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Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 21.04.1903
- Erscheinungsdatum
- 1903-04-21
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841177954-190304212
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841177954-19030421
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841177954-19030421
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger
-
Jahr
1903
-
Monat
1903-04
- Tag 1903-04-21
-
Monat
1903-04
-
Jahr
1903
- Titel
- Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 21.04.1903
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Lampe, di« stählernen Nadeln klirrten nur Io, so « Gleiwttz. Amtlich wird bekannt geaeb aufgeregt war die würdige Frau. Natürlich hat Strecke SoSnitza- Orzesche—Tohrau durch Sch: sie die Citierung ihrer Tochter zum Rathause nicht verwehung infolge anhaltender Tchneestürme Amtlich wird bekannt g^eben? mee- Ueber das Unwetter am fol- und Handels-Nachrichten (Wechskl-LourS.) uvrlln, 18. April. — so erzählt die „Berliner Morgenpost der Chemnitzer Marktpreise 90 (Nachdruck verboten). 30. Fortsetzung. >el arbeiten ----- I sofort gesucht. Robert Pfefferkorn. auf 24 Stunden gesperrt. Vluvvnt 85,30 G 84,60 G 50 . 40 - 60 . 12. tu die vor die Wc waren, wurden gelötet. 4 5 60 - 75 - 80 . 5 4 Fabritweber, Treiberinnen und Berlin Dienst aus einem Rtngbahnwagen der dor tigen „Großen". In der Nähe der Gartenstraße bückte sich plötzlich einer der auf dem Hinterperron stehenden Fahrgäste, hob ein Zwanzig-Markstück auf und überreichte e« dem Schaffner. Bald darauf sprang der Finder ab, und Frecke steckte da« Gold stück ein, um e« an dal Fundbureau abzuliefern. Wenige Minuten später kam in höchster Erregung ein Fahrgast au« dem Innern de» Wagen«, fragte den Schaffner, ob er vielleicht etwa« gefunden habe, sagte auf die Frage, wa« er vermisse: „Ein Zwanzig- Markstück" und erhielt da« Goldstück schließlich. Frecke handelte gegen die Dienstvorschrift, al« er da« Goldstück heraulgab, wellte aber aul Gefällig keit aus diese Weise die Angelegenheit rasch er ledigen. Ein paar Tage darauf meldete sich nun 7 M. 7 - 7 - 2 - 4 - 2 . 6 - 2 - 3 2 6 S 5'/. 8 r ii», 8 T ''3M Mark 168,05 G 168,05 G 81,25 G - - » 81,35 G (S 20,415 » >20,815 « 60,15 G 81,50 G 80,85 » Amsterdam per 100 fl. K. Brüssel und Antwerpen pr. 100 Francs. Italienische Plätze pr. 100 Lire Schweiz. Pl. 100 Frc. London pr. 1 Lftrl. Madrid und Barcelona pr. 100 Pesetas Paris pr 100 Franc Petersburg pr. 100 Nudel Warschau 100 Rudel Wien per 100 Kr. 5 W. Weizen, sächs. Roggen. - Hafer - Stroh Heu Kartoffeln Futicrgerstc Butter. 1 Kilo 8 r 2M 8 r 3M 10 r 2M 10 r 8 T 3M 14 I 2M 8 r 3M 8 r '3M Er schlug gerade Mitternacht von Turm, al» » 1- Hannchen und ihr Vater wieder zu Hause ankamen, I Reppeu-Meseritz und äuch'^rtysta! Frau Tlise Hölder saß am Tische strickend bei der f auf 24 Stunden gesperrt. 