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Mr den kleinen Bastler. Ä-E-, > />rv eine einfache Rolle an, so daß man einen einfachen Gardinenzug bekommt, so kann man die Püppchen auf dem Seil hin und her spazieren lassen. Das billige Kasperletheater ist fertig und wird den Kindern besonders entlang, wenn sie unten durch ein Gegenge wicht beschwert wird. Auch hier handelt es sich wieder um eine Balanceauf ¬ gabe. Das Ge wicht des Seil Selbstverfertigung von Spielzeug. Wie uns ein Radioapparat, den wir selbst gebaut haben) viel mehr Freude bereitet, auch wenn er nicht so gut geht wie ein gekaufter Empfänger, so spielen die Kinder am liebsten mit Spielgeräten, die sie selbst hergestellt Habens Dabei ist die Hauptsache, daß sich das Spielzeug irgendwiq bewegt und möglichst vielseitig verwendet werden kann. j Wir bringen in unseren drei Bildern einige Proben von Spielgeräten, die man aus Pappe mühelos selbst Herstellen kann. — Fig. 1 zeigt den schwebenden Mann, eine interessante . Anwendung der Schwerpunkts ¬ verlagerung. Das Männchen wird aus Zeichenpapier oder dünner Pappe etwa 15 Zentimeter groß ausgeschnitten. Auf jede Hand- fläche kleben wir einen Knopf, dessen Gewicht man ausprobieren muß. Je stärker die Pappe, desto schwerer müssen auch die Knöpfe sein. Man balanciert die Sache tänzers muß gegenüber dem des Kontergewichtes so ausgewählt werden, baß der Schwerpunkt diesmal unten liegt, weil die Figur sonst nicht aufrechtstehen kann. Mit mehreren Seiltänzern zusammen kann die kindliche Phantasie interessante Wett spiele ausdenken. Bindet man dagegen die Figuren mit ihrer Rolle auf dem gespannten Seil fest und bringt an einem Befestigungspunkt desselben eine Doppelrolle und auf der anderen Seite >' so aus, daß die Figur auf der Fingerspitze, einem Streichholz! oder einer Nadel wagerecht schwebt. Durch verschiedene For men der Figur und verschieden schwere Knöpfe kann man den Schwerpunkt auf der Mittels ochse so verschieben, daß er z. B. in der Mitte der Stirn' liegt. Wenn wir eine kleine Rolle in der in Fig. 2 an gegebenen Weise anbringen und einen Bindfaden von einerj Wand des Zimmers zur anderen spannen, so läuft die Figur auf der schiefen Ebene freistehend als Seiltänzer am Faden auf dem Laubengelände viel Spaß bereiten. Solche einfachen Balancespiele wecken im Kind die technische Beobachtungs gabe, geben ihm Anregung zu eigenen Arbeiten, die unter haltend und belehrend wirken und den Eltern keine Kosten verursachen. Auf ähnliche Weise kann man sich ein Kletter- Aeffchen bauen oder einen Schmetterling, der mit den Flügeln schlägt und noch tausend andere unterhaltsame Spiel geräte. Selbstentzündung von Radio-Apparaten. Es kann sich in Fällen, in denen von einer Selbst-! entzündung berichtet wird, darum handeln, daß, falls die Licht- i leitung als Antenne benutzt wird, bei schle."'em Vorschalt- tondensator der Starkstrom den Weg in den Apparat frei finden kann. Auch wenn die Klingelleitung, die Zentral heizung, die Gasleitung, das Klavier oder dergleichen ver wendet wird, ist es möglich, daß an irgendeiner Stelle die zum Rundsunkapparate führenden Leitungen in Berührung Mit der Isolierung der Lichtleitung kommen. Ist in einem solchen Falle die Isolierung zufällig beschädigt, so ist es dem Starkstrom möglich, verheerend in den Rundfunkappa- cat einzudringen. Auch die Benutzung einer Hochantenne schützt nicht davor, wenn die Anschlußleitung unsachgemäß berlegt ist. Um sicher zu gehen, ist überall ein respektvoller Abstand sämtlicher mit dem Rundfunkapparat verbundenen Leitun gen von den Strakstromleitungen einzuhalten. Es darf selbst sei Beschädigung der Starkstromisolierung keine leitende Lerbindung zwischen Lichtleitung und Funkleitungen mög- jich sein. Die Folge des Uebertritts von Starkstrom in die Funk leitungen und sein Abfließen zur Erde braucht übrigens nicht lie zu sein, daß die Sicherungen der Lichtleitung sofort ab- schmelzen. Der Uebergangswiderstand an der Fehlerstelle vermehrt um denjenigen der Erdung, kann so groß sein, laß der Fehlerstrom die Sicherungen nicht