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HchcnstcinMustAlcr MzM Tageblatt für Koöenstein-KrnMal, Göerlüngwi^, Hersdorf, Kermsdorf, Wernsdorf, Wüstenbrand, Ursprung, Mittelbach, Langenberg, Falken, Meinsdorf, Grumbach, Tirschheim rc. m Weitverbreitetes Insertions-Orga« für amtliche nnd Privat-Anzeige«. Abonnement Frei ins Haus Bei Abholung 42 Pfg- 35 Pfg- monatlich monatlich vierteljährlich 1 M. 25 Pfg. die einzelne Stummer 5 Durch die Post bezogen 1.25 Mk. excl. Bestellgeld. Jnsertionsgebühre«: die sechsgespaltene Corpuszeile oder deren Raum für den Verbreitungsbezirk 10 Pfg., für auswärts 12 Pfg. Reklame» 25 Pfg. Bei mehrmaliger Aufgabe Rabatt. Annahme der Inserate für die folgende Nummer bis Vorm. 10 Uhr. Größere Anzeigen abends vorher erbeten. Dieses Blatt erscheint mit Ausnahme der Sonn- und Festtage täglich nachmittags. — Zu beziehen durch die Expedition und deren Aus träger, sowie alle Postanstalten. Für Abonnenten wird der Sonntags-Stummer eine illustrierte Sonn tagsbeilage gratis beigegeben. 30. Jahrgang. Freitag, den 15. Mai 1903. Nr. 111. Der Meininger. Einen interessanten Artikel über die „Meininger" bringt die „St. Petersburger Ztg." aus der Feder ihres Berliner Berichterstatters, der sich mehrfach als wohlunterrichtet in intimen Einzelheiten gezeigt und als pikanter Plauderer bewährt hat. Es heißt in dem Artikel u. a: Vor einiger Zeit feierte des Kaisers Schwager, der Erbprinz Bernhard von Sachsen-Meiningen mit seiner Gemahlin Prinzeß Charlotte das Fest der silbernen Hochzeit. Der Erbprinz erfreut sich in weiteren Kreisen der Bevölkerung einer großen Achtung. Seine geistigen Interessen gehen über den Rahmen des militärischen Handwerks hinaus Man weiß u. a. von seiner Vorliebe für das Studium griechischer Klassiker und daß er der alten Literatur überhaupt eine ernsthafte Neigung ent- gegevbringt. Im Offizierskorps und bei der fürst lichen Verwandtschaft wird er kurzweg der Gelehrte genannt, was je nach Individualität gelegentlich au? so klingt wie: der trockene Gelehrte, — wenn nämlich der Sprecher es für Sonderlingsmesen oder zum mindesten nicht sür ganz standesgemäß erachtet, daß ein künftig regierender deutscher Bundes- fmst und zur Zeit kommandierender preußischer General nach Meinung der feudalen Welt ein Bücherwurm und Federfuchser, ein Mensch mit professoralen Neigungen, kurzum ein halber Schul meister sei. Dabei gilt der „Meininger", wie er einfach im Volksmund heißt, als ein ernster und tüchtiger Soldat, der zwar nicht immer ein be quemer Vorgesetzter ist, aber ein nach Kräften ge rechter, und dazu eiuer vom Schlage des studierten preußischen Soldaten, vom lateinischen Soldaten, wie ein bekanntes Scherzwort sich ausdrückt. Seiner Gattin, der älteren Schwester des Kaisers, der Prinzessin Charlotte, hat bisher noch niemand etwas von dürrer Gelehrsamkeit oder pedantischer Schulmeisterei nachgesagl. Man schützt sie vielmehr als eine temperamentvolle, geistig höchst lebendige und gescheidte Frau ein. Schlank, mittelgroß, be- weglich, eine pikannte Blondine, unter ihren Schwestern diejenige, welche gelegentlich ihren Starr kopf gegen den ihres kaiserlichen Bruders setzt, unbe kümmert um das allerhöchste Mißvergnügen, dazu mit einem starken Freimut der Rede ausgerüstet und mit dem vollsten Stolze, aus dem gleichen vornehmen Hause wie des Kaisers Majestät zu sein. Vielleicht trug eine