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Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 13.02.1903
- Erscheinungsdatum
- 1903-02-13
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841177954-190302136
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841177954-19030213
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841177954-19030213
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger
-
Jahr
1903
-
Monat
1903-02
- Tag 1903-02-13
-
Monat
1903-02
-
Jahr
1903
- Titel
- Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 13.02.1903
- Autor
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«UN Sonntag nachmittag von Kindern aus einem Feld» tot ausgefunden. Auf dem Heimwege vom Walde hatte ihn am Sonnabend in der Nähe seiner Wohnung ein Herzschlag getroffen. * Schletta«, 11. Febr. In plötzliche tiefe Trauer ist gestern nachmittag die Familie de« hiesigen Fleischermeister« Schwalbe versetzt worden. Die 20jährige Tochter Elsa derselben wurde in der Wohnung einer Frau Nestler, wohin sie sich zur Besorgung von Geschäften begeben halte, vom Schlage getroffen und war sofort eine Leiche. * Döbel«, 10. Febr. Im hiesigen ReichStags- wahlkreise haben sich, wie der „Döbelner Anzeiger" erfährt, die konservative Partei und der Bund der Landwirte auf den Kandidaten der deutsch-sozialen Reformpartei geeinigt. Als solcher kommt Herr Chefredakteur Zimmermann in Dresden m Betracht. Wurzen, 11. Febr. Gestern war es ein Jahr, daß in unserer Stadt der Raubmord an der Zi garrenhändlerin Wilhelmine verw. Moser verübt wurde. Leider hat die Bluttat, die lange Zeit hindurch unsere Bewohnerschaft in größter Auf regung erhielt, noch nicht gesühnt werden können. Die vielen Verhaftungen, so erst die kürzlich wieder vorgenommene, sind bis heute noch resultatlos geblieben. * Siebe«leh«, t l. Febr, Sieben hier wohnende Familienväter haben ihren Austritt au« der katho- lischen Kirche anqemeldet. * Rötha, 11. Febr. Am Sonntag wurde der Leichnam des seit dem 30. November 1902 ver mißten Brennknechts Johann Eschmann vom Ritter- gut Trachenau aufgesunden. Eschmann war am 30. November in Rötha gewesen und nicht nach Trachenau zurückgekehrt. Vermutlich ist er auf dem Nachhausewege in der sehr dunklen Nacht in der Nähe von Trachenau jvom Waldwege abge kommen, in die nahe Pleiße gestürzt und darin ertrunken. * Seifhennersdorf, 11. Febr. Beim Aus laden von Langholz im Walde bei Buchdörsel in Böhmen wurde der 21jährige Kutscher Postelt de« Gut«besitzer« Grunert von der Spitze eine« Stamme« derartig am Kopf und der linken Brust getroffen, daß er sofort nach dem Krankenhause geschafft werden mußte. Der Bedauernrwerle ist hier nach einigen Tagen gestorben. * Pirna, 10. Februar. Vergangene Nacht gegen '/,2 Uhr war in einer Dienstbotenkammer des Schöneschen Hauses Breitestraße Nr. 8 ein größerer Brand zum Ausbruch gekommen. Die hierdurch entstandene Gefahr war eine sehr be deutende; durch die schnell herbeigeeilte freiwillige Feuerwehr konnte der Brand jedoch aus den einen Raum beschränkt werden. Wegen der Entstehung des Feuers ist, wie der „P. Ä." berichtet, anzu nehmen, daß ein 17jähriges Dienstmädchen des Fleischermeisters