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Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 29.05.1903
- Erscheinungsdatum
- 1903-05-29
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841177954-190305298
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841177954-19030529
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841177954-19030529
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger
-
Jahr
1903
-
Monat
1903-05
- Tag 1903-05-29
-
Monat
1903-05
-
Jahr
1903
- Titel
- Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 29.05.1903
- Autor
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sitzen lasten. Der Ehe-Kandidat ist verschwunden, ohne irgend einen Grund für sein merkwürdiges Verhalten anzugeben. Der Fall erregt hier viel Aufsehen. * Treue«, 26. Mai. Gestern nachmittag wurde im Dorfe Schönau das Besitztum (Wohnhaus und Scheune) des Maurers Weller, während der letztere auf dem Bauplatze und seine Familie auf dem Felde arbeitete, durch Feuer zerstört. Auch die gesamte bewegliche Habe Wellers verbrannte mit. * Schwarzenberg. Im nahen Nittersgrün brach am Sonnabend früh in der Brettschneide mühle des Herrn August Seltmann Feuer aus, das die Brettschneidemühle, sowie einen größeren Schuppen vernichtete. Als man die Gefahr beseitigt glaubte, brach nachmittags der Brand von neuem aus und legte einen weiteren großen Schuppen und die Scheune, sowie für ca. 2000 Mk. Bretter in Asche, wovon leider nur für 900 Mk. versichert waren. Ebenso sind in der Scheune etwa 500 Zentner Hafer verbrannt. Als auch noch der in der Nähe befindliche Wald stellenweise Feuer fing, mußte außer der Ortsfeuerwehr und der von Goldenhöhe auch die von Breitenbrunn requiriert werden. Da man infolge eines am Wasserrads entstandenen Defektes seit einiger Zeit eine Dampf lokomobile benutzt hatte, so mögen höchstwahrschein lich aussprühende Funken derselben das Feuer ver ursacht haben. * Steinbach, 26. Mai. In großem Herzeleid sehen viele Familien im benachbarten Oberschmiede berg dem kommenden Pfingstfeste entgegen; sind doch in den letzten beiden Wochen nach einander nicht weniger al« sieben Jünglinge und Männer verhaftet, an das Kgl. Amtsgericht Jöhstadt einge. liefert und endlich nach Chemnitz an die Staats anwaltschaft überführt worden. Welcher Jammer sich jedesmal erhob, wenn einer der Beteiligten an der Seite eine« Tran«porteur« an der elterlichen Wohnung nach letzterem Orte vorüberfuhr, läßt sich nicht beschreiben. Der Grund zu dieser ungewöhn lichen Maßnahme ist eine ungemein heftige und rohe Prügelei bei Gelegenheit eine- Tanzvergnügen« im dortigen Friedelschen Gasthofe, deren Opfer, der Gut«besitzer«sohn Bernhard Beyer von hier, seitdem mit zertrümmerter Schädeldecke und drei Rippen brüchen ohne Bewußtsein und hoffnungslos dar niederliegt. Gerichtssaal. 8 Ein Rabenvater. Gera, 26. Mai. In der heutigen Schöffengerichtssitzung wurde der Fleischer Albrecht von hier zu 2 Wochen Gefängnis verurteilt, weil er seine eigene noch schulpflichtige Tochter etwa zehnmal derartig mit einer Vieh peitsche mißhandelt hat, daß das arme Mädchen 7 Wochen im Krankenhause zubringen mußte. 