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Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 12.02.1903
- Erscheinungsdatum
- 1903-02-12
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841177954-190302122
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841177954-19030212
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841177954-19030212
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger
-
Jahr
1903
-
Monat
1903-02
- Tag 1903-02-12
-
Monat
1903-02
-
Jahr
1903
- Titel
- Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 12.02.1903
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Altona, Harburg und WandSbeck steht nach dem Belgien. Brüssel, 10. Febr. Vor dem Schwurgericht wurde heule vormittag die Verhandlung gegen Rubino wieder ausgenommen. E« sprachen beide Verteidiger, wie auch nochmal« der Staatranwatt. Die Geschworenen bejahten die beiden ihnen vor gelegten Fragen, woraus Rubino zu lebenslänglichem Zuchthaus verurteilt wurde. Seit über einem Menschenalter lebt bei Brüssel die Witwe de» Kaiser» Maximilian von Mexiko in geistiger Umnachtung. Von Zett zu Zeit dringen Mitteilungen über die unglückliche Frau in die Oesfentlichkeit, Gute» aber enthalten sie nicht, können sie auch nicht enthalten, denn Kaiserin Charlotte ist unrettbar dem Wahnsinn verfallen, seitdem Napo leon III. sich von Maximilian, dem einstigen Erz herzog von Oesterreich, zurückzog und dieser Held im Sommer 1867 von den Republikanern erschossen wurde. In den letzten Tagen Halle sich da« Be finden der Fürstin derart verschlechtert, daß da« Schlimmste befürchtet wurde, indessen ihre Natur hat noch einmal die Oberhand behalten. Und so lebt sie weiter, still vor sich hinbrütend, Mitleid erweckend. Frankreich. Paris, I I. Februar. In der gestrigen Budgck- Debatte der Kammer war die Situation de» Finanz- ministers Rouvier eine höchst kritische, da er sich bei dem Projekt betreffend die Besteuerung und Controllierung der bäuerlichen Branntweinbrenner entschiede» gegen daS von den Gegner» de» Projekt« geforderte Verfahren aussprach. Der Finanzminister stellte die Vertrauensfrage. Die Entscheidung wurde auf heute vertagt. Die Regierung hofft, bei der heutigen Abstimmung die Majorität von 47 Stimmen, die ihr gestern durch den VcrtogungSbeschluß auS der Situation halfen, heute wiederzufinden. Im Lauf der heutigen Debatte soll, wie eS heißt, ein Vorschlag gemacht werden, der von der Regierung wie von der Kammer-Mehrheit angenommen werden dürfte. Tagesgeschichte. De«1sches Reich. Berlin, 11. Februar. Der Kaiser, der am Montag im Kreise der Offiziere de» 1. Garde- regiment« in Potsdam die.Wiederkehr de« Tage« feierte, an dem er vor 26 Jahren in diese» Regi ment rintrat, wohnte Dienstag abend im Eisenbahn ministerium zu Berlin einem Vortrag über Maß- nahmen und Neuerungen zur Sicherung de» Eisen bahnbetriebe» bei. — Ueber den Schluß der Reichilagitagung be steht in au»schlaggebenden Parteien die feste Zu versicht, daß der Reichttag sein natürliche» Ende erst Anfang» oder Mitte Mai finden werde. — Die Verhandlungen in der Bcnezuela-Froge zwischen Bowen und den Vertretern der verbündeten Mächte sind noch im Fortgange begriffen, doch wird erwartet, daß sie demnächst zum Abschluß kommen werden. Wie bezüglich der an die drei Mächte von Venezuela zu leistenden Barzahlungen verlautet, beziehen sich dieselben nur auf Forder ungen erster Ordnung, die, soweit Deutschland und England in Betracht kommen, schon näher bezeichnet sind, während, soweit Italien mit gleichartigen Forderungen in Betracht kommt, dieselben noch näher festzusetzen sind. Die drei Mächte fahren fort, in voller Uebereinstimmung vorzugehen. — Ueber die Umwandlung des Feldgeschützes 696 in ein Rohrrücklaufgeschütz wird von ver schiedenen Blättern aus angeblich zuverlässiger