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Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 04.07.1903
- Erscheinungsdatum
- 1903-07-04
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841177954-190307047
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841177954-19030704
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841177954-19030704
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger
-
Jahr
1903
-
Monat
1903-07
- Tag 1903-07-04
-
Monat
1903-07
-
Jahr
1903
- Titel
- Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 04.07.1903
- Autor
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Schlüsselbein gebrochen, seinem Mechaniker wurde ein Arm verletzt. Der Verlauf de» Automobil- Wettrennen« war höchst aufregend. Die Wagen fuhren 160 Kilometer pro Stunde. * Kopeuhage«, 2. Juli. Die Kommunal-Unter- beamten, sowie die Feuerwehrleute und Gefängnis aufseher hielten eine große Versammlung ab, in der sie eine Resolution annahmen, daß sie sich, falls ihre Forderungen auf Lohnerhöhung und Pensions- Verbesserung fortgesetzt abgewiesen würden, genötigt sehen würden, sich andere Stellungen zu suchen. Dieser drohende kommunale Streik ist besonders durch die Beteiligung der Feuerwehr von großer Bedeutung. Die finanziellen Verhältnisse der Stadt erlauben jedoch vorläufig kein oder nur ein geringes Entgegenkommen. Vermischtes. Von einem wenig erfreuliche« „Wahl erlebnis" deS Prinzen Hohenlohe-SchillingSfürst ist im Berl. Lok.-Anz. zu lesen. In der Eigenschaft eines Bezirkspräsidenten vom Oberelsatz hat Prinz Alexander seinen Wohnsitz in Kolmar. Während der Wahlzeit aber bereiste er den Kreis Hagenau- Weißenburg und unterdessen wurden ihm auS seiner Wohnung zu Kolmar Siegelringe, Broschen, Orden und andere Gegenstände im Werte von 8000 bis 10000 Mk. gestohlen. AlS Täter ist ein junger Tischlergeselle verhaftet worden, der in den prinzlichen Wohnräumen gearbeitet hatte. Ebenfalls dem Prinzen gestohlene Zigaretten waren eS, die den Dieb verrieten; er hatte sie unvorsichtigerweise bei der Arbeit im Bezirkspräsidium geraucht, bis den Bedienten der feine Duft aufgefallen war. Bei einer Haussuchung in der Wohnung des Tischlers fand man die gestohlenen Sachen, bis auf eine brillantenbesetzte Busennadel vor. -j- Der berauschte Geschworene. Der ge wiß höchst seltene Fall, daß ein Geschworener in völlig berauschtem Zustande im Gericht«saal erschein', hat sich, wie bereit« kürzlich erwähnt, unlängst in Neisse ereignet. Die „Neiss. Ztg." berichtet hierüber aus führlich : „Da« war eine in mancher Hinsicht merk würdige Sitzung, die letzte der zweiten diesjährigen Schwurgerichtsperiode. Bei Beginn war es im ganzen Saale bekannt, daß einer der Herren Ge schworenen berauscht sei. Jedermann konnte sich durch einen Blick davon überzeugen, wie der betreffende Herr vergeben« krampfhaft bemüht war, seine Auf merksamkeit den Vorgängen im Saale zuzuwenden Nachdem der Vorsitzende die Geschworenen begrüßt hatte, entwickelte sich folgende Szene: Vors: Herr X., wollen Sie bitte hervortreten!" Der Geschworene tritt mit sichtlich zusammengeraffter Haltung hervor und sagt laut: „Gutsbesitzer X. au» Z. Nr. 24!" (Nummer der Geschworenen-Liste.) Vors.: „Herr X., Sie sind seit zwei Tagen im „Sturme", wie ich