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am Montag, al» der Gatte sich erschoß, sofort nach Kuxhaven fuhr und hier einen Steward bewog, nach Hamburg zu reisen und für sie Briese und Telegramme aufzugeben. Man glaubt, daß sich Frau Schindler mit einer größeren Geldsumme von Kuxhaven au« eingeschtfft hat. * EiSlebe», 23. Juli. Infolge ehelicher Zwistig- leite» ließ sich gestern eine hier wohnhaft gewesene Frau namens Ebert mit ihrem kleinen Kinde von einem Gitterzuge überfahren. Die Frau wurde sofort getötet, das Kind starb im Krankenhause. * Bochum, 24- Juli. Heute nachmittag wurden in der Baarestraße drei Kinder durch einen Eis wagen überfahren. DaS eine davon starb sofort, die beiden anderen sind tödlich verletzt. * München, 25. Juli. Gestern wurde in Trient der flüchtige bayrische Rittmeister Baron von Horn sestgenommen, der vor wenigen Monaten aus einer Heilanstalt in Meran plötzlich verschwunden war. Horn wird beschuldigt, verschiedene Kameraden und Kaufleute durch Schwindeleien geschädigt zu haben. * Würzburg, 24. Juli. In Kirchschönbach gab der Geflügelhändler Köfferl nach vorauSge- gangenem Streit auf seine Frau, seine Schwägerin und seine Tochter 4 Schüsse ab und verletzte alle drei leicht. Er schoß alsdann auf sich selbst; die Kugel blieb ihm im Munde stecken. * Bereut, 22. Juli. Der Rittergutsbesitzer Neumann in Czernikau ließ sich au« Hanau einen Seidenspitz schicken. Dieser wurde bei seiner An kunft in Alt-Kischau von dem Posiverwalter Stechert, wie e« der Tierschutzveretn empfiehlt, getränkt, mit Milch und Semmel gefüttert und, damit er sich erholte, freigelasssn, sodaß er im Zimmer herum laufen konnte. Der Hund biß den Postasfistenten Gabriel, ebenso den Postverwalter Stechert, dessen Gattin, Mutter, seine drei Kinder, ferner die Frau und ein vierjährige« Kind de« MühlenwerksührerS Kröling. Da da« Tier klein war, legte man wenig Gewicht darauf. Neumann ließ den Hund bald nach seinem Rittergut abholen. Dort biß der Hund Frau Neumann und ihre drei Kinder, worauf Neumann ihn erschoß. Der von Neumann tele graphisch herbeigeholte Kreittierarzt stellte an dem Hunde dringenden Tollwulverdacht fest. Alle ge bissenen Personen sind zur Pasteurschen Impfung nach Berlin gefahren; die Postbehörde hat dies für die Postbeamten au«drücklich angeordnet. * Graslitz. Am Dienstag hat sich im nahen Rothau ein entsetzliches Familiendrama abgespielt. Eine Frau, die aus den Tod krank war und drei Kinder hatte, lebte mit einem Arbeiter in wilder Ehe. Da hatte man sie endlich bewogen, sich auf dem Sterbebette trauen und dann die Sterbesakra mente reichen zu lassen. Als man nun den Priester holte und die Frau allein in ihrer Wohnung war, stand sie aus dem Bette auf, nahm ihre drei Kinder, zwei gröbere und einen Säugling, führte sie zu dem in der Nähe befindlich-» Teich, warf daS kleine in daS Wasser, stieß die größeren nach und sprang dann selbst hinein. Die Frau, die ofsenbar in einem Anfalle von Geistesgestörtheit handelte, sank sofort unter und war tot; die größeren Kinder retteten sich selbst und kamen mit dem bloßen Schrecken davon, der Säugling wurde von den her beigeeilten Leuten gerettet, starb jedoch am nächsten Tag. Die beiden lebenden Kinder haben mitleidige Menschen zu sich genommen. * Basel, 25. Juni. Gestern abend ereignete sich auf der Rheinbrücke ein schwerer Automobil unfall. Ein mit dem