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Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 25.04.1903
- Erscheinungsdatum
- 1903-04-25
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841177954-190304251
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841177954-19030425
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841177954-19030425
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger
-
Jahr
1903
-
Monat
1903-04
- Tag 1903-04-25
-
Monat
1903-04
-
Jahr
1903
- Titel
- Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 25.04.1903
- Autor
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der Konfirmation nach der Ordnung unserer Landes kirche eventuell nach sich zieht. * Löbau. Von der freisinnigen Volkspartei im 2. sächsischen Reichstagswahlkreise (Löbau-EberS- bach) wurde als Kandidat dec Stadlverordnete und Fabrikant OSkar Günther in Plauen i. V. aufge stellt. E- stehen sich also drei Kandidalen gegenüber. Außer Günther der konservative Fabrikbesitzer Karl Förster-Spremberg und der Sozialdemokrat Sinder- mann-DreSden. * Mockau, 22. April. Ein bedauerlicher Un glücksfall ereignete sich gestern nachmittag kurz nach 4 Uhr dadurch, daß das 4 Jahre alte Töchterchen des hier in der Leipziger Straße wohnhaften Fabrik arbeiters G. in einen Bierwagen lief und von demselben überfahren wurde. Der Tot trat äugen- blicklich ein. Den Kutscher trifft keine Schuld. * Aus dem Vogtlande. Vor sechs Jahren rettete ein junger Mensch namens Otto Dressel in Remptendorf die jugendliche Ber'ha Scherf aus Carolinenseld, als sie beim Gang zur Kirche auf dem zugesrorenen Dorfteiche eingebrochen war. Damals erhielt Dressel vom verstorbenen Fürsten Heinrich R. ä. L. für die mutige Tat eine Belohn ung von 50 Mk. Damit war Dressel aber nicht zufrieden: er wollte auch daS Mädchen, daS er ge- rettet, haben. Und er bekam es auch ! Die beiden haben sich jetzt nach sechs Jahren verlobt. * Plaue« i. V., 23. April. Die Bautätigkeit in Plauen ist bekanntlich eine sehr rege, noch großer ist aber daS Angebot von Bauarbeitern. ES ist kaum jemals so stark gewesen. Namentlich aus Böhmen treffen Scharen von Arbeitern ein und eS gelingt vielen nicht, Beschäftigung zu erlangen. — Gestern nachmittag ist der Leichnam des ^/^jährigen KindeS, daS mit seiner Mutter, der 20jährigen Arbeiterin Kneisel, seit längerer Zeit vermißt worden ist, in der Elste: aufgesunden worden. ES kann demnach kaum ein Zweifel mehr bestehen, daß die Kneisel gemeinsam mit ihrem Kinde freiwillig den Tod in der Elster gesucht hat. Gerichtdsaal. 8 Von» Raubmörder Speck. Der wegen zweifachen Raubmordes vom Schwurgericht Altona zum Tode verurteilte Seemann Speck hat aus Grund mehrerer, angeblich vorgekommener Formfehler durch seinen Rechtsbeistand gegen daS Urteil die Revision beim Reichsgericht einlegen lassen. Der Verurteilte, dessen während der Gerichtsverhandlung an den Tag gelegte Gleichgültigkeit jetzt einer großen Niederge- schlagenheit gewichen ist, rührt da? ihm gereichte Essen kaum an. Zu seiner Ueberwachung sind drei andere Gefangene in seiner Zelle untergebracht worden, mit denen der Doppel-Raubmörder jedoch seit seiner Verurteilung kein einziges Wort gewechselt hat. An einen Erfolg seiner Revision scheint er selbst nicht zu glauben. 