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HchGeinMusNlZlcr Anzctzkr Tageblatt für Kohcnstein.Krn^thal, Gö-rku«gwih, Hersdorf, Lermsdorf, Bernsdorf, Wüstenbraud, llrspruttg, Mittelbach, Langenberg, Falken, Meinsdorf, Grumbach, Tirschheim rc. — Weitverbreitetes Insertions-Organ für amtliche «nd Privat-Anzeige«. —— Dieses Blatt erscheint mit Ausnahme der Sonn- und Festtage täglich nachmittags, — Zu beziehen durch die Expedition und deren Aus träger, sowie alle Postanstalten, Für Abonnenten wird der Sonntags-Nummer eine illustrierte Sonn tagsbeilage gratis beigegeben, Abonnement: Bei Abholung monatlich 35 Pfg. die einzelne Stummer 5 „ Durch die Post bezogen Frei ins HauS monatlich 42 Pfg. vierteljährlich 1, M, 25 Pfg. .25 Mk. excl. Bestellgeld. Jnsertionsgebühren: die sechsgespaltene Corpuszeile oder deren Raum für den Verbreitungsbezirk 10 Pfg., für auswärts 12 Pfg. Reklamen 25 Pfg. Bei mehrmaliger Aufgabe Rabatt. Annahme der Inserate für die folgende Nummer bis vor«. 1.0 Uhr. Größere Anzeigen abends vorher erbeten. Nr. 65. Freitag, den 20. März 1903. 30. Jahrgang. Deutscher Reichstag. 286. Sitzung vom 18. März. Beginn 1'/, Uhr. Der Eisenbahnbetriebsvertrag mit Luxemburg wird debattelos in dritter LZung angenommen. Gleichfalls zur dritten Beratung steht die Novelle zur Seemannsordnung (Druckfehler berichtigung des tz 52). Aba. Molkenbuhr (Soz.) befürwortet dazu wieder einige sozialdemokratische Anträge, von denen der eine in tz 61 die Voraussetzungen für einen Heuer zuschlag zu gunsten der Seeleute ändern will, während der andere rückwirkende Kraft des Gesetzes für die am 1. April bereits laufenden Heuerver träge verlangt Redner weist weiter noch daraus hin, daß bei der Schlußberatung über die See mannsordnung das Zentrum lediglich aus Versehen gegen die obligatorischen Seeschöffengerichte gestimmt habe. So gut wie man in dieser Vorlage einen Druckfehler berichtige, sollte nian zum mindesten auch jenes Versehen berichtigen. Abg. Kirsch (Ztr.) widerspricht der vom Vor redner verlangten Vertagung der Beratung, zumal es gar nicht einmal sicher sei, ob die Seeschöffen gerichte angenommen worden wären, wenn jenes Versehen nicht vorgekommen wäre. Die sozialdemokratischen Anträge werden ab gelehnt und die Vorlage unverändert definitiv an- genommen. Es folgen dann die noch rückständigen einmaligen Ausgaben aus dem Etat des Innern. Die Forderung für das Dienstgebäude des Patent amtes wird debattelos genehmigt. Beim Titel: „Beteiligung an der Weltaus stellung in St, Louis" hebt Abg, Müller-Meiningen hervor, es herrsche in den Kreisen von Kunstgewerbe und Buchhandel, auf die doch für jene Ausstellung besonders gerechnet werde, starke Abneigung gegen eine Beteiligung daran, weil drüben in bezug auf den Urheberrechtschutz die reine Freibeuterei herrsche, Er frage, ob nicht unsere Regierung die Gelegen heit benutzen wolle, um hier etwas zum Schutze unserer Kunstgewerbe, der Kunst und des Buch handels zu tun, Staatssekretär Gras Posadowsky glaubt ver sichern zu können, daß unsere Interessenten von der Ausstellung in Chicago jedenfalls keinen Nach teil in bezug auf Nachdruck und Nachbildung ge habt hätten. Er könne aber bereitwilligst zusagen, daß er diese Angelegenheit noch zum Gegenstand des Schriftwechsels mit der Regierung der Ver einigten Staaten machen werde, Abg. Müller-Meiningen