Suche löschen...
Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 18.02.1903
- Erscheinungsdatum
- 1903-02-18
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841177954-190302184
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841177954-19030218
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841177954-19030218
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger
-
Jahr
1903
-
Monat
1903-02
- Tag 1903-02-18
-
Monat
1903-02
-
Jahr
1903
- Titel
- Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 18.02.1903
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
schafl usw. zugute kommen. in 8 8 s 47, wr 81,30 G 4 Madrid und Barcelona 3 4'. Reichsbanl 4°/». Lomb.-Z.-H. 5"/«. (Nachdruck verboten.» 69. Fortsetzung. Wäre. Sehen Sie er nahm die Laterne aus G G vlgoout G « 81,43 80,00 G G G S G 20,48 20,31 83,30 Ä 84,60 G 8 r 2M 8 T 3M ior 2M 8 r 3M 14 T 2M s r »M 8 r 3M Mark 168,75 167,60 81,40 80,50 81,35 * München. Ein Aussehen erregender Gisl- mordprozeß nahm am Montag vor dem hiesigen pr. 100 Pesetas Paris pr 100 Franc Petersburg pr. 100 Rubel Warschau 100 Rubel Wien per 100 Nr. ö W Amsterdam per 100 st. k. Brüssel und Antwerpen pr. 100 Francs. Italienische Plätze pr. 100 Lire Schweiz. Pl. 100 Ac^. London pr. I Lstrl. verzerrt und ins Riesenhafte vergrößert, aus den i grauen Wänden deS Turme» den Kampf wieder- holten. Zuerst hatte Boysen die Oberhand, aber der Gegner war gewandt und sehnig, und ihm selbst erlahmten, — er fühlte es mit Schrecken, — die durch Wachen und Kummer geschwächten Kräfte, Dann war eS ihm plötzlich, al» falle neben ihm ein dumpfer Schlag, bunte Lichter tanzten vor seinen Augen, und als er die geschlossenen Augen wieder auflat, erkannte er, daß er auf den untersten Stufen der Treppe zusammengesunten war. Müh sam raffte er sich empor, ein heißer Schmerz brannte ihm in der Stirn, und als er die Hand dazu er hob, ward sie rot von Blut; Blut aber war auch an einem Stein, der neben der Treppe anS der Wand mit scharfen Kanten hervorragte und der ihm, dem Stürzenden, die Wunde mußte geschlagen haben. „Nur immer gemütlich, mein Lieber," sagte die harte Stimme deS Mannes, dec ihm gegenüber, seitlich von der Tür im vollen Lichte dastand, und in dtsseu Gesicht alle die sonst so sorgsam verhehlten Züge immer deutlicher hervortraten, die Grausam keit, Haß und Leidenschaft hineingegraben halten. „Es ist nichts als ein bißchen Blut, nur zur Pwbe, wir werden bald noch mehr davon haben." Ein Gefühl des Schwindels und der Mattig keit war über Boysen gekommen; mühsam hielt er sich ausrecht, an die Sleinwand gelehnt, und wie auS weiter Ferne, wie durch einen dichten Vorhang hindurch tönten die Worte zu ihm her. „Sehen Sie wohl, so ein kleiner Aderlaß tut gut. Sind schon viel stiller und zahmer geworden, und wir können uns ganz gut noch ein bißchen unterhalten. Sic sind ja ein so neugieriger Herr, haben so vieles gern wissen wollen, sind sogar hierher gefahren, um allerlei au-zuschnüffeln, — na, die Freude sollen Sie noch haben zuguterletzt, einiges zu hören, was Sie gern herausgebracht hätten. Wiedersagen werden Sie's nicht, mir aber macht's Spaß, Ihnen noch ein wenig einzuheizen. Nur hübsch ruhig müssen Sie sein und