8 Das Berliner Landgericht verurteilte den Tischler Kreuzke, der 1901 die Berliner Spar- und Kreditbank durch Wechselfälschungen um 11000 Mk. schädigte, zu drei Jahren Gefängnis. Ferner ver urteilte daS Landgericht den Kassierer Schulemann, der einem landwirtschaftlichen Verein 9000 Mark unterschlug, wobei er die Goldrollen durch Spiel marken ersetzte, zu einem Jahr Gefängnis. 8 Im tiefsten Elend. Halle, 22. April. In der verehelichten 31jährigen Arbeiterfrau Antonie Lameretz aus Galizien stand heute jene Frau vor dem hiesigen Schwurgericht, welche, wie s. Z. be richtet, im Februar dieses JahreS versucht hatte, in der Geiststraße ihr 9 Monate altes Kind und sich selbst durch Uebersahrenlassen von der elektrischen Straßenbahn zu töten. Die Angeklagte hatte damals im Beisein ihrer beiden älteren Kinder den Säug ling, etwa 3 Meter von einem heransausenden Motor wagen entfernt, mit dem Kopfe auf die Schienen gelegt und sich daneben gestellt. Unmittelbar vor dem Kinde konnte der Wagen zum Stehen gebracht werden. Die Verhandlung entrollte ein düsteres Bild menschlichen Elends. Von ihrem Manne ver lassen, selbst arbeitsunfähig, weil verkrüppelt, auS Deutschland ausgewiesen, in Galizien dem Betteln überliefert, faßte sie im Anblick ihrer drei hungernden Kinder voll Verzweiflung den unseligen Entschluß. In Anbetracht der obwaltenden Umstände erkannte das Gericht auf nur 3 Monate Gefängnis, von denen 6 Wochen auf die Untersuchungshaft ange rechnet wurden. 8 Dortmund, 23. April. Die hiesige Straf kammer verurteilte heule den Kammerjäger Beisemann aus Stoppenberg bei Essen, der durch mit Arsenik vermischte Hafergrütze eine aus 7 Personen bestehende Familie vergiftet hatte, von der 3 Kinder starben, zu einem Jahre GcsängniS, Kaufmann Kersting- Dortmund, der mitangeklaglwar, wurdesreigesprochen. 8 Baronin v Seckendorfs wegen Kindcs- mordung vor Gericht. Vor dem Schwurgericht in Hanau begann gestern die Verhandlung gegen die Baronin Ernestine von Seckendorfs aus Rüsselsheim. Der am 13. Juni 1882 in Rüsselsheim geborenen Angeklagten, welche katholisch und unbestraft ist, wird zur Las» gelegt, in der Nacht vom 7. zum 8. Oktober 1901 in Fulda ihr außerehelich geborenes Kind gleich nach der Geburt gelötet zu haben. Als Verteidiger fungiert Rechtsanwalt Dr. OsiuS. Die Angeklagte macht einen unbefangenen, zuversichtlichen Eindruck und gibt auf die Fragen der Vorsitzenden über ihre Personalien bestimmte Antworten. Sie gibt an, daß ihr Vater Ernst v. Seckendorfs heiße und daß sie ihren Schulunterricht zunächst von einem HarnKehrcr erhalten habe, daraus ein Jahr lang eine Schule in Kassel besuchte und ein Jahr in einer Pension gewesen sei. Nach Verlesung deS Erössnungs- beschlösse-beantragte der Betretet der Staatsanwalt schaft, Staatsanwalt Dr. Lahmann, die Oesscntlich- keit auszuschließen. Diesem Anträge wurde stattge geben. — Wie uns ein Telegramm aus Hanau meldet, sprach das Schwurgericht die Baronin von Seckendorfs von der Anklage des Kindesmordes frei, da sie nach ärztlichen Gutachten ihres freien Willens bei der Tat beraubt gewesen sei. 8 Das Schwurgericht in Freiburg i. Br. verurteilte den 24jähr!gen Richard Weißer wegen Raubmordes an dem Trödler Burgheimer und Er mordung der Fabrikarbeiterin Kirchhöfer zum Tode, ebenso seine Genossen Hermann und Zwiegler. Meine Chronik. * Berlin, 23. April. Am dritten Jubiläums- taae des 3. Trainbataillons in Spandau brach gestern abend gegen 10 Uhr auf dem Dachboden