00 Ps. 15 - 30 - 00 - vom 18. April 1903. pro 50 Kilo 7 M. 65 Ps. bis bei seiner Flucht den Besängnilwärter nieder- schlug, hatte vor seiner Verhaftung in Frauen- wald sieben Einbruchadidhstähle verübt. Rose er hält die auf die Ergreifung de« lange gesuchten Verbrecher« au«gesetzte Belohnung von 100 Mk. * München. Seine Bemühungen um die Herstellung eine« lenkbaren Luftschiff» hat nach der M. A.Z. der bekannnte Lustschtffer Zeppelin nunmehr aufgegeben. Da« Material soll veräußert werden. Die Versuche, die in Friedrich«hafen am Bodensee stattfanden, haben mehr al« 1 Mill. Mk. gekostet. * Aurich. Einen wertvollen Fund machten dieser Tage die Eheleute Rohls« in Wallinghausen. Sie beabsichtigten, einen alten Schrank zu verkaufen, und beim Au«räumen de« Schranke« sollte nun auch ein Bindfaden entfernt werden, der schon längere Zeit au» einer Fuge heraulgehangen hatte. Man war aber nicht wenig erstaunt, al» man mit diesem Bindfaden einen Beutel au« einem bi«her nicht gekannten Verstecke hervorholte und in diesem Beutel 43 Goldstücke, 42 alte Doppelkronen und eine einfache Krone, im Gesamtwerte von mehr al« 1000 Mk. fand. Durch den unverhofften Fund, über dessen einstigen Besitzer man nicht« nähere« weiß, sind die glücklichen Finder aus einmal großer Sorgen entlastet, die sich gerade in letzter Zeit bei ihnen einzustellen drohten. * Alleustein, 18. April. Der Altbesitzer Adam Pell au« Gr.-Dankheim bei Neidenburg ist vom Scharfrichter Schwietz au« Bre«lau auf dem Ge- fängni«hofe hingertchtet worden. Der 56 Jahre alte Pell war verheiratet und Vater von 11 Kindern. Frau Pell reiste im Jahre 1801 nach Westfalen zu den Kindern. Al« sie zurückkehrte, erfuhr sie, daß ihr Ehemann während ihrer Abwesenheit ein junge« Dienstmädchen angenommen hatte. Dadurch ent stand Zwietracht zwischen den Eheleuten, und die Folge war die Ermordung der Frau Pell in der Nacht zum 31. Juli 1902. * Komata« Am Freitag sollte der Pächter de» hiesigen Hotel» „Kaiser von Oesterreich", der 34 Jahre alte Berthold Schlosser, vor dem hiesigen Bezirksgerichte erscheinen, weil eS sich herausgestellt hat, daß er, der vor drei Jahren hier heiratete, auch in Greiz verheiratet war, seine ihm dort an getraute Frau jedoch verlassen hat. Schlosser folgte der gerichtlichen Vorladung nicht, sondern erschoß sich am Donnerstag abend. * Saaz. Im Besitze der Wirtschaftsbesitzerin Franziska Kohl, welche den Kavlan k. Witek in Lukawetz zu vergiften versucht hat, wurden zwei Fläschchen mit Blausäure gefunden. Bereit- vor acht Tagen wollte die Kohl auch einen ihrer Knechte aus der Gistflasche trinken lassen; der Knecht lehnte jedoch aus Bescheidenheit ab. Kaplan ?. Witek befindet sich auf dem Wege der Besserung. Die Giftmischerin wird auf ihren Geisteszustand unter sucht. i«rs gespannt rischen Strom Nteverwehung 'der Strecke Kleine Chronik. * Berlin. Wie man brotlo« wird. Am März hatte der Straßenbahnschaffner Frecke für sich behalten können, mit einer Nachbarin zur Rechten und zur Linken hatte sie ein Paar Worte darüber gewechselt, die von neugierigen Ohren, die hinter leise geöffneten Fenstern lauschten, vernommen und schnell weiter verbreitet wurden. So war e» denn nicht auffällig, wenn sich trotz der späten Stunde noch Licht hinter den Fenstern zeigte, und leichte Bewegungen der Gardinen und Vorhänge verrieten, daß spähende Augen dahinter sich zu