gemütlich, sonst, — wenn'S Ihnen cinfallen sollte, Lärm zu machen, dann haben Sie daS da im Leib und können sehen, wie Sie's verdauen." Ec hatte ein große- Dolchmesser hervorgezogen und ließ eS blitzen im Scheine des Lichtes. Boy- sen sah kaum darauf hin; der Tod, der so nahe hier vor ihm stand, hatte keinen Schrecken für ihn. Aber die dumpfe Lust deS engen Raumes legte sich ihm erstickend auf die Brust, er meinte, die Wand an die er sich gelehnt hatte, weiche zurück, eine un endliche Sehnsucht nach der Außenwelt nach freiem Himmel kam über ihn, und er hob daS Gesicht nach oben, von wo durch die Oeffnung zu der alten, morschen Altane, über die Treppe herab ein leichter Windhauch ihm entgegen wehte. „Vorzustellen brauchen wir uns ja nicht mehr," begann der andere von neuem. „Sie haben's ja schon ausspioniert, daß ich Heinrich Jaritz bin, und da- wir alte Bekannte sind. Draußen auf der Straße im Staub haben wir uns kennen ge lernt. Damals Habeichunten gelegen, als Sie über mich heifielen mit ihrem lieben Freund, aber ich habe gewußt, daS auch für mich einmal die Zeil kommen würde, wo ich oben wäre. Ja, es ist eine alte Liebe zwischen unS, Herr Boysen, und ich habe mich lange daraus gefreut, Sie einmal so und noch fester in die Arme zu nehmen, wie Sie eS damals mit mir getan haben." Boysen hörte kaum, was ec sprach. DaS Blut daS von seiner Stirn herabfloß, legte einen dunklen Schleier über sein Auge ; im Ohr tönte es ihm, wie von rauschenden MeereSwogen, immer ge waltiger drängte es ibn nach Luft und Freiheit. Mühsam schleppte er sich ein paar Stufen der Treppe empor, um, an das Geländer angeklammert, wieder Halt zu machen und Alew zu schöpfen. „Da hinaus wollen Sie? Dagegen habe ich nichts einzuwenden, wenn's Ihnen da oben besser gefällt. Den Fröschen im Stadtgraben, die noch > nicht erfroren sind, können Sie's anvertrauen, waS ich Ihnen erzähle. Nur hier heißt eS: verbotener 1 Ausgang', für Lumpen, die anderen ihre Mädchen » stehlen." » Er hatte SaffiS Namen noch nicht genannt, j aber aus dem Klang seiner letzten Worte, aus l dieser Stimme, die kalt und schars geworden war ' wie Stahl, aus dem grünlichen Leuchten seiner Augen hätte Boysen eS erkannt, auch wenn dos Mädchen eS ihm nicht schon gesagt, daß er einen ' vor Eifersucht Rasenden vor sich hatte. Er Hörle und sah eS trotz seiner Schwäche, und mühsam, ! leise, gab er die Antwort: „Sie sind toll!" „Kann sein, mein lieber Herr. Aber wenn ich's ' bin, haben Sie mich dazu gemacht, nnd es ist nicht > gut für Sie, mich daran zu erinnern. Nicht gut ' sür Sie, glauben Sie mir das!" (Fortsetzung folgt.) Ein wildes Lachen kam von den Lippen des Dieners. „Können Herr Boysen auch sehen ; können Herr Boysen mich auch erkennen?" „Was soll di?s bedeuten? Warum lockten Sie mich hierher und warum haben Sie die Tür ge schlossen ?" „Nur immer hübsch gemütlich, mein lieber Herr: haben Zeit und können un« alles in Gemütsruhe erzählen. Die Tür geht nicht auf, ich weiß eS so gut wie sie, habe mich selbst einmal als Junge hier eingespecrt aus Versehen, als ich zu den Schwalbennestern oben geklettert war. Da habe ich schön schreien müssen, aber es war am Tage, und die Leute haben mich gehört; jetzt möchte eine gute Lunge dazu gehören, bis