eines Stallgebäuoes Großfeuer aus, welches an den Futtervorräten reiche Nahrung hatte. Die Pferde konnten gerettet werden: ebenso konnten die anliegenden Gebäude geschützt werden. Das Stall gebäude brannte vollständig nieder. Die Ent stehungsursache ist unbekannt. * Breslau, 24. April. Abermals wurden 7 im Schneesturme erfrorene Personen ausgefunden. Die Zahl der in Schlesien Verunglückten beträgt somit 22. Auch im Kreise Kempen (Provinz Posen) wurden zwei Arbeiter und ein Maurerlehrling er froren aufgefunden. Unweit Betsche erfroren im Schneesturme der 26jährige Lehrer Deutschmann und bei Ostrowo der Wirtschaftsbesitzer Glatzel aus Lewkow. * Halle, 24. April. Ein von einem Gendarmen verhafteter Deserteur vom 71. Regiment warf sich auf dem Bahnhofe zu Sollstedt vor einem ein fahrenden Personenzug auf die Schienen. Es wurde ihm der Kopf vom Rumpfe getrennt. * Essen a. Ruhr, 24. April. Im benach barten Rüttenscheid stürzten 2 Arbeiter von einem Neubau und wurden tätlich verletzt. Kiel, 24. April. Ein erneuter Nordoststurm, verbunden mit Schneetreiben, jagt große Wasser massen aus der Ostsee in den Kriegshafen. Der Wasserstand steigt stetig und der Sturm nimmt zu. * Köse». Die Regierung hat die Amts suspension des Bürgermeisters Lünzner wieder auf gehoben, ihm aber bis auf weiteres die Amtstätig keit untersagt, weil es der Bürgermeister als Chef der Polizeiverwaltung unterlassen habe, gegen einen Maurerlehrling vorzugehen, der sich einen kleineren Geldbetrag angeeignet hatte. * In Kaiserslautern erkrankte das 11 Mo nate alte Kind des Bankagenten Hasemann. Die Eltern ermittelten, daß ihm Weizen eingegeben worden war, der sich Nachuntersuchung durch den Apotheker als Rattengift erwies. Rasch herbeige holte ärztliche Hilse konnte die direkte Lebensgefahr beseitigen. Das 15 Jahre alte, aus Staudernheim stammende Kindermädchen gestand die Vergiftung zu. Sie hätte auch die Tat nicht leugnen können, da ein an ihre Eltern adressierter Brief bei ihr vorgesunden wurde, worin sie jenen mitteilte, sie komme wieder nach Hause, das ihr anvertraute Kind sei an Krämpfen verstorben. Die jugendliche Verbrecherin wurde verhaftet. * Christiana, 23. April. Hier wurden große Unterschlagungen amtlicher Gelder entdeckt. Ein früherer Bürgermeister ist verhaftet worden. * Minneapolis, 24. April. Hier hat in den Anlagen der North-Western-Star-Oil-Company eine Explosion stattgesunden. Elf Personen werden vermißt, man nimmt an, daß sie ums Leben ge kommen sind. Eine Anzahl Personen sind verletzt. Die Anlagen wurden vollständig zerstört. Handels-Nachrichten. avrlln, 23. April. (Wechsel-Tours.) vsok- Vlsvont Amsterdam per 100 fl. ü. Brüstet und Antwerpen pr. 100 Francs. Jlatienischc Plätze pr. 100 Lire Schweiz. Pl. 100 Fcc. London pr. I Lstrl. Madrid und Barcelona pr. 100 Pesetas Paris pr 100 Franc Petersburg pr. 100 Rubel Warschau 100 Rubel Wien per 100 Kr. ö W. 3 3 4 5 8 r 2M 8 r 3M io r 2M io r 8 r UM ii r 2M 8 7. 3M 5 4 4'.» 8 r 3M 5'/, 8 r ar, 3 7 3 /»j,M Marl 109,— G 81,30 G 80,90 S 81,40 G 8l,35 G 20,48 G 20,315 T 81,'l5 G 81,05 G 213,9 85,60 G 84,03 (A Rcichsbank 3'„"/o, Lomb.-Z.-F. 47»"/°. Haräabiir,, 23 April. Nornzucker cxcl. 887^ Ren- dement 0,90 0,00. Rachproducle excl. 75°/» Rendcment 7,25—7,55. Stimmung: Ruhig. Rrpstallzuckcr I 30,077«, Brodrasfinade 1 29,827«. Gem. Raffinade mit Faß 29,82'/,. Gem. Melis 29,32. Robzucker I. Product Trans, f. a. B. Hamburg per April 16,80 Gd., 17,00 Br., per Mai 16,95 Gd.. 17,05 Br., per Aug. 17,30 Gd., 17.35 Br., per Okt.