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Sohenst«i».Ernftth»l«r Zeitung, Rachricht«« und Reuest« Rachrlchte« der amtlichen Bekanntmachungen des Stadtrat- behördlicherseits Hohenstein-Ernstthal sowie der Behörden der umliegenden Ortschaften. Nr. 198 Donnerstag, den 28. August 1938 88. Äahrg BemaSorct^S RetLsvkennIa« Jubelnd empfangen Weltkrieges und das gemeinsame Ringen um (Fortsetzung auf der 2. Seite) unüAnfkiger z L Im Falle höherer Gewalt — Störung des Betriebe» der Zeitung, der Lieferanten oder der BesörderungSeinrichtungen — hat der Bezieher keinen Anspruch auf Lieferung der Zeitung oder aus Rückzahlung deS Bezugspreises. — Er füllungsort und Gerichtsstand: Hohenstein-Ernstthal Erscheint jeden Wochentag nachmittags — Fernruf: Sammel. Nr. 2341 — Postscheckkonto Leipzig 23464. — Bankkonten: Stadtbank (Konto 2314), Dresdner Bank Zweigstelle Hohen stein - Ernstthal Commerz- und Privat-Bank Zweigstelle Hohenstein-Ernstthal. Generalanzeiger sür Hohenstein-Ernstthal mit Hüttengrund, Oberlungwitz, Gersdorf, Hermsdorf, Bernsdorf- RüSdorf, Langenberg, Meinsdorf, Falken, Langenchursdorf, Reichenbach, Callenberg, Grumbach, Tirfchheim, Kuhschnappel, Wüstenbrand, Mittelbach, Ursprung und Erlbach. ein« bessere Zukunft unser« alt« Freundschaft auf» neu« bestätigt und besiegelt. Diese fest be« gründete, auf gegenseitigem, unerschütterlichem Vertrauen beruhend« Gemeinschaft wird vor allem jetzt, nachdem wir durch die geschichtlichen Ereignisse als Nachbarn unsere endgültigen histo» rischen Grenzen gefunden haben» für beide Völker von besonderem Werte sein. Ich bin überzeugt, daß sie nicht nur den Interessen unserer Länder selbst dient» sondern auch im engen Zusammen wirken mit dem uns befreundeten Italien «in Unterpfand eines würdigen und gerechten allge meinen Frieden» ist. Ich gebe mich der Hoffnung hin, daß Eur« Durchlaucht während Ihres Aufenthaltes in Deutschland empfunden haben, wie tief einge wurzelt die überaus herzlichen Gefühle find, di« das ganze deutsche Volk Ihrer Person und Ihrem Vaterland« entgeg«nbringt. Seien Sie verfich«rt, dah Deutschland und seine Regierung dem natio- nalen Neuaufbau, den Eure Durchlaucht unter so schweren Nachkriegsverbältnissen begonnen und so weise und erfolgreich fortgeführt haben, mit aufrichtiger Sympathie begleiten. Ihre« Arbeit, die auf allen Gebieten des nationalen Lebens so grohe Früchte gezeitigt hat, gelten meine und des deutschen Volkes innigsten Wünsche. Ich erhebe mein Elas auf die Gesundheit Eurer Durchlaucht und Ihrer verehrten Frau Gemahlin und auf das Glück und Gedeihen de» uns für immer befreundeten ritterlichen unga rischen Volkes! Seine Durchlaucht der Reichsverweser des Königreiches Ungarn, - Admiral Horthy von Naghbanha nahm dann das Wort zu seinem Trinkspruch: Euer Exzellenz! Im eigenen sowie im Namen meiner Frau danke ich Eurer Exzellenz für die herzlichen Be- grüßungsworte. Auch danke ich der mächtig und kräftig blühenden Reichshauptstadt und dem ganzen deutschen Volk für all die Beweise einer großzügigen und herzlichen Gastfreundschaft, welche unsere Deutschlandfahrt so unvergeßlich gestaltet. Wenn wir die Grenzen des Deutschen Reiches überschreiten, haben wir nie das Gefühl, auf fremdem Boden zu wandern. Unsere beiden Völker haben seit den Tagen Stephans des Hei ligen, der ein deutsches Fürstenkind zur ersten Königin Ungarns machte, so ost zueinander ge sunden. Sie haben häufig für gemeinsame Ideal« gekämpft und gemeinsame Arbeit ge tan. Sie sind durch tausendjährige Bande der Interessengemeinschaft, der Freundschaft und de« gegenseitigen Achtung miteinander verbunden. Dieses Deutsche Reich hat sich nach den Zei ten der Not und der schweren Erschütterungen unter der tatkräftigen und zielbewußten Füh rung Eurer Exzellenz aus abgründigen Tiefen zum Sonnenlicht emporgeschwungen. Wir be grüßen freudig und mit Bewunderung di« groß