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Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 21.04.1903
- Erscheinungsdatum
- 1903-04-21
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841177954-190304212
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841177954-19030421
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841177954-19030421
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger
-
Jahr
1903
-
Monat
1903-04
- Tag 1903-04-21
-
Monat
1903-04
-
Jahr
1903
- Titel
- Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 21.04.1903
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^iur da» Reise,eugni« sür die Prima einer Ober- realschule, da» erst neuerding» mit den Zeugnißen der Gymnasien und Realgymnasien gleichgestellt worden ist. Der traurige Vorfall in Essen weckt die Er innerung an einen gan, ähnlichen, der sich, wie der „Tägl. Rundsch.- ein Leser schreibt, im Jahre 1879 am Abend von Kaiser» Geburtstag in Kiel ereignete. Derzeit fielen nach einem unbedeutenden Straßen,wist zwei blühend« Menschenleben, Söhne angesehener Kieler Familien, dem Dolche eine« See- kadrtten zum Opfer. Einer hatte ein Jahr ,uvor al» einjährig-freiwilliger Artillerist den Feldzug in Frankreich mitgemacht. Infolge diese« traurige» Vorfälle» wurde der — in den Händen eine» Un besonnenen — gefährliche Dolch abgeschafft, und e« trat an die Stelle da» minder gefährliche Seiten gewehr. Vor etwa ö Jahren machte diese» wieder dem Dolche Platz. Dienstauszeichnungen der Freiw. Feuerwehr. Nach einer gegebenen Ordre des Stadtrates stellten sich die Kompagnien der hiesigen Freiw. Feuerwehren vergangenen Sonnabend Abend an ihren Stellungsplätzen. Punkt */,9 Uhr marschierten die Abteilungen unter Musikbegleitung nach dem Altstädter Schützenhause, woselbst die Mannschaften im Saale Aufstellung nahmen. Herr Bürger meister Dr. Polster begrüßte zunächst mit herzlichen Worten die Versammlung, zu der auch die Herren des Feuerlöschausschusses erschienen waren, und hielt dann an die Mannschaften eine feierliche Ansprache, in der er auf den Zweck der Zusam menkunft hinwies. Im Eingänge derselben be merkte er, es sei das erste Mal, daß die Feuer wehr eine Feier unter Teilnahme nur zweier Kompagnien abhalte, schilderte die allen Teilnehmern wohlbekannte Angelegenheit bezüglich der 3. Kom pagnie, bedauerte, daß die Maßnahmen des Stadt rates und der gesamten Stadtverwaltung, von den Be teiligten allzu persönlich ausgenommen worden seien und forderte die Anwesenden auf, die Angelegenheit auch im privaten Verkehr nur rein sachlich zu be handeln und sich allem zu enthalten, was Anlaß zu Reibereien w. geben könne. Mit dem Wunsche, daß die Versammelten sich durch das bedauerliche Vorkommnis nicht die Stimmung des Abends trüben lasten möchten, schloß der Herr Bürger meister seine Aussprache. Hierauf folgte die eigentliche Feier. Herr Bürgermeister Dr. Polster feierte die im Halbkreis aufmarschierten Jubilare in längerer Rede, hob die Dienstleistungen derselben hervor und betonte, daß der Feuerwehrdienst ein nicht hoch genug zu schätzender Dienst der Nächstenliebe sei. Indem er ferner seiner Freude Ausdruck gab, daß wiederum eine große Anzahl Männer für ihre mehrjährig geleisteten Dienste ausgezeichnet werden könnten, sagt er den