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Nr 22. Pulsnitzer Tagebialt. — Donnerstag, den 27. Januar 1927. Seite 2. Denn so besagt es das Programm des Jahres 1867: „Die nationale Einheit ist nicht ohne volle Befriedigung der liberalen Ansprüche des Volkes zu erreichen und dauernd zu erhalten; ohne die tatkräftige und treibende Macht der nationalen Einheit kann der Freiheitssinn des Volkes nicht befriedigt werden, so daß der deutsche Staat und die deutsche Freiheit gleichzeitig mit denselben Mitteln errungen werden müssen." Es ist dies in der Tat der Weg, der dähin führen mußte, auf den gegebenen Grundlagen die Einheit Deutschlands zu Macht und Freiheit herzustellen, wie es das Programm weiter ausspricht. Vor allem sollte auch ein anderes noch beachtet werden: sich nicht in abgeschlossene Doktrinen festzurennen, sondern mit der Zeit und ihren Bedürfnissen mitzugehen. Will man ehrlich sein, so muß man zugestehen, daß diesem Ziel stets nachgelebt worden ist. So war es denn auch kein Wunder, wenn solche allgemeinverständlichen Ziele eine starke Gefolg schaft sanden; der Aufstieg der Partei war überraschend: der ziffernmäßige Höhepunkt wurde erreicht mit 182 Reichstags sitzen im Jahre 1874. Wenn auch diese Höhe nicht dauernd festgchalten werden konnte, wenn auch insbesondere die Sozialdemokratie in un- geahnter Weise wuchs und manchen als sicher betrachteten Wahlkreis gewann, so war doch in Ler langen politischen Ent- wicklungszeit, die wir seitdem durchlebten, die Abbröckelung der Wählermasten niemals so stark, daß die Partei nicht zu allen Zeiten ein lebensfähiges und stet« beachtetes politisches Gebilde dargestellt hätte. Es blieb diese Partei der Reichsgründung das, was sie fein wollte, eine liberale Mittelpartei, die stets "bestrebt war, den: gemeinen Wohl Opfer zu bringen. In der Festrede anläßlich des vierzigjährigen Be stehens der Partei im Jahre 1907 sprach der damalige Führer, Geheimrat Prof. vr. Friedberg, davon, daß eine Partei, die ihrer ganzen Natur nach darauf angelegt ist, die Ideale des nationalen und liberalen Bürgertums zu pflegen, einem fortwährenden Umbildungsprozeß unterworfen wer den mußte, einfach durch die Wucht der politischen Umge staltung in unserem Vaterlanüe. Wie sehr Friedberg damals prophetische Worte sprach, eine wie große Wucht politischer Umgestaltung bei uns eintreten sollte — das ahnte er da mals, im Jahre 1907, wohl selbst nicht. Doch diese Umge staltung kam mit dem 9. November 1918. Es mußte Ab schied genommen werden von der nationalliberalen Partei, die Organisation aber wurde aufrechterhalten unter dem Namen derDeutschenVolkspartei;die Scheide- worte sprach wieder der Veteran vr. Friedberg, der mit be wegten Worten die ruhmreiche Geschichte der Partei feierte. Was seitdem geschehen ist, wir alle wissen es: die Deutsche Dolkspartei war stets bei allen Entschei dungen der Nachkriegszeit an erster Stelle auf dem Plan, wenn es galt, schwerwiegende Entscheidungen durchzuführen. Gerade jetzt wieder befinden wir uns in einer kritischen Pe riode erster Ordnung; nationaler Sinn und freiheitliche Denk weise werden auch jetzt das Panier sein, dem die Partei folgt. Ernst Wolff. MM und WM AWltWhkiitU. Pulsnitz. (Wie wird das Wetter?) Die Luft- druckverieilung über Europa zeigte ein außerordentlich kräf tiges Tief bei Island, während über Mitteleuropa und Rußland Hochdruckgebiete lagerten. Das isländische Tief druckgebiet wird seine Lage kaum verändern, Störungen, die unsere Witterung beeinflussen könnten, scheinen sich in seinem südlichen