Volltext Seite (XML)
Nr. 59 Pulsnitzer Tageblatt. — Freitag, den 1l. März l927. Seite 4 M W SvM, MM Sonntag, 13. März, von 7 Uhr ab SWlem-Wl Damenwahl wozu freundlichst einladet Arth. Ziegenbalg Guhrs Gasthaus Lriedtrsdars HiowmstschWUS Sonntag, von 7 Uhr an M !E feine Ballmusik'. -W» ' Freundlichst laden hierzu ein Paul Guhr und Frau. »M 0!>mpis- N Ikestei-I Sonnnbsnä 8 Ustr, Sonntsg 6 uncl >/,9 Ustr Vas keiner krau verrieben Mä (vis vsrsekmLlils ^rau) Lin spannencker Uiebesroman in 8 Mieten aus clem nördlichen Kanaäs Soddv gebt rur disrine Uustspiel in 2 Bleien W Macks 6s5ibs«5 E Sonnsdenü äea 12. A!8rr A8cbmiii-8cWM In Llldeksnnter IVetse Um gütigen Zuspruch bittet H. vsrw. pollsck 0er Turnverein P kuisniir N. 8. ladet seine werten Mitglieder zum dM MMW« D Ml I» MdsM kür nsesisisn Sonnabsnii in KOsnrsls Qsutfioks nochmals herzlichst ein. Freunde und Gönner Herzl, willkommen. Der Turnrat. Einladung Fungdeutscher Orden Bruderschaft Pulsnitz veranstaltet in E Oberlichtenau -W» Sonnabend, den 12. März 1927, abend» »/'S Uhr in Schreiers Gasthof einen DM" Anfklürungs-Abend "MU a^erWMuz Reilknderg Sonnnbenü, Äsn 12. AILrrl RI Lcklacktksrl vrstvurst - 5ckmsus An beiden Tagen Z»u»cksnle von tt. Sorkdier Hierzu laden ergebenst ein Olivin Lürgsr u. krau ^rWWSIWW empfiehlt Petkufer Saathafer, 1. Absaat Frühkartoffeln: Odenwälder Blaue, Note Rosen, Kaiserkrone, Julinieren. Frühe Kartoffeln: Weiße Riesen, Jubel Mittlere und spätere Kartoffeln: Parnassia, Pirola.Deodara, Hindenburg, Industrie, Preußen, Centifolia, Greissitzer Wohltmann, Kleinspiegler Wohltmann Bestellungen nimmt entgegen MtSWtMlMltW KMMM bei Königsbrück Schreiers Restaurant, Lichtenberg Sonntag, den 13. März 1927, nachmittags 4 Uhr und Bratwurst-Esten Freundlichst laden hierzu ein Richard Schreier «ad Frau. V^eLtN2St8Sf Sa-N'og, I>. IS. «L-» Siiblleasciisll- u. Verbeluruen. litsnsu^ 8sll! »nä 8pai»i-Vsi»siii Odvi'slVin« XtNIÜMIIllöll - tzüMö ZröKte ^U8vvabl, äuöergt billig in Kammgarn, Tuck uncl Okeviot ru 18, 22, 28 unci 32 lM MikUodUIiliiiiM,-»! MMslz - AMWkM Pulsnitzer Revier. Sonnabend, den 12 März 1927, nachmittags 2 Uhr sollen im Gastboi „Waldschlößchen" in Pulsnitz m. so m d. MW w Umelsr IS m w. MW mö Mmsw 100 W ü. Birke und Erle Forstort: Eichert Abteilung36 und an der iso m 10. NW SS M IS SMo K,«,„ Walkmühle Abteilung39 bedingungsweise gegen Barzahlung versteigert werden. Schloß Puivnitz, den 7. März 1927. von Helldorff'fches Rentamt. Haufe. d« lLe»en»cÜUÜ, Kreur-, Kops- ». 0»i-mol-5sdei VekiNMUvViiklieltev fertigt schnell und billigst 8 Nsntsob, beeid.Landmesser 6roÜröftrsäork, 102 L Xamenr, am Bahnhof Kraft. Mädchen (vom Lande), welches Ostern die Schule verläßt, sucht Stellung in bürgerlichem Haushalt. Zu erfragen in der Tageblatt- Geschäftsstelle. II. AlVMeM Her-Mein empfiehlt MlelmMlit größerer Kartoffeldämpfer Reitiättel, Zäum« Heiz- «nd Kochöfen (w c neu) n. a. m. sehr billig abzuaeben. Kleindittmannsdorf 34 ^isäsrslsinL, 11./3. 