überzeugen trachteten, ob man HölderS nicht gleich oben in Nummer Sicher behalten habe. Denn in Sonnen feld war, wie in mancher kleinen Stadt, nicht allein die Antipathie gegen eine jede „Geschäftsverbindung" mit der Polizei sehr groß, man glaubte auch mit behaglichem Brußeln, daß die Meisten, die vor den strengen Herrn Kommissar geladen würden, gleich dort bleiben müßten. Und nun besonders, wenn eS sich um eine solche schwere Sache und ein Zeugen-Berhör in halber Nacht handelt! Hannchen hatte gleichmütig ihre Beobachtungen gemacht, aber daS seelige Gleichgewicht ihres Vater» war doch ein paar Minuten lang recht bedenklich in» Schwanken geraten, al» der Spitzfindige au» dem „Hirschen" ihnen begegnete und die harmlose Frage stellte: „Na, auch ein Bischen spazieren ge wesen?" Hätte Hannchen den erbitterten Vater nicht fest am Arm gehalten, eS hätte trotz des gerade mahnen den Nachtwächter» in den idyllischen Sonnenfelder Straßen noch eine Rauserei gegeben. So wurde die Gegnerschaft mit der Zungenspitze auSgefochten. „So sind die Leu:!" sagte Hölder mit beben der Stimme. „Siehst, Hannchen, wa» heut' alle» gekommen ist!" Sie nickte! Der Zufall hat wirklich merk würdig sein Spiel getrieben Frau Elise Hölver hatte nun endlich den wahr heitsgetreuen Bericht über die Vernehmung Hann chen» von Mann und Tochter zweimal vernommen, und dabei mit aller Entschiedenheit sich gegen die mögliche Annahme gewehrt, daß der Schorsch, der zu ihrer seligen Pat' Freundschaft gehörte, etwas mit der Geschichte zu tun haben könne, als der alte Lebrecht mit einen krästigen Kernwort erklärte, er könne nicht mehr die Augen aushalten, und morgen müsse er schon um 5 in den Dienst, weil er nach her eine Stunde frei habe, um Hannchen zur Eisen bahn bringen zu können. (Fortsetzung folgt.) „Und da» Hannchen verdient» auch!" lautete die freundliche Antwort. „Wenn Sie'S nur nicht mal bereuen, daS Mädchen in die Fremde geschickt zu haben. Mit ein paar Schritten seiner langen Leine war Hölder zum Tisch de» Beamten zurück: „Wenn'S net Ihr Glück sein tät', hätt' ich daS Mädele auch, weiß Gott, in Sonnenfeld behalten." „Wenn'» mit dem Glück blo» stimmt!" Hölder nickte siegeSgewiß und dann folgte er eilig seiner schmucken Tochter, die mit Ihrer Hellen Stimme schon mahnte: „Aber Vaterlc!" Eben waren sie hinaus, als der Kommissar schellte und dem eintretenden Polizeibeamten befahl, den Postillon Schorsch morgen mit dem Frühesten zur Vernehmung vorzufahren. Reichsbank 3'/.°/o, Lomb.-Z.-F. 4'/.°/°. ««rUedarir, 18 April. Korn,ucker cxcl. 88'/^ Ren- demeni 9,40—9,65. Nachproducte excl. 75'/o Rendemenl 7,20—7,50. Stimmung: Stetig. Kristallzucker 1 30,07 >/>, Vrodrasstnade I 29,82'/»- Sem. Raffinade mit Faß 29,82'/,. Dem. MeliS 29,32. Rohzucker 1. Product Trans, f. a. B. Hamburg per April 16,85 Gd., 17,00 Br., per Mai 16,05 Gd., 17,00 Br., per Aug. 17,30 Gd., 17,35 Br., per Okt.- Dezbr. 18,25 Gd., 18,35 Br., 00,00 bez., per Jan.