höre?" Geschw. (entrüstet): „Ich?" Vors.: „Sie werden sich eine Ordnungsstrafe zuziehen!" Geschw. .X.I „Abgelehnt!" Vors.: „Na, na, vielleicht wird etwa« zugesetzt! Nehmen Sie einstweilen Platz!" Ttaat«anwalt: „Unter Bezug auf § 56 des Gerichts verfassungsgesetze«, wonach Schöffen, und nach § 96 auch Geschworene, welche ohne Entschuldigung fehlen oder ihren Obliegenheiten sich in anderer Weise ent ziehen, mit Geldstrafe von 5 bi« 1000 Mk. belegt werden können, beantrage ich, den Herrn Geschwo renen wegen seines unqualtfizierbaren Verhaltens zu 500 Mk. Geldstrafe zu verurteilen!" Herr X. war während de« Antrag« wieder in Träumerei ver- funken. „Haben Sie gehört, Herr X.?" rief der Vor sitzende. Der Geschworene, dem nur der Klang seine« Namen« ins Ohr gedrungen sein mochte, sprang aus, trat vor und sagte wieder: „Gutsbesitzer X. au« Z." Vors.: „Sie sollen 500 Mk. Strafe zahlen!" Geschw.: „Ich, 500 Mk.? Wo soll ich die hernehmen?" Vors.: „Wie haben Sie sich aber so antrinken können?" Geschw.: „Ja, dar weih ich selber nicht! Ich mache" — dabei wendet er sich um und blickt auf die Geschworenen — „Herrn Geschworenen B. dafür verantwortlich!" Herr B. trat darauf vor und bemerkte, er hätte Herrn X. gestern erst, wo er vor Beginn der Sitzung bemerkt habe, daß X. schwer angetrunken sei, näher kennen gelernt und hätte ihm auch gesagt, er möge sich möglichst gut halten, hoffentlich habe er Glück und werde abgelehnt; weiter habe er keine Beziehung mit ihm gehabt. Der Gerichtshof zog sich hieraus zur Beratung zurück. Währenddessen näherte sich einer der Herren Recht«anwälte, welcher als Vertei diger anwesend war, den Berichterstattern der Presse und ersuchte diese, den eben gehörten Vorgang in voller Ausführlichkeit ohne Rücksichtnahme zu ver öffentlichen; auch feiten» der Herren Geschworenen wurde derselbe Wunsch au»gesprochen. Nun bemerkte Herr X.: „Herr Professor ... alle Achtung vor Ihnen!", wa« den Herrn Recht-anwalt zu der Aeußerung veranlaßte, daß er da« Gleiche von Herrn X. heule nicht sagen könne. Der Gerichts hof verkündete hieraus, daß Herr X., weil er sich in einen Zustand versetzt habe, der ihn zur Erfüllung seiner Pflichten unfähig mache, von der Sitzung dispensiert und zu einer Ordnungstrase von 100 Mk. verurteilt fei. Geschw.: „Ich bitte um mildernde Umstände! 100 Mk. zahle ich nicht!" Herr X. brummte darauf noch Verschiedene« vor sich hin, wurde zur Ruhe ermahnt und verließ schließlich in- folge gütlichen Zuredens seilen« der neben ihm sitzenden Herren und der Gerichtrdiener endlich den Saal. P Die teuersten Cigarren der Welt sind 1500 Stück Habanna-Cigarren, die jüngst da» Zoll, hau» Neuyork« passierten. Sie kosten 18 Mark da« Stück. Der für die kostbaren Glimmstengcl verwendete Tabak ist im Vuelta-Abajo-Distrtkte in Kuba gewachsen und stammt von seit Jahren mit großer Sorgfalt gezogenen Pflanzen. Selbstverständ lich werden für diese Cigarren nur vollständig fehler- freie Blätter der besten Qualität verwendet und die Cigarren werden von erfahrenen Arbeitern hcrgestellt, die nicht wehr al« acht Stück am Tage fertigstellen. Jede Cigarre ist in japanische« Papier gehüllt und befindet sich in einem luftdichten Kästchen au« parfü miertem Holze. Die Blüte des Bagno. Roman von Goron und Emile Gautier. 