1927 Selms vsi-w. Küstns un<1 Hinterbliebene Vie Leerrtixnnx uooeres teuren kutsebtskeneu kinclet Lonutax nsckmiltax 2 vbr vom Trsuerdsuse aus statt Mehrere Pflastersteinschläger gesucht. Dipl »Ing. W. Taubeet Reichend« ch roser »vrmak Oestern nackmitts§ 4 Okr versckieck sankt uncl rukiZ nack langem unci gckiverem lleicien mein ^uter Oatts, unser Zuter Vater, Oroövater, OrZroLvater unä öruäer, cisc Lebmiscismsislsc v»rL Vul8t»v LÄL»« Vstsi-sn von 1870/71 In tiekstem Ickmsrr 2Si§t äies kieräurck an Schleichendes Gist. Roman von Reinhold Ortmann. Vf (Nachdruck verboten.) „Nützen Sie Ihre Jugend, soviel Sie wollen! Aber merken Sie sich eins, Teßmar: ich will nicht durch Sie kompromittiert werden I Wenn Sie sich bei der an ständigen Gesellschaft völlig in Verruf bringen, kann ich einen freundschaftlichen Verkehr mit Ihnen nicht aufrecht erhalten." „Ein hartes Wortl Aber Sie wissen: ich bin nicht empfindlich. Jeder hat seine kleinen Schwächen, und die ' Ihrige ist nun mal die Eitelkeit. Bei diesen Franken- walder Pfahlbürgern in gutem Geruch zu stehen, ist das höchste Ziel Ihres Ehrgeizes. Ich kann's Ihnen ja nicht nachfühlen; aber ich bin viel zu duldsam, um einen ! Nebenmenschen zu tadeln, auch wenn ich ihn nicht j verstehe." „Nein, Sie können mich nicht verstehen! Man muß j meine Jugend durchlebt haben, um zu begreifen, was es für mich bedeutet, der mächtigste und der angesehenste unter meinen Mitbürgern zu sein." „Na ja — wenn's schon in Berlin wäre oder in einer anderen anständigen Stadt! Aber in diesem Kräh winkel 1" „Gerade hier, Teßmar — gerade in diesem Kräh winkel! Hier, wo ich als Junge im schäbigen Jäckchen und in geflickten Hosen herumgelaufen bin — hier, wo ich meine Eltern unter dem Fluch ihrer Armut und unter dem Hochmut der Wohlhabenden habe leiden sehen —, gerade hier will ich herrschen und will denen den Fuß auf i den Nacken setzen, die einst mit Geringschätzung auf mich herabblickten. Darum darf kein Makel an meinen Namen kommen! Und keine Rücksicht könnte mich bestimmen, den meinen Freund zu nennen, der durch sein Verhalten meinen Ruf bedroht." „Schön!" sagte Teßmar. „Derartige liebenswürdige Andeutungen baden Sie mir ia schon wiederholt gemacht. Und ich bin heute, wie immer, zu zartfühlend, mich auf Erörterungen einzulassen, die möglicherweise einen Mißton in unser schönes und harmonisches Verhältnis bringen könnten. War es übrigens nur das, was Sie mir zu sagen beabsichtigten?" „Nein", erwiderte Ramboldt. „Ich wollte Ihnen, im strengsten Vertrauen natürlich, Mitteilen, daß ich mich mit der Absicht trage, Hohen-Rauten zu kaufen " Paul Teßmar richtete sich ein wenig aus seiner be quemen Stellung auf. „Donnerwetter, Ramboldt — mein Kompliment! Sie sind und bleiben ein Mann nach meinem Herzen l Groß zügig nennt man das ja wohl im allerneuesten Zeitungs deutsch. Natürlich