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2. Bettage Sonnabend / Sonntag, den 13. und 14. August 1938 Ne. 188 tag >mru teil August ; beim vor- 5K. meldet schieren, zu notwendig rstmalig nner der Alpenland, Ion den 42 -tandarten, jmen wird, eren Lster- ;en Zelten! Langwasser I o. 13. Sep-1 itage blei-I Luitpold-1 dem NS.-I annschaftg-1 SA. drei I inzelkämp-1 t. Auster-1 den Stas-1 Gewichts-1 ball. August „Madrid" ugendfüh- ein. Die )ung der > Deutsch- Teilnahme wird. Der der HI. mmburgi- spanischen ätzten an >en«n sich t mehrere laden ge- dung da- konate in lnn aber, er Roten i fliehen linung in I ;n gleich- I in Ham- I HZ. ins chen Lei- I hen wol- H on Ober- ! :r bereits 8 riugetrof- Z August Zochland- ; Reichs- deutsch- n Besuch «chte auf Haltung -Führer, sie den wlkstam- rkten die herzlichst aft und er nach che ugust , die in nsuchten, an. In n schlug zerieten. mungen werden, örner -tragen. ) zwei e n. In ! in eine e. Drei- vor den sibungs- -ifitziges Cayth- : Leben eug im l. Die getötet. Nee AK« ais einer Weltmode den Weg. »K15 ^4 2«lc1munL: KeU l'odiA-^eleoE ltlagelrelben 6er Tlebe. ebnete damit verstorbene. Jean Harlow Trägerin des folg von Hilde Hildebrand beruhte nicht zuletzt auf Sprechgesang, ebenso wie als und Die Goebbels Zeitdoku sind, ein es keine Bekanntlich hat Reichsminister Dr. eine Kommission zur Bewahrung von menten, als da Zeitungen und Filme gesetzt. Bis zu diesem Zeitpunkt gab in früheren Filmen ihrem eigenartigen die Wirkung Pola Strandanzüge mit den weiten Hosen, die seit ein paar Jahren unser Strandbild bunt beleben, hier ihren Ursprung. Und die Hellen oder wei» tzen Leinenanzüge, die seit wenigen Jahren die Herren wieder im Sommer tragen, sind auch erst durch den Film gezeigt worden. Alles in allem kann gesagt werden, daß der Film uns viel Gutes zeigt, das wir gern und leicht übernehmen können. Allerdings müssen wir uns immer davor hüten, Übertreibungen, die wohl einmal im Film vorkommen können und dort auch ihre berechtigte Wirkung haben, im täglichen Leben verwirklichen zu wollen. Denn nichts ist gefährlicher, als geschmacklos jede Erscheinung des Filmes nachzuahmen, ohne die eigenen Grenzen des Möglichen und Schicklichen dabei zu erkennen. mut, aber auch mit Pufsärmeln, Rüschen und weiten Röcken so anschaulich und geschmackvoll im Film dargeboten, datz die Kleidung unserer Frauen sich sofort darauf einstellte. Wenig bekannt ist auch, datz das vorn hoch geschlagene Hütchen, das eine Zeitlang sehr be liebt war, zuerst in dem Film „Heinrich VIll." von Anna Boleyn getragen wurde und datz Greta Garbo durch den Film „Königin Chri stine" dem „Christine-Kragen" zu einem Welt erfolg verhalf, wie er nicht einmal zu Lebzeiten der Königin ähnlich grotz gewesen sein kann. Wenn sich auch die Herrenanziige für Frauen nicht durchsetzten, wie sie eine Zeitlang von Marlene Dietrich in Hollywood getragen wur den, so findet doch auch diese Mode ihren Nieder schlag im täglichen Leben, und zwar haben die und nachhaltigsten Einfluh offenbart. Nach der Überlieferung trug im Film erste Frau Asta Nielsen einen „Bubikopf" derartige Zentralstelle, und unsere Kenntnisse bezüglich der einzelnen praktischen Erhaltungs verfahren gehen nur auf die vielen privaten und amtlichen Einzelsammlungen und Forschun gen zurück. Wir wissen beispielsweise, datz