Jubilaren namens des Rates, der Stadtvertretung sowie der gesamten Einwohner schaft für die geleisteten Dienste herzlichen Dank. Das Ehrenzeichen Sr. Majestät des Königs, gestiftet für 25jährige ununterbrochen geleistete Dienste, erhielten von der II. Kompagnie: der Adjutant Herr Emil Bohne, „ Sektionssührer Herr Ferdinand Nadler, „ der Wehrmann Herr Hermann Vogel. Das Ehrendiplom des Landesausschusses für 20jährige ununterbrochen geleistete Dienste wurde verabreicht von der 1. Kompagnie: an den Signalisten Herrn Gottlieb Hänel, „ „ „ „ Friedr. Herm. Korb, „ „ Pionier „ Karl Herm. Koch, „ „ „ „ Karl Frdr. Selbmann, „ „ Wehrmann „ Wilh. Johann Vogel: von der 2. Kompagnie: an den Feldwebel Herrn Gotthilf Gränitz, „ „ Wehrmann „ Friedrich Wöllner, » » „ „ Theodor Unger, „ „ „ „ Julius Heymann, „ ,, „ „ Emil Wild. Mit der vom Stadtrate gestifteten doppelten grünweißen Dienstschnur für 15jährige Dienstzeit wurden dekoriert von der II Kompagnie: der Wehrmann Herr Louis Albani, „ „ „ Karl Meier, „ Signalist „ Eduard Frenzel. Die einfache grünweiße Dienstschnur wurde zuerkannt bezw. ausgehändigt von der I. Kom pagnie an: den Wehrmann Herrn Karl Paul Eibisch, „ Steiger „ Gust. Max Fährmann; von der II. Kompagnie an: den Rohrführer Herrn Karl Herrling, „ Wehrmannn „ Karl Drescher, „ „ „ Paul Tirschmann, „ „ „ Paul Kretzschmar, ,, „ „ Rich. Schaller, „ Sektionsführer „ Karl Weißpflog. Aus das Kommando „Wegtreten" des Herrn Branddirektor E. Schulze plazierten sich die Mann schaften zu einem geselligen Beisammensein. Ein Hörnermarsch der 1. Kompagnie eröffnete die Unter haltung, dem sich ein „Prosit" des Herrn Brand direktor Schulze anschloß. Herr Hauptmann Reds- lob von der 1. Kompagnie ergriff hierauf das Wort, streifte die jetzt bestehenden Feuerwehrver hältnisse unserer Stadt und feierte die heutigen Jubilare mit einem dreifachen Hoch. Den Dank der Jubilare für die ihnen zu teil gewordene Ehrung brachte hierauf Herr Sektions führer Fydinand Nadler in freudig bewegten Worten zum Ausdruck. » - > Herr Hauptmann Clemens Reinhold von der 2. Kompagnie hebt hierauf die seitens des Stadt- gemeinderatS der Feuerwehr gegenüber stets be wiesene Sympathie hervor, gibt sich der Hoffnung hin, daß die bisher bestandene Gegenseitigkeit Auch ferner bestehen bleiben möge und schließt mit der Devise: „Treue sei unsreZier, Liebe sei das Panier, Tatkraft sei unser Wort, Gott unser höchster Hort!" Herr Branddirektor E. Schulze richtet sodann in bewegten Worten die Mahnung an die Mann schaften, es möge Jeder dazu beuragen, daß bei ausbrechenden Bränden sowie bei sonst welchen erforderlichen Diensten alle Mannschaften in echt kameradschaftlichem Geiste zusammenstehen, er selbst werde alle seine Kräfte dem Gedeihen und dem Wohle der Wehr widmen. Sein Hoch galt dem ferneren guten Einvernehmen zwischen Feuerwehr und Branddirektion, sowie der Stadtvertretung. Weitere Unterhaltung wurde geboten durch Gesänge der Sängerabteilung der 2. Kompagnie, sowie durch Vorträge der Spielleute beider Kompagnien. Möge auch diese Feier dazu beitragen, daß das Feuerlöschwesen sich kräftig weiter entwickele zum Wohle der gesamten Einwohnerschaft. Glück auf! 6lr. Oertliches und Sächsisches. Hohenstein-Ernstthal, 20. April. *— Unter den schlimmen Tagen in diesem schlimmen Monat