rechnen Sie darauf, das Gut von dem neuen Besitzer besonders billig zu kriegen!" „Es kommt mir nicht so sehr darauf an, billig zu kaufen. Wenn ich's überhaupt nur bekomme. Und dazu brauche ich Sie!" „Selbstverständlich ganz zu ihren Diensten! Eine an gemessene Maklerprovision wird bei der Geschichte doch hoffentlich herausspringen?" „Sie sollen nicht als Vermittler mit Herrn von Prettin unterhandeln. Dazu hätte ich Sie nicht nötig. Sie sollen selbst als Käufer auftreten, und Prettin darf unter keinen Umständen argwöhnen, daß Sie mein Stroh mann sind." „Verstehe — verstehe vollkommen. Es kommt Ihnen, wie Sie sagen, nicht darauf an, billig zu kaufen; ein bißchen drücken aber möchten Sie den glücklichen Erben natürlich doch. Und da Sie gewissermaßen mit ihm ver wandt oder verschwägert sind, ist es Ihnen peinlich, diese Drückerei in eigener Person zu besorgen. — Verlassen Sie sich auf mich, Verehrtester! Was gemacht werden kann, wird gemacht!" „Sie haben mich durchaus nicht verstanden, Teßmar. Wenn ich mich entschließe, Hohen-Rauten zu kaufen, so ist es mir dabei keineswegs um ein vorteilhaftes Geschäft zu tun. An ein solches ist bei dem Handel ja auch von vornherein nicht zu denken. „Ia, wenn es Ihnen nicht um ein gutes Geschäft zu tun ist, um was denn sonst?" „Darum, daß sich Joachim von Prettin nicht hier in meiner nächsten Nähe sestsetzt. Er soll sich mit dem Gelbe, das ich ihm zahlen will, antaufen, wo es ihm gefällt, nur nicht im unmittelbaren Umkreise von Frankenwalde." „Wenn er das wüßte, so würde er Ihnen einen schönen Preis machen! Aber was haben Sie eigentlich gegen den Mann? Ich war der Meinung, daß Sie oder wenigstens Ihre verehrte Gattin in der dicksten Freundschaft mit ihm lebten? „Was ich gegen ihn habe, ist wohl Nebensache l Wollen Sie meinen Wunsch erfüllen?" „Ich sagte Ihnen ja schon, daß ich m» Vergnügen bereit bin. Mit doppeltem Vergnügen, wenn sich's darum handelt, dem jungen Herrn einen Streich zu spielen. Denn — jetzt kann ich's wohl aussprechen, ohne Ihre ver wandtschaftlichen Gefühle zu verletzen: ich bin ihm eben falls nicht sehr gewogen." „Kennen Sie ihn denn überhaupt?" „Hinlänglich, um ihn zu mißbilligen. Als er vor etwa Jahresfrist auf ein paar Tage bei seinem Onkel zu Gaste war, hatte ich das Vergnügen, mit ihm zusammen zutreffen. Er hielt es für angemessen, mich sehr von oben herunter zu behandeln — entweder weil ihm meine Nase nicht gefiel, oder weil er an meiner Art, Grabow zu bewirtschaften, irgend etwas auszusegen hatte. Ich bin nicht rachsüchtig; aber wenn ich ihn eines Tages mit gleicher Münze bezahlen könnte, so würde das mir doch ein diebisches Vergnügen bereiten." „Sie müssen natürlich mit äußerster Vorsicht zu Werke gehen. Denn er darf, wie gesagt, nicht ahnen, daß ich hinter Ihnen stehe. Wollen Sie mich an einem der näch sten Tage aufsuchen, damit wir das Weitere besprechen können? (Fortsetzung jolgt.) F*