8 Mordprozeß Degen. Kassel, 27. Mai. Der Unteroffizier Degen vom 14. Husarenregiment wurde heute nach zweitägiger Verhandlung vom Kriegsgericht der 22. Division wegen versuchten Mordes zu sechs Jahren Zuchthaus und Aus stoßung aus dem Heere verurteilt. Degen, der wegen Mißhandlung Untergebener und Beleidigung vorbestraft ist, war angeklagt, an seiner Braut Alice Hemel einen Mordversuch begangen zu haben, indem er das Mädchen auf dein Heimwege vom Tanz, in der Nacht zum 9. Februar d. I., von einer 12 m hohen Böschungsmauer in die Fulda schleuderte. Das Mädchen blieb wie durch ein Wunder unversehrt. Der Unteroffizier, welcher mit der Hemel ein Verhältnis unterhielt, dem schon zwei Kinder entstammen, suchte den Vorgang als einen Selbstmordversuch des exaltierten Mädchens hinzustellen. Vor Gericht erklärte er die Erzählung der Hemel als erfunden. Am 2». März d. I. wurde er vom Kriegsgericht in erster Instanz frei- gesprochen, da die Hauptbelastungszeugin, die Hemel, die sich früher einmal in einer Nervenheilanstalt be funden hatte, unglaubwürdig erschien. In der heutigen Verhandlung, die vollkommen öffentlich war, obwohl sehr intime Dinge zur Sprache kamen, erklärte die Hemel u. a., daß ihr Bräutigam in der fraglichen Nacht schon vor der Böschungs mauer, auf einem eisernen Steg, versucht habe, sie ins Wasser zu werfen. Am Tatort selbst habe er sie auf den Schoß gezogen und sei zudringlich gegen sie geworden, als sie sich aber gesträubt, habe er sie plötzlich mit einer Hand im Nacken, mit der anderen an den Füßen gepackt und mir starkem Schwünge über dre Mauer geworfen. Interessant ist, daß nach der ersten Verhandlung die Hemel ihre Aussagen zurücknahm und sich eines Selbstmordversuchs bezichtigte. Dies kam zur Sprache und es stellte sich heraus, daß das Mädchen zur Zurücknahme ihrer Beschuldigung von Ver wandten Degens bestimmt worden war. Ueber den Geisteszustand der Hemel wurden mehrere Psychiater vernommen, nach deren übereinstimmen dem Urteil das Mädchen als geistig gesund zu be trachten ist. Es erfolgte darauf die Vereidigung der Hemel, worauf nach einstündiger Beratung das Urteil gefällt wurde. 8 Das Kriegsgericht zu Mannheim in Baden verhandelte gegen den Grenadier Walz wegen Körperverletzung mit tätlichem Ausgang. W. soll in der Nacht zum zweiten Osterfeiertag dem Kaufmann Berger außer verschiedenen Ver letzungen am Kopfe mit seinem Seitengewehr auch in den Unterleib einen Stich beigebracht haben, der den Tod zur Folge hatte. W. bestritt, ge stochen zu haben, gab aber zu, infolge wiederholter Angriffe mit seinem Seitengewehr geschlagen zn haben. Der Gerichtshof erkannte auf Freisprechung, nachdem der Staatsanwalt die Anklage wegen des tätlichen Stiches hatte fallen lassen, da Berger auch selbst in das Seitengewehr gerannt sein könne. Kleine Chronik. * Schkeuditz, 27. Mai. In Modelwitz erschoß sich au« unbekannten Gründen der 2. Lehrer der dortigen Schule, Steinborn. * Zeulenroda. Eine hiesige Firma hat den Auftrag erhalten, für den größten Menschen der Welt, den Russen Feodor Machow, Strümpfe zu liefern. Da der 268 em hohe Riese