teilt mit, daß der Stuttgarter Verleger-Verein beschlossen habe, ans die Nichtbeteiligung des deutschen Buch- und Kunst- Handels an der Ausstellung hinzuwirken. In Stuttgart meine man, daß durch Hinüberschicken unserer Werke, gewissermaßen zur Auswahl, dem Nachdruck geradezu Tür und Tor geöffnet werde. Abg. v. Waldow-Reitzenstein (kons.) erklärt, von seinen Freunden werde ein Teil für, ein anderer aber mit Rücksicht auf die gegenwärtige Finanzlage gegen die Forderung stimmen. Abg. Dr. Paasche inat.-lib.) tritt für Bewillig ung der Forderung ein, obwohl namentlich die rheinisch-westfälische Industrie gewissermaßen aus stellungsmüde sei, zumal sie eben erst in Düssel dorf gezeigt habe, was sie leisten könne. Abg. Frese (sreis. Ver.) erklärt, seine Freunde bewilligten die Ausgaben für Beteiligung des Reiches an der Ausstellung gern. St. Louis verdiene schon deshalb unsere Sympathien, weil es eine große Stadt von hervorragend deutschem Cha rakter sei. Abg. Spahn (Ztr.) spricht namsns des Zen trums für Bewilligung. Staatssekretär Graf Posadowsky wiederholt, er werde bemüht sein, bei der amerikanischen Re gierung Zugeständnisse zum Schutze der deutschen Aussteller zu erlangen. Das wünschenswerteste sei ein Spezialgcsetz, das die ausgestellten Gegen stände überhaupt gegen Nachdruck schützt. Sei das nicht zu erlangen, so werde er die Zusicherung zu erreichen suchen, daß die ausgestellten Objekte wenig stens während der Ausstellung und eine bestimmte Zeit nachher gegen Nachdruck geschützt sein sollen. Die Forderung wird bewilligt. Dagegen stim men nur einzelne Konservative. Auch der Rest der einmaligen Ausgaben (Bauten für die biologische Abteilung, für das Aussichtsamt für Privatversicherung, für das Statistische Amt, Laboratorien usw. des Gesundheitsamts, sowie zu kleinen Wohnungen für Arbeiter) wird widerspruchs los genehmigt. Bei letzterem Titel wünscht Abg. Haffe, daß in den nächsten Etat noch höhere Summen sür diese gemeinnützigen Zwecke eingestellr werden. Endlich steht noch auf der Tagesordnung der Etat für die Expedition nach Ostasien. Die Kom mission hat hier von den geforderten 12'/- Milli onen 3 Millionen gestrichen, mit Rücksicht auf die Ersparnisse aus der Verringerung der Expeditions- truppen im Laufe des Etatjahres. Staatssekretär v. Richthofen führt aus: Die Regierung könne das Vertrauen für sich in An spruch nehmen, daß sie nicht länger als nötig und nicht eine zu große Zahl von Truppen in Tschili lassen werde. Aber mit völliger Räumung könne nicht so rasch vorgegangen werden. Gelegentlich der neueren Nachrichten über abermalige Unruhen in China habe die Regierung von unserem dortigen Vertreter auf Befragen die Antwort erhalten, die Fremden in China würden so lange unbehelligt bleiben, als dort noch die Okkupationsarmee vor handen sei. Die Regierung sei deshalb nicht in der Lage, die Verantwortung dafür zu übernehmen, schon jetzt alle Truppen zurückzuziehen. Auch be ruhe die Okkupation auf internationaler Abmachung, von der wir nicht einseitig abgehen dürften. Wann die völlige Räumung erfolgen könne, werde von der Gestaltung der chinesischen Verhältnisse abhängen. Vielleicht sei mit der Räumung schon zu rasch vor gegangen worden. Bei dieser Sachlage könne ec nur dringend empfehlen, den von der Kommission beschlossenen Abstrich von 3 Millionen nicht