Teil nicht zu entwickeln, sondern die Witterung wird bei uns im wesentlichen durch ein Hochdruckgebiet über dem östlichen Mitteleuropa bestimmt werden. Die Warm luft, die in den letzten Tagen langsam nach Osten vor drang, hat ihre Ostwärtsbewegung aufgegeben und strömt unter dem Einfluß des Jslandwirbels nach Norden Dem zufolge werden sich die Temperaturverhältnisse unseres Ge bietes nur unwesentlich ändern. Ohorn. (Die goldene Hochzeit) feierten Tisch lermeister Louis Horn und Frau hier. Kamenz (Fleischbeschau.) Im 4. Vierteljahr 1926 wurde im Bezirk der Amtshauptmannschaft Kamenz die Fleischbeschau ausgeführt bei: 61 Pferden, 982 Rindern, 1271 Kälbern, 6807 Schweinen, 435 Schafen, 1496 Ziegen und 11 Hunden. Dresden. (Welches Amt übernimmt Dr. Külz?) In einem Teil der Presse wird es als wahr scheinlich bezeichnt, daß der bisherige Reichsinnenminister Dr. Külz in absehbarer Zeit das Amt des sächsischen Innen ministers übernimmt. Der derzeitige Innenminister Dr. Dehne sehne sich nach seinem Posten als Direktor der Sächsischen Bank zurück. Aus einer anderen Seite vertritt man die Ansicht, daß Dr. Külz auf den zweiten Bürgermeisterposten der Stadt Dresden zurückkehren werde. Die Stelle war bereits ausgeschrieben und es sind zahlreiche Bewerbungs schreiben eingegangen, doch ist es bis heute noch zu keiner Entschließung gekommen. Dresden. (Entlassung) von in still zu legenden Betriebsabteilungen beschäftigten Betriebsratsmitgliedern. Mit dieser umstrittenen Frage hat sich das Landgericht Chemnitz sehr eingehend befaßt und ist dabei zu dem Ergebnis ge kommen, daß für die Fälle der Betriebsstillegung kein Unter schied zwischen den Betriebsratsmitgliedern und sonstigen Arbeitnehmern zu machen setz Es sei keineswegs notwendig zu prüfen, ob das Betriebsratsmitglied im Restbetrieb weiter beschäftigt werden könne. Werde ein Teil eines Betriebes stillgelegt, so ziehe diese Maßregel auch die Entlassung der Betriebsvertretungsmitglieder nach sich, die gerade in diesem Teile des Betriebes beschäftigt worden seien. Das Urteil ist in Nr. 133, Seite 4 des „Jndustrieschutz", Zeitung des deutschen Jndnstrieschutzverbandes Dresden-A. 1, Bürger wiese 24« veröffentlicht. Die Nummer wird, soweit vorrätig, an Interessenten abgegeben. die Namen der Abgeordneten Dr. Wirth und Joos mit die ser Affäre in Zusammenhang bringen zu können. — Die „Tägliche Rundschau" zweifelt nicht daran, daß die deutschnationale Neichstagsfraktion endgültig zustimme, wenn erst eine Einigung über die Zusammensetzung des Kabinetts erfolgt sei. — Die „Deutsche Allgemeine Zeitung" meint, wenn auch ein großer Teil der der deutschnationalen Fraktion den Richtlinien sehr skeptisch gegenüberstehe, so sei doch damit zu rechnen, daß die Unterhändler ihren Stand ¬ punkt durchsetzen. — Die „Germania" glaubt, daß trotz der Opposition einer Minderheit in der deutichnationalen Fraktion das Programm doch schließlich angenommen werde, da die deutschnationalen Vertreter in den Verhandlungen ihr Einverständnis mit den Vereinbarungen erklärt hätten. — Das „Berliner Tageblatt" und die „Vossische Zeitung" halten trotz der Richtigstellung der Regierung daran fest, daß die Veröffentlichung der „Vossischen Zei tung" den authentischen Wortlaut darstelle. Leipzig, 26. Jan. (Deutscher evangelischer Gemeindetag.) Die Landesgruppe des deutschen evange lischen Gemeindetages veranstaltete vom 24. bis 26. Januar in Leipzig ihre Landestagung Die feierliche Einleitung bildete am Montag nachmittag ein Festgottesdienst in der Nikolaikirche, der als evangelische