein Zusammen stoß zwischen Bauern und Gendarmen statt, wobei mehrere Bauern getötet wurden. Madrid. Der Ausstand der Eisenbahnarbeiter in Vallodolid wurde gestern beendet, nachdem der Werksührer seine Entlassung genommen hatte. * Madrid. In der Kammer erklärte gestern der Finanzminister, er werde nicht wie sein Vor gänger Villarerdes handeln, sondern eher seine Demission geben, als mit einem Defizit abschließen. Christianis. Während des Besuchs des Königs in Dizermulen (Nordland) brach eine Landungs brücke zusammen. Etwa 100 Menschen stürzten mS Wasser und viele wurden verletzt, ein Teil schwer. Konstantinopel. Am Mittwoch fand bei Capari in der Nähe von Monastier wieder ein Zusammenstoß zwischen türkischen Truppen und einer aus 30 Köpfen bestehenden bulgarischen Bande statt. Letztere verlor 12 Tote. Die Truppen hatten 4 Tote und Verwundete. Tokio. Der Minister des Innern wird vom Amte zurücktreten. Den Posten wird der Gouver neur von Lormosa unter Beibehaltung seines Gouverneurpostens als Nebenamt übernehmen. Washington. Die Mandschnreisrage ist in befriedigender Weise gelöst worden durch die von der chinesischen Regierung gegebene Zusicherung, die Mandschurei in nächster Zeit dem Welthandel zu öffnen und durch die Freigabe mehrerer Häfen zu Vertragshäfen. Die russische Regierung hat den Vereinigten Staaten offiziell mitgeteilt, daß sie sich dieser Freigabe in keiner Weise widersetzen werde. Welche Häsen freigegeben werden sollen, ist noch nicht bekannt, doch verkantet, cs sollen dies Mukden nnd Tatlin-Kao sein.
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