Müller die Lampe auf eineu Stuhl neben dem Bett gestellt und dann im Bette liegend noch gelesen hat. Das Mädchen kann von Glück sagen, daß es nicht im Bett verbrannt ist, sondern sich noch rechtzeitig zu retten vermochte. Der Dienst herr des Mädchens hat mehrere Brandwunden da vongetragen, wie auch ein Kind desselben durch die Flammen verletzt wurde. Eine ernste Gefahr besteht dabei glücklicherweise aber nicht. * Kamenz. Durch da« schon gemeldete, Aus. sehen erregende Verschwinden des Leutnant« Münzen berg sind eine Anzahl hiesiger Gewerbetreibenden in Mitleidenschaft gezogen worden, denn in einigen Fällen bestehen an denselben allein Forderungen von mehreren hundert bi« lausend Mark Leider ist die Hoffnung der Gläubiger, Befriedigung zu erlangen, eine äußerst ungünstige, Venn der Vater deS stark Verschuldeten, Herr Lehrer M. in Dresden, schreibt selbst: „Zur Mitteilung, daß ich keine Verpflichtung meines Sohnes übernehmen kann, da ich vollständig ruiniert und aus Jahre hinaus zahlungsunfähig bin." Man kann sich den Kummer der unglücklichen Eltern über ihren einzigen Sohn vorstellen. Kleine Chronik. * Berlin. 13 000 Manisestationseide wurden im letzten Jahre in Berlin geleistet. Eine be zeichnende Tatsache. * Schmölln, 11. Februar. Von einem Last wagen wurden dem 9jährigen Sohne deS Flaschen- bierhändlerS Göttlich hier beide Beine zermalmt, so daß er kaum mit dem Leben davonkommen dürste. * Loburg, 11. Februar. Gekränktes Ehrgefühl hat die 27jährigc, hier bedienstet gewesene Anna Schultheiß aus Steudach in den Tod getrieben. Am Ufer der Jtz fand man einen Zettel, aus dem sic ihre Unschuld bezüglich der gegen sie erhobenen Anklage wegen Diebstahls beteuert und äußert, daß sie daS nicht überwinden könne. * Sonneberg, 11. Februar. Der Schneide- mühlcnbcsitzer und Fabrikant Gustav Steiner in Hämmern wurde von der Strafkammer zu Coburg zu einem Jahre Gefängnis verurteilt. Er hatte al« Kassierer der Leichenkoffe 5000 Mk. unterschlagen. * Irchwitz b. Greiz, 11. Februar. Eine er schreckende Rohheit legte der 25jährige Handarbeiter Ritter im benachbarten Aubachthal an den Tag. Der wiederholt vorbestrafte Mensch behandelte seinen fünfjährigen Stiefsohn seit langer Zeit in brutalster Weise. Gestern nun traktierte der Unmensch den Knaben mit allerlei harten Gegenständen, warf ihn zu Boden und trat ihn mit den Füßen, so daß da arme Kind zwei Rippenbrüche davontrug und auch durch die übrigen schweren Verletzungen so zuge richtet ist, daß eS schwer krank darniederliegt. Dec Unmensch wurde verhaftet. Stolp i. P. Ein fünffacher Mörder halte sich am Mittwoch vor dem hiesigen Schwurgericht zu verantworten, der Arbeiter Bantin, der die furchtbare Tat verübte, um in den Besitz von etwa 100 Mk. zu gelangen. Die Opfer waren die beiden Ehefrauen der Arbeiter Dona und Grünst, sowie drei Kinder des letzteren. Nach der Tal ging der Mörder, als sei nichts geschehen, in seine Äohnung und legte sich schlafen. B war geständig; er wurde zum Tode verurteilt. * Traute«»«, 11. Febr. Bei einem Haus- brande sind die beiden Kinder des Feldgärtners Kutniqk in den Flammen umgekommen. Der Vater zog sich bei den Rettungsversuchen schwere Brand