Messe gehalten wurde, aus gebaut im Sinne von Dr. Martin Luther im Stile der Messen der Reformationszeit An den Festgottesdienst schloß sich abends ein Begrüßungsabend, der den Saal des Ge meindehauses bis auf den letzten Platz füllte. Unter den zahlreich erschienenen Gästen befanden sich außer vielen Ver- tretern kirchlicher Vereinigungen auch als Vertreter der sächsischen Regierung Kreishauptmann Dr. Marcus. Der Vorsitzende der Leipziger Ortsgruppe Niedner hieß alle Gäste herzlich willkommen. Die laienkirchlichen Frauenverbände und die Gemeinde behandelte darauf in kurzen Ausführungen Frau von Stieglitz. Oberstudiendirektor Prof. Richter be handelte das Thema: Die Gemeinde und die Männer. Oberkirchenrat v. Cordes, Klotzsche, sprach den Dank vor allen Dingen der Ortsgruppe Leipzig aus, die es ermög licht habe, daß die Tagung in so großem Umfang abgehalten werden konnte. Zwickau. (6 0 0 jähriger Familienbesitz.) Die Familie Herold im Gute Nr. 9 in Langenbernsdorf besitzt das von ihr bewirtschaftete Gut bereits 600 Jahre. Der zwar nicht große, aber doch schöne landwirtschaftliche Besitz ist ununterbrochen in der Hand gerader Nachkommen gewesen. Aue, 25. Januar. (Kälteferien wegen Geld knappheit der Gemeinde.) Seit Wochen ist die Volksschule in Sosa i. Erzgeb. geschlossen, weil der Dampf kessel der Heizung defekt ist, eine andere Heizungsmöglichkeit nicht besteht. Infolge der schlechten finanziellen Verhältnisse der Gemeinde konnte ein neuer Kessel! nicht bestellt werden. Die Kinder waren schulfrei. Jetzt erst gelang es, dem Schul- aussckuß zu erreichen, daß ein neuer Kessel angeschafft wird. Damit werden auch die Kälteferien der Dorsjugend bald ihr Ende erreicht haben. Warnsdorf. (Uniformierung.) Die politische Landesverwaltung bereitet eine Verfügung vor, wonach Kell nerinnen in den Gastwirtschaften fortan einheitlich nach dem Vorbilde von Karlsbad und einigen reichsdeutschen Städten gekleidet sein müssen. Weiter wird angeordnet werden, daß die Konzessionsinhaber fortan nur solches weibliches Bedie nungspersonal aufnehmen dürfen, das bereits drei Jahre im Gastwirtsgewerbe tätig war. Damit soll dem Ueberhand- nehmen der weiblichen Bedienung gesteuert werden. Osr Chef -er Heeresleitung in Dresden Dresden. Der Chef der Heeresleitung, General der Infanterie Heye, traf, von Berlin kommend, in Dresden ein, und nahm im Hotel Bellevue Wohnung. Im Bezirks heim Ost nahm er die Vorstellung der Offiziere und Beamten des Standortes Dresden entgegen. Bei dem anschließenden gemeinsamen Essen gedachte General Heye in seiner Begrüßungsansprache in erster Linie des verstorbenen und um den Freistaat Sachsen hochverdienten Generalleut nants Müller, und gab seiner besonderen Freude dar über Ausdruck, daß ihm Gelegenheit gegeben sei, die sächsische Hauptstadt zu besuchen. Er schloß seine Rede mit einem Hoch aus den Freistaat Sachsen. Im Anschluß daran wohnte General Heye einem ihm zu Ehren veranstalteten Zapfenstreich bei. Es bereitete ihm besondere Freude, daß sehr weite Kreise der Bevölkerung dieser militärischen Ver anstaltung beigewohnt hatten. General Heye begrüßte die Truppen des Standorts Dresden und besichtigte anschließend deren Unterkunstsräume und stattete dann den staatlichen und den städtischen Be hörden einen Besuch ab. Ferner ehrte er Lie ehemals König lich Sächsische Armee Lurch Besuch des Rangobersten General oberst a. D. von Kirchbach, und legte am Grabe des Generalleutnants Müller Blumen nieder. Auf Einladung der Regierung wohnte der Chef der Heeresleitung am Mitt