-März 18,55 Gd , 18,65 Br. Stimmung: Ruhig. Zahlungseinstellungen. Hermann Springer, Aken. Max Rosenberg, Berlin. Ernst Emil Körner, Helbigsdorf-Brand. H. A. M. Keulner, Dresden. Herm. Gerdts, Freiburg (Elbe). Peter Köppler, Landau (Pfalz). Sigmund Wolf, Mannheim. Paul Sasse, Oldenburg. Josef Wacker, Ravensburg. gestrigen Sonntag liegen aus dem Reiche und dem Auslande gende Nachrichten vor: Dresden. Der Sturm hat in der Stadt in der Umgebung großen Schaden angerichtet. Kirchen-Nachrichtey. 9 Ao« Hersdorf. Dienstag, den 21. April, abends 8 Uhr BtbelstuUl Mittwoch, am 22. Artt, sM^9UhrÄpch«nk0«MUnU Neueste Nachrichten und Depeschen vom 2«. April. Hp Altenburg. Der Herzog, dessen Wiedergene- sung gute Fortschritte macht, wird am Donnerstag früh von Mentone nach hier zurückkehren. Kala. In der Nacht zum 18. d. M. wuM> der 27jährige Maurer Martin au« Kleinolber«korf ermordet. Seine Leiche warfen die Täter in jfdie Saale, wo sie gestern mit zertrümmertem Schädel und durchschnittenen Halse aufgefunden wuM Man glaubt den Verbrechern aus der Spur zu slA Rudolstadt. In der Nähe von Stadt Jim sind mächtige Salzlager entdeckt worden. Zur Autbohrung hat sich eine Gesellschaft mit «Mim' Aktienkapital von 1 Million Mark gebildet, welche in den nächsten Tagen mit dem Bau einer Saline beginnen will. Kiel. Nach der „Schleswig-Holsteinschen VplkS- zeitung" soll die Absicht bestehen, für Mitte Juni während der Zeit der Reichstagswahlen, die Reser visten zu einer Uebung einzuziehen. Auf welchen Bereich sich diese Absicht erstrecken wird, ist uribe- kannt. Ebenfalls sieht man auf dem hiesigen Bezirkskommando einer solchen Ordre entgegen. Paris. Combe» beabsichtigt angeblich gegen den Erzbischof von Pari» die Gehaltssperre zu ver fügen, weil er die Regierung-befehle nicht befolgt hat. Marseille. 60 Soldaten, die mit dem Dampfer „CyrnoS" von ihrem Osterurlaube nach >Sorstc«l' zurückkehren sollten, weigerten sich wegtn jbtS Ug<I weiter», trotz dringender Aufforderung eine» Osfijier», an Bord zu gehen, und mußten nach tztr MpWL de» Fort St. Jean zurückgebracht werdiA^ A KriegSminister hat eine Untersuchung de» BäWll« angeordnet. HU? 8 Barcelona. Beim gestrigenEtiergesechtkMrW der Stierkämpfer Padilla vom Stier erfaßt uW töilich verletzt. Konstantinopel. Die Pforte hat die HusammeW ziehung von 25 000 Mann Truppen bei Ipek aW geordnet. Als Befehlshaber soll Edhen PaschW ernannt werden. Newyork. Präsident Roosevelt sandte HW Ordre an da« Marineamt, da« europsiische schwader solle mehrere Hafen Nord-Europa« E lausen und die Route so einrtchlen, daß et, bei dW Kieler Festlichkeiten anwesend ist. N Newyork. Präsident Roosevelt designierte W hohen Beamten de« Ackerbaudepartement«, beW Empfang deutscher Landwirte, welche StudienreisM durch Amerika machen, durch beauftragte BeavW de« Departement« den Landwirten eingehende AW kläruna zu aeben. New-Bork. Die Polizei verhaftete zahlreiD Sizilianer, welche verdächtig sind, a« den.jstpgDD Ermordungen der Italiener beteiligt zu "sein. WD glaubt, die Verhafteten seien Organisatoren 'M amerikanischen Maffia. Tanger. Die Fremden in Fez wurden aW gefordert, sofort die Stadt zu verlassen. AW Direktor der Wafsenfabrik, sämtliche französisU und englische Angestellte, sowie die spaniscW Arbeiter sind bereit» nach der Küste abgereist. MI Santo Domingo. Der