wunden zu. * Eger, 11. Febr. Der Kellner Fischer, der am 1. Juli v. I. den Besitzer des Damen-Cafäs Albert Honisch in Karlsbad ermordete und dessen Frau schwer verletzte, ivurde vom hiesigen Schwur gericht zum Tode durch den Strang, sein Kumpan, der Tagelöhner Voitech, wegen Beihilfe zu 11 Jahren schweren Kerkers verurteilt. * Krakau, 11. Februar. Nach der Teilnahme an einer Trauerfeier für einen verstorbenen Pfarrer bei StrzySzrw bestiegen etwa 60 Personen eine Fähre, um an daS andere User deS WiSlokaflusseS zu gelangen. Während deS UebersetzenS wurde eine große Eisscholle mit solcher Gewalt gegen die Fähre getrieben, daß diese in Stücke ging. 40 Personen stürzten in« Wasser und ertranken, da ihnen infolge deS starken Eisganges keine Hilfe gebracht werden konnte. Bisher wurden acht Leichen aus dem Flusse gelandet. * Paris, 10. Febr. Ein neuer Justizirrtum ist entdeckt worden, es handelt sich um einen 70- jährigen Mann, der seit 30 Jahren nach Caledonien wegen Ermordung einer Frau verschickt war. Ein früheres Dienstmädchen der Frau gab auf dem Sterbebette die Erklärung ab, daß der betr. Mann an dem Tode der Frau völlig unschuldig sei. ' Marseille, 12. Febr. Eine große Feuers brunst zerstörte die große Oelfabrik von Stassi. Der Schaden wird auf über l Million Francs geschätzt. * Venedig, 11. Februar In Banono stürzte nachts die alte Kirche ein. Menschenverluste sind nicht zu beklagen. * Lissabon. Die hiesige Militärschule ist niedergebrannt. Mau vermutet Brandstiftung. Ein Soldat soll das Gebäude aus Rache in Brand gesteckt haben. * London, lieber die Springflut auf den Gesellschastsinseln wird berichtet" Jede Woge übertraf ihre Vorgängerin an Höhe, bis schließlich eine 40 Fuß hohe Wassermauer über die Inseln dahinstrich. Nicht alle, die auf Bäumen Schutz gesucht, wurden gerettet, denn in vielen Fällen gaben die Wurzeln nach und die Bäume fielen in die Flut. Manche Inseln wie Hao und Marakan sind ganz entvölk-rt worden. Man glaubt, daß die Springflut mit unterseeischen Erdstößen zu sammenhängt. * London. Ein schreckliche- Unglück ereignete sich am Sonnabend in einer Kohlengrube in WcdneS- bucy. Ein Mann sprang oder fiel — eS ist bisher noch nicht- weiter festgestellt — in einen Schacht, der teilweise in Brand steht, und die oben stehenden Kollegen mußten mit ansehen, wie er langsam ver brannte. Schließlich gelang eS, den Körper, halb verkohlt und völlig entstellt, wieder an die Ober fläche zu besördern. Der Fremde. Roman von Robert Kohlrausch. 65. Fortsetzung. (Nachdruck verboten.» Boysen drückte ihr die Hand, die von der Arbci langer langer Jahre so rauh gewordene Hand; zu sprechen vermochte er nicht. Dann setzte er sich an da- Lager und sah, wie ein leichter Schlaf der Ermattung sich aus die Kranke niedcrsenkte. Die Magd war gegangen, den Arzt zu holen, und nun war er allein mit der Mutter, deren leise Atem züge er kaum vernahm. Jetzt, da er sie lebend wußte, kam die Erinnerung an da«, wa« vorher geschehen, waS zwischen ihnen gesprochen war, von neuem zu ihm herangeschlichen. Und in daS Ge- sühl einer erlösenden Freude über da» wiedcrge- schenkte Leben der Mutter mischte sich gewaltsam und unabwei-bar der wieder