selbstverständ- lich auch auf großem Fuße lebt, weisen die Strümpfe die respektable Fußlänge von 39 om auf. * Nordhauseu, 27. Mai. Hier wurde der Barbier Han« Carstensen au« Flensburg verhaftet, und noch heute nacht zur Untersuchung nach Aschers leben abgeführt. Der Verhaftete steht in dringen dem Verdacht, den scheußlichen Lustmord an dem 6 Jahre alten Knaben de« Bergarbeiter« Polanick in Aschersleben verübt zu haben. * Pößneck, 28. Mai. Der angesehene Kauf mann Habermas ist nach bedeutenden Unter schlagungen flüchtig geworden. Die Staatsanwalt schaft erließ hinter dem Flüchtigen einen Steckbrief. * Ilmenau. Hier ist ein lustiger Krieg ent standen. Vorige Woche verkündete die hiesige Fleischer- innung, sie wolle einem „schon längst zu Tage ge tretenen Bedürfnis Rechnung tragen — die Fleisch preise durchweg um 5—10 Pfg. pro Pfund erhöhen." Darüber herrschte große Aufregung. Am Sonntag machte nun der Bürgermeister bekannt: „Der gest rige Beschluß der Fleischerinnung, betr. Erhöhung der Fleischpreise, wird hiermit im Aufsichtsweg auf gehoben." Nun lacht alle- in Ilmenau. * Magdeburg, 28. Mai. Auf dem Truppen- Übungsplatz wurde von einem Gefreiten ein noch nicht explodiertes Schrapnell gefunden. Beim Oeffnen explodierte eS und riß dem Soldaten beide Beine weg. * Lübeck, 27. Mai. Auf dem Pachthofe in Klein-Ukahl in Mecklenburg find durch einen Brand 5 Gebäude zerstört worden, wobei etwa 1000 Schafe mit verbrannten. * Köln, 27. Mai. Ein raffinierter Betrüger wurde in der Person des au« Graudenz gebürtigen Schneider« Max Han« Sielaff ermittelt und hier verhaftet. Der gemeingefährliche Mensch, der in Arnstadt, Gotha, Reichenbach, Altenburg, Greiz, Kieritzsch und noch in anderen Städten mit Erfolg operierte, erschien in der Uniform eine« Postbeamten bei Familien und überbrachte Telegramme, in denen ein Angehöriger um telegraphische Ueberweisung von Geld ersuchte. Da der angebliche Postbeamte gleich zeitig einen Einlieferungsschein, sowie einen Zettel überbrachte, auf dem unter Beidruck einer geschickt gefälschten Stempels bestätigt wurde, daß der Post bote zur Empfangnahme de« Geldes berechtigt sei, erhielt er in den meisten Fällen die Beträge an standslo« ausgehändigt. Der Gauner trieb sein Wesen seit Anfang diese« Jahres. * Tilsit, 28. Mai. Der gestern verhaftete Fleischer Hubert hat den dreifachen Mord an der Familie Zürcher in Lompönen eingestanden. * Eger, 26. Mai. Gestern wurde hier der Raubmörder Fischer durch den Strang hingerichtet. Er hatte in der Nacht zum 1. Juli v. I. in Karls bad den Besitzer des „Casü zur Stadt Regensburg", eines öffentlichen Houses, in welches er in räuberischer Absicht eingedrungen war, durch Revolverschüsse ge tötet und dessen Frau schwer verletzt. Die letzte Hinrichtung fand in Eger im Jahre 1881 statt. * Asch. Ein blutiges Drama hat sich am Dienstag nachmittag in dem Dorfe Schildern ab gespielt. Der 20 Jahre alte Dienstknecht Gustav WeidhaS war schon seil langer Zeit in die schmucke Bauernwagd Elisabeth Wilfert verliebt. Das Mäd chen mochte jedoch von dem Burschen nichts wissen. Als sich am 26. Mai des vorigen Jahres ein junger Mann im Orte