Suche löschen...
Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 02.05.1903
- Erscheinungsdatum
- 1903-05-02
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841177954-190305025
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841177954-19030502
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841177954-19030502
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger
-
Jahr
1903
-
Monat
1903-05
- Tag 1903-05-02
-
Monat
1903-05
-
Jahr
1903
- Titel
- Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 02.05.1903
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Maur«» Martin, der Porzellandreher Baumgärtel, geschloffen nach Altenburg transportiert. Wie der Untersuchungsrichter beim Herzoglichen Landgericht Altenburg bekannt gibt, ist Martin mit einem Maurerhammer erschlagen worden. Da« Mordwerk. zeug ist noch nicht gefunden. Gerichtssaal. 8 Zwickau, 29. April. Der wegen Eigentums vergehens rückfällige H. W. Fritzsche aus Herms dorf hat am 9. September v. I. ein dem Oekonomie- pächter Fritzsche in Bad^Hohenstein gehöriges zwei- spänniges Geschirr im Werte von gegen 1000 M. gestohlen und dasselbe in Altenburg in Gemeinschaft mit einem gewissen Reichelt, der bereits abgeurteilt ist, vertauscht resp. verkauft, wobei sich beide Ge brüder Pfeifer, Oekonomen aus Waldenburg nannten und auch mit diesen falschen Namen die Vertrags urkunde und die Quittung unterschrieben. Hierfür und wegen eines Fahrraddiebstahls bekam der An geklagte von der hiesigen Strafkammer 2 Jahre 10 Monate Zuchthaus zuerkannt, der bürgerlichen Ehrenrechte ging er auf 5 Jahre verlustig. Zwei Monate Untersuchungshaft haben für verbüßt zu gelten. 8 Eine verhängnisvolle Rehbockjagd. Dresden, 29. April. Der Fabrikbesitzer Albin Isidor Bach in Bärenstein bei Lauenstein veranstaltete am 24. Juli 1902 in seinen Jagdgründen auf Bären steiner Flur ein großes Jagen auf Rehwild. Nach Beendigung des Jagens ging der Fabrikbesitzer Bach noch einmal am späten Abend auf den An stand, um auf einen ihm im Laufe des Tages ent gangenen feisten Rehbock zu pirschen. Er saß an einem Weiher und lugte in die Dunkelheit hinaus. Plötzlich wurde er in seinen Beobachtungen durch zwei scharfe Schüsse aufgeschreckt, die nur etwa 100 Meter von seinem Standorte abgegeben waren. Sofort eilte Bach den Schüssen nach und fand zu seinem nicht geringen Schrecken mitten in einem Kleefelde seinen alten langjährigen Freund und Jagdgenossen, den Wirtschaftsbesitzer Georg Häßler in seinem Blute liegen. Der Verwundete konnte nur noch die unverständlichen Worte murmeln: „Es ist aus mit mir, aber verlaß meine Familie nicht. Nimm dich ihrer an und sorge für sie!" Tieferschüttert gab Bach dem sterbenden Freunde dies Versprechen, dann eilte er den weiten Weg nach Bärenstein zu, um ärztliche Hilfe herbeizuholen. An der Unglücksstelle traf man den Erschossenen zwar noch lebend an, der Tod machte sich aber schon bemerkbar, und nur mit großer Mühe ge lang es, den zu Tod getroffenen Jäger zu Tal zu befördern. Als der traurige Zug mitten in der Nacht vor der Besitzung des Schwerverletzten ein traf, hatte dieser ausgelitten. Seine Familie hatte ihr 70jähriges Oberhaupt lebend nicht wieder ge sehen. Die Obduktion ergab, daß Häßler in der Herzgegend getroffen war. Der Fabrikbesitzer Bach bot der ihres Ernährers beraubten Familie seine pekuniäre Hilfe