- Dezbr. 18,25 Gd., 13,30 Br., 00,00 bez., per Jan.-März 18,55 Gd., 18,60 Br. Stimmung: Rnhig. U»mbur», 23. April. Weizen stetig, Holsteinischer und Mecklenburger 157, Hard Winter 132. Roggen stetig, südruff. 104, Holsteinischer und Mecklenburger 142. Mais ruhig, 114—115, runder 92. Hafer ruhig, Gerste ruhig. Wetter i Bedeckt. Urem«», 23. April. lBaumwollc). Tendenz: Ruhig. Upl. mid dl. loco 52". Pfg. Zahlungseinstellungen. Paul Michaelis, Alt-Tamm. Ernst Gärtner, Aschaffen burg. Joh. Gottl. Wabwiy, Grünhainichen-Augustusburg. Adolf Malpscl, Beulheu, O. S. Hentschel L Stommel, Essen. Max Piorkowsky, Breslau. Nikolaus Heimsohn, Itzehoe. Automobil-Omnibus Verein, Grosi-Otlcrsleben Magdeburg. Michael Kraust, Nürnberg. Emilie Kallus, Weißenfels. Andreas Schrader, Vogelsdorf-Oschersleben. Briefträgers Hannchen. Von Georg Paulsen. 34. Fortsetzung. (Nachdruck verboten). „Sein" Mädele, daS war's doch geblieben, trotz all' der Erlebnisse, trotz all der Schmerzen, Spott- uud Stachelreden. „Sun'' Mädele trotz der strafen den Acußcrungen der Mutter, die sich in der ersten Rage sogar zu dem AuSrufe verstiegen hatte, waS sic denn getan hätte, daß ihr einziges Kind ihr solche Nachrede bereite! Und „sein" Mädele end lich, trotzdem nun wirklich wahr werden sollte, waS dem alten eingefleischten Beamten, dem sein Dienst so notwendig war, wie daS tägliche Brot, am Härtesten erschien, die Pensionierung! Mit dem Briefträger amt in Sonnenfeld, mit der Belehrung all' deS Nachwuchses, der ins Postamt hineinkam, war eS auS ; er konnte nicht mehr gehen, stramm und statt lich, wie er eS gewohnt war, wie er eS sür selbst verständlich hielt. Er brauchte ja keine Krücke, so hatte ihm der freundliche Doktor gesagt, er brauchte nicht mal einen Stock; aber da» war nun einmal nicht zu verkennen, er würde ein bischen, vielleicht ein ganz klein wenig bloß, humpeln müssen. Und der allbekannte und allgeachtete Briefträger Lebrecht Hölder in seiner Uniform al» — Humpelhöldec — ? Nein, da zog er die Uniform lieber freiwillig auS, wenn daS Muß des Dienste- auSblieb. Aber daS würde auch schon kommen. Schwer ward's, aber eS half nix! Von Sorgen umS liebe Brot konnte ja keine Rede sein. Die Pension, die Ersparnisse, daS HauS, Feld und Garten und die Stücke Vieh im Stall, da- alles warf allermeist genug ab. DaS Leben brauchte sich sür die ganze Familie, daS Hannchen inbl griffen, nicht anders zu gestalten, als wie eS gewesen war. Die Langeweile zog ja auch mit ins HauS, aber dagegen fand sich noch etwas, „also runter mit'm Postrock!" so sagte Lebrecht zu sich selbst und zu Hannchen, „und Du wanderst in die Fremd'. Die Klatschbasen sollens nu gerad' nicht wahr haben, daß eS mit Dir, mein Mädele, ander- kommt al- ich'- meint hab'!" Hannchen senkte den blonden Kopf. „Ja, Vaterle, wie Du sagst, aber net, bevor Du net wieder ganz wohlauf bist." Er hatte dann gezürnt und gewettert, aber sie war fest geblieben. DaS junge Mädchen hatte seit dem unruhigen Abend einen anderen GesichtSauSdruck bekommen; nicht daß die Helle Offenheit einem Trübsinn ge wichen wäre, oder einem finstern Trotz Platz ge macht hätte, auch die leisen neckischen Grübchen waren nicht ganz verschwunden, aber aus ihren klaren Augen sprach mit