abschmelzen kann, fber trotzdem groß genug ist, den Empfangsapparat zu zer-' jören. Außer Starkstrom können natürlich noch atmosphä-l ssche Ladungen dem Funkapparat schaden, selbst wenn alle, sinschlußleitungen gut verlegt sind. Ein Bildersende-Radioappar«,. In Oslo wurde in einem engeren Kreise der Bilder, «ndeapparat des Oberingenieurs Hcrmod Petersen vor- zeführt. Es wurde dabei eine Bildabsendung durch Aufgabi von l250 qom Bildstoff vertelegraphiert, die vom Absendes zum Empfänger zehn Minuten dauerte. Die Apparate sind sehr einfach konstruiert. Die Bildei werden in Platten auf Absenderwalzen gelegt und in Bild, elemente verteilt telegraphiert, die durch den Sender trans formiert zu elektrischen Energien und im Empfangsapparaz wieder zu Lichteindrücken umgeformt werden, die mit Hilf! von Lichtquellen und Spiegeln die Bildplatte des Empfangs apparates erreichen, wo sie wieder als Bild auf lichtempfinb lichem Papier abgesetzt werden. Ls können alle Arten vor Bildern und Strichzeichnungen abgesandt werden. Schiff! können ihre meteorologischen Wetterkarten, von den meteoro logischen Festlandstationen abgesandt, erhalten, die Polizg kann Bilder und Fingerabdrücke von Verbrechern versenden Militärbehörden können ihre strategischen Pläne auf dies! Weise weitergeben, Geschäftsleute können ihre Notierungei usw. photographisch wiedergeben, Zeitungen können von ihres Reportern und Zeichnern, die über 100 Kilometer von ihnei entfernt sind, photographische Uebernahmen von Noten uns Skizzen für die Tageszeitungen machen. Der Abgang füi eine Absendung wird allein von der Reichweite der draht losen Station bestimmt. Man kann für die Absenduw einen Kristallapparat mit Verstärkung oder einen Lampep apparat verwenden. Der Preis für einen derartigen Appara dürfte nach der Meinung des Erfinders 425 Mark nich überlleiaen. Für den Briefmarkensammler. Italien. Der am 1. Februar erschienenen Gcdenkserie M Franz von Assisist am 4. Oktober, dem Todestage des Heiligen, noch ein weiterer Wert zu 30 Centesimi im Muster tes 5-Lire-Wertes gefolgt. — Die Inlands-Eilmarke zu 1,25 Lire hat eine Schwester zu 2,50 Lire für den Auslandsdienst irhalten. Neuseeland. Vor einiger Zeit gelangten zwei neue Narken zu 2 und 3 Schilling zur Ausgabe, die ein Brustbild Ws Königs Georg in Admiralsuniform, in einem Rahmen siit Motiven aus der Maorikunst, zeigen. Die englische Fach- Feste fällt ein vernichtendes Urteil über diese in Stein- »ruck hergestellten Marken. „Darstellungen aus einem Wachs- igurenkabinett" ist nur eine der vielen bezeichnenden Kri- Iken, die wahrscheinlich ein nur kurzes Leben dieser beiden starken zur Folge haben werden. Perfie«. Neben den bisherigen Marken mit Ueber- suck der neuen Regierung, beginnt jetzt eine ganz neue Karkenreihe mit dem Bilde des neuen Schahs Riza Khan zu jscheinen. Die Zeichnung ähnelt im übrigen der Ausgabe hn 1908. Bisher sind vier Werte zu 1, 2, 3 und 6 Ehahis schienen. Die Herstellung erfolgt in Teheran. 4 Album Ist der Menschen innre» Lebe«, Da* anfbewahrt t« Gotte« Händen bleibt. Ein leere« Blatt wird jeglichem gegeben Und jeder ist nur, wa« er darauf schreibt. Ein stiller Geist ist jahrelang geschäftig; Die Zeit nur macht die feine Gärung kräftig. o— Sonntagsgedanken. —° Vor kurzem besprachen wir im Kindergottesdienst die Geschichte des Paulus und Ananias. Wir waren alle er staunt, wieviel Nachdenkliches dann auch für Erwachsene ver borgen liegt. Diese Geschichte ist ein rechter Epiphanias text. Helle Lichter leuchten da auf und zünden in den Herzen. Ananias, ein frommer Christ — bedenkt, er war Christ!, wohl gar Kirchenvorstand m Damaskus — trägt in seinem Herzen, verborgen in einem dunklen Winkel, noch viel Men- schcnfurcht, Bangen ums eigene Leben. Er widerspricht Gott und will nicht zu dem Feinde Saulus gehen. — Wie oft in unserm Christenleben machen auch wir die Erfahrung, daß wir nicht frei sind von Menschen- und Todesfurcht. Leßt aber einmal nach, was 1. Johannes 4, Vers 18 steht. Und bittet dann mit mir: Herr, mache uns frei! — Das aber können wir von Ananias lernen: Gehorsam im Ver trauen auf Gottes Wort und demütige Liebe zum „Nächsten". Denn dieser Mann geht schließlich doch, segnet den, der ihn verfolgte und grüßt ihn: „Lieber Bruder". Uns führt das Leben auch manchmal vor Türen, vor denen wir bangen Herzens stehen. Daß wir dann Glauben hätten, tapfer un ser Herz in beide Hände nehmen und mit Gott hinein und hindurch gingen durch die schwere Stunde. Auch dem Paulus leuchteten Helle Lichter. Im tiefen Dunkel seiner Not ließ ihm Gott den starken Trost seiner Verheißung der Hilfe. Denkt immer daran, daß der Vater im Himmel uns nimmer vergißt in finsterer Nacht, sondern gewißlich schon eine Hilfe zürüstet. — Wie aber richtet sich Paulus auf den Empfang seines Retters? „Siehe, er be tet", wird uns berichtet. In diesen wenigen Worten liegt ein tiefes Werturteil über den Menschen und Christen Pau lus. Gebet, Reden mit Gott erfordert Sammlung und Stille, läßt heißes Verlangen nach Begnadung erkennen, „...nur an einer stillen Stelle legt Gott seinen Anker an." — Er innert ihr euch noch, wie wir vor wenigen Wochen sangen: „Wie soll ich dich empfangen?" Daß nur nur nicht ab lassen von diesem Bitten, nicht müde werden in diesem in neren Zurüsten, dann wird auch uns widerfahren die gött liche Begegnung. Wir werden auch sehend, werden aufrechte Menschen („und stand aus", steht da), die für ihren Herrn eintreten in und mit ihrem Leben. Wir werden immer bessere Epiphaniasmenschen. Lk. o—o—o— Wgelrompft! I—o— Heitere Geschichte aus der Westlausitz von Hermann Weise A proiß'scher Schoaffner, dar de ömmer Viöl von sich machte ond egoa 'n Gescheiten rausschtackte, schtreet sich o wiöder amo ön derr Koamzschen Boahnhofsschenke möt an aalen Schteenbrecher, ond aus Wut dodriöber, doaß'n dar nö recht gähn toat, oall's wiöderleete ond möt seinen Gruoß- getue zönft'g zer Bank haute, beiß'g zu'n soate: „Ich bin in meinem Leben weit in der Welt herum gekommen. Da hört und sagt man es fast überall und es ist beinahe sprichwörtlich geworden, daß bei ihnen in der Oberlausitz die Leute erst mit 40 Jahren Helle werden!" Do derwiödert'n dar aale Lausitzer ganz troige: „Nu, woas ös denn do weiter derbeie? Domme muß es o gähn, sonst hätten doa die Gescheiten kennen Vorzug. Mir sein nu emo suo a Schtröch ond ane Roasse, dan de Gescheitheit nö schon zer Noasenschpitze ransguckt. Oaber Root wöss'mer ons trotzalledan do! Die Dommen war'n bei ons juo oalle gutt ungergebrocht!" Do sahk'n dar Boahner oaber verdutzt oan, weil dar doas off emo glei suo fix zugahn toat, ohne 'ch me'n röm- zeschtreiten, ond schonn woar err wiöder Hoahn ön Korbe ond toat'n an Kneiper'ch gähn: „Das wird nicht weit her und auch nicht so etwas Besonderes sein, wo ihr eure Dummheit unterbringt und großzieht!" Do zockte dar Schteenbrecher möt'n Achseln ond.soate do droff: „Doas wöll'ch nu nö groade soan! Doas ös nu ganz wie mer'sch offoassen tut! Ich fer meine Persuan koan juo dodriöber kee gruoß Orteel ond o kee Guttachten vabgahn. Doas verstiöh'ch ze Wing! Sie freilich warn'n doas juo viöl Viöl besser kinn." Verwand ert froot'n do dar Boahner: „Sagen Sie mal, warum denn nun gerade aus gerechnet ich?" „Doas ös do ganz eefach!" — toat'n dar Schteen brecher zer Antwort gähn — „Weil se bei ons ön derr Aeberlaufitz die Sorte oalle an de Boahne schlack'»! Die war'n bei ons oalle Schoaffner! Suo, nu wößter'sch — ond ward'ch wuo nu endlich amo zefriöden gähn!" Soat's, schtand off ond luß'n sötzen! Zehn Leitsätze für den Naturschutz von Konrad Günther, Freiburg i. Br. 1. Nicht auf Reichtum und Eroberungen beruht die Kraft eines Volkes, sondern auf lebendigem Verwachsensein mit dem Heimatboden. Aus der Urheimat heraus wuchsen Charakter und Empfindungswelt des Deutschen, die Heimatnatur ist noch heute die Qelle seiner Ver jüngung uud die Grundlage der Erhaltung seiner Art. 2. Die Heimatnatur besteht ebensowenig nur aus Bergen, Täler» und Wasser, wie der Wald nur aus Bäumen, die Wiese nur aus Gräsern. Alle Tiere und Pflanzen der Heimat gehören dazu. Vernichtet man sie, so geht die Schönheit des Ganzen ebenso verloren,