Dr. Laroche und dem Gips händler Ruof besetztes Automobil fuhr, da es die Steuerung verloren hatte, gegen das gußeiserne Geländer, zerbrach es und stürzte in den Rhein. Glücklicherweise gelang es einem Pontonnierverein, der gerade Fahrübungen abhielt, die Verunglückten, die beide aus Basel stammen, lebend, aber schwer verletzt zu bergen, während das Automobil in den Wellen verschwand. Dr. Laroche erhielt die erste Hilfe im Spital, Ruof auf der Polizeistation. * Genf, 24. Juli. An den Mauern der Mairie der Gemeinde Veyrier ist folgendes Aufgebot asfichiert: „Es wollen eine Ehe eingehen: Leopold Wölfling, ohne Profession, aus Salzburg, Oesterreich, wohn haft in Veyrier, Zivilstand unverehelicht, geboren in Salzburg 2. Dezember 1868, Sohn des Ferdinand Großherzogs von Toskana und Erzherzogs von Oesterreich, sowie der Alice Marie Großherzogin von ToSkana und Erzherzogin von Oesterreich, und Wilhelmine Adamovic, ohne Profession, ausLuuden- bürg, Oesterreich, wohnhaft in Veyrier, Zivilstand unverehelicht, geboren in Lundenburg I. Mai 1877, Tochter usw. Seit 1. Juni wohnt Leopold Wölfling mitFräulein AdamovicinViyrier „Hotel Beausöjour". Der vormalige Erzherzog Leopold Salvator wird also Fräulein Adamovic heiraten, und damit gelangt das sensationelle Drama, das zum Schlüsse des Vorjahres so viel von sich reden machte, zum vor läufigen Abschluß. * London, 24. Juli. Der bekannte Chemiker Baron von Busch, der Sohn eines in England naturalisierten Deutschen, fiel heute früh auf der Fahrt nach Glasgow in der Nähe von Nordhampton aus dem Eisenbahnwagen, wurde überfahren und gelötet. * Petersburg, 25. Juli. Im Dorfe SchalajewSka im Dongebiet verbrannten in einer Scheune 33 junge Mädchen. Sie ließen sich am abend vom Verwalter des Gutes, auf dem sie Feldarbeiten verrichteten, in die Scheune einschließen, um vor den Nachstellungen der männlichen Arbeiter gesichert zu sein. Die Männer zündeten aus Wut die Scheune an, in der sämtliche 33 Arbeiterinnen verbrannten. Neueste Nachrichten und Depeschen vom 25. Juli. Dessau. Dem Vernehmen nach haben sich die Nationalliberalen dahin schlüssig gemacht, den durch den Tod Nösickes sreigewordenen Wahlkreis Basser mann anzubieten. In liberalen Kreisen ist eine Wahl noch nicht getroffen. Paris. In einer Versammlung, die heute Stacht von Droschkenkutschern abgehalten wurde, be schloß man, heute den General-Ausstand zu ver künden, falls die Forderungen der Kutscher abge lehnt würden. In der Versammlung waren die Kutscher sämtlicher Gesellschasien, mit Ausnahme der Nrbainegesellschaft, vertreten. No» Zu der bevorstehenden Papstwahl wird gemeldet: Man ist in vatikanischen Kreisen der Ansicht, daß 2 Tage zur Wahl genügen iverden und daß das Resultat spätestens in drei Tagen verkündet wird. In der Meinung der Kardinäle mache sich eine Gegenströmung bemerkbar, die einen wollen einen provisorischen Papst auf kurze Zeit, der also sehr alt sein müsse, die anderen einen jungen Papst. Jedenfalls müsse ein Italiener Papst werden. Eine mitten im Vatikan stehende Persönlichkeit äußerte sich, man könne auf Ueber- raschungen gefaßt sein. In dem bevorstehenden Konklave werde nur das Wohl der Kirche aus schlaggebend sein. Wenn die Kardinäle der Ueber- zeugung sind, daß die Kirche Schutz durch eine« deutschen Papst finde, so werde ein deutscher Kar dinal Papst werden. Fürstbischof Kardinal Kopp hat im Giordano-Hotel