einer hergeschrieen London. Nach einer „Time«"-Meldung soll Lord Beresford zum Oberbefehlshaber de« Kanal- Geschwader« ernannt werden. Madrid. In Gijon dauert der Nurstand der Arbeiterinnen der Baumwollspinnereien fort. — In Ferrol herrscht unter der Arbeiterschaft eine starke Gärung infolge Entlassung von etwa 1000 Arbeitern deS Staals-ArsenalS. Madrid. Den letzten Nachrichten aus Fez von» I l. Februar zufolge wurden die Truppen des Sultans von dem Kayane-Stamm angegriffen. Die Truppen blieben siegreich und schlugen die Angreifer zurück, nachdem ihnen erhebliche Verluste beigebracht worden waren. 2 Millionen M. dar; wohl den größten Teil dieses Schmuckes hinterließ die Kaiserin Augusta. Das Diadem der Kaiserin zeigt in d,r Mitte einen Bril lanten von der Größe einer Kirsche. Rechts und links davon flimmern 30 bis 40 kleinere Steine. Alle Schütze sind in einem besonderen Zimmer untergebracht und unterstehen einer besonderen Aufsicht. Einige Tage vor jeder Hoffestlichkeit, zu der die Kaiserin zu erscheinen beabsichtigt, erhält ein Hofjuwelier Zutritt zu dem Brillantenschatz, Handels-Nachrichten "«rUu, 16. Februar. (Wechsel-Cour-.) do» Papier schön weiß, der Druck groß und deutlich. „Weber» Moderne Bibliothek" eignet sich gleich gut al» Ho.uS» wie al» Fomilienbibliolhrk und ist ohne Zweifel eine der besten und preiswürdigsten Samm lungen, die unS in dieser Art bekannt sind. Wir können deshalb den Bezug demselben nur angelegen» lichst empfehlen. Jede Buch- und Colportagebuch- handlung nimmt Bestellungen entgegen, evenl. wende man sich direkt an Otto Webers Verlag, Heilbronn a. Neckar. Kopf, daß dieser in Folge der erlittenen Berl.Yung starb. — Auf dem hiesigen Güterbahnhos venm glückte der Arbeiter Paul Gerber au« Brebendors, indem er beim Ueberschreilcn de« Geleise« von einem Rangierzuge erfaßt und gelötet wurde. * Eisenach, 16. Februar. Auf der Eisenbahn strecke zwischen Wommen und Herleshausen fiel am Sonnabend ein 4jähriges Kind während der Fahrt aus einem Wagen der 4. Wagenkiaffe. Der Zug wurde durch die Notbremse zum Stehen ge bracht. Man fand das Kind schwer verletzt auf dem Bahnkörper. * Kassel, 16. Febr. Der Gendarm Waller in Lauchröden hat sich erschaffen. Das Motiv der Tat ist unbekannt. Waller hinterläßt eine Frau und 6 Kinder. * Osnabrück, 17. Febr. Beim Abbruch cim« Hause« wurden vier Arbeiter verschüttet. Einer ist tot, ein anderer wurde schwer verletzt. * Halle, 16. Febr. Von seinem eigenen Sohn erschlagen wurde hier der Arbeiter Bernhardi. B, ein Trunkenbold, versuchte in betrunkenem Zustande nacht« seine Frau, die er an den Haaren au« dem Belte gezogen, die Treppe hinabzustürzen. Aus die Hilferufe der Mutter eilte der 20jährige Sahn her bei, um sie zu befreien, wurde aber vom Vater an Der Fremde. Roman von Robert Kohlrausch. Neueste Nachrichten und Depeschen vom 17. Februar. Berlin. Die von einem parlamentarischen Korrespondenten verbreitete Nachricht, daß aus Anlaß der bevorstehenden Reichstags-Wahlen eine Allerhöchste Kundgebung gegen den Bund der Land wirte erfolgen werde, ist vollständig unbegründet. Welche Stellung die einzelnen Minister im Wahl kampf gegenüber dem Bund der Landwirte ein nehmen werden, ist dagegen noch eine offene