wegen unglücklicher Liebe erschoß, sagte WeidhaS zu dem Mädchen vor mehreren Zeugen, daß er gerade ein Jahr noch warten wolle, dann aber werde die Liesl entweder die Seine werden, oder mit ihm sterben. Am Dienstag jährte sich der Tag, an welchem WeidhaS diese drohende Aeußerung getan, und früh erhielt die Wilfert durch die Post einen Brief folgenden Inhalts: „LieSl, wenn Du diesen Brief kriegst, ist wieder der 26. Mai. Erinnerst Dich? Ich werde Wort halten, bereite Dich vor! Gustav." Das Mädchen geriet in große Angst und bat deshalb die Mutter deS WeidhaS, sofort zu ihr in die Wohnung zu kommen und dort bis abends zu bleiben. Als sich um 4 Uhr nach mittags die alte Frau WeidhaS, die Elisabeth Wilfert und deren Stiefschwester in der Wohnung VoitS befanden, sahen sie plötzlich vom Fenster aus den WeidhaS, mit einem Gewehr bewaffnet, in den Bauernhof treten. Zu Tode erschrocken, flüchtete die Wilfert durch eine Hintertür und versteckte sich in der Scheune. Der Bursche, der dies nicht bemerkt hatte, trat ans Fenster und feuerte mit den Worten: „Komm', mein Liesl, heut' haben wir Hochzeit" einen Schuß durch dasselbe in die Stube ab. Die Ladung bestand aus einer großen Menge Reh posten, von Venen sieben der Ernestine Voit in den Körper drangen. Blutüberströmt brach die Getroffene zusammen. Der Mörder ergriff die Flucht, wurde aber alsbald von mehreren Bauern, die sich mit Revolvern und Gewehren bewaffnet hatten, verfolgt. Plötzlich suchte WeidhaS hinter einem Baum Deckung, lud seine Flinte von neuem und feuerte auf seine Verfolger; in die Stirn ge troffen, sank der Wirtschaftsbesitzer Erhard Wagner seinem Nebenmann in die Arme. Nunmehr gaben die eingeschüchtertcn Leute die weitere Verfolgung auf und begaben sich in ihre Wohnungen zurück und kein Mensch im Dorfe wagte sich auS dem Hause. Lange Zeit ging der entsetzliche Mensch auf der Dorfstraße lächelnd auf und ab und brachte wiederholt sein Gewehr in Anschlag. Die Bewohner varen von Schrecken erfüllt. Als WeidhaS endlich einen Weg nach dem Walde eingeschlagen hatte und in demselben verschwunden war, verständigte man die Gendarmerie in Asch. Sofort nahmen )rei Mann die Verfolgung des Verbrechers auf und trafen diesen im Gemeindewalde an. Der Bursche vollte auf die Gendarmen anlegen und auf sie chießen, die Gendarmen hatten jedoch ihre Gewehre viel rascher in Anschlag gebracht, weshalb sich ihr Gegner gezwungen sah, sich zu ergeben. WeidhaS wurde geschlossen und zunächst aufs Gemeindeamt gebracht. Dort gab er an, nach der verbrecherischen Tat in den Mähringer Dorfteich gesprungen, jedoch wieder anS Ufer geschwommen zu sein. Dann habe er sein Gewehr, daS er erst am Dienstag vormittag gekauft hat, wiederum geladen, um nach Schildern zurück- zukehrenund jeden, derihm entgegentreten würde, nieder- zuschießen. Die Dorfleute hätten eS den Gendarmen zu danken, wenn ein große» Unheil vermieden ward. Der cynische Verbrecher, der schon früher in der ganzen Gegend al« gewalttätiger Mensch gefürchtet war, wurde dem Beztrk«gerichte eingeliefert. Die Verletzungen de« Erhard Wagner und der Ernestine Voit sind leben«gefährliche. Die