ein treten zu lassen. Andernfalls würde er sich in die Notwendigkeit versetzt sehen, eine Verpflichtung nicht eingehen zn können, daß Etatüberschreitungen vermieden werden. Nachdem Abg. Spahn (Zentr) für den Abstrich eingetreten, wird dieser nahezu einstimmig be schlossen und der Rest des Etats sür Ostasien ge nehmigt. Hieraus Schluß der Sitzung. Morgen: Etat des Auswärtigen Amts, Kolonialetat. Die Volksbewegung wider die Jesuiten. Der Gesamtvorstand des evangelischen Bunde« hat, wie schon gemeldet, au« seiner außerordent lichen Sitzung in Halle am 10. und 11. März eine Eingabe an den Bundetrat gerichtet, die noch im letzten Augenblick die höchste gesetzgebende Körper- schäft de« Reiche« beschwört, um de« konfessionellen Frieden«, um der Sicherheit de« Reiche» und der Einigkeit de« deutschen Volke« willen, den 8 2 de« Jesuitengesetze« nicht aufzuheben. In den Haupt sätzen dieser Eingabe wird gesagt : Die Ankündigung einer auch bloß teilweisen Aushebung de« erwähnten Gesetze« hat auf die evangelische Bevölkerung Deutschland« eine tiefe Wirkung ausgeübt. Der erste Eindruck war ein geradezu niederschmetternder, und die Empfindung, daß der Weg verlaffen werden solle, den Kaiser Wilhelm I. vorgezeichnct hat, al« er sagte: „Mir liegt die Führung Meine« Volke« ob im Kampfe gegen eine Macht, deren Herrschaft sich in keinem Lande der Welt mit dem Frieden und der Wohl, fahrt der Völker verträglich erwiesen hat", legte sich schwer aus da« Herz deutscher Patrioten. Ein Hoher Bundetrat wird aber davon Kenntnis ge nommen haben, daß diese Stimmung dumpfer Re signation inzwischen überwunden worden ist und einer mächtig anschwellenden, durch ganz Deutsch land sich verbreitenden Bewegung Platz gemacht hat. Weite Kreise de« Volke» find mit un« der Ueberzeugung, daß die Wirkung der Aushebung von § 2 de« genannten Gesetzes sich nicht aus die Aenderung der rechtlichen Stellung de» Jesuiten, orden« beschränkt. Was sie bedeutet, erklärt sich vielmehr nur aut der gesamten ktrchenpolitischcn Lage, au» welcher der Gedanke an jene Aushebung hervorgegangen ist. Auch besteht die gegründete Befürchtung, daß der Beseitigung von 8 2 die des § 1 folgen, und daß die Auslegung de« tz 1 unter den veränderten Verhältnissen ausregende Kämpfe Hervorrufen wird. Alle Gründe, die s. Zt. sür den Erlaß de« Jesuitengesetze« maßgebend waren, stehen noch heute unvermindert und ungeschwächt in Geltung, und der Jesuitenorden würde e« ablehnen, in irgend einem wesentlichen Punkte seine bekannten Grund sätze geändert zu haben. Im Gegensatz zu der von dem Herrn Reichs kanzler vertretenen Auffassung müssen wir bekennen, daß die konfejsioncllen Verhältnisse innerhalb de« Reiche« gegenwärtig auf« äußerste gespannt sind. Und daran trägt nicht konfessioneller Fanatismus aus feiten der Evangelischen die Schuld. Ist nicht vielmehr die Machlerwettcrung und Rücksichtslosig keit de« ullramontanen Einflüsse« in allen Teilen Deutschlands mit Händen zu greisen und nahezu zur Unerträglichkeit gesteigert? Wir verweisen auf die Zustände im Königreich Bayern. Wir ver weisen aus die in der Flugschriftenltteratur und in gelehrten Werken immer kecker betriebene Schmäh ung der Reformatoren, de« Prolcstanti«mu«, der evangelischen Frömmigkeit und Sittlichkeit unter Berufung aus päpstliche Enzykliken und Kund gebungen. Wir verweisen auf die