an. Die Familie wies aber die Hilfe Bachs energisch zurück, denn sie maß dem letzteren die Schuld an dem Unglück bei und er klärte. daß Bach den alten Jäger fahrlässigerweise erschossen habe. Es wurde daher die Untersuchung gegen Bach eingeleitet. Er hatte sich am Mitt woch vor der 2. Straskammer des Königlichen Landgerichts Dresden wegen fahrlässiger Tötung zu verantworten. Bach bestritt jegliche Schuld an dem Tode seines Jagdfreundes, mußte aber zugeben, daß, wie er anfangs behauptete, der tödliche Schuß nicht aus Häßlers Gewehr gefallen ist. Ein Dritter müsse die tödliche Kugel gesendet haben. Um seine Unschuld darzutun, hatte Bach eine große Anzahl von Zeugen aufgeboten, die im Laufe des Tages vernommen wurden. Auch medizinische Sach verständige, sowie der Büchsenmacher Grundig wurden vernommen. Aus Grund der Beweis aufnahme wurde Bach von der Anklage, seinen Freund durch Fahrlässigkeit auf der Jagd getötet zu haben, freigesprochen. 8 Freisprechung. Vor dem Dresdner Land gericht stand am Donnerstag der frühere Meißener Polizeiinspektor Schulze, vorher im Polizeidienste Leipzigs. Er war angeklagt, Anzeigen unterdrückt zu haben, um die betreffenden der Strafe zu ent ziehen. Es waren 20 Zeugen geladen, darunter der Bürgermeister Dr. An, der Dezernent des Meißner Polizeiwesens Stadtrat Dr. Goldfriedrich und eine Anzahl Schutzleute. Die Verhandlung ergab, daß es geringfügige Uebertretungen waren, die Schulze durch seine Handlungsweise der Be strafung entzogen hat. Auf die Abhörung mehrerer Zeugen verzichtete der Gerichtshof, dem der Staats anwalt das Urteil anheimstellte. Dasselbe lautete auf kostenlose Freisprechung und sofortige Haft entlassung. 8 Der Prozeß wegen deS Zusammenbruches der Pommcrschen Hypothekenbank, der an, heutigen Freitag in Berlin begonnen hat, erinnert an die traurige Zeit der Bankbrüche und Krachs von Aktiengesellschaften. Das deutsche National vermögen ist damals um viele Millionen geschädigt worden. Die Preußische Hypothekenbank in Berlin machte den Anfang, die Pommernbank, die Kasseler Trebergesellschakt, die Leipziger Bank und andere folgten." Sanden und Genossen, Exner und Gentzsch haben ihre Strafen weg, jetzt sitzen die früheren Direktoren Schultz und Romeick von der früheren „Hofbank der Kaiserin" auf der Anklagebank. Sie haben sich wegen Betrugs, Untreue, Bilanz verschleierung, sowie Verletzung des Aktien- und Hypothekenbankgesetzes zu verantworten. Der Prozeß wird Wochen dauern. Als Termin für die Schwur gerichts-Verhandlung gegen wx Direktoren der Trebergesellschaft Schmidt und Bollmann ist der 19. Juni in Aussicht genommen. tz Köln, 1- Mai. Das hiesige Schwurgericht verurteilte gestern den Schuhmacher Fischer, der das uneheliche Kind seiner in Antwerpen wohnenden Tochter durch eine Menge Scheidewasser getötet hat, zu 10 Jahren Zuchthaus und 10 Jahren Ehrverlust. Der Staatsanwalt hatte Todesstrafe beantragt. Die Frau des Angeklagten wurde, nachdem sie ihr Zeugnis abgelegt hatte, verhaftet, da erwiesen war, daß sie ihre drei Töchter in Ant werpen an reiche Lebemänner verkuppelt hatte. Kleine Chronik. * BreSlau, 30. April. Von der bei Steinau gelegenen Oderbrücke wurde gestern infolge Auf rennens eines Dampfers der Längsträger derart vom Querträger losgerissen, daß sich eine Aus wechselung desselben nötig macht. Züge und Lo komotiven können infolgedessen