gewisseGleichartigkeit in Charakter und Temperament dazu bei, daß sie mit ihrem kaiserlichen Bruder öfter als ihre Geschwister in Spannung geriet, worüber auch etwas in die Oeffentlichkeit sickerte. Schon zur Zeit, als das erbprinzliche Ehepaar noch in Berlin lebte, wo der Meininger zuerst in Garnison stand, flüsterte man bald von Meinungsverschiedenheiten zwischen der blonden Prinzessin und der brüderlichen Majestät. Daß der Kaiser mit mancher seiner politischen Handlungen und Aeußerungen nicht blos in der weiten Oeffentlichkeit, sondern auch im engeren Familienkreife ohne freudige Zustimmung blieb, ist ziemlich bekannt, lind in der Bevölkerung galt Prinzeß Charlotte als Diejenige, welche zur Freude gleichgestimmter Seelen daraus am wenigsten Hehl machte. Die Meininger sind nicht sehr reich und der Aufenthalt in Berlin belastete sie früher in ihrer gesellschaftlich hohen Stellung finanziell wohl mehr als lieb, sodaß der Garnisonwechsel nach Breslau und die Ueberuahme des dortigen Generalkommandos durch den Erbprinzen vor mehreren Jahren ein wohl allen Teilen angenehmer Ausweg war. Zudem war Prinzeß Charlotte in der Provinz fern vom kaiserlichen Hoflager unbestritten die erste Dame der Gesellschaft und repräsentierte in ihrer Persön lichkeit das regierende Haus. Man hörte wohl noch gelegentlich von ihr in der Reichshauvtstadt, aber sie beschäftigte doch nicht mehr so häufig wie früher Phantasie und Zungen. Nur einmal, als ein Majestätsbeleidigungsprozeß gegen einen viel genannten Berliner Schriftsteller schwebte, wurde versteckt behauptet, daß die fürstliche Dame in Breslau manchen Handlungen ihres kaiserlichen Bruders recht kritisch gegenüberstünde. Sonst drang nicht viel aus der Provinz in die Hauptstadt. Erst als vor ungefähr zehn Wochen das Erbprinzenpaar die Silberhochzeit feierte, siel es auf, daß diese Familienfeier sich außerhalb des Berliner Kaffer- schlosses vollzog. Man munkelte davon, die Erb prinzessin hätte als kaiserliche Prinzessin gern m einem der Hohenzollernschlösser zu Potsdam oder Berlin das Fest begangen, doch hätten irgendwelche stichhaltige Gründe in der kaiserlichen Familie da gegen gesprochen. Von anderer Seite hieß es wieder, gesundheitliche Verhältnisse hätten der Erbprinzessm nahe gelegt, das Silberfest in größerer Stille außer halb Berlins zu feiern. Jedenfalls wurde das Hochzeitsjubiläum nicht in Breslau noch in Berlin, und ohne Anwesenheit des Kaiserpaares, das durch andere offizielle Pflichten in der Reichshauptstadt gebundeu war, sondern ohne großen Pomp in Kiel in der Familie des Prinzen Heinrich begangen, wobei als musikalische Abendunterhaltung zu Ehren des Jubelpaares das kleine Bühnenstück „Die zärt lichen Verwandten" aufgeführt ward. Nachträglich hat man leise gelächelt und sich gefragt, ob die Wahl des Festspiels gerade mit diesem Titel nur ein Zufall sei oder Absicht war und ob sie vom Prinzen Heinrich oder von der Prinzeß Charlotte herrührte. Doch wurde im Allgemeinen nicht viel von der Verlegung der Meininger Silberhochzeit nach Kiel gesprochen. Jetzt jedoch erinnert man sich wieder der damaligen Vorgänge. Der Artikel geht alsdann auf die bekannten militärischen Erlasse des Erbprinzen über Soldaten- mißhandlungen und Trunksucht im Heere ein und führt des weiteren aus: „Es ist leicht möglich, daß die rücksichtslose Offenheit, mit welcher der Meininger nicht abzuleugnende Mißstände