artigen geschichtlichen Leistungen, und es erfüllt mich mit inniger Genugtuung, die eindrucksvol len Ergebnisse des deutschen Ausbauwillens sehen zu können. Zu den Erinnerungen an die gemeinsam Schulter an Schulter durchgefochtenen Kämpfe und an di« treue Waffenbrüderschaft während des größten Krieges der Weltgeschichte gesellt sich heute der gemeinsame Wille zum gerechten Frieden und die gemeinsame Freundschaft zu Italien. Der Wunsch zur Fortsetzung der friedlichen - I Dieses Blatt ist daS zur Veröffentlichung >, I bestimmte Blatt. Außerdem veröffentlicht «S die Bekanntmachungen des Amtsgerichts und des Finanzamt» «S mm breite Millimeter,eil» im »In,etaenteU 8 Vkg- 7» mm breite Millimeter,eile tm Tertetl gl Via. Berlin, 24. August Zu Ehren Seiner Durchlaucht des ungarischen Reichsverwesers Admiral von Horthy und Ihrer Durchlaucht Frau von Horthy gab der Führer und Reichskanzler am Mittwoch im Hause des Reichskanzlers eine Abendtafel, zu der auch die den Reichsverweser begleitenden ungarischen Minister, die Mitglieder des Reichskabinetts und die Reichsleiter der Partei geladen waren. Der Führer und Reichskanzler und der Reichsverweser des Königreiches Ungarn ergrif fen bei der Abendtafel das Wort zu herzlich ge haltenen Trinksprüchen. Die Ansprache des Mrers und Reichskanzlers hatte folgenden Wortlaut: ^Eu«r DurchlauchtI Es ist mir eine große Ehr« und Freude, Eure Durchlaucht, den Reichsverweser des Königreiches Ungarn, und Ihre Durchlaucht, Ihre verehrte Frau Gemahlin, in der Hauptstadt des Deutschen Reiches willkommen heißen zu können. In der Person Eurer Durchlaucht begrüße ich das Oberhaupt der ungarischen Nation, die mit dem deutschen Volk in alter und treuer Freundschaft verbunden ist. Zahlreich sind die Beziehungen, die unsere beiden Völker im Laufe der Jahrhunderte zu Freunden werden ließen,' sie gehen zurück bis auf die Zeiten des Königs Stephan des Heiligen und haben in immer engerer Gestaltung durch die wechselvoll sten Schicksale hindurch fortbestanden. So empfing die Neichshouptstadt die hohen ungarischen Gaste Unser Bild gewährt einen Blick auf den Pariser, Platz mit dem, Brandenburger Tor im Hintergrund in dem Augenblick in dem der Wagen mit dem Führer und Admirckl Horthy unter dem Jubel der dichten Menschensvaliere von der Feststrahe Unter den Linden in die Wilhelmstraße einblegt. (Scherl-Bilderdienst-M.) Berlins grosser und imposanter Tag ReWsveMer Molaus do« Horihy M der Mm in -er Haupisiadi des Nutschen Reiches Berlin, 24. August Di« große Hall« des Lehrter Bahnhofe» war zu eine» Ehrenhall« umgestaltet, deren Blickpunkt hochragend« Hoheitszeichen der beiden Nationen vor einer fächerartig aufgebauten Fahnengrupp« bildeten. Durch di« ganze Mitte der Halle hingen in langen Bahnen die rot-weiß- grünen Fahnen Ungarns, zu beiden Seiten von den Hakenkreuzbannern flankiert. Di« Ausbau ten zwischen den beiden Bahnsteigen und den Lichtträgern waren völlig mit Lorbeerbäumen Und Tannengrün abgedeckt, das von goldenen Bändern umschlungen wurde. Als Abschluß tru gen sie einen Kranz matrosenfarbener Hortensien. Auf der Treppe durch den Ausgang zum Vorplatz hin stand die Leibstandarte Spalier. Auf den beiden Außen-Bahnstetgcn standen mit Fähnchen in den ungarischen und deutschen Far ben BDM. und Hitlerjugend mit ihrem Fan farenkorps. Man sah die Reichsminister und Reichsleiter, die Oberbefehlshaber des Heeres und der Marine, den Chef des Oberkommandos der Wehrmacht, den Stadtpräsidenten und Ober bürgermeister der Ncichshauptstadt, den Polizei präsidenten von Berlin und viele andere Män ner aus Staat und Partei, soweit sie' nicht zum Gefolge des Führers und des Reichsverwesers gehörten. Kurz nach 18 Uhr erschienen General- seldmarschall Göring und Frau Göring unter lauten Ovationen der Jugend. Wie mit einem Schlage flammten alle Scheinwerfer auf und er füllten die in vielen Farben prangende