erwachende Gedanke an daS surchlbarc Wort, daS die zarte Frau nieder geschmettert hatte wie ein tödliche- Geschoß: ScalS- field ist ein Mörder! Halte jemand e« ihm zugerusen? Er fuhr zu sammen und blickte zur Seile, doch nur die Kranke war da, und ihre Lippen schwiegen. In ihm selbst ertönte die Stimme, vor der er erschrocken war. In seiner Brust, in seinem Gehirn bohrten und brannten die Worte: Seal«field ein Mörder! Er konnte ihn nicht mehr von sich weisen, den ensetz ltchen Verdacht, und der Muller Schrecken halte ihm gesagt, das ihr vielleicht schon Gewißheit war, wa« ihm nur bange, traurige Vermutung gewesen. Welche Verbindung aber bestand zwischen diese« fremden Mannet- Geschick nnd dem ihren? Hatten diese blaffen, stummen Lippen zu ihm gesprochen in fernen Tagen, deren Erinnerung nun gespenster- gletch vor ihm emporstieg? Und wenn sie zu ihm gesprochen, waren er Worte der Liebe gewesen? Da war er wieder, der häßliche Verdacht, der von fremder Hand zuerst in seine Seele gesenkt war und der nun wiederkam und nicht schweigen wollte. Und der doch schweigen mußte um jeden Prei«, der kein Recht hatte, laut zu werden vor diesem Bilde de« Leiden«, vor diesem Antlitz, da« 'chon gestreift war vom weißen Fittich de« Tode«. Nein, kein Recht! Und je öfter sich Boysen da« sagte, je fester er den Blick auf da« Gesicht der Mutter gerichtet hielt, umsomehr verstummten wirklich die quälenden Stimmen in seiner Brust, und au« dem wildbcweglen Meere de« Zweifel« stieg leuchtend und freundlich, vom Glanz einer überirdischen Sonne beschienen die Insel de« Frieden« empor, aus der da« Vertrauen wohnte. Mit der Magd kam der Arzt, mit ernstem Ausdruck auf dem alten, sonst so freundlichen Ge sicht. Er untersuchte behutsam die Kranke, ohne sie aus ihrem Schlummer zu erwecken, und sein Ge sicht ward noch trüber. „Sie ist sehr schwach," sagte er, „unbedingte Ruhe ist nötig." Dann machte er seine Verord nungen, versprach, am Mittag und Abend noch einmal vorzusprechen, und ging. Wieder saß Boysen vor dem Krankenlager; der Besuch de« Arzte« hatte ihm keinen Trost gewähr«, und al« dieser mittag« wiederkehrte und den Zu- stand der Schwäche, der völligen Ermattung un- verändert fand, ergriff erneute, wachsende Angst seine Seele. Die Magd wollte ihn bereden, etwa« zu genießen, er aber weigerte sich und blieb. Erst al« der Nachmittag kam und ein Gefühl der Er- schöpsung, de» Schwindel» auch ihn überfiel, ließ er sich bereit finden, eine Erfrischung zu nehmen und den Platz am Krankenlager für kurze Zeit der treuen, bewährten Dienerin zu überlassen. Er ging in» Nebenzimmer und setzte sich an den Tisch, wo er am Morgen noch die Mutter sich gegenüber gesehen hatte. Zum erstenmal wich hier da» Gefühl der Unruhe und Sorge einem tiefen, die Seele lösenden Schmerz, und da» Gesicht aus die Arme pressend, weinte er still in sich hinein. Dann trocknete er die Tränen, gingleise im Zimmer auf und nieder, betrachtete die Familienbilder an den Wänden — manche schienen ihm heute so fremd, als hätte er sie nie gesehen, — und warf zuweilen einen Blick in daS Krankenzimmer, ob sich dot nicht» geändert. Nun trat er an« Fenster und schaute hinaus auf die