Elisabeth Wilfert ist vor Schrecken krank geworden. * Paris, 27. Mai. Ein Opfer der unsinnigen Automobilrennfahrt Pari«—Madrid respektive Bor deaux ist auch der Sieger de« vorjährigen Rennen- Paris—Wien, Renault, geworden. Er erlag seinen auf der Fahrt erlittenen Verletzungen, ohne da« Bewußtsein wiedererlangt zu haben. — Da der französische Ministerpräsident in der Abgeordneten kammer erklärte, eine öffentliche Wettfahrt würde niemal« wieder gestattet werden, wurden die Pariser Automobil-Fahrleute sich über die Errichtung einer eigenen Automobilrennbahn schlüssig. Da sind die Herren unter sich und können sich den Hal« brechen, wenn sie wollen, nach dem Sprichwort: Wer sich in Gefahr begibt, kommt darin um. * Antwerpen, 27. Mai. Eine schwere Schiff«- katastrophe hat sich in vergangener Nacht zugetragen. Der englische Dampfer „Huddersfield", Kapitän Beals, der gestern abend von hier nach Grimsby in See gegangen war, stieß in der Nähe von Boje 48 bei Salftingen mit dem norwegischen Dampfer „Uto", der von Rotterdam kam, zusammen. „Hudder«field" sank; die Besatzung wurde gerettet, die Passagiere, 22 Personen, ertranken. Der nor wegische Dampfer wurde am Bug beschädigt. Die Ertrunkenen sind sämtlich österreichische und italienische Au«wanderer. * Ein merkwürdiger Zwischenfall hielt dieser Tage einen aus Lodz kommenden Eilzug einige Stationen vor Warschau auf. Mitten auf dem Gleise kniete ein Mann mit entblößtem Haupte und betete, ohne sich von der Stelle zu rühren, trotzdem der Zug mit großer Schnelligkeit herankam. Dem Zugführer, der den sonderbaren Beter wahrgenom men hatte, gelang es noch rechtzeitig, den Zug zum Stehen zu bringen. Als man den Mann wegen seines seltsamen Benehmens zur Rede stellte, meinte er, er habe in Warschau dringend zu tun, und da der Zug hier nicht halte, so habe er sich auf das Geleise hingekniet und zu Gott gebetet, daß er den Zug hier halten lassen möge, und nun habe der gütige Gott die Bitte tatsächlich erhört. Notierungen der Produkten - Börse zu Chemnitz, am 27. Mai 1903, Mittags '/.1 Uhr. Witterung: Schön. Tendenz: Still. Getreide. Weizen, fremder do. sächsischer, Roggen, hiesiger, do. niederländisch-sächs. u. preuh. do. fremder Gerste, Brauware, fremde do. Brauware, sächsische do. Mahl- und Futterware Hafer, inländ. do. ausländ. Mais, mixed do. rund do. mittel do. Cinquantin Erbsen, Kochware do. Mahl- und Futterware Roggenkleie We.zenkleie, grob Raps Leinsaat, feinste besatzfreie, russische do. feine, russische do. mittlere do. Laplata do. Bombay 172—180Mk. 158—162 „ 133—135 „ 138-144 „ 147-14» „ 128-135 „ 140—144 „ 140—144 „ 120—126 „ 130—132 „ 150—153 200—230 „ 170—180 „ 95—96 „ 95—96 „ 250—265 250-255 „ 230-235 " 260 Obige Preise verstehen sich für Quantitäten von 10000 Kilo an. Mehl. Kaiser-Auszug Mk. 29,00 Weizenmehl 00 „ 24,50 bis 25,50 do. 0 „ 23,00 „ 24,00 Roggenmehl 0 „ 22,25 „ 22,50 do. 1 „ 20,25 „ 20,50 pro 100 lix- netto. Chemnitzer Marktpreise vom 27. Mai. 1903. Weizen, sächs. Roggen. - Hafer Stroh Heu Kartoffeln Futtergcrste Butter. 