öffent lich zur Sprache brachte, an einflußreichen Stellen in Berlin verstimmte. Nicht etwa, daß er es über haupt sagte, sondern wie er gerade den Finger auf die Wunde legte, möglicherweise besonders des halb, daß sich der fürstliche Herr General nicht in der Stille ausschließlich an das Offizierkorps und die Vorgesetzten des gemeinen Mannes, sondern gewissermaßen öffentlich an diesen selbst wandte, dessen eigenes Ehrgefühl und Verstand zur Bei hilfe anrufend. Das geht aus dem Rahmen alt- preußischerMilitärtraditionenetwasheraus. Weniger reaktionäre, aber ängstlichere Köpfe könnten es im allgemeinen unpolitisch finden, daß ein Mann in der Stellung wie der Meininger bei der augen blicklich schon vorhandenen geschärften öffentlichen Kritik von militärischen Dingen in Deutschland noch solche Sacher öffentlich zur Sprache brachte, die man von oben her zwar gern energisch abstellen möchte, aber dock in aller Stille und ohne ihr Vorhandensein ausdrücklich offen zuzugeben. Die überwiegende Mehrheit ist freilich wohl der Mei nung, daß es viel nützlicher ist, wenn ein so zur Kritik geneigtes Volk wie das deutsche, dessen ge sunde Söhne alle wehrpflichtig sind, ganz offen kundig hört und sieht, wie die obersten fürstlichen Führer und militärischen Leiter des Volkes in Waffen mit aller Entschiedenheit darauf aus sind, Mißstände von der Armee, diesem kostbarsten Werk zeug der Nation, fern zu halten und Schäden aus- zumerzen. Feierlich wird zwar von verschiedenen Seiten versichert, daß der Meininger den preußischen Mili tärdienst und den Generalsposten in Breslau nur verlasse, um seinem hochbetagten Vater in Meiningen näher zu sein und sich in die Verhältnisse seines Erbländchens zurückzufinden, dessen Regierung ihm nach menschlicher Berechnung bald zufallsn könne. Diese Begründung seines Abschieds ist möglich, so gar recht wahrscheinlich, trotzdem erhält sich im allgemeinen hartnäckig die Auffassung, daß sie nicht ausreichend sei für die ganz Nützliche Neberraschung, die er mit seinem Rücktritt der Welt bereitete. Und so erinnert inan sich jener Dinge, die ich oben erwähnte, besonders auch in Breslau selbst, um sich eine weitere Erklärung für das Ausscheiden des kaiserlichen Schwagers aus dem aktiven preu ßischen Militärdienst aufzubauen. Wenn der Mei ninger einmal seinen kleinen Thüringer Fürstenstuhl besteigt und nicht bis dahin eine garz merkwürdige Wandlung seiner Anschauungen durchwacht, dann bekommen seine engeren Thüringer Landsleute einen deutschen Bundesfürsten als Oberhaupt, der geistig nicht zu den Nullen zählt und sich »in freieres selbständiges Denken bewahrt hat." Tagesgeschichte. Deutsche« Reich. Berlin 14. Mai. Da« Kaiserpaar wohnt am heutigen Donnerstag in Metz der Einweihung de« neuen Domporlal« bei. Der Kaiser, der bereit« am Dienstag in Straßburg die Parade über die dortige Garnison abnahm, während er den Aur- flug nach der Hohkönig«burg aufhob, frühstückte Mittwoch vormittag bet dem Führer de« 15. Armee, korp«. Von Metz begeben die Majestäten sich nach Schloß Urville, um dort bi« zum 19. Mai Aufent halt zu nehmen. — Der Kaiser soll, wie sich ein hiesiges Lokal blatt aus Rom melden läßt, den Papst gebeten haben, beim nächsten Konsistorium einen zweiten deutschen Bischof zum Kardinal zu ernennen. Es sei nicht billig, daß die 22 Millionen deutscher Katholiken nur durch Kardinal Kopp vertreten seien. Der Kaiser soll gewünscht haben, daß der Metzer Bischof Benzler diese Würde erhalte; der Papst werde aber vermutlich, um das Empfinden Frank reichs zu schonen, den Erzbischof von Köln zum Kardinal ernennen. — Die für die Zeit der Reich«hauptwahl und Stichwahl angesetzt gewesenen Landwehr- und Re- selvmbungen sind nunmehr auf einen anderen Zeit punkt verlegt worden. — Zu dem bevorstehenden Personenwechsel im preußischen Kriegsministerium schreibt die StaatSbg.