2. Fortsetzung. (Nachdruck verboten). Die arme Frau hatte sich nicht getäuscht — eS war in der Tat ihr Gatte, der im Wartesaal mit entstelltem, blutendem Gesicht auf einer Trag bahre lag. Die bei dem Leichnam gefundenen Papiere hatten sofort seine Identität fest stellen lassen : Charles LouiS LavardenS, ehemaliger Unteroffizier im 3. Marine-Jnfanterie-Regiment, gegenwärtig Ge schäftsreisender. Die Untersuchung stellte einen Un- fall fest; ein Diebstahl war nicht begangen worden; der Verblichene hatte sein Portemonnaie, sein Porte feuille, seine Uhr und die goldene Kette bei sich. DaS Portemonnaie enthielt 10 und einige Franks in Silber, daS Portefeuille drei HundertfrankS- Scheine ... ein Dieb hätte nicht versäumt, das zu nehmen. Auch trug der Leichnam keinerlei Verletzung, die von irgend einer Waffe herzurühren schien; die einzige Verletzung am Kopfe stammte aller Wahr scheinlichkeit nach von dem Sturze auS dem Waggon auf daS Gleis, ssie hatte den Tod herbeigeführt. Da der Körper nicht auf den Schienen liegen ge- blieben, war er ,von den folgenden Zügen weder geschleift noch zermalmt worden. Endlich hatten die Gerichtsbeamten den Rapport deS Zugführers von Nr. 53 erhalten. Darin wurde erwähnt, daß man auf der Seite des zweiten Schienenstrangs bei der Ankunft in Havre eine Coupetür offenstehend vorgefunden habe; in dem betreffenden Abteil hätten zwei Reisedecken, ein Staubmantel und verschiedene kleine Gegenstände gelegen, die von dem Aufent halt eines Reisenden zeugten. Der Reisende war verschwunden, ohne seine Bagage und Decken zu verlangen. Der Zugführer hatte diesen Umstand schon berichtet, noch ehe man von der Entdeckung deS Leichnams bei Beuzeville-Bröautö erfahren. Der Unfall ließ sich leicht in seinen Details aus denken. Aus irgend einem Grunde, vielleicht durch ein Signal des Zugführers irregeführt und in dem Glauben, am Ziel seiner Reise angekommen zu sein, hatte der Reisende aussteigen wollen, hatte die Tür »ach der GleiSseite geöffnet, sich vorgeneigt, bei einem Stoße das Gleichgewicht verloren und war mit dem Kopfe nach unten gestürzt. Dies war die feste Ueberzeugung des Arztes, der die Gerichtsbeamten auf ihrer AmtSreise be gleitete. Dies war natürlich auch die Ueberzeugung deS Bahnhofsvorstehers, der nur daran dachte, die Verantwortlichkeit seiner Eisenbahngesellschaftzu retten. „Und ich, ich sage Ihnen, daß er ermordet wurde," rief Frau LavardenS, indem sie ihnen grgenübertrat. Der Doktor, ein magerer, graubärtiger Greis, öffnete bestürzt die Augen hinter dec goldenen Brille. Nicht weniger überrascht, betrachtete der Staatsan walt die mit so viel Kühnheit Redende. Er war betroffen von ihrem Gesichtsausdr".ck. Frau La vardenS war von mittlerem Wuchs, aber wohlpro portioniert, sie hatte den dunklen Teint der Frauen südlicher Länder und das graziöse Gesichtsoval, daS den Spanierinnen und Pyrenäinnen zugleich etwas Kindliches und doch Trotziges gibt. Ihr vom Schmerze verzogener Mund war klein und rot wie ein Granatapfel, ihre Augen glänzten unter ihren Tränen wie zwei schwarze Diamanten. „Ich sage Ihnen, ich, daß er ermordet wurde," wiederholte sie heftig, „und ich kenne seinen Mörder!" 