Frage. Berlin. In politischen Kreisen gelten zunächst als Kandidaten für den Nachfolger des Ober präsidenten der Provinz Posen, von Bitter, der jetzige Chef der Reichskanzlei, Conrad, und der frühere Chef derselben, der Abgeordnete v. Tiede mann, der früher in Bromberg als Regierungs präsident tätig war. Auch der jetzige Regierungs präsident Kruse wird genannt. Posen. Nach einer Meldung des „Pos. Tgbl." gilt die Teilung der Ansiedelungskommission als aufgegeben. Konservative und nationalliberale Kreise hätten dagegen schwere Bedenken geäußert, denen die Regierung Rechnung trage. Das Blatt hofft, die Reform der Ansiedlungskommission werde bald in die Wege geleitet werden. Hannover. Im Laus des Sommers werden in der Nähe von Hannover große Kavallerie-Uebungen in Gegenwart des Kaisers und anderer Fürstlich, keilen auf dem Truppenübungsplatz Munster statt- finden. Halle a. S. Der Minister deS Innern hat die vom Regierungspräsidenten verweigerte Bestäti gung der Wahl des freisinnigen Stadtverordneten Kaufmann Richter zum unbesoldeten Stadlrat er teilt. Petersburg. Das russische Marineministerium hat einen Entwurf zum Bau neuer Panzerschiffe ausgearbeitet, der auch bereits die nötige Sanktion erhalten hat, so daß schon zu Anfang des Früh jahrs an die Ausführung geschritten werden dürste. Es handelt sich um eine für Rußland neue Klasse von Panzerschiffen. Laibach. Gestern Abend 8 Uhr 59 Min. 10 Sek. fand hier ein heftiges Erdbeben statt, welche- als daS stärkste seit 1897 bezeichnet wird. Rom. Der hier eingetroffene französische Cardinal Perraud,dem von derfranzösischenRegierung sein Gehalt al- Bischof gesperrt wird, macht im Namen des französischen Clerus alle Anstrengungen, um den vollständigen Bruch de- Vatikans mit der französischen Regierung herbeizusühren. London. In der Patronen-Werkställc de« Zeughause« Woolwich wurden gestern bei einer Explosion drei Personen gelölet und sech« schwer verletzt , unter letzteren befindet sich auch ein Hauptmann. 5 7, 8 T 3-/. s * 3 /'gM Vermischtes. f Ueber den Brillautenfchatz der Kaiserin lesen wir im „Tag", daß sein Wert auf nahezu 5 Millionen M. geschätzt wird. Dabei ist indessen zu berücksichtigen, daß die Kaiserin nicht Eigen tümerin aller Brillanten ist, denn ein sehr großer Teil gehört dem preußischen Kronschatz an. Die eigenen Brillanten stellen einen Wert von etwa und beleuchtete mit höhnischer Sorgfalt da- Schloß — „eS hat alles seine Richtigkeit. Alle- noch gw und fest, nur der Riegel abgebrochen, mit dem man früher einmal von innen hat ausmachen können. Wenn einer draußen ist, der hat- leicht, braucht nur den Schlüssel umzudrehen, aber viel Spazier gänger wird's heule in Ihrem Garten nicht geben, und so müssen wir uns schon mit einander ein- richlen, denn wir sitzen zusammen in der Falle." Mit einem kurzen, grausamen Lachen schloß er seine Rede, und wie er so dastand, an da- Holz geländer der nach oben führenden Treppe gelehnk, hell beleuchtet von dem Licht der Laterne, die er neben der Tür auf die Erde gesetzt hatte, meinte Boysen wieder das Gesicht de» Knaben vor sich zu sehen, der das Eisen erhoben, um einem gemarterten Tiere das Augenlicht zu nehmen. „Was also wollen Sie von mir?" „DaS können Sie