vor der DeutscW Gesandtschaft stehende Posten, Matrose KrümW wurde durch einen Schuß in die linke Brust MW verwundet. ' W Briefträgers Hannchen Von Georg Paulsen. ist"! „ Glögüu-Grünberg gesperrt. Bei dte Pioniere: Die Sirecktit RsttheiMi Danzig. Infolge starker Schneefälle ist der Nachtschnellzug aus Berlin mit Mündiger Ver spätung eingetroffen; die Züge au» Pommern sind bereits seit 4 Stunden überfällig. Aus der Strecke Schlawe—Lauenburg hat der Sturm eine große Anzahl Telegraphenstangen über die Gleise geworfen, infolgedessen ist auch der telegraphische Verkehr gestört. Aus der Provinz Posen liegen gleichfalls Meldungen über starke Schneefälle, sowie starke Verspätungen bezw. Ausbleiben von Zügen vor. Die telephonischen Verbindungen sind voll ständig gestört. Frankfurt a. O. Seit gestern abend herrscht hier ein heftiger, auch heute noch andauernder Schneesturm, der in Stadt und Regierungsbezirk Frankfurt bedeutenden Schaden, besonders in den Wäldern durch Entwurzelung und Bruch von Bäumen, angerichtet hat. Die Züge aus dem Osten treffen mit bedeutenden Verspätungen ein, der Posener Zug ist auf der Strecke liegen geblieben. Kreuz. Der Betrieb auf der Ostbahn, sowie der telegraphische Verkehr wurden heute durch Schneestürme gestört. Die fahrplanmäßigen Schnell züge blieben stundenlang liegen, die Lokalzüge blieben kurz vor Kreuz im Schnee stecken und mußten freigeschaufelt werden. Kopenhagen. Infolge des Sturmes brachen die Ankerketten des hier liegenden russischen Kreu zers „Kreisser". Er kollidierte mit dem Bollwerk der Marinewerft und hißte die Notflagge. Drei Bergungsdampfer leisteten ihm Hilfe. Leipzig. Ein gewaltiger Sturm herrschte während des gestrigen und Heuligen Tages. Per sonen, die sich herauswagten, mußten fürchten, mit in die Luft genommen zu werden. Von dem Dache des Vergnügungsetablissements Schloß Drachenfels in L.-Gohlis wurden ca. 6 Quadratmeter Ziegel herabgeschleudert. Die herbeigerufene Feuerwehr verhütete weitere Abdeckungen. In allen Stadt teilen sind Dächer in zahlreichen Fällen stark be schädigt worden. Auch unter den Meßbuden, haupt sächlich auf dem Roßplatz, richtete der Sturm Ver wüstungen an. Wie im oberen Erzgebirge, so z. B. in der Gegend von Kipsdorf, Lauenstein, Altenberg bis zum Kamme des Gebirges, Sturm und Schnee ge haust haben, ist zur gegenwärtigen Jahreszeit seit vielen, vielen Jahren nicht vorgekommen. Einzelne Dörfer waren gestern von aller Verbindung mit benachbarten Ortschaften abgeschnitten, so hatte es stellenweise die Chausseen und Wege verweht. Bis an die Brust gingen ost die Pferde im Schnee, nnd noch öfter kam es vor, daß Geschirre über haupt wieder umkehren mußten. Gleichzeitig waren aber auch wieder strichweise die Felder so rein, daß große Mengen guten Bodens weggefegt und auf Schneeflächen abgelagert wurden, daß diese ein völlig braunes Aussehen bekommen hatten. Auch die Telegraphen- und Telephonleitungen waren mehrfach gerissen, von den Schäden speziell an Ge bäuden und Bäumen gar nicht zu reden. Die näheren Nachrichten werden darüber leider außer ordentlich viel Betrübendes bringen. Berlin. Sämtliche