bis auf weiteres nicht über diese Brücke geleitet werden. * Göttingen. Ein eigenartiger Aufzug bewegte sich dieser Tage durch die Hauptstraßen unserer Universitätsstadt. Unter den Klängen de« Chopinschen Trauermarsche« wurden, wie hiesige Blätter Mit teilen, zwei Musensöhne von ihren Kommilitonen zum — Karzer geführt. Die Beiden befanden sich ge- fesselt auf einem von Ochsen gezogenen Leiterwagen. Die Schwere de« Verbrechen« illustrierte ein in ein blutrote« Gewand gehüllter, mit einem Holzbeil ver sehener Scharfrichter, der neben mehreren Bütteln auf dem Borderwagen mit Platz genommen hatte. In mehreren Droschken wurden Belten nachgeführt. E« folgten auf einem Möbelwagen zechende Studien brüder, die für die anscheinend nicht mehr letstung«. fähigen Opfer der gestrengen UniversitätSjustitia — die Henkersmahlzeit einnahmen. * München. Der au« dem Fall Heusler be kannten Dienstmagd Minna Wagner mußte nun mehr infolge Verätzung de« Magen« und Narben- btldung, wodurch eine Verengerung desselben her vorgerufen wurde, mit Hilfe einer Operation ein neuer Magen-Ausgang geschaffen werden. Die Operation ist gelungen. * Saarbrücken. Die Demonstrationen anläß lich der Schließung des Caso Continental wurden fortgesetzt; der Janhagel au» drei Städten war der Frf. Ztg. zufolge zusammengeströmt. Die Polizei, die um 10 Uhr abend» auf den Straßen erschienen war, zog wiederholt blank und verhaftete viele Personen. Nach 1 Uhr herrschte in der Bahnhof straße noch große Erregung. Ein weitere» Tele gramm meldet, daß gegen 40 Verhaftungen vorgc- nommen wurden. Der Besitzer de» Caso» Cotinen tal wurde wieder aus der Haft entlasten. Die Polizei wandte sich an den hiesigen General von König um militärische Hilfe, welche aber verweigert wurde. Heute abend wird die Polizei alle Restaurant« in St. Johann um 8 Uhr schließen lassen. Bürgermeister Neff telegraphierte an den Regierungspräsidenten in Trier, welcher noch heute hier etntreffen wird. Der Stadtrat wird sich heute mittag mit der Angelegenheit näher befassen. * Karlsbad. Der Gendarm Neumann hat am Montag nachmittag den Drahtbinder Johann Kar- hanik au« Trencsin, einen ungewöhnlich starken Mann, der wegen seine« gewalttätigen Wesen« der Schrecken der ganzen Umgebung war, erschossen. Der Gendarm verhastete ihn wegen Diebstahl« und Landstreicherei und forderte auf dem Wege mehrere Passanten auf, ihm bei der Fesselung de« Draht- binder« behilflich zu sein, allein niemand half ihm, da jeder die Rache de» Strolche« fürchtete. Auf der Station Molda gab der Drahtbinder dem Gendarmen einen Stoß und flüchtete in den Wald. Der Gendarm verfolgte ihn und e» kam zu einem heftigen Ringen zwischen beiden, wobei der Strolch dem Gendarmen da» Bajonett entriß und ihn der art würgte, daß der Beamte beinahe die Besinnung verlor. Im letzten Momente gelang es dem Gen darmen einen Schuß abzugeben, der den Strolch mitten in« Herz traf. * Eger. Eine originelle Weite ist der Gast- wirl Ziegler in Tschernoschin mit dem Baron Frhrn. v. Siegel in Pilsen eingegangen. Ziegler, ein rüstiger Mann, der das 00. Lebensjahr schon überschritten hat, wettete mit dem Freiherrn, daß er einen vier Meterzentner schweren Steirerwagen persönlich in sechs Wochen nach Pari« ziehen werde. Gewinnt er die Wette, so erhält er vom Freiherrn v. Siegel 200,000 Kronen, andernfall« hat er 10 000 Kronen