2. Kapitel. Der Staatsanwalt näherte sich der unglücklichen Frau, aus deren Antlitz sich tiefer Schmerz aus prägte, und sagte mit einec Stimme voll Mitleid: „Ein klein wenig ruhig, Madame; die Justiz geht vorsichtig vor . . . indessen dürfen Sie nicht verzweifeln ... Sie sind eine Freundin oder Ver wandte des Verblichenen?" „Seine Frau, Herr . . ." Der Staatsanwalt verneigte sich vor ihr und fuhr fort: „WaS auch immer unsere Ueberzeugung sein könnte, unsere Pflicht ist, Sie zu hören." Oliva Ossana, LavardenS Witwe, schien nicht zu verstehen, was der Staatsanwalt ihr sagte, eine jener heftigen Krisen, die selbst der energischste Wille nicht niederkämpfen kann, überkam sie, und sie stürzte neben dem Leichnam ihres Gatten auf die Kniee nieder und rief mit von Tränen erstickter Stimme: „O mein armer Charles! Du, so gut, so ver trauensvoll ! Der Elende ... er hat Dich getötet, und es ist nun vorbei, vorbei . . ." In tiefer Bewegung bemühte sich der StaatS- anwalr um d>e junge Frau. „Madame," flüsterte er, „hier können Sie nicht bleiben . . . Kommen Sie, bitte!" Und als Oliva ihn verstörten Blickes ansah und sich heftig an des Gatten Körper anklammerte, fügte er hinzu: „Sie haben von Mord gesprochen, kommen Sie, Ma dame! Wir sind bereit sie anzuhören." Er wandte sich dem Untersuchungsrichter und dem Arzte zu. „Wir dürfen kein Mittel zurückweisen, um uns zu informieren und der Wahrheit nahe zu kommen, nicht wahr, meine Herren?" Der Doktor zuckte die Achseln und knurrte skeptisch : „Die Wahrheit . . ein Unfall, weiß Gott, ein Selbstmord vielleicht . . Frau LavardenS hörte die Worte. Zitternd erhob sie sich vor dem Arzte. „O nein, nein! DaS ist falsch! Dafür liebte er mich zu sehr, daS heißt sein Andenken beschim pfen . . ." Sie drückte ihr Taschentuch gegen die Augen, ein Seufzer entfuhr ihren Lippen, und in dem sie ihren Nerven und ihrer Schwäche gebot, rief sie: „Ich folge Ihnen, meine Herren ... ich muß gleich Ihnen eine Pflicht erfüllen ... Ich will, daß mein vielgeliebter Charles gerächt werde." In das Bureau, das der gefällige Bahnhofs vorsteher zur Verfügung stellte, eingetreten — von den Beamten, dem Arzt und dem GerichtSschreiber gefolgt — bat der Staatsanwalt die junge Frau, sich zu setzen. „Wir wollen Sie anhören, Madame. Rechtfertigen Sie, bitte, die VerdachtSgründe, die Sie vorhin ausgesprochen haben." (Fortsetzung folgt.) Kirchen-Nachrichten. Kt Triaitatis-Uarochie. Vom 26. Juni bis 3. Juli 1»03. Getauft: Martha, T. des Wbrs. Oskar Eduard Ferd. Werner. 1 unehel. S., 1 unehel. L. Begraben: Frau Sara Lydia Eidam geb. Kumbcrgcr, Nadelmachersehcsr., 34 I. 1 M. 4 T. Weber Karl Friedrich Wünsch, Wwr., »9 I 8 M. 8 T. Paul Richard, S. des Wbrs. Emil Rich. Wagner, 5 M. 4 Tg. Elsa Hildegard, T. des Schlossers Emil Rickard Müller, 2 M. 18 T. I unehel. unget. S., 1 T. Am 4. Sonntag nach Trinitatis, den 5. Juni, Vorm. 9 Uhr Predigtgottesdicnst. Apostelgesch. 4, 23—31. Herr k. Schmidt. Nachmittag halb 2 Uhr kirchliche Unterredung mit den Jünglingen. Abends halb 8 Uhr Jungfrauenverein im Gemeinde haus. Abends halb 8 Uhr Jünglingsverein im Gemeinde haus. Wochenamt: Herr Pastor Schmidt. Aarochie Kl. tz-rkstspyort. Vom 27. Juni bis 3. Juli. Getraut: Der Geschirrsührer Gustav Max Selbmann und Ida Amalie Mädler. Der Baumeister Franz Louis Oswald Pohle und Emma Marie Eidam. Getauft: Martha Ella, T. d. Strumpfwirkers Karl Ernst Engel. Louis Otto Erich, S. d. Kaufmanns Louis Otto Meher. Max Alfred, S. d. Appreteurs Friedrich Hermann Röller. Karl Moritz, S. d. Flcischermeisters Ernst Otto Krcißig. Begraben: Der pens. Bauausseher Karl Friedrich Löbel, 81 I. 8 Mon. 13 Tge. Richard Walter, S. d. Maurers Franz Körner, 9 Mon. 24 Tge. Hildegard Paula, T. d. Appreteurs Ernst Paul Morgen stern, 1 Mon. Am 4. 