Halle mit verschwenderischem Licht. Es war drei Minuten nach 18.30 Uhr, da wurden die beiden Sonderziige, die auf der Lokomotive die goldenen Hoheitszeichen der beiden Länder trugen, sichtbar und liefen zu gleicher Zeit langsam in die Halle ein, von den schmetternden Fanfarenkiängen und dem unbe schreiblichen Jubel der Jugend empfangen. Der Führer verließ den Sonderzug, begrüßte Eeneralfeldmarschall Göring und Frau Göring und trat dann an den Wagen des Reichsvcrwe- sers. Der hohe East und Frau Horthy verließen als erste den Sondcrzug, von dem Führer herz lich begrüßt, der ihnen dann Generalseldmar- schall und Frau Göring vorstcllte. Frau Gö ring überreichte Ihrer Durchlaucht der Gattin des Reichsverwesers einen Strauß wundervoller Rosen. Danach stellte der Führer dem Ncichsver- wcser die zum Empfang erschienenen Persönlich keiten aus Staat und Bewegung vor. Aus dem ganzen Wege wurden der Führer und seine hohen Gäste geleitet von dem frischen Chor der Jugend, die fühnchcnschwcnkend ihren Gruß entbot. Dann trat der Fahrer mit dem Neichsverweser auf den Bahnhofsvorplatz. Der Präsentiermarsch klang auf und der Komman dant von Berlin, Generalleutnant Seissert, mel dete das angetretcne Ehrenbataillon. In die brandenden Heilrufe der Menge mischten sich die begeisterten Eljen-Nuf« der Ungarn. Dann er tönte die ungarische Nationalhymne, unter deren Klängen der Führer mit seinem hohen Gast die Front des E h r e n b a t a i l l o n s abschritt Die ungarische Nationalhymne wurde abgeläst von den Liedern der Nation. Hierauf bestieg der Führer mit dem hohen Gast den ersten Wagen, Frau von Horthy mit Frau Göring den zweiten Wagen, um die Fahrt durch das festlich geschmückte Berlin anzutreten. Durchs Brandenburger Tor zur Wilhelmstraße Am Brandenburger Tor, einem der Haupt- fchmuckpunkte der Feststraße, bot sich ein präch tiges Bild, das beherrscht wurde von den acht hohen Fahnenpylonen auf dem Pariser und dem Hindenburgplgtz. Von der Decke der Durch fahrt des Langhans-Baues wallten riesige Fah ¬ nentücher in den Farben des Königreiches Un garn und des Deutschen Reiche». Den hohen Fries des Tores zierten an jeder Seit« sechs große Lorbeerkränze. Ein dichtes SA.-Spalier säumte die Gehsteige, auf denen — viele Glieder tief — die Menschenmassen sich schon Stunden vor der Ankunft der Sonderzüge drängten. Wie beim Besuch des italienischen Regierungschefs waren die Linden ein einziger Farbenrausch, bei dem diesmal die rot-weiß-grünen Farben Un garns neben den Hakenkreuzbannern leuchteten. Am Eingang der Wilhelmstraße wurd« das Braun des SA.-Spaliers von den schwarzen Uniformen der SS. abgelöst, di« hier das äußere Ehrenspalier fortsetzte. In majestätischem Fluge zog das viermoto rige Großflugzeug „Eeneralfeldmarschall von Hindenburg" eine große Schleife über den Kö nigsplatz. Die Soldaten präsentierten das Er wehr, und schlagartig leuchtete die Illumination der Pylonen und der Säulenreihen Unter den Linden in der abendlichen Dämmerung auf. Ein Sturm des Jubels brach k«o, als die beiden Staatsoberhäupter im offene« Wagen das Brandenburger Tor durchfuhren, wo die militärische Wache ins Gewehr getreten war. In langsamer Fahrt nahm die lange Wagenkolonne mit den hohen ungarischen Gästen und ihren deutschen Begleitern ihren Weg zu» Wil helmstraße, geleitet von dem tosenden Jubel der Berliner, die zum Zeichen ihre» Freude die ungarischen und die Hakenkreuzsähnchen über ihren Häuptern schwenkten. Während die ersten Wagen mit dem Reichs verweser und dem Führer sowie Frau von Hor thy und Frau Göring unter dem Jubel der Menge in die Wilhelmstraße einbogen, fuhr ein Teil der Wagen vor dem Hotel Adlon vor. jüngsten Vergangenheit haben die Ihnen entstiegen der ungarische Ministerprasi- Waffenbrüderschaft im schweren Kampfe des Mn-Wl im Hause -es Reichskanzlers Herzliche Trinksprüche zwischen den beiden Staatsoberhäuptern