zu bezahlen. Heute am 1. Mai trat Ziegler die Reise an. Ziegler nimmt seinen Weg über Tachau, Bamberg, Würzburg, KaiseKlautern, er wird bei Metz auf französischen Boden übergehen und über Verdun, Chalon», Reim« und Epernay Pari» zu erreichen suchen. In jeder Uebernachtung«- stalion hat er sich seine Reise beglaubigen zu lasten, veberdte» ist in jedem bedeutenden Orte für einen entsprechenden Kontrollbtenst Vorsorge getroffen. Ziegler muß den Steirerwagen ohne jede Beihilse oder irgendwelche Unterstützung nach Pari« ziehen. Handels-Nachrichten. ivrllu, 30. April. (Wechsrl- lourS.) vlsooot Mark Amsterdam 8 T per 100 st. K. 2M 161,95 168,05 Brüffel und Antwerpen ,, 8 T pr. 100 Francs. 3M 81,25 80,90 Italienische Plätze 10 T pr. 100 Lire 2M 81.40 Schweiz. Pl. 100 Frc. 4 10 L London 8 T 81,30 20,47 pr. 1 Lstrl. 4 3M 20,30 Madrid und Barcelona 14 T pr. 100 Pesetas 2M 60,— Pari? o 8 T pr 100 Franc 3M 8tz40 81,05 Petersburg ^>,.8 T pr. 100 Rubel 3M 2,3^85 Warschau 100 Rubel 5'/, 8 T —.— Wien .... ° T per 100 Kr. ü W. " 3M 85,35 Reichsbank Lomb.-- - F- 4'/,°/,. Srvmo», 30. April. (Baumwolle). Lendenz: Stetig. Upl. middl. loco 52'/, Pfg- Kirchen-Nachrichten. St. Triuitatis-Aarochie. Vow April bis 1. Mai 1903. Getauft: Martha Elly, T. d. Schlossers Ernst Max Härtel. 1 unehcl. Sohn. B egraben: Martha Klara, L. d. Webers Friedrich Emil OSkar Layritz, 7 M. 7 Tg. Bleichereiarbeiter Franziskus Rothe, Ehemann, 50 I. lO M. 25 Tg. Feuermann Wilh. Jul Schumann, Ehem.,64J.9M.24Tg. Am Sonntag Jubilate, den 3. Mai, vorm. 9 Uhr Pr-digt gottesdtenst über Joh. 21, 18—23, Herr Hilssg. Seidel. Abends halb 8 Uhr Fungfrauenverein im Gemeinde haus. Abends halb 8 Uhr JüngltngSverein im Gemeindehaus. Wochenamt: Herr Hilssg. Seidel. Aarschie S1. tz-riflophort. Vom 28. April bis 2. Mai. Getauft: Fanny Hedwig, T. d. Nadclmachcrs Albin Gnndram Voigt. Gotthilf Korl, S. d. Schlossers Karl Hugo Wolf. Frieda Elsa, T. d. Strpfw. Paul Richard Schneider. Helene Ella, T. d. Wcbermstrs. Friedrich Wilhelm Held. : Begraben: Elisabeth Jenny Margareta, T. d. Bürger ¬ meisters vr. Wilhelm Polster, 3 I. 10 M. 13 Tg. Christ. Karoline Wilhelmine, htl. T. d. Strpfw. Johann Heinrich, 50 I. t M. 4 Tg. Handarbeiter Friedrich Moritz Roscher, 54 I. 4 M. 18 Tg. Gertrud Johanna, T. d. Bäckcrmstrs. Arno Paul Schletter, 6 M. lt Tg. Elsa Klara, T. d. Stationsarb. Johann Gustav Heinig, 2 M. 22 Tg. Emma Frieda, T. d. Webers Karl Robert Fritzsche, 10 M. >5 Tg. Olga Hildegard, T. d. Schlossers Karl Gerhard Georgi, 1 M. 28 Tg. Klara Margarete, T. d. Appreteurs Ernst Emil Bogel, 2 M. 14 Tg. Am Sonntage Jubilate vormittag 9 Uhr Hauptgottes- dienst, Predigt über Joh. 21, 18—23. Herr ?. Albrecht. Nachm. halb 2 Uhr KindergotteSdienst. Vorm. 9 Uhr Predigtgottesdienst im Betsaalc der Hüttcngrundschule. Ev.-luth. Jungfraucnvercin: Abends V,8 Uhr im Vcrcins- lokal Hauptversammlung. Ev.