Telegraphen-Verbindungen zwischen Deutschland und Schweden bezw. Rußland find unterbrochen. Auch die inländischen Leitungen in Pommern, Schlesien und östlich von Berlin sind vielfach gestört. — Seit heute früh herrscht hier organartiger Sturm. Durch zertrümmerte Schaufenster und herabstürzende Dachziegel wurden mehrere Personen verletzt. Der Verkehr der Straßen bahn wurde infolge Beschädigung der elektrischen Stromleitung durch umgestürzte Bäume an zwei Stellen gestört. Im Tiergarten wurden starke Stämme umgebrochen, vielfach auch entwurzelt. In den umliegenden Waldungen sind viele hundert kräftige Bäume niederaelegt. BreSlau. Aus allen Teilen Schlesiens treffen Meldungen über enorme Schäden, die der Schnee fall angerichtet hat, ein. Viele Telephon- und Telegraphenleitungen sind vollständig zerstört. Zahl lose Drähte sind gerissen. In Breslau schneit es noch immer ununterbrochen, die Verkehrsstörungen werden immer größer; die Eisenbahnzüge treffen nur mit mehrstündigen Verspätungen ein. In der Teichstraße fiel ein Draht des Fernsprechnetzes auf die Oberleituiig der elektrischen Bahns: zwei Pferde, verwehung infolge anhaltender Tchneestürme seit gestern abend 9 Uhr unfahrbar. Wann die Störung beseitigt werden wird, kann nicht angegeben werden, da der Schneesturm sortdnuert. Der Verkehr ist eingestellt; auch die telegraphische Verständigung ist unmöglich. Abende de» 28. Februar 1903 eine Fensterscheibe in der S.schen Wohnstube, indem er diese Scheibe einschlug. Wegen schweren und einfachen Diebstahl«, sowie wegen Sachbeschädigung wurde Vogel bei An nahme mildernder Umstände mit 8 Monaten und 2 Wochen Gefängni«strafe belegt. CH. Tgbl. 8 Der Raubmörder Speck ist vom Schwurgericht in Altona zum Tode verurteilt worden. Dir Untat, die Speck in Dresden beging, ist noch in frischer Erinnerung. Bei seiner dort erfolgten Berhaftung streckte der gefährliche Mensch den Kriminalbeamten Marku» durch einen Revolverschuß nieder. Für diesen Totschlag wurden ihm vom Schwurgericht in Dresden 1k Jahre Zuchthaus zudiktiert. «»dann erfolgte sein Transport nach Altona, wo ihn jetzt die Strafe für folgende» Verbrechen ereilt Hal: «w Sonnabend, den 31. Mai vorigen Jahre», nachmittag» 5 Uhr, wurde die im Hause Hafenftraße 11 in Altona wohnende, 60 Jahre alte Ehefrau de» Arbeiter» Backhaus tot aufgefunden. Sämtliche in dem Wohnzimmer befindlichen Behälter waren erbrochen. ES fehlten 100 Mark, eine Taschenuhr und mehrere Schmucksachen. Der Seemann Speck hatte bei der Ermordeten ein LogiS inne. Aus Grund polizeilicher Ermittelungen erkannte die Kriminalpolizei den Speck als Mörder. An dem Tage de» Morde» war Speck fortgegangen, jedoch kurz nach 3 Uhr nachmittag» in die Wohnung zurückgelehrt. Bald daraus hörten Nachbarn Stöhnen, dann einen Aufschrei und einen dumpfen Fall; dann wurde alle» wieder still. Später fand man die Frau Backhaus fast unbekleidet, da» Gesicht mit einem Bettkissen bedeckt, auf dem Fußboden de» Schlafzimmer» al» Leiche. Die Tote zeigte Spuren schwerer Mißhandlung, ihr waren zwei Zähne aus- geschlagen, da» Gesicht wie» starke Kratzwunden auf. Gleich nach Verübung der Tat hat Speck die