einem Male ein ganz andere» Bild. DaS ließ sich schwer beschreiben; man konnte nicht sagen, waS und wie eS war, eS schien so, als spräche Hannchen leise und ruhig: „Ich bin kein Kind mehr, ich hab' meine Erfahrungen im Kopf." „Briefträgers Hannchen schaut anders drein" oder „sieht anders, älter auS!" daS sagten alle, die sie sahen. Aber derer waren nicht zuviel. Die Mutter nahm ihr mit stillschweigendem Einverständnis die meisten Gänge ab, sie war im Hause tätig, arbeitete still sür sich, oder laS dem Vater vor. Ein Paar Mal hatte Lebrecht Hölder gesagt: „Mädele, sing ein lustig Lied!" Da hatte sie ihn mit dem „neuen Blick" angeschaut und seitdem sagte er nicht- mehr. Ec war zufrieden, daß sie doch hinzugefügt: „Später, Vaterle, später." Von dem flüchtigen Schorsch war nichts Sicheres mehr in Erfahrung zu bringen gewesen. AuS einer der nächsten Eisenbahnstationen war gemeldet, man habe den von der Polizei dringend Gesuchten ge sehen, wie er im ersten Morgengrauen ein Eisen- bahnbillet nach dec böhmischen Grenze gelöst habe, Und drüben war er trotz des hinter ihm erlassenen Steckbriefes verschwunden. Der Posthalter sagt: „DaS Czechenvolk versteht ja kein Deutsch und fängt auch keinen, der von der deutschen Grenze her kommt!" aber der in der Genesung begriffene Hermann meinte : „Laßt ihn laufen, Vater! Wir waren beid' in Heller Wut, ich kann's heut' noch nicht recht verstehen, wie alles kam. Und eine große Gerichtsverhandlung, zu der das Hannchen wieder als Zeuge müßt ? Ich wünschl's schon, daß der Schorsch verschwindet." Und so war'S gekommen. (Fortsetzung folgt.) Kirchen-Nachrichten. Kl. Krinitati»-Aarochte. Nom 17. bis 24. April. GclrouI: Hausmann August Friedrich Fritzsche. Jggcf. uud Jgsr. Emma Auguste Eibisch vou hier. Telcgraphcnarbcncr Friedrich Herm. Fröhlich iu Chemnitz und Minna Magdalene Uhlig von hier. Gelaust: Richard Albin, S. d. Fleischers Eduard Albin Lässig. Johanne Helene, T. d. Fleischers Eduard Albin Lässig. Johanne Helene, T. d. Handarb. Philipp Joseph Mepcr. Johannes Kurt, S. d. Lageristen Karl Theodor Mepcr. Begraben: Ungct. Tochter d. Bäckermeisters Paul Max Schaarschmidt, >2 Ständen. Am Sonntag MijericordiaS Dom., den 26. April, vorm. 9 Uhr Prcdigtgottksdlenst über Joh. 21, 15—17, Herr ?. Schmidt. Nachmittag halb 2 Uhr tirchl. Unterredung mit den in den Jahren MN, 1902, 1903 konf. Jünglingen. Abends halb 8 Uhr Jnngfranenverein im Gemeinde haus. Abends halb 8 Uhr Jünglingsverein im Gcmcindchans. Wochenaint: Herr ?. Schmidt. Aarochie Hk. tzvristophort. Vom 18. bis 24. April. Gctansl: Amur Klara, T. d. Bahnarblrs. Hermann Richard Banmanu. Maric Martha Katharina, T. d. Kaus- mauns Johannes Wilhctm Ackermann. Herbert Max. S. d. Eiscndrchers Hermann Max Steinert. Martha Elsa, T. d. Bcrtha Elsa Friedrich. Begraben: Tischlermc-stcr Gnstav Richard Wappler, >3 I. 3 M. 28 Tg. Totgcb. T. d. Strnmpfw. Ollo Moritz Barth. Helene Elsa, T. d. Fcncrmanns Gustav Julius Helbig. 2 M. 7 Tg. Frau Christiane Wilhelmine Gold schmidt, hlt. Witwe d. Beutlers Friedrich Wilh. Goldschmidt, 79 I. 9 M. 2 Tg. Frau Amalie Auguste Meiner, Ehcsran d. RcvicrsorslcrS Gottlob Franz Meiner, 65 I. 2 M. 20 Tg. Am Sonulagc MijerieordiaS Dom. such 7 Uhr Beichte und «ommnnton. Vormittag 9 Uhr Hauptgottesdienst, Predigt über Joh. 21, 15—17. Herr ?. Albrcchl. Nachmittag halb 2 Uhr ktrchl. Unterredung mil den lens. Jnngfrancn. Ev.