nicht nur das Reichsfilmarchiv in Berlin-Dahlem nahezu drei Millionen Filmmeter gesammelt hat, sondern dah auch jede grohe Filmfirma ihre Filme — die Ufa 16 Millionen Meter! — in ihrem Filmarchiv aufbewahrt. Wie erhalten nun die Filmarchive das kost bare Material, das zum Teil ja nie ersetzbar ist, weil es weltgeschichtlich einmalige Zeitdoku« mente enthält? Filme aus den Uranfängen des Filmschaffens sind noch heute spielbar. Die Jahre des Lagerns haben glücklicherweise die Filmschicht nicht zerstören können. Aber auf eine solche, nur zufällige Erhaltung des Mate rials kann man sich nicht verlassen. Die neuen wissenschaftlich erprobten Wege können die Film streifen bestimmt 50 bis 70 Jahre erhalten. Die 1.ul«e UUklck unrl Vilitok Ue Ko«» in 0rm von Herbert Seipin inirenierten kleteor-kilm Uer ^odl» «Ick Uebe Vick». Negris und der schwedischen Schauspielerin Zara Leander zum grasten Teil auch von ihren tiefen und doch modulationsfähigen weichen Altgesän gen ausgeht. Ein Vamp, ein Typ, den uns Amerika jahre lang vorsetzte, zeigte zum erstenmal in einem Film künstlich verlängerte, getuschte Wimpern und wegrasierte Augenbrauen, die in einem ge schwungenen Bogen nachgezogen waren. Seit jenem Tag galt es als „modern", ausrasierte Augenbrauen und gefärbte, ja sogar mit „Flie genbeinen" verlängerte Wimpern zu tragen. Doch wie wenige Frauen hat diese Modelaune wirklich gekleidet? Aber gegen die Mode ist nichts auszurichten. Und damit sind wir mitten in dem Gebiet, auf dem der Film seinen größten > ratur stehen und gegen jede Temperaturfchwan« - kung gesichert sind. Als sehr günstig hat sich - eine Temperatur von 10 bis 14 Grad erwiesen. ! Die Räume werden regelmästig, alle zwei oder alle vier Tage, durchlüftet, wobei allerdings auf die ständige Erhaltung der üblichen Raumtem peratur geachtet werden muh. Die Filme selbst werden in Vulkanfiberschach teln aufgehoben. Da diese Schachteln jederzeit Luft an das Material heranlassen, wird ein frühzeitiges Brechen, die Hauptgefahr beim Film, verhindert. Selbstverständlich werden die Filme nur mit Wollhandschuhen und Filz- tüchern angefastt, da schon durch eine Berührung mit der menschlichen Haut die empfindliche Schicht leidet. Außerdem werden die Filme im Archiv mit Kampfer behandelt, damit sie die notwendige Geschmeidigkeit zur Vorführung be halten und eine jahrzehntelange Lagerung ohne Schaden überstehen können. Die Erfahrungen der letzten Jahre haben bereits gezeigt, daß da, beste und billigste Filmerhaltungsmittel Kamp fer ist; jede Filmschachtel erhält eine 10 Zen timeter lange Kampserstange. Dabei betragen die Aufbewahrungskosten für 100 Filme im Jahre nur knapp 50 Mark. Da aber auch jedes Licht — nicht nur Tages-, sondern auch elektrisches Licht — sehr schädlich für die aufzubewahrenden Filmstreifen ist, muß man sich in den Archiv räumen mit rotem oder zumindest mit sehr schwachem gelben Licht helfen. Zwei Krebsschäden kennt der Archivar des Films: das „Mürbewerden" und das „Brechen" Bei einer Filmrolle, die lange leben soll, muß der Anfang immer innen liegen, und die Schichtseite muß nach außen gekehrt sein. Ge klebte Filmstreifen dürfen natürlich keinerlei schädliche Klebesäuren enthalten, da durch Fraß der ganze Film verdorben werden kann. Aber trotz dieser Erhaltungsmethoden werden unsere bisher aufgenommenen