April sind die letztvergangenen wohl die allerschlimmsten gewesen. Aus zahlreichen Städten werden Schneestürme gemeldet, die erheb liche Störungen im Verkehr, wie beim Telephon betrieb anrichteten. Der Nordweststurm erreichte Sonntag seinen Höhepunkt nnd hat vielerlei Schaden an Häusern, Bäumen und Pflanzungen angerichtet. Noch schlimmer als Deutschland scheint Oesterreich heimgesucht zu sein, wo von alle« Seiten Hiobs- posten eingelaufen sind. Der Wein hat sehr ge litten, die Obstblüte ist verloren, auch in den Wal dungen ist schweres Unheil anaerichtet. Der Schneesturm hat bis weit nach Ungarn hinein getobt, auch Ost- und Mitteldeutschland sind arg mitgenommen. Keine erfreuliche Situation ange sichts des kommenden Wonne-Monats. *— Mit welch regem Interesse, der Ein führung der Elektrizität in unsrer Stadt entgegen gesehen wird, bezeugte eine aw Sonnabend Abend nach dem Hotel Schweizerhaus einberufene Zu sammenkunft, zu welcher 22 Interessenten erschienen waren. Das Allgemeine Elektrizitätswerk in Ober lungwitz hatte einen Herrn entsandt, welcher den Interessenten in längerem Vortrage die in allen Punkten nötige Aufklärung erteilte und alles Wissenswerte klarlegte. Um noch weitere Herren für die Sache zu gewinnen, wurden von den er schienenen Herren fünf erwählt, welche die weitere Agitation übernehmen und in der nächsten Sonn abend nochmals einzuberufenden Zusammenkunft Bericht erstatten sollen. *— Beilage. Der Gesamtauflage unsere« Blatte« ist ein Prospekt der altrenommierten Cott buser Tuchmanufaklur Franz Böhme, Cottbus, bei- gefügt, aus den wir auch an dieser Stelle besonder« Hinweisen. E« genügt, die anhängendc Bestcllkarte einzusenden, um kostenfrei und ohne Kaufverpflichtung die neuesten Muster von Frühjahr«- und Sommer stoffen zur Autwahl zu erhalten. Die von der Cottbuser Tuchmanufaklur gelieferten Stoffe haben wegen ihrer Eleganz und Solidität einen so wohl- begründeten Ruf, daß sie keiner weiteren Empfehlung bedürfen. * — Die Einführung der vierten Wagen klasse auf den Linien der sächsischen Staatsbahnen an oen Sonntagen hat, wie den „L. N. N." aus Dresden geschrieben wird, auf wenig Entgegen kommen zu rechnen und ist in weite Ferne hiuaus- gerückt, du sämtliche Eisenbahn-Betriebsdirekliouen in Sachsen in einem eingeforderten Gutachten gegen die Einstellung in die Sonntagszüge sich ausgesprochen haben. Entscheidend war dabei, daß eine ganz beträchtliche Anzahl Wagen vierter Klasse neu gebaut werden müssen, und daß Süddeutsch land überhaupt diese Klaffe nicht kenne. (Württem berg neuerdings doch!) Daß Preußen die Wagen vierter Klasse des Sonntags laufen lasse, erscheint der sächsischen Staatsbahnverwaltung nicht als hinreichender Grund, das Gleiche tun zu müssen. * — Die von dem Verbände reifender Kauf leute in Leipzig angekündigte Eingabe an die säch sische Slaal«rcgterung gegen die geplante Personen, tarifresorm ist nunmehr erfolgt. E» heißt darin: „Die unterfertigten Körperschaften und Vereine ge stalten sich, den Wortlant einer Resolution zu unter breiten, welche vor kurzem in fast allen sächsischen Städten zur allgemeinen Kenntnis gebracht worden ist. Diese Resolution, welche sich hauptsächlich gegen da« Jnkraftlrelen der von der König!. Sächs. Slaal«- regierung beschloßenen Personentarifreform der