1,tag nach Trinitatis, Mitfcier Mariä Heim ¬ suchung, früh 7 Uhr Beichte und Kommunion. Vorm. 9 Uhr Hauplgoltesdienst. Predigt über Apg. 4, 23—31. Herr ?. Günther. Nachm. halb 2 Uhr Kindergottesdienst. Die kirchliche Unterredung mit den konf. Jungsrauen findet erst am 12. Juli statt. Ev.-luth. Jungfrauenverein: nachm. 3 Uhr gemeinsamer Ausgang mit den Glauchauer Jungfrauen. Ev.-luth. Jünglingsvcrcin: abends 8 Uhr im Vereinslokal. Donnerstag, den 9. Juli, abends halb 9 Uhr Missions stunde im Waisenhaussaale. Wochcnamt: Herr k. Günther. Ao« Gverluugwitz Gelaust: Karl Otto, S. d. Strickers Franz Oskar Lip pold. Paula Emma, T. d. Stpfw. Alban Gustav Benne witz. Hans Malter, S. d Elekt.-Arbtrs. Paul Emil Preiß. Max Kurt, S. d. Haudarbtrs. Max Emil Goldammer. Paul Rudolf, S. d. Färbereiarb. Paul Alfred Naumann. Anna Melanie, T. d. Elekt.-Arb. Gustav Adolf Hildebrand. Kurt Richard, S. d. Schlossers Emil Richard Graube. Klara He lene, T. d. Stpfw. Hugo Theodor Goldammer und eine un- chcl. Tochter. Getraut: Kaufmann Friedrich Gotthilf Bohne in Hohen stein-Ernstthal mit Emilie Minna Gertrud verw. Baumgärtel geb. Neubert hier. Steinsetzer Bruno Paul Harlaß mit Anna Sophie Böhm, beide hier. Begraben: Privatier Friedrich Louis Uhlig, Ehemann, 76 I. 6 M. 11 Tge. Max Gustav, S. d. Nadelmachers Gustav Schenker, 5 M. 28 Tge. Emma Charlotte, T. d. Bergarb. Albin Viktor Hösel, 5 M. 3 Tge. Elsa Klara, T. d. Stpfw. Bruno Bernhard Korb, 2 M. 7 Tge. Max Georg, S. d. Tischlers Max Richard Molch, 4 M. 2 Tge. Fritz, S. d. Stpsw. Max Emil Neubert, 18 Tge. Ungetanster Sohn des Schlossc-s Ernst Robert Petzold, 9 Tge. Totgcbor. Sohn d. Stpsw. Albin Emil Stuhldrchcr. Am 4. Sonntag p. Trin., 5. Juli, vormittag '/,S Uhr Predigtgottesdicnst. Herr k. Werner. Nachmittag halb 2 Uhr KiudergottcSdienst. Abends 8 Uhr evang. Arbeiterverein. Wochcnamt: Herr ?. Zeißig. Ao« Hersdorf. Vom 25. Juni bis 1. Juli 1903. Getauft: Franz Bernhard und Johanna Klara,Zwillings- kindcr des Gartenbesitzers Franz Bernhard Heymer. Elsa Lina, T. d. B. Richard Paul Fritzsche. Erich Hans Willy, S. d. B. Otto Louis Geiß. Ida Hildegard, T. d. Steigers Franz Robert Grätz. Begraben: Selma, T. d. B. Paul Pechmann, 2 M. 30 T. Paul Erich, S. d. B. Paul Theodor Köhler, 3 M. 2l T. Richard Albin, S. d. B. Richard Schulze, 1 M. 13 T. Thusnelda Burkert. Am 4. Sonntag nach Trinitatis, den 5. Juli, früh 9 Uhr Gottesdienst. Herr Pastor Böttger. Nachmittags halb 2 Uhr Katechismns-ttnterrednng mit den Jünglingen. Abends halb 8 Uhr Jnngfrauenverein. Dienstag, den 7. Juli, abends 8 Uhr Bibclstunde. Donnerstag, den 9.Juli,srüh 9Uhr Wochcnkommunion. Die Woche für Trusen und Trauungen hat Herr Pastor Böttger, sür HauSkommunioncn und Begräbnisse Herr Hilfsg. Raust. Der Fraucnvcrcin findet Montag, den 13. Juli, in Teu tonia statt. Ao« Arsprvng. Getauft: Ella Elsa, Tochter des Bergarbeiters Hugo Paul Weiß in Scifersdorf. 