-luth. Jünglingsvcrcin: Abends 8 Uhr im Vercinslokal Hauptversammlung. Evang. Arbeiterverein: Montag abends 8 Uhr Versamm lung. (Pcenert). Ao« Hberkuugwitz Getauft: Paul Willy, S. d. Handarb. Karl Gottlob Höppner. Kurt Moritz, S. d. Strnmpfsabr. Otto Hermann Uhle. Arno Fritz, S. d. Strpfw. Heinrich Albin Schott in Obcrhermsdorf. Fritz Walter, S. d. Schneiders Paul Jo hannes Börner. Klara Frieda, T. d. Tischlers Karl Röszler. Getraut: Christ. Emil Fritzsch, Gutsbesitzer in Hohn- dors und Alma Sidonie Löbel, hier. Pietro Paolo Zaccarin, Steinbrucharbeiter und Emma Alma Winkler, hier. Begraben: Frieda Johanna, T. d. Handarb. Gustav Hermann Vogel, 8 M. 20 Tg. Paul Otto, S. d. Invaliden Johannes Albin Hallbauer, 3 M. 3 Tg. Paul Otto, S. d. Strumpfw. Heinrich Moritz Kötz, 17 Tg. Anna Koch geb. Müller, Ehefrau, 41 I. 10 M. 21 Tg. Strpfw. Louis Otto Herm. Franke, Witwer, 7l I. 11 M. 23 Tg. Richard, S. d. Nadclmachcrs Max Oskar Bergert, 3 M. 11 Tg. Herm. Richard, S. d. Schlossers Hermann Richard Enderlein, 4 M. Jubilate, 3. Mai 1903, vorm. 9 Uhr PrcdigtgotteS- dienst. Herr ?. Zeitzig. Nachm. 5 Uhr MissionSstunde. Herr?. Werner. Wochcnamt: Herr k. Werner. Ao« Gersdorf. Vom 23. bis 29. April. Getraut: Bergmann Paul Arthur Arnold, hier und Emma Maric Metzner, hier. Bergmann Adolf Kaiser, hier und Alma Klara Barth, hier. Wirtschastsgchilsc Ernst Rich. Ncnbcrt, hier und Milda Klara Neumärker, hier. Getauft: Max Hellmuth, S. d. Kaufmanns Max Richard Schulze. Fritz Georg, S. d. B. Anten Clemens Theodor Weber. Elsa Klara, T. d. B. Eniil Alwin Henschel. Rudolf Max, S. d. Flcischcrmcistcrs Karl Max Sonntag. Elsa Gertrud, T. d. B. Alwin Hermann Schulze. Anna Ella, T. d. Bcrgschmieds Oskar Emil Richter. Johannes Paul, S. d. B. Josef Plcchntsch. Lina Martha, T. d. Berg schmicds Ernst Richard Hesse. — 2 unehcl. Kinder. Begraben: Oskar Max, S. d. B. Ernst Karl Diet rich, 4 M. 5 Tg. Paul Kurt, S. d. B. Friedrich Paul Pester, 2 M. 23 Tg. Am Sonntag Jubilate, den 3. Mai, früh 9 Uhr Gottes dienst. Herr Hilssg. Ranft. Nachmittags '/-2 Uhr KatechiSmuS-Unterredung mit den Jünglingen. Abends halb 8 Uhr Jungfrauenverein. Montag, den 4. Mai, abends 8 Uhr Frauenverein im Gasthos zum grünen Tal. Wege» dcr Neuwahl der Vorsteherin, Kassiererin und Pslcgcrinncn wird um recht zahl reiches Erscheinen gebeten. Dienstag, den 5. Mai, abends 8 Uhr Bibelstunde. Die Woche für Taufen und Trauungen hat Hcrr Hilssg. Ranft, für Hauskommunioncn und Begräbnisse Hcrr Pastor Böttger. Ao« Arfpr««g. Getauft: Ernst Albert, S. d. Bergarbeiters Panl David Ehregott Schuffenhauer in Ursprung. Begraben: Heinrich Florian Leichsenring, Strumpf Wirker und Invalid in Scifcrsdorf, 49 I. 7 M. 27 Tg. Sonntag Jubilate, am 3. Mai, früh 8 Uhr Predigt gottesdtenst. Nachm. 2 Uhr Predigtgottesdienst in dcr Schulc zu Seisersdors mit daran sich anschlicstcndcr Feier des heiligen Abendmahles. Nächsten Sonntag nachm. '/,2 Uhr Kindergottesdienst. In den nächsten Wochen wird wie alljährlich eine Haus- kollckte zum Besten des Gustav-Adolf-VcreinS und dcr äuss. Mission cingcsammclt werden, und werden die licbcn Gc- mcindcglicder herzlich gebeten zu diesem Licbeswcrkc reichlich beistcuern zu wollen, eingedenk des Losungswortes des Gustav- Adolf-Vcrcius: „Lasset uns Gutes tuu an Jedermann, aller meist aber an des Glaubens Genossen." Neueste Nachrichten und Depeschen vom 1. Mai. Et. Johann (Saarbrücken). Infolge des Ex zesses während der vorgestrigen Nacht wurden eine Anzahl Schutzleute durch Werfen mit Steinen und Messern verwundet. Es wurden 60 Gendarmen zur Unterstützung der Polizei herbeigerufen. Der Regierungspräsident Nedden traf gestern mittag 1 Uhr hier ein und hatte sofort eine Konferenz mit dem Bürgermeister. Die Zeitungen veröffent lichen Aufrufe der Behörden, welche zur Ruhe mahne«. In der Stadtratssitzung kam zum Aus druck, daß