nasse, dunkle Fläche de» Garten». Lie Dämmerung kam schon heran, aber eS war noch ziemlich hell, nur hemmte der Regenschleier den scharfen Blick. Wie still und tot da draußen alles war! Als hätten hier niemals Blumen geblüht und Vögel gesungen, al» wären niemals Menschen einhergewandelt im Schatten dieser Bäume. Nicht- regte sich ringsum, — und doch war daS nur ein Schalten, ober eine menschliche Gestalt? Draußen aus dem Weg an der Hecke, durch daS kahle Ge flecht der Zweige hindurch meinte er eS gesehen zu haben. Und da war eS noch einmal; er hatte sich nicht getäuscht, eS bewegte sich, verschwand und tauchte wieder auf, je nachdem daS Gesträuch sich enger und lockerer verschlang. Wenn er sich nicht täuschte, war eS eine weibliche Gestalt. Jetzt schien sie von der Hecke sich hinweg zu bewegen nach der anderen Seite deS breiten Wege- hinüber; dort konnte er sie vielleicht erkennen- Seltsam, daß diese einsame Gestalt da draußen im Regen ihn so be schäftigte ! WaS kümmerte eS ihn, gerade in diese: Stunde der Not, wer eS war? Und doch folgte er ihr mit den Blicken und sah scharf hinüber, al- sie nun da drüben für einen Augenblick Halt machte und daS Gesicht zu ihm herwandte. Sassi! War sie eS wirklich ? Hatten seine Augen ihn betrogen, oder war sie ihm gefolgt bi- hierher? Während er sich's noch fragte, war sie schon wieder hinweg getreten von dem Platz, auf dem er sic deutlicher hatte erblicken können, glitt jetzt an der Hecke entlang und entschwand seinen Augen. Sie war fort; nicht- mehr bewegte sich in der stillen, toten Natur, als die kahlen Zweige der Bäume, von denen der Wind die Regentropfen her unter schüttelte. War sic'« gewesen ? Einen Augen- blick noch beschäftigte ihn der Gedanke, daS seltsame der unvermuteten Erscheinung. Dann sagte er sich, daß eS auch eine Schöpfung seiner Phantasie ge wesen sein konnte, ein rasch erzeugte- Gedankenbild, durch die traurige Unterhaltung mit der Mutter auk dem Nicht» hervorgerufcn. Und nun erfaßten Schmerz und Sorge ihn so gewaltig von neuem, daß alle- andere daneben versank, daß er hastig seinen Platz am Fenster verließ, um die Dienerin wieder abzulösen am Krankenlager. (Fortsetzung folgt.) Handels-Nachrichten. lorttn, ll. Februar. (Wechscl-tkour-.) .1 8 5 4'/,ior 3 4'/. 81,45 G 80,80 « vleoont 85,30 G 84,60 G 8 r 8M 14 r 2M 8 r 3M s r 3M 8 r 2M 8 r 3M 10 r 2M Mart 168,75 G 167,60 G 81,35 B 80,50 « 81,40 S 81,30 G 20,47 G 20,30 S Amsterdam per 100 st. k. Brüssel und Antwerpen pr. 100 Franc-. Italienische Plätze pr. 100 Lire Schweiz. Pl. 100 Frc. London pr. I Lftrl. Madrid und Barcelona pr. 100 Pesetas Paris pr 100 Franc Petersburg pr. 100 Nudel Warschau 100 Nudel Wien per 100 Kr. ö W. 4 5 5'/, 8 r a»/, b T Reichsbank 4°/», Lomb.-Z.-F. 5°/<>. ««räsbur,. II. Februar. Nornzucker cxcl. 88°/,R«n- demeni 8,05—0,25. Nachproducte ercl. 75°/« Rendement. 7,00—7,20. Stimmung: Stetig. Krystallzuckcr I 23,82'/, Brodrasfinad« I 29,57'/,. Sem. Raffinad« mit Faß 29,57. Bem. MeliS 29,07. Rohzucker I. Product Trans, f. a. B. Hamburg per Februar 16,00 Gd., 16,20 Br., per März 16,10 Gd., 16,20 Br., per Mai 16,45 Gd., 16,50 Br., 00,00 bez., per Aua. 16,80 Gd., 16,85 Br., per Olt.