-luth. Jnngsraucnvcrcin: Abends V,8 Uhr im Vcrcins- lokal. Ev.-luth. JuugliilgSvcrciu: Abends 8 Uhr im VcrcinSlokal. Mittwoch, de» 29. April, vormittag 10 Uhr Wochen» tonnnnnion. Wochcnamt: Herr Ps. Albrecht. Ao« Göerl«ngwitz Gctanst am ll. nnd 12. April: Paula, T. d. Malcrial- warcnhändlcrS Ernst LoiiiS Zimmermann. Paula, T. d. Strumpsw. Heinrich Moritz Kötz. Marie Johanne, T. d. FärberciarbtrS. Kari Emil Rothe. Martha Helene, T. d. Nadclmachcrs Paul Alex. Joh. Lohse. Anna Elsa, T. d. Gntsbcs. Richard Joh. Meier. Alma Klara, T. d. Gnstav Jnl. Grldammcr. Friedrich Kuri, S. d. Färbcrciarbcitcrs Friedrich Marttu Sciscrt. Johannes Martin, S. d. Slrpsw. Karl Martin Junghans. Anna Martha, T. d. Webers Jnl. Hermann Vogel. Willy Paul, S. d. Färbcrciarblrs. Ernst Moritz Namnann. Theodor Johannes, S. d. Strpstv. Otto Theodor Marti». Emma Elsa, T. d. Fcncrmanns Max Emil Rückert. Martha Magdalena, T. d. Nadclmchrs. Max Reinhold Gotthard! nnd 2 nnchel. Kinder. Getränt am >9. April: Bergarbeiter Oskar Richard Rank in Gcrsdors nnd Emma Vieweger, hier. Wirtschnfts- gchilse Alfred Franke, hier und Anna Landgraf, hier. Begrabe» bis 22. April: Emma Elsa, T. d. FkUer- mamlS Max Emil Rückert, 20 Tg. Paul Rudolf, S. d. Zimmermanns Louis Herm. Weiuhold, 2 M. 18 Tg. Joh. August Vieweger, Invalid, 63 I. 3 M. 24 Tg. MiscricordiaS Domini, 26. April, vorm. 9 Uhc Predtgt- gottesdteust. Herr ?. Werner. Daraus «richt« und hl. Abendmahl. Herr I'. geistig. Anmeldung von '/.9 Uhr an in der Sakristei. Nachm. halb 2 Uhr Ktndrrgottesdirnst. Montag, den 27. April, nachmittags 4 Uhr Mission»- tränzchcn im Gasihos zum Lamm. Wochcnamt: Herr k. Zeißig. Ao« Hersdorf. Vom 16. bis 22. April l«03. Gctanst: Brnno Ernst Friedrich, S. d. B. Friedrich Wilhelm Paul Heinrich Grabsch. Johanna Marcha, T. d. Maurers Oswald Robert Otto. Ernst Emil, S. d. Kulschers Ludwig Weber. Anna Martha, T. d. B. Robert Alfred Rank. Werner Fritz, S. d. B. Hcinr. Loui« Hübsch. Emil Otto, S. d. B. Otto Paul Krämer. Richard Albiu, S. d. B. Richard Eduard Hai«. Begraben: Luise Klara, T. d. Schuhmachers Roberl Ferdinand Müller, 2 M. 4 Tg. Martha Helene Franke, 14 Tg. Klara Emma geb. Weigel, Ehefrau d. Malers und Lackierers Johann Martin Ebert, 25 I. 9 M. 27 Tg. Jo hanne Louise, T. d. Zigarrenmachcrs Karl Franz Hofmann, 23 Tg. Am Sonntag Miscricordias Domini, den 26. April, früh halb 9 Uhr Beichte unb nach der Predigt Kommunion. Herr k. Böttger. Nachm. '/,2 Uhr AindergotteSdienst. Abends halb 8 Uhr Jungfrauenveretn. Dienstag, den 28. April, abends 8 Uhr Bibelftnndr. Donnerstag, den 30. April, früh 9 Uhr Wochen- lommunion. Die Woche sür Taufe,' und Trauungen hat Herr Pastor Böttger, für Hauskommunionen und Begräbnisse Herr HilsSg. Ranst. Die BotkSbibliothet (Zentralschule, parterre) ist von jetzt ab wieder jeden Montag von 4-5 Uhr geösfiict. Ao« Arspr««g. Begraben: Otto Max, S. d. Maurers Moritz Robert Müller in Ursprung, 7 M. 9 Tg. alt. Sonntag Miscricordias Domini, am 26. April, früh 8 Uhr Predigtgottesdienst. Nächsten Sonntag, am 3. Mai, sinket nachmittags 2 Uhr Predigt- nnd AbcndmahIsgvttcSdicnst in der Sckmlc zu SeiscrS- dors statt. Neueste Nachrichten und Depeschen vom 24. April. Berlin. Wie angeblich von bester Seite mit geteilt wird, wird sich Kronprinz Wilhelm mit der Prinzessin Margarethe von Großbritannien und Irland verloben. Der älteste Sohn des Regenten