säch sischen Eisenbahnen richtet, trägt die Unterschriften von 108 Vereinen und Körperschaften Sachsens. E« haben sich ihr aber außerdem noch viele Tausende von sächsischen Slaattbürgern au« allen Teilen unsere« Lande« und au« allen Berufs- und Gesellschaft«, klaffen, ohne Unterschied der Parteien, unterschrift lich angeschloffen. Die unterzeichneten Vereine und Körperschaften haben auf diesem Wege geglaubt, der König!. Staatsregierung einen Bewei« dafür er bringen und unterbreiten zu dürfen, wie wenig Sympathie sür diese Personenlarisresorm in allen Ständen des sächsischen Volke« herrscht, da« ari der Einführung dieser Reform eine allgemeine schwere Schädigung der schon so sehr darniederlicgenden Industrie, Handel und Gewerbe befürchten zu müßen glaubt. E« ist die« die Ueberzeugung des weitan« größten Teile« de« sächsischen Volke«, wie sie ja auch schon säst die gesamte Preße Sachsen« und de« Reiche«, sowie durch die warnenden Stimmen mehrerer sächsischer Städtevertretungen und in«be- sondere der sächsischen Handelskammern im König!. Eisenbahnrat zum Auldruck gekommen ist. Die unterzeichneten Vereine und Körperschaften Sachsen«, gestützt auf die nach vielen Tausenden zählenden Unterschriften sächsischer Bürger, richten daher an die Sächsische Staptrregierung die ergebenste Bitte: Die beabsichtigte Eisendghn-PersonMtarif-Reform doch nicht ! in Kvast : treten zu lassen, s-ndern dieselbe, al» dem, allgemeinemVolt«empfinden ^widersprechend, gänzlich Mstckpiztehen.'t, 11-77 Käni« Georg van wachsen »Wird?, am Gardasee durch Liebhaberphotographen zeitweise,.arg belästigt. Lange Zeit hat der König Geduld gehabt, bi« ihm schließlich doch der Faden riß. Al« ihm dieser Tage zwei „knipsende" Jünglinge mit ihren Apparaten gar zu nahe auf den Leib rückten, erhob er, wie wir in der „Post" lesen, den Stock und sagte: „Laßen Sie mich endlich in Ruhe! Gehen Sie fort!" Sprach» und ging von dannen. * — König Albert - Feuerwehr»Stiftung. Die anläßlich de« 2Sjährtgen Regierung«jubltläum« de» verstorbenen König« Albert von den sächsischen Feuerwehren durch freiwillige Beiträge begründete König Albert-Feuerwehr-Stiftung de« Lande«ver. bande« sächsischer Feuerwehren, deren Kapital sich auf rund 15 750 Mark beläuft, hat nun bereit« zum zweiten Male in Not geratenen Feuerwehrleuten bezw. deren Familien hilfreich beiftehen können. Im ganzen konnten an 9 Bedürftige 470 Mark in Posten von 70, 60, 50, 35 und 30 Mark verteilt werden. * — Die Mutterrechte Luises von ToSkana sollen scheinbar gewahrt werden. Die „Dre«d. N. N." erfahren au« authentischer Quelle, daß bezüglich de« zu erwartenden Kinde« der Prinzessin Luise der König und der Kronprinz beschloßen haben, da« Kind, welche« der königlichen Familie gehört, vor läufig bei der Mutter zu laßen. * — Kirchliche Konferenz. Die dicijährige Frühjahreversammlung der über da« ganze König reich Sachsen verbreiteten, au« Geistlichen und Laien bestehenden sächsischen kirchlichen Konferenzen findet am 22. April von vormittag« '/.11 Uhr ab im kaufmännischen Vereinthause in Chemnitz statt. Den Hauptvortrag hält Herr Profeßor v. Gottschick- Tübingen über die Heil«gewißheit de« evangelischen Christen. Sodann spricht Herr Pastor Dr. Krömer- Leipzig über die Mission al» vaterländische Pflicht und außerdem kommt