hören ; bin extra hergekommen, es Ihnen zu sagen. Es ist nicht viel, was ich will, — nur ihr Leben, Herr Boysen, nur ihr bißchen Leben." um nachzusehen, ob die Steine und Perlen in den * Greiz. Recht verwerfliche Bubenstreiche haben Fassungen sestsitzen oder der Reinigung bedürfen, im nahen Caselwitz drei Schulknaben, von der en Für das alltägliche Leben ist die Kaiserin den einer Konfirmand ist, au«geführt, indem sie auf dem Brillanten abhold. Oft vergehen Wochen, ehe sie dortigen Friedhof eine große Anzahl Grabsteine Brillantenschmuck anlegt. (man sagt weit über 100) umgeworfen haben. s -j- Die „Bettlcrpolizci" in Rom hat seit einigen Tagen ihre Tätigkeit begonnen und wird hoffent lich recht bald dem seil Jahrhundertn bestehenden Beltlerunfug, der dem Fremden den Aufenthalt im Süden oft unerträglich macht, ein Ende bereiten. Unter den ersten arretierten Bettlern, die aus dem Polizeiamt durchsucht wurden, befand sich ein 49- jähriger Mann, bei welchem Sparkassenbücher über 150, 1200 und 1300 Lire vorgefunden wurden „Bor Ihren Drohungen fürchte ich mich nicht. Ich habe ja dem Tode heute schon einmal ins Auge gesehen." Er hatte die letzten Worte mehr zu sich selbst gesprochen, als zu dem anderen, der aber hatte sic doch gehört und lachte wieder, noch lauter und höhnischer al-zuvor: „Ach so," rief er, „weil die Alte verceckt ist!" „Hund, verdammter!" Boysen hatte sich au ihn geworfen, und einen Augenblick rangen sie mi einander in dem tiefen Sande deS engen Raume-, den die Treppe freiließ, während ihre Schatten, rief Haschler aus: „Golt ist mein Zeuge, ich bin ganz unschuldig!" Sein Verteidiger begleitete den Verurteilten in die Zelle und sagte ihm, daß ihn der Gerichtshof der kaiserlichen Begnadigung em pfehlen werde, fall« er ein Geständnis ablege. De- Mörder gestand nun den Mord ein, woraus er ohn mächtig zusammenbrach. * Leipa. In Slraußnitz haben sich am Sonn tag srüh der Schneidergehilfe Peschke au« Ober- liebich und die Tochter Emilie de« Ziegeldeckers Hanke au« Slrauchnitz, nachdem sie sich zuvor mit Stricken zusammengebunden halten, in einem Sumpfe ertränkt. Ehehindcrniffe waren der Grund zu diesem Doppelselbstmorde. * Pilsen, 16. Febr. Eine Anzahl Studenten wurde, weil sie Couleur Mutzen trug, von C echcn angegriffen und durchgeprügeU. Die Polizei schritt ein und verhinderte weitere Zwischenfälle. * Königgrätz In dem Dors Salesi nahm die Hochzeit des reichen Bauernsohnes Farschn ein blutiges Ende. Die Schwester des Bräutigams, welche ihren Verehrer, den Webergehilfen Wenzel Ther, zur Hochzeit nicht eingeladen hatte, wurde von diesem während des Hochzeitsschmanscs plötz lich überfallen und durch vier Revolverschüsse ge lötet. Die ganze Hochzeitsgesellschaft war vor Schreck gelähmt, so daß es dem Mörder gelang, ungehindert das Zimmer wieder zu verlassen. Er begab sich in den Keller und erschoß sich dort. Ther, dessen Liebe von dem Mädchen nicht er widert wurde, hatte diesem schon wiederholt mit dem Tode gedroht. * In Gruschkabcrg (Südsteiermark) ver brannten 3 Kinder, ein 6jähriges Mädchen, ein 3jähriger Knabe und ein Säugling, welche die Eltern, um der Arbeit nachzugehen, im Zimmer eingesperrt hatten. * Risch, 17. Febr. Acht Kinder, die sich aus dem