die hier anberaumte frühe Polizeistunde für Restaurationen und das rücksichtslose Vorgehen gegen die Bevölkerung den Konflikt herbeigeführt habe. Der Minister des Innern stehe der Sache wohlwollend gegenüber. Die Nachricht wurde per Extrablatt verbreitet und rief große Erregung her vor. Es kamen keine Ruhestörungen vor. Wien. Erzherzog Ferdinand, Bruder des frü heren Erzherzogs-Leopold, jetzt Leopold Wölfling, wurde unter Beförderung zum Oberstleutnant nach Laibach versetzt. Diese Versetzung bedeute für den Erzherzog eine Strafe und sei erfolgt auf Befehl des Kaisers, weil er in Salzburg durch seine An sichten bei Hofe und in aristokratischen Kreisen Mißfallen erregt habe. Von anderer Seite wird versichert daß diese Darstellung von Kreisen ver breitet worden ist, denen der Erzherzog seines Frei- sinns wegen verhaßt ist. Wien. Da«österreich-ungarische Generalkonsulat in Saloniki hat an da« hiesige auswärtige Amt einen ausführlichen Bericht über die dortigen Zustände gesandt, aus dem ersichtlich ist, daß etwas gegen Saloniki geplant ist. Weiter wird bestätigt, daß über 50 Bomben geworfen und zahlreiche Bomben aufgefunden worden sind, «l» Urheber wird Sara- kost genannt. Wien. Im hiesigen auswärtigen Amt steht man den Vorgängen in Saloniki ruhig ent gegen. Die Gerüchte, daß Oesterreich Militär nach Saloniki entsandt habe, ist Völl g unbegründet. Budapest. In oppositionellen Kreisen rechnet man mit der Möglichkeit eines Kabinettswechsels und gibt die Sache Szells als endgiltig verloren. Paris. Ueber die Demission General Bru- göres und die Ernennung Nögriers zu seinem Nach- solger wird berichtet: Tatsache ist, daß der Gene ralissimus im obersten Kriegsrat in allen seinen Vorschlägen überstimmt worden ist, weshalb er seinen Abschied erbat. Im letzten Augenblick jedoch vor der Abreise Loubets ist es gelungen, den Zwischenfall beizulegen. Der General BrugöreS bleibt deshalb im Amte. Loudon. „Morning Leader" erklärt, daß hier die Absicht bestehe, den obligatorischen Militärdienst einzuführen. Madrid. Bei den Wahlen in Jnfiesto kam es zu einem blutigen Zusammenstoß zwischen der Gendarmerie und oer Bevölkerung. 4 Gendarmen wurden getötet und 6 verwundet, darunter ein Leutnant. Die Zahl der Opfer auf Seiten der Zivilisten ist nicht bekannt. Barcelona. Sämtliche Straßenbahnangestellte haben gestern beschlossen, in den Generalausstand zu treten, falls die Gesellschaft nicht in eine Lohn erhöhung einwilligt. Die Polizei hat mehrere streikende Zimmerleute verhaftet, welche sich zu Tätlichkeiten verleiten ließen. Die Arbeitgeber haben den Gouverneur um Schutz gegen die Angriffe der Streikenden ersucht. Petersburg. Die „Nowaje Wremja" schreibt einen Leitartikel über die Mandschureifrage und erklärt aus allerbester Quelle zu wissen, daß die Londoner Meldung über ein besonderes Abkommen bezüglich der Mandschurei erfunden sei. Rußland halte streng die übernommen Verpflichtungen ein. Konstantinopel. In makedonischen Kreisen in Toga wird keineswegs die Beteiligung an der Sprengung der Ottomanbank und der Dynamit anschläge geleugnet. Diese sind vielmehr als wohl berechnete Streiche des revolutionären Gesamt planes zu betrachten. Dieselben Kreise bezeichnen die Meldungen über den Stillstand oder sogar über das Absterben des Aufstandes als falsch und er klären, die Bewegung werde weit größere Schärfe annehmen. Der Zeitpunkt hänge von verschiedenen Erwägungen ab, von denen eine sei, daß man der Bevölkerung erst Zeit zum Feldanbau lassen will, damit kein Nahrungsmangel eintritt. — Wie aus Wien gemeldet wird, wurden bei der Sprengung der Ottomanbank zwei Bombenwärter getötet. 