1 Kilo pro 50 Kilo 7 M. 90 Pf. bis 8 M. 10 Ps. 6 - 90 - - 7 - 20 - 7 - — - - 7 - 20 - 2 - — - - 2 - 50 - 2- 70 -- 3 - 70 s 3 - 25 ss 3 - 25 s 6- 40 -- 6 - 75 - L - 69 - - 2 - 70 - Handels-Nachrichten. kvrUn, 27. Mai. (Wechsel-CourS.) «22^- Vlsvont Marl Amsterdam g 8T 91,90 6 per 100 fl. b. " 2M 102,30 8 Brüssel und Antwerpen g b T 91,60 0 pr. 100 Francs. " 3M 101,99 6 Italienische Plätze 5 90.20 8 pr. 100 Lire ° 2M 90,50 8 Schweiz. Pl. 100 Frc. 4 10T 95,25 8 London 8 T 100,50 8 pr. 1 Lstrl. 4 3M 100,— 8 Madrid und Barcelona 5 14T 102,— 6 pr. 100 Pesetas ° 2M 99,80 6 Paris 3 8 T 98,— 8 pr 100 Franc 3M 104,— » Petersburg 4'/, b ''8M 105,70 8 pr. 100 Rubel 101,20 8 Warschau 100 Rubel 5'/. 8 r 104,70 8 Wien per 100 Kr. ö W. 8'/ b r » /'gM I ! ss ReichSbank 3'/.°/°, Lomb.-Z.-F. 4'/,°/°. Ua»0vdurx, 27. Mai. Kornzucker cxcl. 88*/„ Rcn- demenl Nachproducte excl. 75'/. Rendement —. Stimmung: Still. Krystallzucker I 30,07'/,. Brodraffinade I 29,82'/,. Sem. Raffinade mit Faß 29,82'/,. Bem. MeliS 29,32'/,. Rohzucker l. Product Trans, f. a. B. Hamburg per Mai 16,65 Gd., 16,75 Br., per Juni 16,70 Gd., 16,7h Br., per Aug. 17,00 Gd., 17,05 Br., 00,00 bez., per Olt.-Dezbr. 18,00 Gd., 18,10 Br., 00,00 bez., per Jan.-März 18,35 Gd., 18,40 Br., 00,00 bez. Stimmung: Ruhig. Kawbur», 27. Mai. Weizen ruhig, Holsteinischer und Mecklenburger 164, Hard Winter 181. Roggen ruhig, südrufs. 102, Holsteinischer und Mecklenburger 142. Mais fest, american 93 96'/,. Hafer ruhig, E erste ruhig. Wetter: Schön. »r«w«a, 27. Mai. lBaum wolle). Tendenz: Stetig. Upl. middl. loco 59'/« Pfg. Llrsrpuol, 27. Mai. (Baumwolle.) Muthmaßltcher Umsatz: 8000 B. Stimmung: Fest. Import: 1000B. Preise 3—7 Punkte höher. Umsatz: 5 000 Ballen, davon sür Spekulation und Export 500 Ballen. Amerikaner fest, 4 Punkte höher, ostindische fest, Broach 'ä« höher. Lieferungen: ruhig. Mai 6,16—6,17, Mai-Juni 6,14, Juli-August 6,06, September-Oktober 5,56 —5,57, Nov.- Zahlungseinstellungen. Thiele und Roesch, Bützow. A. Becker u. Co., Char lottenburg. Otto Kalthoff, Dortmund. Jules Jantzeu, Dortmund. Georg Recht, Essen. Gebr. Knops, Hilden- Gerresheim. G. O. Rasch u. Lüdenhoff, Hamburg. E. Reuter, .Königsberg. Karl Franck, Loitz. Brunet und Co., Biebrich a. Rh.-Wiesbaden. P. Langeloth u. Co., Mannheim. Sigmund Fuhrmann, Nürnberg. Die DWss- garantirt von der Gemeinde verzinst alle Spareinlage« mit — 3 2 Proeent — und expedirt an allen Werktagen Vormittags 8—12 und Nachmittags 2—6 Uhr. Die bis zum 4. jeden Monats bewirkte« Einlagen werden für den vollen Monat verzinst. Neueste Nachrichten und Depeschen vom 28. Mai. Berlin. Auf Befehl des Kaisers sind sämt liche kommandierenden Generäle nach Berlin be rufen worden, um auf dem Truppenübungsplatz Döberitz den militärischen Exerzitien des Garde korps beizuwohnen. Auf ausdrücklichsten Befehl des Kaisers wurden heute die ausgedehntesten Ab sperrungen vorgenommen. Eine große Anzahl der Generäle ist bereits eingetroffen, darunter auch General-Feldmarschall Graf Waldersee. Prinz Albrecht von Preußen ist durch eine leichte Indis position am Erscheinen verhindert. Frankfurt a M. Die „Franks. Ztg." meldet aus Newyork, daß das Geschwader der Vereinigten Staaten in nächster Zeit