Weg zur Schule befanden, haben, um ihren Hunger zu stillen, Schnee gegessen und erkrankten unter schweren Vergistungserscheinungen. Die Symp tome solle ähnlich wie bei einer Opium-Vergiftung sein. * Stockholm, 16. Februar. Der große Ballon „Svensk", welcher gestern aufsteigen sollte, wurde vor der Abfahrt vom Sturme von der Gondel gerissen und über die Ostsee nach Deutschland zu getrieben. Wetter: Bewölkt. Lromou, 16. Februar. (Baumwolle). Tendenz: Malt. Upl. middl. loco 48'/« Pfg DIvvrp ot, 16. Februar. (Baumwolle.) Mulhmaßlicher Umsatz: 10000 B. Stimmung: Nuhig. Import: 4000 Ballen. Preise t bis 4 Punkte niedr. — Umsatz: 8000 Ballen davon für Sveculalion und Export I0»0 Ballen Amerikaner steflig. Ostindische fest Lieferungen: Stetig. Februar 5,03, Februar-März ö,02—5,03, April-Mai 5,03 bis 5,04, Juni-Juli 5,03—5,06, August-September 4,!>4. Zahlungseinstellungen. Bruno Müller, Bremerhaven Friedr. Ott, Kurlschau- Grciz. Hugo Hiebbach, Hirschberg. Max Goldmann, Siemianowitz Katlowitz. Hans Edelmann, Mannheim. Adolf Dubowski, Mallwischken-Pillkallen. Frau Barbara Schneider, Pirmasens Friedr. Ernst Lauckner, Reichen bach i. V. Heinrich Döhmlow, Stralsund. Adelmann L Moog, Wertheim. Literarisches. Im Berlage von Otto Weber, Heilbronn a. Neckar, erscheint eine ganz reizende Roman- und Novellensammlung unter dem Titel „Webers Moderne Bibliothek", die wegen ihrer mannig fachen literarischen Vorzüge und ihrer originellen äußeren Ausstattung die allgemeinste Beachtung ver- dient. Etwa olle 14 Tage wird ein Band von ungefähr 128 Seiten zu dem billigen Preis von nur 20 Pfennig ausgegeben. Bis jetzt liegen bereit- 45 der hübschen Bände vor, denen weitere regel mäßig folgen. Jede- der Bändchen ist sür sich abgeschlossen und einzeln käuflich. Die vortreffliche Ausstattung ist überaus ansprechend und eigenartig, Brodrasfinade i 20,57'/,. Gem Nasfinade mit Faß 29,57 Gem. Melis 29,07. Rohzucker I. Product Trans, f. a.B. Hamburg per Februar 16,00 Gd., 16,20 Br., per März 16,10 Gd., >6,20 Br., per Mai 16,45 Gd., 16,50 Bi., — bez., per Aug. 16,80 Gd., 16,90 Br., bez., ver Okt.- Dezcmber 17,80 Gd, 17,90 Br. Stimmung: Ruhig. 16. Februar. Weizen stetig, Holsteinischer Kirchen-Nachrichten. Hkarochie Kt. Kyristop-ort. Donnerstag, den i9. Februar, abends halb 9 Uhr Btbel- stunde im Waisenhaussaale. Ao« Hersdorf. Donnerstag, den 19. Februar, srüh 9 Uhr Wochen kommunion. der Kehle gepackt und gewürgt. In seiner Not er , c . griff der junge Mensch im Dunkel eine Petroleum- I kleines Vermögen, das der Bettler kanne und schlug dem Vater damit derartig aus den wenigen Jahren zusammengebracht hatte. die de« Gtstmorve« an einer ihr unterstellten Kranken schwester bcschuldigt wird. Die sehr umsangretchen Zeugenla ungcn erstrecken sich auf die höchsten Ge sellswas «kreise Bayern«. * Reichenberg in Böhmen, 17. Februar. Aus der Strecke Kammerwalde-Grünwalde mußte infolge I und Mecklenburger 754, Hard Winter i33.Hggen stetig, kolossaler Schneeverwehungen der gesamte Verkehr I tüdrust. 