Flucht ergriffen. In der Gegend von Magde burg hat Speck ferner einen ihn verfolgenden Händler Külmer erschossen und diesen Mord auf dem Trans port nach Altona den ihn begleitenden Polizeibeamten eingestanden. Der Angeklagte Seemann Ernst Speck ist 1868 in Dresden geboren. Er diente bei der 4. Kompagnie der Matrosendivision und war nach beendigter Militärdienstzeit auf der Kieler Werst tätig. Speck ist Witwer; eine zwölsjähngc Tochter ist in der Provinz untergebracht. Speck war sehr verschuldet und längere Zeit ohne Beschäftigung. Die Verhandlung in Altona vollzog sich unter großem Andrange deS Publikums. Treppen und Korridore waren mit Menschen dicht gefüllt, welche versuchten, durch irgend einen Spalt den Angeklagten zu Gesicht zu bekommen. Speck musterte neugierig die An- wesenden, so unbekümmert, al» ginge ihn die ganze Sache gar nicht» an. Finder de« Goldstück«, gab an, daß er e« selbst verloren habe, und verlangte sein Eigentum zurück. F. wurde jetzt wegen feine« Dienstvergehen« zur Rede gestellt, geriet ferner in den Verdacht, da« Goldstück gar nicht an eine andere Person abge- ltefert zu haben, und erhielt seine Kündigung, die ihn am 1. Mai brotlo» macht, obgleich er sich er boten hat, die zwanzig Mark in Raten an den Verlierer abzuzahlen. Der Mann, dem er da» Goldstück übergeben hat, wird sich wohl schwerlich melden. Die kleine Geschickte ist sehr lehrreich * Gera. Ein hiesiger Beamter wurde am Donnerstag von einem fremden Herrn dringend ge beten, sich vom Dienst frei zu machen, da er ihm eine wichtige Mitteilung zu unterbreiten habe. Nachdem der Beamte nach ansänglichcm Widerstreben der Aufforderung Folge geleistet, teilte der Fremde dem Beamten in einem Restaurant mit, daß er in der Braunschweigischen Lotterie 60000 Mark ge wonnen habe und daß er ihm seinen Anteil, cm Viertel mit 1K000 Mk., aurzahlen wolle. Der Beamte war spracqloS, denn — er spielte gar nicht in der Braunschweigischen Lotterie. Schließlich klärte sich die Sache dahin auf, daß der glückliche Gewinner ein Kollege deS Beamten gleichen Namens war. * Greiz, 19. April. Der beim Bau des Rüßdorf» Tunnels infolge Dynamitexplosion schwer verletzte Polier Prüfer aus Neugernsdorf, dem die Hände abgerissen und die Augen herauSgerissen wurden, ist nun gestorben. — Der von hier flüchtige Uhrmacher Gerstenberg hat noch zur rechten Zeit ein Schiss erreicht und segelt jetzt aus dem „Großen Kursürst" der neuen Welt zu. Er hinterläßt eine große Zahl trauernder Gläubiger. Noch in der letzten Zeit hat er sich Geldbeträge bis zu 5000 M. zu verschaffen gewußt. Ueber sein Vermögen ist der Konkur» verhängt. * Lobenstci«. Am Donnerstag stürzten in Niederschlema zwei auf einem Neubau beschäftigte Schieferdecker herab. Der eine war sofort tot, während der andere so schwere Verletzungen erlitten hat, daß man für sein Leben fürchtet. * Schleufiuge«, 18. April. Der au« der Unlersuchung«hast in Lausigk entsprungene Einbrecher Karl Fleischhauer ist im Haufe seiner Eltern in Frauenwald vom Gendarmeriewachtmeifler Rose festgenommen worden. Fleischhauer, der bekanntlich
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