4. Sonntag post Trinitatis, am 5. Juli, srüh 8 Uhr Predigtgottesdienst. Nächsten Sonntag soll eine Kollekte sür dcn Kirchbau iu Bretnig bei Pulsnitz in der Oberlausitz eingesammelt werden. Neueste Nachrichten und Depeschen vom 3. Juli. Berlin. Graf Bülow hat sich von hier nach Norderney begeben. Frankfurt a, M. Die „Franks. Ztg." meldet ans Sofia: Auf eine Anfrage der bulgarischen Regierung stellt der Großvezier dem diplomatischen Agenten Geschow gegenüber in Abrede, daß die Türkei an der Grenze von Küstendeel Infanterie und Artillerie aufmarschieren lasse, ebenso daß die Befehlshaber der Forts den Befehl erhalten hätten, für Proviant für je 50 000 Mann zu sorgen. Wien. In hiesigen unterrichteten Kreisen gilt es als zweifellos, daß die politische Krisis in Oesterreich mit dem Rücktritt des Kabinets Körber enden wird. In der gestrigen Audienz gab Kaiser Franz Josef zu, daß sich die schwierige Lage des Parlaments durch die Vorgänge in Ungarn noch komplizierter gestaltet habe. Er werde eine defini tive Entscheidung erst am Sonnabend treffen. Die Ursache des Gerüchtes war, daß Baron Beck einen mehrwöchentlichen Urlaub antritt. — Wie ver lautet, hat Körber gestern verlangt, daß Zuge ständnisse auf Posten der Armee den ungarischen Radikalen nicht mehr ohne Wissen der österrei chischen Regierung erfolgen sollen, da sonst daS öster reichische Kabinet im Parlament keine Mehrheit mehr habe. Wien. In gut unterrichteten parlamentarischen Kreisen verlauft, der Kaiser habe noch keine de finitive Entscheidung getroffen,' weil Körber noch einen Versuch machen will, sich mit den Tschechen zu verständigen. Großwardei«. In Magiar Czekar kam es zwischen rumänischen und bulgarischen Bauern zu heftigem Streit, sodaß die Genda.merie mit dem Bajonett einschreiten mußte. Mehrere Personen wurden durch Bajonettstiche schwer verletzt. Rom. Wegen der großen Mißstimmung, welche die französische Zollpolitik in ganz Italien hervor gerufen hat, wird die geplante Massenfahrt nach Paris unterbleiben. Es ist fraglich, ob Zanardelli den König auf seiner Pariser Reise begleiten wird. Rom. Die gesamte Presse Italiens protestiert lebhaft gegen den trotz der Julihitze unternommenen Uebungsmarsch des 6. Infanterie-Regiments, weil bereits 42 Mann am Sonnenstich erkrankt sind. Loudon. Die parlamentarische Session wird am 4. August geschlossen werden. Man hofft, bis dahin die Gesetz-Entwürfe kür Irland und den Unterricht beendet zu haben. Loudon. Wie die Morgenblätter berichten, hat Lord Roberts den Generalbefehl an die eng lische Armee erlassen, worin er zur Rückgabe der Familienbesitztitel, die den Buren während des Krieges entwendet worden sind, ernstlich auffordert. t London, 3. Juli. Die Buren halten heute, wie der „Standard" aus Heidelberg (Tran«vaal) meldet, eine große Versammlung ab, um die Fragen der Verfassung der gesetzgebenden Rate« und der Einführung farbiger Arbeiter zu erörtern. Die Teilnehmer an der Versammlung tragen Trauerflore um die Hüte. London. Die Prinzessin Karl von Dänemark ist in Sandringham von einer Prinzessin entbunden worden. Mutter und Kind befinden sich den Um ständen nach wohl. Belgrad. König Peter ernannte gestern die neuen Mitglieder des Staatsrates. Zum Präsi denten wurde Gruitsch bestimmt, zum Vizepräsi