-Dez. 17,85 Gd., 17,90 Br. Stimmung: Ruhig. llamdur», II. Februar. Weizen fest, Holsteinischer und Mecklenburger 154, Hard Winter 134. Roggen stcstig, südruss. 106, Holsteinischer und Mecklenburger 142. Mai- ruhig, 126—128, runder 93. Hafer stetig, Gerste fest. Wetter: Bedeckt. Sromen, I I. Februar. (Baumwolle). Tendenz: Ruhig. Upl. mtddl. loco 48'/. Pfg. Liverpool, II. Februar. (Baumwolle.) Muthmaßlicher Umsatz: 10 000 B. Stimmung: Stetig. Import: 8000 Ballen. Preise l bis 2 Punkte höher. — Umsatz: 10000 Ballen davon für Speculation und Export 1500 Ballen. Amerikaner stetig, Ostindische unverändert. Lieferungen: jWillig. Februar 4,91, Februar-März 4,91, April-Mai 4,92—4,93, Juni-Juli 4,95, August-September 4,84—4,85. Zahlungseinstellungen. Alwin Bernhard Müller, Sroßpostwitz-Bautzen. Wilh. Dethloff, Berlin. Paul Jahn, Berlin. Friedr. Wilh Fürst, Dresden. Hans Gentzen, Greifswald. Oskar Sturmhoebel, Heidekrug. Hermann Haberlach, Oster wieck a. H. August Drückler, Ragmt. August Karl Zink, Schmalkalden. Wiesbadener Bisquitfabrik A. v. Sprecher L Co., Wiesbaden. Karl Bonow, Wittenberge. Chemnitzer Marktpreise vom Weizen, sächs. Roggen, « Hafer Stroh Heu Kartoffeln Futtergerste Butter, I Kilo 11. Februar 1903. pro 50 Kilo 7 M. 50 Ps. bi, 7 M. 80 Pi. 7 - - - - 7 s 20 - 7 - 15 - - 7 s 40 . 2 - 50 . - 3 — - 3 - 85 - - 4 s 35 - 2 - 50 - - 2 50 - 6 - 40 - - 6 - 75 - 8 - 20 - - 2 - 60 - Nottrnnge« der Produkte«. Börse z« Lhe««ttz, am 11. Februar 1903, Mittag» '/.1 Uhr. Witterung: Schön. Tendenz: Ruhig, «etreide. 10000 mittlere Laplata do. do. do. do. Obige 235 270 176—179 Mk. 150-156 „ 134—138 „ 140-144 . 150-152 , 160—188 145—155 „ 128—185 , 143-148 , 148—152 „ 186—142 „ 123-129 „ I36-I4S . 142-145 „ 200—230 . 170-180 . 98—99 96—97 190-200 „ 255—265 , 255 Weizen, fremder do. sächsischer, Roggen, hiesiger, do. nteverländisch-sächs. u. preuß. do. fremder Gerst«, Brauwaarr, fremde do. Brauwaare, sächsische do. Mahl- und Futterwaar« Hafer, inlänb. do. ausländ. Mais, grobkörnig do. neuer do. mittel do. Einquantin Erbsen, Kochwaare do. Mahl- und Fulterwaarc Roggenkleie Welzenkleie, grob Raps Leinsaat, feinst« besatzfrcic, russische feine, russische Bombay Preise verstehe« sich für Quantitäten von Kilo an. Mehl. Kaiser-Auszug Mk. 29,50 Weizenmehl 00 „ 24,75 bis 25,75 do. 0 „ 23,25 „ 24,25 Noggenmehl 0 „ 22,50 „ 23,75 do. 1 „ 20,50 „ 20,75 pro 100 netto. Neueste Nachrichten und Depeschen vom 12. Februar. Berlin. Die Kaiser-Manöver beginnen, wie nunmehr feststeht, am 24. August. Vom 24. bis 28. August finden die Brigade-Manöver, vom 28. bis 31. die Divisions-Manöver statt. Die Kaiser- Parade dauert vom 2. bis 4. September, und zwar zuerst in Leipzig für das XII. sächsische Armee-Korps, am folgenden Tag für das IV. preußische und am nächsten für das XIX. sächsische Armee-Korps. Berlin. Zu einer Trinkerinnen-Heilanstalt in Sagorsch bei Zoppot bewilligte der Kaiser ein Gnadengeschenk von 2000 Mk. Wien. Die Jungtschechen haben die Obstruktion ausgegeben und werden den Au»gleich»verhandlungen keine Schwierigkeiten mehr bcreitcn. In führenden Tschechenkrcisen Böhmen» und Mähren» wird über die schlechte Politik dc» Juogtschechenklub« Klage