ein Antrag aus Au«führung de« 8 1 de« Konferenzprogramm« zur Beratung. Leiter der Konferenz ist Herr Superintendent v. b. e. Meyer in Zwickau. * Waldenburg, 18. April. Der zu Leipzig am 18. März d. I. verstorbene Dr. Bernhard Ludwig Wagner hat der Stadt Waldenburg ein Kapital von 3000 Mark vermacht, dessen Zinsen zu Weihnachten an die Armen in Waldenburg und Altwaldenburg je zur Hälste zur Verteilung ge langen sollen. * Dresden, 19. April. Gestern abend in der siebenten Stunde wollte in einer ehemaligen Kie«. grübe gegenüber dem Enlbtndungsinstitute in der Pfotenhauerstraße ein Kutscher seinen mit Asche be ladenen Wagen entleeren. E» liegen dort schon Ausschüttu»g«maßen, sodaß der Boden infolgedessen hügelig ist. Der Kutscher de« Zweispänner« dürste e« nun an der nöligen besonderen Aufmerksamkeit haben fehlen laßen, bet einer geringen Wendung fiel der Wagen um, gerade aus den daneben her- gehenden Mann. Dieser wurde förmlich in den weichen Boden hineingedrückt. Al» man ihn mit vieler Mühe befreit hatte, lebte der Kutscher zwar noch, war aber bereits verstorben, al» nach kurzer Frist au» der Frauenklinik ein Arzt herbcikam. * Leipzig. „Modern Soziely", ein gelesene« englische« Blatt, läßt sich von seinem Berliner Korre spondenten berichten, daß der deutsche Kaiser nach seinen für den kommenden Sommer geplanten Reisen, eine Anzahl militärischer Inspektionen, Revuen und Truppenparaden, so in Merseburg, Erfurt und anderen Plätzen abzuhallen gedenkt. „Seine Maje- jestäl widmet," so heißt c« dann wörtlich, „einen Tag dem schmutzigen kleinen Leipzig, wo er außer halb der Stadt eine Parade abnehmen will, um dann nach den Feldmanöocrn bei Merseburg zurück zukehren, an denen auch der Kronprinz teilnimmt." Wenn da« stimmen soll, wa« der kluge Berliner Reporter von Leipzig fabelt, so müßen wir un«, schreiben die „L.N.N.", mindestens höchlichst wundern, daß unausgesetzt so viele Engländer in dem „ckirh' little Ii/kip2ix" sich so überau« wohl befinden !!!! * Reichenbrand, 19. April. Durch letztwillige Verfügung hat der am 20. Februar dss. Js. ver storbene Privatmann Herr Friedrich Göckeritz in Chemnitz seiner Heimatsgemeinde Reichenbrand ein Vermächtnis in Höhe von 5000 Mk. zum Besten armer Schultinder überwiesen. * Glauchau, 18. April. Line unverhoffte Freude wurde am Sonnabend, den 11. dss., in der Färberei Glauchau (Aktiengesellschaft) 39 Arbeitern und Arbeiterinnen, welche bereits 10 Jahre dort gearbeitet haben, zu Teil. Als Anerkennung wurde den Betreffenden unter herzlichen Worten seitens der Herren O. Ratz und Th. Moser je ein Sparkassen buch mit einem ansehnlichen Betrage überreicht. * Crimmitschau. Die Stadt hat die Feuer wehrleute gegen Unfälle im Dienst bei der Schweize- rischen Unfall-Versicherungs-Aktiengesellschaft zu Winterthur versichert. * Weideusdorf, 18. April. Am 15. d. M. kehrte ein Radfahrer im hiesigen Gasthof ein und ließ sein Stahlroß vor demselben stehen. Nach kurzer Zeit entfernten sich zwei anwesende Gäste und gleich daraus ertönte ein kurzer Knall. Al« sich der Eigentümer de« Rade«, nicht« Gute« ahnend, aus die Straße begab, sand er nicht nur den Reifen de« Rade« vollständig zerschnitten, son- dern auch die Radsahrtasche verunreinigt vor. Er nahm sofort die Verfolgung der beiden Männer aus, holte auch