- Ztg., nachdem sie es al« wahrscheinlich bezeichnet hat, daß General v. Einem Minister werden wird: Wer aber auch Herrn v. Goßlers Nachfolger werden wird, als erste« Anfordecni« wird an ihn stet« die Notwendigkeit einer sofortigen Vorlage des neuen Mililär-Penstonsgesetzes herantreten. Soweit wir unterrichtet sind, wird man in sehr einflußreichen parlamentarischen Kreisen für keine militärische Niuforderung zu haben sein, ehe nicht dies Gebot der Ehre erfüllt ist. Selbst unter den höheren Militärs ist man durchweg der Ansicht, daß, so not wendig auch eine Vermehrung der Kavallerie und der Ausbau unserer Ausland-flotte ist, wichtiger doch r och die Stärkung des moralischen Gefühl« der Armee bleibt und die« letztere leidet unzweifelhaft in der Empfindung und unter dem Druck, daß bei kommender Invalidität für den Autscheidenden nur unzulänglich gesorgt wird. — Zum Rücktritt des Erbprinzen von Sachsen- Meiningen schreibt die „Schles. Morgen-Ztg.", daß der bekannte Erlaß de« Erbprinzen über die Soldalenmißhandlungen tatsächlich zurückgenommen worden sei. — Der frühere Provinzialsteuerdirektor Löhning ist von der Freisinnigen Volkspartei im 4. Berliner Reichstagswahlkreise als Kandidat aufgestellt worden und hat die Kandidatur angenommen. — Die Rückreise des Königs Wilhelm von Württemberg von Karlsruhe in Oberschlesien nach Stuttgart erlitt auf dem Bahnhofe Kottbus eine unliebsame Unterbrechung; es war ein Halteeisen unter dem Federgestell gebrochen. Der König mußte mit seinem Gefolge den Wagen verlassen und konnte erst nach einem Aufenthalt von 15 Minuten die Weiterfahrt mit dem Schnellzuge antreten. — Die württembergische Kammer der Abge ordneten nahm am Mittwoch unter geringer Ab änderung den Gesetzentwurf betr. Tilgung der Staatsschuld und Umwandlung der 4prozentigen Staatsanleihe von 1891/92 in eine neue 3^pro- zentige einstimmig an. Zur Schuldentilgung sollen zwei Fünftel von dem Ueberschuß des Staal-Hau«- halt« verwendet werden. — Die Geschäftslage in Südafrika ist, wie die Londoner „Daily Mail" sich au« Johannesburg berichten läßt, eine sehr gedrückte, die sich noch ver schärft. Fall« die großen Häuser den Markt nicht stürzen, stehe eine Finanzkrise bevor. E« ist mithin wieder einmal ander« gekommen, al« man erwartet hatte. Wa« versprach man sich von der Beendig, ung de« Kriege«! Und nun? Rußland. — Ueber bedenkliche Zeichen wird der „Post" aus Petersburg berichtet: Die übliche Frühjahr«. Parade ist plötzlich abgesagt worden, angeblich weil die Polizei nicht die Verantwortung für die per sönliche Sicherheit de« Kaiser« übernehmen wollte. E« gärt nämlich nicht nur unter den Studenten, sondern auch unter der Arbeiterschaft. Da nun in der Provinz die revolutionäre Sozialdemokratie mit ihren Massendemonstrationen Erfolge erzielt hat — in Rostow z. B., in Tom«k und anderen Städten war die Menge zeitweise im Besitze der Straßen — ist der Tätigkeit«drang der revolutionären Ele mente