geführt und hinzugefügt, daß er sich durch seine grundsätzliche Opposition gegen die AuSgleich-vor- läge auf Jahre hinaus den Weg zu einer einfluß- reichen Position verlegt habe. Wien. In hiesigen diplomatischen Kreisen wird den Mobiltsierungt-Nachrichten au« Sofia keinerlei Bedeutung beigelegt. Fall« Bulgarien den Versuch machen sollte, den bekannten Reform plan der Großmächte durch offensive» Vorgehen gegen die Türkei zu vereiteln, so würden die Mächte, in erster Linie Oesterreich und Rußland, einen solchen Versuch nicht dulden und durch gemeinsame» Bor- gehen verhindern. Budapest. Ein gestern au« Klausenburg ein- getroffener Personenzug geriet bet der Station Glogova« in Brand. Ein Personenwagen 8. Klaffe, der mit Landleuten besetzt war, hatte infolge Heiß- laufen» der Räder Feuer gefangen. Auf ein Not signal hin wurde die Fahrt unterbrochen. Bet dem Versuck, durch die Coupe-Fenster Rettung zu er langen, erlitten mehrere Passagiere schwere Ver letzungen. Paris. Der „Intransigent" kündigt einen großen Skandal an, der heute zum AuSbruch ge langen soll. LS handle sich um eine bekannte Persönlichkeit aus Gerichtskreisen, deren Gattin unter Mitnahme von Juwelen und Geld im Wert von über 100000 Fr. mit einem jungen Mann entflohen ist. Der betrogene Gatte hat die gerichtliche Klage eingeleitet; der Fall wird voraussichtlich großen Staub aufwirbeln. Brüssel. Rubino hat dem Vorschlag seiner Verteidiger, die Kassation seines Urteils zu bean tragen, Folge gegeben. Die Berufung gründet sich darauf, daß ein Prozeß vor dem Schwurgericht unter keinen Umständen unterbrochen werden darf. Madrid. Im gestrigen Ministerrat legte der Finanzminister den Budget-Voranschlag vor. Wie die „Correspondenzia" erfährt, hofft der Minister, einen Ueberschuß von 114 000000 Pesetas zu er zielen. Hiervon sollen 40 000000 Pesetas zur Tilgung der kubanischen Schuld verwendet werden. Der Finanzminister sprach sich weiter mich für die Einführung der Goldwährung aus. Madrid. Der Ausstand der Eisenbahn-Arbeiter dauert fort. — In Cadiz ist die Lage unverändert. Zahlreiche Verhaftungen wurden vorgenommen. Die Markthallen sind verödet; es beginnt an Lebens- mitteln, besonders an Brot und Frisch zu fehlen. — In Coruna haben sämtliche Arbeiter für heute den General-Ausstand beschlossen. Die Behörden treffen die nötigen Maßregeln zur Aufrechterhaltung der Ruhe und Ordnung. — In Barcelona ist es zwar ruhig, doch herrscht unter den Arbeitern große Mißstimmung infolge Mangels an Arbeit. Die Polizei forscht eisrig nach den Urhebern des Aus standes. Man glaubt, daß sie die Stadl verlaffen haben. Washington. Der Gesetzentwurf betr. Er richtung eines Handels und Arbeits-Ministerium-, welcher gestern vom Repräsentantenhaus ange nommen wurde, wurde kurz daraus auch vom Senat genehmigt. New Nork. Italien nahm das britische Pro tokoll an. Bowen bot Deutschland eine höhere Barzahlung an, falls es den Betrag von 340000 Dollar ausschlage. England und Italien sind mit der bevorzugten Offerierung an Deutschland ein verstanden. Tanger. Die Nachricht von einem zweiten Sieg des Sultans hat hier große Freude hervorgerufen.
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