von Braunschweig, Prinz Friedrich Heinrich von Prenßen, wird die Prinzessin Alice von Groß britannien und Irland, die einzige Tochter des Herzogs von Albani, heimführen. Kiel. Infolge des ungewohnten, durch den Nordweststurm hervorgerufene» überaus hohen See ganges mußten die Geschwaderschiffe, Linienschiffe und Kreuzer die Schieß-Uebungen abbrechen und sind gestern nachmittag unerwartet im Kriegshafen eingelaufen. Breslau, 24. April. Soweit bisher bekannt geworden ist, sind, der „Schief. Ztg." zufolge, in Schlesien der Wetterkatastrophe 32 Menschenleben zum Opser gefallen. Die meisten der Verunglückten gehören dem Arbeiterstande an. Wien. Aus Hoskreisen wird berichtet, es sei sicher, daß Prinzessin Luise von Toskana spätestens im Herbst in ein Kloster eintreten werde. Die Ab sicht, sie im adligen Damenstift in Prag unterzu bringen, fand an maßgebender Stelle keine Zu stimmung. Karlsbad. Trotz aller Dementi« erhält sich da« Gerücht ausrecht, daß Ende Mal Kaiser Franz Joses und Ende Juni Kaiser Wilhelm zur Kur nach Kail«bad kommen und eine Begegnung beider Monarchen statlfinden wird. Marseille. Gestern fand eine Besprechung zwischen Rheedern und Vertretern der Hafen arbeiter statt. Die gemachten Vorschläge wurden einer Versammlung der Streikenden unterbreitet, welche diese aber einstimmig ablehnle. Brest. Eine große Anzahl Schiffs-Unfälle werden infolge des Sturmes gemeldet. Die Zahl der Opfer ist noch unbekannt. Petersburg. In Kronstadt kam eS am Diens tag abend zu einer erbitterten Schlägerei zwischen Meuterern und Soldaten, wobei 60 Mann totge schlagen wurden. Selbst die Offiziere konnten die Soldaten nicht trennen. ES sollen 2 von ihnen gelötet worden sein. Bei dem Kampfe standen sich 2000 Man» gegenüber. Der Kommandant von Kronstadt, Vizeadmiral Makonow, soll verwundet worden sein. Kopenhagen. Einem hier umlaufenden Gerücht zufolge sollen der König nnd die Kaiserin-Witwe von Rußland auf einem Spaziergange von einem be trunkenen Soldaten überfallen worden sein, welcher der Kaiserin-Witwe mehrere Stöße versetzte und auch den König angriff. Der Täter wurde sestge- nommen. Korsika. Sämtliche Mäunerklöster auf Korsica, welche den Befehl erhielten, sich aufzulösen, weigern sich der Aufforderung nachzukommen und erklären, nur der Gewalt weichen zu wollen. Sofia. Die Bande des gefallenen Führers Laeno hat unter Leitung eines neuen Führers eine türkische Truppen-Ableilung gefangen genommen, sie aber nach Abnahme der Kleider und Waffen wieder frcigelassen. Für die Ermordung Laenos wurden 15 Feldhüter und 40 Baschibozuks füsiliert. Cordova. Hier wurden zwei Russinnen, Alexandra und Vera Tranow, verhaftet. Die Polizei stellte fest, daß diese im Jahre 1899 wegen nihilistischer Umtriebe »ach Sibirien verbannt, auf dem Transport aber entflohen waren. Kairo. In Astuan ist ein heftiger Brand aus gebrochen. Das Fremdcnhotel sowie mehrere um- liegende Häuser steheu in Flammen. Prätoria. 4 von den 5 wegen Meuterei zum Tode verurteilten Soldaten wurden zu 15—20 Jahren Kerker begnadigt. Der 5., der Urheber der Meuterei, wird hingerichtet werden. New-Uork. Der bekannte Milliardär Carnegie hat dem Colleg für Schwarze die Summe von 150 000 Dollar vermacht. Nokohama. Rußland weigert sich, die Mand schurei zu räumen und hat von China neue Kon- Zessionen verlangt.
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