Wohnung genommen. Madrid. Die „Correspondencia" bringt ein offenbar offiziöses Entrefilet, worin gesagt wird, die Erklärungen Silvelas seien bezüglich ihrer Tragweite übertrieben worden. Das Bündnis mit Frankreich bestehe nicht, sondern bloß ein allerdings vollkommenes Einverständnis auf dem Gebiete der internationalen Politik, das allerdings zu einem Bündnisse führen könne. London. Einem Telegramm aus Newyork zu folge herrscht in der Wallstreet eine schwere Finanz krisis. Für 1^/2 Million Aktien wurden verkauft. Die beiden davon betroffenen Bankhäuser Calbot Taylor u. Co. und Stowe u. Co. gehören zu den bedeutendsten Finanzinstituten der Vereinigten Staaten. Weitere Fallissements werden erwartet. Die Blätter sind der Ansicht, daß der heutige Tag noch viel Folgen haben wird. Budapest. Während der jetzt stattfindenden bosnischen Korpsmanöver sollen nach einer Meldung des „Magyar Orszag" während eines 15stündigen forcierten Marsches 19 Infanteristen den Tod ge sunden und 40 schwere Verletzungen erlitten haben. Infolge der Hitze und der Ueberanstrengung sollen weitere 450 Mann zusammengebrochen sein. — Eine große Anzahl von Soldaten ist dienstunfähig. Petersburg. Die Arbeiter der Eisenbahnwerk stätten in Baku begannen die Arbeit wieder aufzu nehmen. Auch auf der Telephonstation, bei dem Wasserwerk und der Straßenbahn ist der Betrieb wieder im Gange. Die Güterzüge verkehren wieder. Die Stimmung der Arbeiter ist ruhiger. Brody. Unter dem Verdachte der Spionage wurde hier ein junger Mann verhaftet, der angab, Stephan Szibowski zu heißen, sonst aber jede weitere Auskunft verweigert. Sofia. Die „Wetscherna-Posta" bringt die sensationelle Me dung, daß infolge russischen Ein flusses und mit dem Willen des Königs Peter zwei mazedonische Banden von Serben aus die bulgarische Grenze überschritten haben. Wie weiter gemeldet wird, beabsichtigt Rußland, den Mittel punkt der mazedonischen Bewegung von Sofia nach Belgrad zu verlegen. Der Tag. (Nachdruck verbaten.) ES ist ein Meer von ros'gem Duft, Das auf der Ferne dämmrig ruht — Der Wachtel Schlag durchtönt die Luft, Der Tag entsteigt aus Nebelflut. Auf tausend Gräsern funkelt feucht Der Frühe frischer Silbertau. Im Ost entsteht ein weiß Geleucht — Der Morgentraum schwebt durch die Au. S' ist Mittagszeit — die Bögel schweigen Und ruhen träumend — schlummermüd Jin Nest auf grünen Baumeszweigen. Der Sonne Äug' vom Himmel glüht, Aon Blüt' zu Blum' die Falter irren Und trinken so sich gaukelnd satt. Die Bienen summen, Käser schwirren, Die Wärm' macht Mensch und Tiere matt. Es bricht die düstre Nacht herein Und deckt das Land mit Dunkelheit, Im West verglimmt der weiße Schein, Der Erde naht die Ruhezeit. Die Quellen murmeln leise ganz, Am Himmel ist der Mond erwacht, Umstrahlt von Hellem Sternenglanz Glühwürmchen gaukeln durch die Nacht. Markranstädt. Adolf Dreßler ju». Mitesser, Finnen, Pickeln, rote Ficken, Hautunreinheiten, Aus schlag treten stets beim Gebrauch schlechter Seifen auf. Darum benützen Sie nur die allein echte medizinische Di. Kuhn'fche Hkyceritt-Schwefekmirch- Seife lind Sie haben blühend reinen, weißen und za.ten Teint. Nur echt mit dem Namen Dr. Kuhn vom Fabrikanten Franz Kuhn, Kronenparf., Nürn berg. Hier in Apotheken, Drog., Parf. Islm-^tsliep Ilie^ve l-öwel, ttodeustvin-bivsttß^I, Oidbierskr.ök, I. Ist. 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