in der Retch«hauplstadt gewachsen. Man hat zwar zahlreiche Verhaftungen vorgenommen, aber bei dem notorischen Ungeschick der russischen Polizei wird man schwerlich die eigentlichen Leiter gefaßt haben. Da« Bedenklichste ist, daß ein großer Teil der sogenannten „Intelligenz" mit den Zuständen ebenso wenig zufrieden ist, wie die Arbeiterschaft. Die sozialrevolutionäre Bewegung gewinnt jedensall« immer mehr Anhänger. Da« letzte Reformedikt hat die „Liberalen" nicht befriedigt, die allrussische Partei aber verstimmt. Die schwere Hand de« Ministers de« Innern, der überall mit rücksichts loser Strenge zugreist, schafft der Regierung keine Sympathien. Zu dem Dynamitattentat auf dem englischen Dampfer „Umbria" in New- Uork wird noch folgendes gemeldet: Der Frachtenkutscher Bath stellte sich der Poli zei und gab an, daß er die Kiste mit der Höllen maschine mit einem Gehilfen nach der „Umbria" gefahren habe. Wie er ferner mitteilt, hat er das Gepäckstück aus einer Pension in der 34. Avenue abgeholt. Bisher ist die Polizei noch zu keiner Verhaftung gekommen, hat aber einen Mann im Verdacht, der Amerikaner oder Fran zose sein soll und in der Pension gewohnt hat, aber seit Sonnabend verschwunden ist. Man fand in dem zurückgelaffenen Koffer desselben Teile eines Uhrwerkes und die Handschrift des Flüchtigen gleicht derjenigen, welche der Warnungsbrief aufweist. Die Polizei nimmt bestimmt an, daß der ihr zu gegangene Brief, der zur Entdeckung des Anschlages gegen den Dampfer „Umbria" führte, von einem gewissen G. Rosseo oder Rosseau geschrieben ist, von dem sie eine genaue Personalbeschreibung be sitzt. Die Untersuchung der Sachverständigen über das Attentat ergab tatsächlich, daß 60proz. Dyna mit verwendet wurde. Oertliches und Sächsisches. Hohenstein-Ernstthal, 14. Mai. *— Schon der schlichte Bürger weiß, daß die Kartenspielchen, die man in aller Eile so mit- nehmen will, in der Regel die teuersten werden. Vielleicht besorgt ein neckischer Kobold das Pech, vielleicht trägt nur die Eilfertigkeit und Unruhe in solchen Fällen dazu bei, den Verlust herbeizu führen; jedenfalls gilt aber auch für ein Spielchen der Satz, daß gut Ding gute Weile haben will. König Eduard soll es ja auch nach seinem neuesten Pariser Aufenthalt erlebt haben, als er des nachts nicht recht schlafen konnte und auf einem „Katzen- sprung" sich nach dem ihm von früheren und jüngeren Zeiten bekannten vornehmen Klub begab, indem es ihm unschwer gelang, bis zum Morgen grauen 30000 Franks, gleich 72 000 M. loszu- werden, aber erstens stimmt das gewiß nicht, und zweitens, wenn es stimmte, hat König Eduard auf seiner Reise, z. B. in Rom, so viel gespart, daß er sich recht gut mal tüchtig ins Zeug legen konnte. Jedenfalls hat er schon mehr verloren, und es ist doch wieder wett gemacht. Immerhin, wenn sie wirklich war wäre, bliebe diese königliche Partie doch nur eine Schmählichkeit gegenüber den Spielen, die unten an der Donau geleistet werden, wo in letzter Zeit einer der bekannten — sie verdienen des „berühmten" nicht mehr — ungarischen Mag- naten fast eine halbe Million in einer Nacht ver lor. Für den noblen Magyar spielt das selbst verständlich keine Rolle, muß „dummer Schwob" wieder Geld Herausrücken. In Monte Carlo geht es ja noch weit schlimmer zu, aber von den Direk toren der dortigen Spielbank ist noch keiner wegen „fahrlässiger Tötung" vors Gericht gekommen, ob-