denten der frühere Präsident des Kassations hofes, Radowitsch, und Gsimitsch ist dem Vernehmen nach zum Gesandten am Wiener Hofe ausersehen. Athen. Generalmajor Sir Egerton, der neue Oberbefehlshaber der englischen Expedition in Somali- land, traf gestern hier ein. Tanger. Man erwartet die Freilassung deS TimeS-Korrespondenten heute oder morgen. New-Uork. Gestern nachmittag herrschten 39 Grad Hitze im Schatten. Mehrere Personen fielen dem Hitzschlag zum Opfer. Valparaiso. Der neue deutsche Gesandte bei der chilenischen Regierung, v. Reichenau, ist vom Präsidenten formell empfangen worden; bei dem Empfang wurden herzliche Erklärungen ausgetauscht. Sieben deutsche Studenten vermißt. Wie wir gestern berichteten, werden sieben deutsche Studenten der Rechtswissenschaft an der Genfer Universität, die am Sonnabend zu einem Ausflug nach dem Monteblanc aufbrachen, seitdem vermißt. Laut einem Telegramm aus Genf ist leider eine Katastrophe zu befürchten. Die Stu denten waren zum Teil leicht gekleidet und schlecht beschuht; sie wollten absolut keine Führer nehmen, indem sie behaupteten, der Weg sei ihnen gut be kannt. Die einzige Hoffnung, die noch bleibt, ist die, daß die Truppe gegen Courmayeur abge stiegen ist. Unterdessen wird von Genf und Cha- mounix aus alles aufgeboten, was auf die Spuren der Vermißten führen könnte. Der Bürgermeister von Chamounix, Simond, gibt bekannt, er habe gestern früh 2 Uhr drei Führer in Begleitung eines von Genf gekommenen Freundes der Ver mißten abgehen lassen sowie fünf weitere Führer in der Richtung des Pavillons Bellevue abgesandt. Ferner habe er nach St. Gervais telegraphiert, damit von dort Führer nach der Täte Rousse ent sandt würden. Eine Expedition des Pioletklubs in Genf ging gestern morgens um */,3 Uhr, mit Seilen und Proviant ausgerüstet und von drei Freunden der Vermißten begleitet, ab. Die Expe dition zählt 22 Mann, wovon die eine Hälfte über Chamounix, die andere über Gervais geht. Wie aus Genf gemeldet wird, gab der achte an der Partie beteiligte Student Profze, der wegen Unwohlseins am Dienstag nach Genf zurückkehrte, folgenden Bericht: Er verließ die Gefährten in der Hütte am Töte Rousse vor dem Aufstieg zur letzten Spitze am Montag mittag. Seiner Berechnung nach mußte die Gesellschaft Saint Gervais oder Chamounix am Dienstag mittag erreicht haben. Ein schweres Gewitter am Dienstag mag die Kolonne zum Aufenthalt in der Hütte gezwungen haben; jedenfalls hätte sie spätestens am Mittwoch zurückkehren müssen. Die Namen der vermißten Studenten, die sämtlich die Rechte studieren, sind: Kurt Stiller-Görlitz, Erich von der Leyden-Meer (Kreis Neuß), Leonhard Kaufmann-Hedwigshorst, Emil Hammacher-Köln,. Hans Schmidt, wohnhaft in Genf, Wilhelm Othmer, ebenfalls in Genf wohnhaft. Bern, 2. Juli. Von Chamounix aus sah man heute nachmittag, wie vier von den sieben vermißten deutschen Studenten in der Nähe der Schutzhütte an der Aiguille du Gouter, 3810 Meter hoch, Notsignale abgaben. Die Studenten werden dort zurückgehalten, entweder weil sie die steilen Eisabhänge nicht herabsteigen können oder infolge von Krankheit oder des Todes von Kame raden. Die zur Hilfeleistung abgesandten Führer treffen dort erst am Freitag ein.
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