rastlose, alle Stände, Berufe und Altersstufen umfaßende Ver- etnsbildung in klerikalem Interesse; auf die erstrebte Durchdringung de« Verkehr«, der Rechtspflege, der Bildung, des Handel« und Wandel« mit katholisch- konfessionellen Grundsätzen; auf die in immer rascherem Tempo sich vollziehende Vermehrung der Ordenrniederlaßungen in Preußen: aus die Gründ ung einer katholisch-theologischen Fakultät in Straß burg „nach vatikanischem Rezepte" (vergl. da« klerikale Sonntugrblalt „La Vera Roma"); aus da« tiefe Verwachsensein de« Zentrum« mit allen reich-feindlichen Bestrebungen im Osten, Westen und Süden Deutschlands; aus die seil Jahrzehnten beobachtete Identifikation katholischer und polnischer Interessen. Da« alle« sind nickt vorübergehende Bestrebungen. Sie sind in dem Wesen der römisch- katholischen Kirche begründet, welche nach ihren Grundsätzen mit anderen Kirchen keinen Frieden halten kann: denn sie bestreitet deren Daseins berechtigung. Nach diesen Grundsätzen hat auch der „Orden Jesu" gewirkt, feit er in« Leben getreten ist. Der Vorstand de« Evangelischen Bunde» betont zum Schluß seiner gewiß beweiskräftigen Mahnung sehr richtig, daß da« evangelische Bewußtsein durch die Rückkehr der Jesuiten und ihre Wirksamkeit schließlich eine Steigerung erfahren werde, daß aber vom patriotischen Standpunkt au« Millionen katho lischer Volksgenoffen mit ihm einer Meinung seien. Da» bestätigt eine Zuschrift vom Rhein, die sest- stellt, daß auch in den stockklerikalen Gegenden de« Niederrhein«, die dem Ultramontani-mu« reltung«. la« verfallen schienen, sich lebhafte Strömungen gegen eine Rückkehr der Jesuiten nach Deutschland bemerkbar machen. Versammlungen in Krefeld, Ober hausen und anderen niederrhcinischen Städten haben sich unter begeisterter Zustimmung der Tausende von Teilnehmern gegen die Aushebung de« H 2 de» Jesuitengesetze» erklärt und treffend heißt e« in einer, im Städtchen Velbert im Regierungsbezirk Düssel dorf, an den Bundesrat beschloßenen Eingabe: „Durch die Arbeit der Jesuiten wird das religiö«.sillliche Leben,^,die deutsche Bildung, die freie Wissenschaft geschädigt, da« Band, da« die Katholiken mit dem deutschen Vaterlande verbindet, gelockert, der kon. sessionelle Friede und damit die innere Einheit de« Reiche» untergraben." 4- * ck Die „Nordd. Allgem. Zig." wendet sich gegen die Protestversammlungen gegen die Aufhebung de« 8 2 deS Jesuitengesetze» und weist darauf hin, daß eS sich bei dieser Aufhebung nicht um eine Wieder- zulassung, um eine Rückkehr der Jesuiten handle. Namentlich wendet sich daS Blatt gegen die Zwickauer Versammlung. Der Verlauf derselben müsse um so mehr befremden, als eS drei protestantische Geist liche gewesen seien, die dort daS Wort gegen die „Wiederzulassung der Jesuiten" führten. ES erhellt aus diesen Reden, schreibt daS Blatt, so weit der Bericht sie wiedergibt, daß die geistlichen Herren Redner entweder gar nicht wissen, um waS eS sich handelt oder sich jedenfalls nichi die Mühe genommen haben, ihre Reden sorgfältig vorzubereiten. Ist ein Superintendent wirklich tue berufene Persönlichkeit, um darüber zu befinden, „daß kein Mann weniger geeignet sei, den ReichSkanzlerposten zu bekleiden, als Graf Bülow, wirklich die berufene Persönlichkeit, um die kleinen deutschen Staaten aufzuruien, „daß sie Preußen vor seiner Regierung