35 verdächtige Personen wurden verhaftet. New Uork. Die Morgenblätter bringen neue Details über die Katastrophe in Franc. Die Ge lehrten können die Ursache des Unglücks nicht fest stellen. Bis jetzt sind 12 Leichen gefunden worden. Eingesandt. Uebelstände im Bildhauer-Beruf. Der Bericht in der Donnerstag-Nummer über das imposannte hierorts für Meißen angefertigte Grabdenkmal veranlassen einen Unparteiischen zu der Bemerkung, daß es nur ganz gerecht ist, wenn hervorgehoben wird, wie den beiden, einen künst lerischen Entwurf verwirklichenden Firmen (Richard Thomä das Denkmal und Rudolf Lässig das Ge länder) alle Ehre gebührt. Aber ein Lob des Künstlers, welcher den Entwurf ausarbeitete, und des Künstlers, welcher dem künstlerischen Gedanken in Stein beredten Ausdruck gab, vermisse ich fast stets beim Lesen solcher Berichte. Besonders über den letzteren Künstler, den eigent lichen Bildhauer, welcher die Figur und sonstigen Feinarbeiten mit seinen eigenen Händen ausführt, wird bei solchen Gelegenheiten meistens mit Still schweigen hinweggegangen. Ohne mich befugt zu halten, darüber ein Urteil abzugeben, ob dies Ver halten gerecht ist oder nicht, möchte ich im Zusammen hang damit nur einige Uebelstände im Bildhauer gewerbe zur Kenntnis weiterer Kreise bringen. Worin bestehen dieselben? Sonst wirklich talentierte Bildhauer, wenn nicht mit dem nötigen schnöden Mammon behaftet, können niemals selb ständig werden, müssen für des Unternehmers Ruhm und Ansehen arbeiten, ohne hieran in gleichem Maße teilnehmen zu können und — das ist der schreiendste Uebelstand — sie, die Bildhauer, be finden sich, recht deutsch gesagt, im Tagelöhner- Verhältnis. Nicht einzelnen Personen kann damit der Vorwurs gemacht werden, sondern die Gesamt verhältnisse haben diese Zustände hervorgerufen. Die Bildhauer sagen, das hat der eigenartige Charakter unseres Berufes so nach und nach ge zeitigt, sie vergessen aber, daß der Daseinskampf, der überall hindringeade unbarmherzige Zeitgeist — smarte Gewinnsucht ist zur Zeit sein Name — die wirkliche Ursache ist. — Ohne von dem eigentliche« Verdienst, ohne von der Arbeitslosigkeit ini Winter, dem fortwährend wechselnden Arbeitsort mit be sonders für Verheiratete damit verknüpften Unkosten zu sprechen, sei nur das einebetont: es gibt keine Kündigung im Bildhauergewerbe, außerdem man betrachtet eine meist eintägige Kündigung als wirk liche Kündigung. Wenn eine größere Arbeit durch einen besseren Bildhauer zur Ausführung gebracht wurde, die Sache somit erledigt ist, dann heißt es auch für den künstlerischen Bildhauer: Suche dir anderwärts Arbeit. Fürwahr, sehr sichere Erwerbsverhältnisse im edlen Bildhauerberuf! Dank und dauernde Anerkennung in Gestalt fester Stellung gibt es nicht; der mit seiner Hände Arbeit und dennoch künstlerisch schaffende Bildhauer hat sein Geld — nun fort damit! Mohr, du hast deine Schuldig keit getan, nun kannst du gehen! Also künstlerisch arbeitende Personen im Tage löhner-Verhältnis ! Auch ein kulturelles Bild! -L.-
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)