wochabend einer Vorstellung im Opernhause bei. Zapfenstreich der Dresdner Garnison Aus Anlaß der Anwesenheit des Chefs der Heereslei tung General Heiye fand am Dienstag abend auf dem Alaunplatze ein großer Zapfenstreich statt. Die Führung hatte Major Hielscher. Die Kapellen sämtlicher Dresd ner Truppenteile, 150 Musiker, waren daran beteiligt. Sie standen unter der Leitung des Obermusikmeister Kuhl mann. Neben General Heye waren zugegen: Wehrkreis kommandant Generalleutnant Wöllwarlh, Jnfanterieführer Generalmajor von Brandenstein, Landeskommandant General major Brück, Kommandeur der Jnfanterieschule Generalmajor von Amelsberg u. a. Eine riesige Menschenmenge hielt den großen Alaunplatz und die einmündenden Straßen besetzt. Punkt 10 Uhr abends rückten die Truppenteile unter den Klängen des Hohenfriedberger Marsches auf den Alaunplatz. Die mächtige Fassade der Schützenkaserne erstrahlte im Rot licht. Andächtig hörte die Menschenmenge die Musikstücke an: Vorspiel zu Webers Oberon. Einzug der Götter in Walhall aus Wagners Rheingold, den sächsischen Zapfen streich mit dem Kavallerie efrain und dem Gebet. Nach dem altvertrauten Trommelwirbel und den Fanfarenklängen brauste das Deutschlandlied über den weilen Platz. Unter dem preußischen Zapfenstreich zogen die Kapellen unter Fackelbe gleitung wieder ab. Taufende begleiteten das Militär auch auf dem Marsche durch die Straßen der Stadt oder zogen in gleichem Schritt und Tritt vor und neben der Musik her. Auch diese militärische Veranstaltung zeigte, wie tief veran kert in den Herzen unseres Volkes die Begeisterung für das Heer ist. 7. Sächsische Landwirtschaftliche Woche Dresden, 26. Januar. Zu einer öffentlichen Vortragsoer- sammlung war die Landcsgruppe Sachsen der Deutschen Kul turtechnischen Gesellschaft gestern zusammengetreten. Unter den Ehrengästen war u. a. der sächsische Wirlschaftsminiller Dr. Wilhelm, die Ministerialdirektoren Gras Vitzthum von Eck- ädt, Prof. Dr. v. Wenkpern, Ministerialdirektor Dr. Just, Ministerial rat Dr. Speck, Geheimrat Dr. Engel von der Technischen Hoch schule sowie ein Vertreter der Thüringischen Wülschaslsmintsteriums. Landwlrtschaslsrat Dr. Claus, der Obmann der Landesgruppe Sachsen, stellte fest, daß die Kulturt cknlk aus verschied nen Gebieten rüstig vorwärts schreite, wenn auch bedauerlicherweise sllr die säch- fische Landwirtschaft in der Verwertung der städtischen Abwässer bis jetzt wenig geschehen sei. Wirtschastsminister Dr. Wilhelm brachte das Interesse der sächsischen Staatsregierung und besonders des WIrtschastsmintstcriums an den Bestrebungen der Gesellschaft zum Ausdruck. Der Minister führte weiter aus, daß die lieber- oölkerung Deutschlands dazu zwinge, jedem Meißel und jedem Hirn Gelegenheit zur Arbeit und Produktion zu geben. In Sachsen sei noch ein großer Teil meliorationssähigen Landes vorhanden, dessen Bearbeitung mit frischem Mut in Angriff genommen werden müßte. Die Größe der Hauptgejellschast überbrachte Kallinke (Breslau) er wies daraus hin, daß die Kulturtechnik eine tüchtige Helferin der Landwirtschaft sein müßte. Den ersten Vortrag hielt Geheimrat Nolda Berlin über die Kuliurtechnik und Landwirtschaft in Preußen. Seine auf rein preußische Verhältnisse zugejchnittenen Ausführungen schlossen mit einem Loblied auf den Beruf des Kulturtechnikers. Dann sprach Regicrungsbaudirektor Dr. Ing. Fickert, Vorstand des Amtes sllr Gewässerkunde in Dresden über Forschungsarbeiten des sächsischen Amtes sllr Gewässerkunde. Diises Amt wurde nach dem katastrophalen Hochwasser im Juli 1895 bet der Wosserbau- direktion Dresden errichtet, um zuerst die Wiederinstandsetzung und Berichtigung der am schwersten betroffenen Weißeritz Flüsse aus- zusühren 1899 erhielt diese» Zweigbüro den Auftrag, kic Entwürfe zu Hochwafferjchutzanlagen im Weißeritz und Zwickauer Mulden gebiet zu bearbeiten. 