dieselben ein, sodaß Anzeige gegen dieselben erstattet werden konnte. * Freiberg, 19. April. Ein 3'/, Jahre alter Knabe in FreibergSdorf hatte vor mehreren Wochen ein Zehngrammgewicht aus Messing verschluckt. Da dasselbe trotz ärztlicher Hilse nicht beseitigt werden konnte, nahm man im hiesigen Stadtkranken- haufe eine Durchleuchtung mittelst Röntgenstrahlen vor. Dabei wurde festgestellt, daß der Fremd körper in schräger Lage in der Speiseröhre festsaß. Am 27. Februar wurde daS Gewicht im Dresden-FriedrichstädterKrankenhausevonMedizinal- rat Dr. Lindner durch eine der schwierigsten Operationen, den Speiseröhrenschnitt, glücklich be seitigt. Am Karfreitag hatten die Eltern die Freude, ihr Kind alS geheilt nach Hause holen zu können. „koAue. Die hiesige Ortsgruppe des deutsch- ygtioualey .Haudlungsgehilfenverh^ .Hatje in eiyer,Mqgqk M,, den, M„M.PeMzung, der Geschäftszeit an Sonntagen gebeten. Um nun die Meinung der Ladeninhaber zu hören, veran- staltete der Stadtrat eine Versammlung, die von etwa fünfzig Besitzern von offenen Geschäften be sucht war. Einstimmig erklärte man sich gegen jede weitere Verkürzung der Verkaufszeit an Gonn- und Feiertagen und einen früheren Ladenschluß. " Plaue« i. V, 18. April. Tödlich verun- glückt ist am Donner«tag die 19jährige Dienst magd Anna Hulda Stemmler de« Gut«besttzer» Zen«ler in Vogttgrün. Die Stemmler ist von einem mit Dünger beladenen Wagen gefallen und mit dem Kcpf auf einen Stein aufgeschlagen. Da durch trat Gehirnhautenlzüngung ein, die al«bald den Tod herbeigeführt hat. — Ein vollständig ver wester männlicher Leichnam ist gestern nachmittag in dem Walde oberhalb de« städtischen Waldh«use« aufgefunden worden. Der Tote war etwa 60 Jahre alt und hatte anscheinend dem Arbeiter stande angehört. Die Verwesung de« Leichnam« war schon soweit vorgeschritten, daß sie kaum in Stücken nach dem Friedhose gebracht werden konnte. Der Tod de« Manne« muß daher schon vor längerer Zeit eingetreten sein. * Plaue» i. V., 18. April. Fast sämtliche Tischler, einige hundert, haben heute gekündigt. Sie glauben infolge der gegenwärtigen flotten Bau tätigkeit ihre Forderung von 20 Prozent Lohn erhöhung erzwinge» zu können. Die Meister wollen aus Leipzig, Dresden und Chemnitz Tischler en gagieren. * Lengenfeld Einen bedauerlichen Unfall er litt am Mittwoch im Fabrikbetriebe seines Vaters der 17jährige Sohn des Herrn Fabrikbesitzers Bruno Laube. Im Begriffe, eine neue Maschine auszuproben, kam er auf noch unaufgeklärte Weise mit der linken Hand in dieselbe, so daß ihm drei Finger der linken Hand zerquetscht wurden und ohne weiteres abgenommen werden mußten. * Schwarzenberg, 18. April. Im benach barten Breitenbrunn gerieten zwei Brüder iu Streit, wobei der eine dem anderen einen eisernen Topf so heftig an den Kopf warf, daß der Topf in mehrere Stücke zersprang. Der Verletzte, der an der linken Seite des Kopfes mehrere klaffende Wunden hatte, mußte sich in ärztliche Pflege be geben. * Pausa. Am Donnerstag nachmittag ent stand in der Scheune de» Anwesen» Heinrich Schuster« in Thierbach ein Schadenfeuer, durch welche« da« Gehöft Schuster« und das benachbarte Hau» de« Stellmacher» Decker vollständig niederge brannt sind. Da« Feuer griff so schnell um sich, daß kaum ein kleiner Teil der Habe geborgen werden