Kiel besuchen werde. Zur Verstärkung wird der Kreuzer „Alabama" abge sandt werden, sodaß vier Schiffe im Hafen eintreffen. Wie«. Der Kampf bei Smerde« am 22. Mai war der mächtigste und größte der bisherigen Kämpfe. Der Bandenführer Tschakalalaw hatte die Absicht, auf dem Butsch-Gebirge eine Festung mit Proviant depot zu errichten. Hier sollte die Zentralstellung der Insurgenten errichtet werden. Eine Aufforderung de« türkischen Kommandanten zur Uebergabe wurde mit Schüssen beantwortet. Au» einem festungsähn lichen Haus, in dem auch Dynamit aufbewahrt wurde, wurde auf die Türken geschossen. Plötzlich erfolgte eine furchtbare Explosion, die einen Brand hervorrief, der sich mit großer Schnelligkeit ver breitete. Mehrere Versuche der Insurgenten, aus- zubrechen, wurden vereitelt. Tschakalalaw soll sich mit seiner ganzen Bande in dem Hause befunden haben. Sämtliche Bulgaren fanden unter den Trümmern den Tod. Die Zahl der Opfer ist noch unbekannt. Wien. Sämtliche Flüchtlinge aus dem Adria- nopeler Gebiet, welche die türkische Grenze über schreiten wollten, wurden von türkischen Truppen mit Gewalt zurückbehalten. Viele wurden nieder- geschossen. Budapest. Im Stande der inneren Politik ist noch keinerlei Aenderung eingetreten. In ver schiedenen Kreisen verbreitete Gerüchte über bevor stehende Unruhen werden von unterrichteter Seite als unbegründet bezeichnet. Tatsache ist, daß Graf Apponyi einen längeren Urlaub erhalten hat. Agram. Bei Miholjane fand ein blutiger Zusammenstoß zwischen Bauern und Gendarmen statt. Aus beiden Seiten gab es mehrere Ver wundete. London. „Morning Leader" meldet aus Paris, daß der Gegenbesuch des Präsidenten Lonbet in London eine beschlossene Tatsache sei. Das Blatt erklärt, daß der Präsident eines großartigen Em pfanges sicher sein könne. London. Bei der Automobilfahrt um den Gordon Bennet in Irland werden die Wege, welche von den Fahrern berührt werden, von Polizei und Militär abgesperrt. London. Die „Times" melden aus Tokio: Mit 137 gegen 122 Stimmen wurde eine Bittschrift genehmigt, worin die Versetzung des jetzigen Kabinetts in den Anklagezustand verlangt wird. London. Die „Times" melden aus Newyork: Ein furchtbarer Brand zerstörte in der 135. Ave nue eine Zigarrenfabrik, wobei vier Personen in den Flammen umkamen, Der Brand wurde von einem Irrsinnigen angelegt, der die Treppen mit Petroleum begoß und sie dann anzündete. Man hat den Wahnsinnigen noch nicht aufzufinden vermocht. Harrisburg. Die republikanische Konvention von Pennsylvanien beschloß die Wiederaufstellnng Roosevelts zum Präsidentschafts-Kandidaten und prach sich gegen jede Aenderung des gegenwärtigen Tarissystems aus. Tanger. Die Truppenverstärkungen nach Figuig gingen gestern an Bord eines französischen Dampfers nach der algerischen Küste ab. Fran- zösische Offiziere begleiteten die Truppen. Ein furchtbares Bootsunglück. Posen, 28. Mai. Dem „Posener Tage- blatt" zufolge kenterte gestern auf der Warthe bei Dembno ein mit 45 Kindern besetztes Boot. Der Fährmann und 20 Kinder find ertrunken. Bisher wurden 10 Leichen ge borgen.
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