106, Holsteinischer und Mecklenburger 143. Mn- fisticrl werden. I N'.. >28—130, runder 93. Hafer ruhig, Gerste fest. * Trauten««. Da« Schwurgericht zu Gilschin hat den 26 Jahre alten ledigen Tagarbeiter August Haschler zum Tode durch den Strang verurteilt. Haschier, welcher hartnäckig leugnete, war angeklagi, am 16 November v. I. aus der Straße zwischen Peter«dors und Parschnttz den Arbeiter Iuliu« Baier ermordet und beraubt zu haben. Die Geschworenen halten den Mörder nur mit 8 gegen 4 Stimmen schuldig befunden. Nach Verkündigung de- Urteile mit klopfendem Herzen des Herrn und Gebieters, die Trauzeugen waren versammelt, aber der Bräu tigam kam zur festgesetzten Zeit nicht. Und die Ursache? Er war „in Gedanken" wie alltäglich seiner regelmäßigen Beschäftigung nachgegangen und arbeitete ruhig und wohlgemut auf seinem Rohbau. Ein paar Hochzeitsgäste suchten den Vergeßlichen dort auf, halfen seinem Gedächtnisse nach, und nachdem er sich Vann in seiner Wohnung hochzeitlich gekleidet hatte, konnte die feierliche Handlung vor sich gehen. * Berlin. Sehr reiche Vermächtnisse hat der verstorbene Kommerzienrat Albert Pfaff, Besitzer einer großen Möbelfabrik, hinterlassen. Sie betrage» zusammen 1 800 000 Mk. und sollen Beamten und Arbeitern der Firma, armen Handwerkern, die da» Kunstgewerbe erlernen wollen, Krankenhäusern, Lurge,:- heilstäti'», Obdachlosen, der Feuerwehr, Schutzmann. Standesamt Hohenstein-Ernstthal. Nachrichten über die Woche vom 8. Februar bi« mit 14. Februar 1»»3. Geburten: Ein Sohn: dem Weber Ferdinand Triemer, dem Handelsmann Johann Paul Gerber, dem Maurer Gust. Wilhelm Schützenberger, dem Kutscher Arthur Theodor Merkel. Eine Tochter: dem Strumpfwirker Mar Hermann Müller, dem Sliumpswirker Gustav Adolf Garbe, dem Geschäftsgehulfen Theodor Albrecht Hitschold, dem Maurer Wilhelm Richard Bergmann, dem Appreteur Karl Her mann Rabe; außerdem eine uneheliche Tochter. Aufgebote: Der Maler Matthäus Georg Jean Meinelt, hier, mit der ledipen Weißnäherin Klara Anna Gaudl, hier; der Fabrikweber Friedrich Hermann Fötzsch, hier, mit der ledigen Spulerin Anna Klara Schulze, hier; der Bergarbeiter Karl Ludwig Rössel in Gersdorf mit der ledigen Kartonarbeiterin Marie Louise Janasch, hier; der Hufschmied Oskar Emil Geigenmüller in Chemnitz, vorher hier wohnhaft, mit der ledigen Emma Elsa Göhlert in Chemnitz. Eheschließungen: Der Klempner Kail Louis Günther, hier, mit der ledigen Näherin Martha Jacoby, hier. Sterbefällc: Frieda Anna Hoppe, Tochter des Handarbeiters Friedrich Osivald Hoppe, 3 Monate alt; Louise Klara Martha Lorenz, T. d. Feuermanns Ernst Wilh. Lorenz, 18 Tage alt; Hermann Balduin Müller, Sohn des Hand arbeiters Hermann Balduin Müller, 4 Monate alt; Max Keller, Sohn des Webers Karl Wilhelm Otto Keller, 10 Monate all; Christiane Friederike Goldammer geb. Großer, Schuhmacherswitwe, 83 Jahre alt; Hedwig Klara Lorcnz, Tochter des Webers Emil Anton Lorenz, L Monate alt; Arno Walter Gläser, Sohn des Strumpf wirkers Robert Gläser, 6 Monate alt; außerdem ein un ehelicher Sohn und eine uneheliche Tochter. mvlvprvzrg naym um ^coniag vor oem yiengen «L«-t^b»rr, 16 Februar. Korn,ucker cxcl. 88°/,Ren- Landgertcht seinen Anfang. Angeklagt ist die Vor- dement 9,10-9,25. Nachproducle crcl. 75'/° Nendement. steherln de« Moximilian-Waisenstislr Elise v. Heurler, I 7,10—7,30. Stimmung: Ruhig. Krqstall,Ucker 29,827«
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)