konnte. Da« meiste Vieh wurde zwar ge rettet, doch find zwei Schweine mitverbrannt, die nicht au« dem Stalle gebracht werden konnten. Bet den Rettung«- und Bergung«arbeiten verunglückte der Maurer Albin Hadlich, indem er einen Bein bruch erlitt. * Meißen, 19. April. Gestern vormittag sand in den Räumen der Geipelburg die feierliche Er öffnung der mit dem 2. Sächsischen Schmiedcbezirk«- tag verbundenen Ausstellung de» Schmiedehandwerk« statt. Ein von Frl. Subklew gesprochener Fest- Prolog leitete die Feier ein, woraus Herr Ober- meister R. Kirsten den zahlreich erschienenen Be° rusrgenoßen den Willkommen in Meißen darbot, verbunden mit dem Dank an die Behörden für die reiche Unterstützung und au.klingend in dreifachem Hoch aus Sc. Majestät den König. Der Ehrenvor sitzende Herr Bürgermeister Dr. Ay erklärte in kurzen markigen Worten die Au«stellung für eröffnet, woran sich ein Rundgang anschloß. Die Aulstellung ist reich beschickt und gewährt nicht nur dem Fachmann, sondern auch dem Laien hochinteressante Nnblicke in da« ehrsame Schmiedehandwerk. * Klotzsche, 18. April. Am Freitag abend gegen '/.z11 Uhr ist in der Station Hermsdorf bei Dresden bei der Ausfahrt des Personenzuges Nr. 27^0, der 9 Uhr 20 Min. abends von Schwepnitz nach Dresden-Neustadt verkehrt, die Zugsmaschine mit drei Achsen und der nachfolgende Personen wagen 3. Klasse mit einer Achse bei der Weiche 1 infolge frischen Bruches des Herzstückes entgleist. Verletzt wurde dabei niemand, die Gleise waren aber sür den gesamten Verkehr bis heute vormittag 11 Uhr gesperrt. Während der Dauer der Gleis sperrung wurden auf der genannten Strecke Hilss züge nach und von der Unfallstelle abgelassen, so daß es den Reisenden möglich war, nach Umsteigen an der Unfallstelle die Fahrt sortzusetzen. * Elsterwerda. Die 77 Jahre alte Witwe Haltaus von hier verfehlte gestern aus dem Nach hausewege von Stolzenhain die Kanalbrücke, wurde von dem heftigen Sturme die Böschung des Kanal grabens hinabgeschleudert und ertrank im Kanal. * Zittau, 18. April. Das hiesige Stadtver ordnetenkollegium trat in seiner gestrigen Sitzung einstimmig einem Beschlusse des StadtratS bei, welcher die Errichtung eines Elektrizitätswerkes zur Abgabe von Licht und Krast, zugleich aber auch zum Betriebe einer elektrischen Straßenbahn befür wortete. Das Elektrizitätswerk wie die Straßen bahn sollen auf städtische Kosten erbaut und das erstere in eigener Regie der Stadt betrieben werden, während man sich betreffs des Betriebes der Straßenbahn die Entschließung noch Vorbehalten hat. Gerichtssaal. 8 Chemnitz, 18. April. Der am 25. März 1888 in Oel«nitz i. E. geborene, wegen schweren Dieb stahl« mit 2 Monaten Gefängni« vorbestrafte Dienst knecht Christian Paul Vogel stahl geständigermaßen in Oel«nitz 1. gegen Mitte Oktober 1902 der Ehe frau seine» Dienstherrn, de» Guttbesitzer« E. da selbst, einen Strumpf mit einem darin verwahrten goldenen Armbande im Werte von 18 Mk., sowie 2. gegen Ende Februar 1903 mittelst Einsteigen« au« dem Wohnhause de« E. einen Geldbetrag. Weiter beschädigte er vorsätzlich und rechtiwidrig 3. im Herbst 1902 zwei Paar seinem Dienstherrn gehörige Kinderunterhosen im Werte von 1 Mk. b<?»Pfg>„,.indeP er dieselben zerriß, und 4. am
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