Filmstreifen kaum län ger als 70 Jahre leben können. Aus diesem Grunde hat das Reichsfilmarchiv schon heute beschlossen, von allen Filmen, die ihren 50. Ge burtstag feiern, eine Kopie anzufertigen, damit das Material dauernd erhalten bleibt. Diese Kopierung kann dann alle 50 Jahre wiederholt werden. Das ist zwar nicht der billigste, aber heute noch der sicherste Weg zur Erhaltung eines wertvollen Zeitdokuments. Und was geschieht mit den Zeitungen? Sie verlangen bestimmte Lagerung, gleichmäßige trockene Lufttemperatur und Schutz vor jedem Sonnenlicht, während elektrisches Licht — im Gegensatz zum Film — keine schädliche Wirkung ausübt. Welcher Sorgfalt die Erhaltung von Zeitungen unterliegt, zeigt die Feststellung eines Wissenschaftlers: „Eine Zeitung zu magazinie ren, die im Lesesaal ausgelegen hat oder nur eine knappe Stunde auf der Fensterbank oder sogar einige Minuten in der Sonne lag, ist zwecklos." Gerade die Erhaltung von wertvollen Zeitungen ist heute noch außerordentlich schwie rig und im Gegensatz zum Film sehr teuer. Der Film erlaubt immer wieder die Herstellung von Kopien, eine Zeitungssammlung neu zu drucken, ist finanziell unmöglich. In Amerika gehen heute wissenschaftliche Institute und große Zeitungsarchive, ähnlich wie in England das Britische Museum» dazu über, wertvolle Zeitungsstücke — ja sogar ganze Zei tungsjahrgänge — mittels eines Photokopier verfahrens Seite für Seite photographieren zu lassen. Dieses Verfahren hat zwei Vorzüge: erstens erfordert die Lagerung von Filmstreifen Selten denkt wohl heute noch jemand dar über nach, wie viele Dinge des täglichen Lebens durch den Film beeinflußt, ja vielfach durch den Film überhaupt erst geschaffen worden sind. Es waren allerdings nicht nur wünschenswerte Dinge, die vom Film übernommen wurden. Doch vieles, was einst die Phantasie eines Film schaffenden für einen Film ersann, hat sich auch im täglichen Leben durchgesetzt und als prak tisch bewährt. Es war die Zeit der größten Wohnungsnot, kurz nach der Inflation, als ein begabter Film architekt zum erstenmal eine praktische Schlaf gelegenheit, die auch noch am Tage benutzbar ist und dabei schön ausfieht, im Film zeigte: eine Couch. Wie praktisch dieses „Phantasie"-Ergeb- nis aber war, hat die Wirklichkeit bald gezeigt, denn überall, in Klein- und Großwohnungen setzte sich das neue Möbelstück mit großem Erfolg durch. Der Filmarchitekt Schrödter überraschte uns 1925 in einem Film mit „Stahlmöbeln". Sie sollten den Ausdruck einer nüchternen und fachlichen Zeit sein. Wenn auch die Stahlmöbel zumeist eine schöne Linie zeigten und durch sie für die Innenausstattung eine neue Zeit sich anbahnte, so waren sie doch nicht so bequem, als daß sie sich auf die Dauer in einem gemüt lichen Heim halten konnten. Wohl gab es über moderne Villen, die restlos mit Stahlmöbeln ausgestattet wurden, wohl zeigten die eleganten Empfangsräume großer Konzerne nur noch Stahlmöbel, aber gerade in den Millionen Woh nungen der „gewöhnlichen Sterblichen", die die Vorzüge einer gemütlichen Wohnungseinrichtung stets über moderne Sachlichkeit stellten, setzten sich die Stahlmöbel nicht durch. In modernen Büros allerdings, finden wir fie heute noch ebenso wie aus hygienischen Gründen in Kran kenhäusern und Kliniken. Ob sich die allerletzte Msdoschöpfung des Films, nämlich