schützen", und diese dadurch den Zoll deS Dankes für den Schutz gegen Frankreich abtragen? Dem Redner oder dem Berichterstatter passierte dabei wiederholt daS Unglück, daß er von der „Aufhebung deS Jesuitengesetze»" sprach, dem „die dankbaren Kleinstaaten" ihr Beto entgegensetzen sollten. Auch der Vorstoß deS Bischof» Korum wird dem Reichskanzlerangerechnet. Schließ lich folgt der Hinweis auf den Fürsten BiSmarck. Der Herr Superintendent ist mit seinen Studien der BiSmarckschen Kirchenpolitik ersichtlich in den An fängen stehen geblieben. Den Kirchenfrieden mit Rom hat Fürst BiSmarck vor mehr als zwanzig Jahren gemacht, er hat ihn seit 1878 mit al» eine seine: wichtigsten Aufgaben betrieben, und seinen Amtsnachfolgern die besten Beziehungen zur päpst- lichen Kurie hinterlassen. Graf Bülow hat diese Beziehungen vorgefunden. Ec war 1896 noch Botschafter beim Quirinal, seine Taktik kann daher die innere Einheit nicht geschädigt haben; sie ist ohnehin darauf gerichtet, die unvecfolgten innerlich drängenden Momente tunlichst auSzuschalten, wobei eine zuverlässige nationale Mitarbeit de» Zentrum» nur erwünscht sein kann. Auch da» Zentrum in seiner jetzigen Stärke hat Gras Bülow vorgefunden, und er muß al» Staatsmann milden gegebenen Größen rechnen. Im Interesse de» konseffionellrn Frieden», zu dessen aufrichtiger Wahrung beide Teile, Evange lische und Katholische, sich politisch und religiös verpflichtet fühlen sollten, wünschen wir, daß der Vorgang in Zwickau vereinzelt bleibe und zum Einhalt, zur Umkehr Anlaß geben möge. (Der allzu gereizte Ton der Polemik deS offiziösen Blattes ist nicht geeignet, die Angriffe auf die Bülowsche Kirchen- Politik zu entkräften.) * * Köln a. Rh., 18. März. Die „Köln. Volksztg." schreibt zu der von dem Evangelischen Bunde in die Wege geleiteten Opposition gegen die Aushebung de« § 2 de« Jesuitengesetze«: „Wic glauben, daß man aus Seiten unserer Gegner nicht auf Erfolg solcher Agitationen baue, wenn man nicht bei dem Zedlitzschen Volktschulgesetze bereit» Glück damit ge habt hätte. Wenn die Regierung sich von solchen Agtlation«bewegungen letten läßt, so wird da« Wesen der Verfassung geändert werden. Von unserem Standpunkte au« wären wir dann mit Einführung der Plebiszite noch eher zufrieden. Sollte der Bundetrat nicht zur Abschaffung jene» Paragraphen übergehen, so würde da« Jesuitengefetz zur Wahlparole bei den Reich«lag»wahlen werden und damit ein politische» Ereignis allerersten Range» gegeben. Was die« zu bedeuten hat, werden die leitenden Persönlichkeiten wohl verstehen." Prinzessin Luise von Toskana. München, 19. März. Nach Meldungen au» Salzburg ist Prinzessin Luise nicht unbedenklich erkrankt. Aus diese Nachricht werden die hier zirkulierenden Gerüchte zurückgeführt, die Prinzessin habe infolge des Aufrufs des Königs von Sachsen einen Selbstmordversuch begangen. Eine Bestätigung dieser Nachricht bleibt noch abzuwarten. Der Erlaß des Königs von Sachsen hat nach Meldungen aus Salzburg in toskanischen Hof- kreisen, sowie auf die Prinzessin Luise einen höchst peinlichen Eindruck gemacht. Letztere konnte nur mit Mühe davon abgehalten werden, eine ent schiedene öffentliche Antwort zu geben, in welcher sie überraschende Enthüllungen machen wollte. * * Ein freisinniges Blatt hatte die Frage aufge worfen, ob es kein Mittel gegeben habe, die frühere