1903 wurde dann ein ganz eingehend gere gelter Hochwasserbeobachtungs- und Meldedienst für die kleinen Wasserläufe Sachsens eingerichtet, der noch heute besteht und sich sehr gut bewährt hat. 1904 erging an das Büro der Auftrag, die planmäßige und allgemeine Instandsetzung der der Hochwasser gefahr besonders ausgesetzten Wasserläufe näher zu untersucden. Bei allen diesen Arbeiten wurde ein sehr reichhaltiges gewässer- kundliches Material gesammelt. 1906 beschloß daher die Regierung, die nutzbringende Verwertung und Bearbeitung dieses gesammelten Beobachtungsmaterials und weiter die Feststellung der Wasserab- flußvcrhältnisse und WasserstandsbewegU"gen der sächsischen Flllsse — mit Ausnahme der Elbe — in die Hände einer neu zu schaffen den Zentralstelle zu legen. Das Büro erhielt zuerst den Namen - Hydrotechnisches Amt; im Jahre 1918 wurde ihm der Name Amt für Gewässerkunde gegeben. Es wird bei se nen Arbeiten unter stützt von der Landeswetterwarle und dem Geologischen Landcsamt. S ine Arbeiten versolgen praktische Zwecke, sie dienen der Bllge» meinheit, denn das Amt will unterrichten über die zur Verfügung stehenden Arbeitswassermengen bet der Ausnutzung des Wassers sür Krastzwecke, über die Hochwassermcngen bei der Planung von Brücken und Hochflulbetten, über Nied, rwässer bei Begutachtung von Abwasser- einsllhrung usw. Der Vortragende gab einen interessanten Einblick in das große Arbeitsgebiet, in die Arbeitsmethoden und in die Arbeitserfolge; er betonte dabei, daß die gewässerkundliche For schung noch ein junger Zweig am Baume der Wissenschaft sei, ganz besonders in Sachsen Das Amt wirke in aller Stille tat- , kräftig und bestimmend an allen großen wasserwirtschaftlichen ! Staats- und Privatunternehmungen mit, seine gewässerkundlichen Erfahrungen seien auch sür die Kulturtechnik von Bedeutung. Eine neue Entscheidung Calonders für den Deutschen Volksbund Berlin, 27. Januar. Wie die Morgenblätter aus Kattowitz melden, hat der Präsident der gemfichten Kommis sion auf die Beschwerde des Deutschen Volksbundes wegen Nichteröffnung der deutschen Minderheitsschule in Bobrownski- Piekar-Rudne eine Stellungnahme verkündet, nach der die Minderheitsschule unverzüglich zu eröffnen ist. Es sind in den Gemeinden Bobrvwnski, Piekar und Rudne neue An meldungstermine von angemessener Dauer anzusetzen. Diese Anmeldungstermine sind der gemischten Kommission bekannt zu geben. Diejenigen Kinder, die für die Minderheitsschule nicht angemeldet werden, sind von amtswegen in die Schule zu überführen. Tagung des Arbeitsausschußes Deutschnationaler Industrieller. -H- Berlin. In Berlin fand unter dem Vorsitz von Ge heimrat vr. Hugenberg eine vom Vorstand des Arbeits ausschusses deutschnationaler Industrieller einberufene Tagung statt. Reichstagsabgeordneter Bergwerksdirektor vr. Rademacher sprach über Arbeitsschutzgesetz (Ar beitszeit) und Arbeitslosenversicherung und Reichstagsabgeordneter Or. Reichert über die Weltwirt schaftskonferenz. vr. Rademacher wies darauf hin, daß die Erwerbslosenfürsorge an den grundsätzlichen Mängeln der schematischen Höhe des Unterstützungssatzes leide und an der ungenügenden Spanne zwischen Arbeitsverdienst und Er werbslosenunterstützung und vor allem an der ungenügenden