Tisch? und Teewagen aus Glas, nun mehr durchsetzen wird, muß erst die Zukunft zeigen. Teilweise sind es Eebrauchsgegenstände, teil weise sind es aber auch Luxusartikel, die der Film propagiert. So brachte der Tonfilm die ersten elektrischen Luxusgrammophone — heute ist für billiges Geld ein elektrischer Tonabnehmer an jedem Volksempfänger anzuschließen. Der Film zeigte auch zuerst den Vorzug des kleinen handlichen Koffergrammophones, das wir heute weder auf der Reise noch beim Wochenende oder bei einer Sportfahrt vermissen wollen. Andere Filme wiederum zeigten die geselligen Möglich keiten einer kleinen Hausbar, einst war sie un erschwinglich teuer, während sie heute schon rer- hültnismäßig preiswert in jedem Möbelgeschäft zu finden ist. Zu den täglichen Gebrauchsgegen ständen, die zuerst im Film gezeigt wurden, ge hört der elektrische Rasierapparat. Das Luxusweibchen des amerikanischen Films beschäftigte sich in dem Müßiggang sei nes Filmdaseins vor einigen Jahren gern mit den zierlichen Pekinesenhündchen, während gegenwärtig die sogenannten „Lämmchen"hunde lbenannt nach ihrem Aussehen, das einem Lamm ähnelt) als neue Filmlieblinge in Mode kommen. Der Erfolg war, daß — vor allem im Ausland — es jahrelang als besonders schick für die elegante Dame galt, sich ein oder auch zwei Pekinesenhündchen zu halten; heute hat sie der Lämmerhund bereits verdrängt. In Deutsch land dagegen müssen wir es Harry Piel beson ders danken, daß die Liebe zum deutschen Schä ferhund nicht einschlief. Die Klugheit, Treue und Tapferkeit, die der deutsche Schäferhund im Film bewies, begeisterten immer wieder von neuem Millionen Menschen. Ein anderes Beispiel aus der Welt des Films: getanzt wurde und wird wohl auch immer auf der Welt werden, der Stepptanz ge hörte aber bis vor kurzem wohl nur beruflich daran Interessierten. Seitdem die Amerikaner uns die „Broadway-Melodie" und „Zum Tan zen geboren" über den Ozean geschickt haben, ist geradezu eine Steppleidenschaft ausgebrochen. Unsere Tanzschulen erzählen, daß sich seitdem eine Unzahl junger Menschen gemeldet haben, um Steppen zu lernen. Marlene Dietrich hat im Tonfilm eine neue Art des Song eingeführt, der seit dieser Zeit nicht nur im Film, sondern auch auf der Bühne und im Kabarett nachgeahmt wird. Der Er ¬ brachte damit die Wasserstoff-Flasche aus den Fri siertisch der „modernen" Dame und fand un zählige Nachahmerinnen. Carole Lombards „Engelsfrisur" ist ebenso bekannt und vielleicht beinah so oft nachgeahmt worden, wie die „Greta-Garbo-Locken" und kurze Zeit die „Windstoßfrisur" von Käthe von Nagy. Während der moderne Film in seinen Modeschöpfungen seiner Zeit vorauseilen soll, denn die getragenen Kleider müssen noch modern und elegant bei einer Filmvorführung nach einem Jahr wirken, haben zwei Filme die „Mode der Jahrhundertwende" wieder aufleben lassen. Cs waren die beiden großen Erfolgs filme „Cavalcade" und „Maskerade". Nachdem amerikanische Filmschauspielerin war die erste und weltberühmte „platinblonden" Haares und sie 9ee «iee Seekr «KseA» Von Konradjoachim Schaub 9«! AK« «tee der Film lange genug „kurz" und „sportlich gezeigt hatte, wurde nun auf einmal eine Rück- Aufbewahrung der Filmstreifen geschieht in kehr zur Jahrhundertwende mit fraulicher An- Räumen, die stets unter gleichmäßiger Tempe- vom 2?.- 31. August 193 8