Quelle mitgeteilt, daß die Geschütze sämtlich Schuhschilde erhalten werden. In Rußland ist man davon wieder abgekommen, da die Geschütze zu schwer würden. — In dem Baugewerl der Städte Hamburg, Oertliches und Sächsisches. Hohenstein-Ernstthal, II. Februar. Recht zutreffend haben sich diesmal einige auf langjährigen Beobachtungen basierende WitterungSmaßregeln erwiesen. Nach dem hierfür al- bedeutungsvoll und ausschlaggebend angesehenen 24. Januar war nämlich nach Sturm Tauwetter eingetreten, dem wiederum leichter Frost folgte. Die alte Bauernregel besagt nun, daß in diesem Falle am 9. Februar neues Tauwetter sich einzu- stellen pflegt, meist mit Ausbruch de» EiseS ver bunden. Wenn auch da» letztere in diesem Jahre bei un» nicht zutreffen kann, so war doch da» Wetter am Montag ganz „eigener Art" und nicht» weniger al» schön zu nennen. Zu bemerken ist übrigens noch, daß ein milder und namentlich ein Heller Februar nach der Ansicht vieler al» ein un günstige» Vorzeichen für den Frühling gilt. Da gegen sollen viele Schneefälle in diesem Monat dem ganzen Jahre zum Segen gereichen. *— Turnverein Neustadl. Nachdem der Verein bereits in einer Generalversammlung am da» einer Aussöhnung der Prinzessin mit dem I Elternhaus entgegenstand, auS dem Wege geräumt I war. Wie bekannt, weilt die Prinzessin nun seit I Montag in dem Sanatorium La Metairie bei I Nyon am Genfer See. Dieses Sanatorium ist t in erster Linie eine Irrenanstalt. Man meint nun, daß die Prinzessin nur zu dem Zweck Aufenthalt in dieser Anstalt gefunden hat, uni von deren leitenden Arzt auf ihren Geisteszustand hin unter sucht zu werden. Man wird in dieser Annahme I bestärkt durch die Tatsache, daß sich gleichzeitig mrt dem Direktor der Anstalt, Dr. Martin, eine I schweizerische Autorität auf dem Gebiete der Nerven heilkunde, der frühere Direktor der staatlichen Irren- I anstalt der Schweiz, Dr. Forel, um die Prinzessin bemüht. Sollten die Aerzte bei der Prinzessin eine I Nervenüberreizung konstatieren können, die die Verantwortlichkeit für ihre Taten ausschließt, dann würde der Tatbestand mit einem Schlage m völlig veränderter Gestalt erscheinen. Es würden dann alle die hohen Anverwandten einschließlich der Mit glieder des sächsischen Hofes Sorge tragen, daß I der kranken Prinzessin jede erdenkliche Pflege zu l teil werde. Eine Rückkehr der Prinzessin nach Dresden ist jedoch auch in dem Falle, daß der I Schuldbegriff aus der bedauerlichen Tragödie gänz lich ausscheiden sollte, nicht zu erwarten. Selbst in diesem Falle liegt eine Trennung nach Lage der besonderen Verhältnisse so sehr im Interesse aller Parteien, daß wir keinen Augenblick an den Voll zug der Trennung von Veit und Tisch zweifeln, I wenn auch vielleicht von der gänzlichen Ehescheidung abgesehen werden wird. Der Entschluß der Prinzessin, in das Sana- I torium „La Metairie" bei Genf zu gehen, ist in I vollständiger Uebereinstimmung mit ihren Rechts anwälten Lachenal und Dr.Zehme erfolgt. Prim zesstn Luise wird, nach den jetzt getroffenen Dis positionen, bis zu ihrer Entbindung, die für An- ! fang Mai zu erwarten ist, in der Anstalt verbleiben. I Die Trennung der Prinzessin von Giro» ist end gültig und keine bloß vorübergehende; wenn in ! verschiedenen auswärtigen Blättern das Gegenteil I auf Grund von Gesprächen mit Giro« behauptet wird, so ist in Berücksichtigung zu ziehen, daß die meisten dieser Gespräche vollständig erfunden sind. I Ueberhaupt sind in dieser ganzen beklagenswerten Affaire so viele Unrichtigkeiten verbreitet und es ist so viel gegen die Wahrheit verstoßen morden, daß man das Wahre vom Falschen fast kaum unterscheiden kann. Vollständig erfunden ist z. B. auch die Mitteilung, daß Rechtsanwalt Dr. Zehme dem Giro» einen Scheck von 200 000 Francs ge- geben habe, damit er sich von der Prinzessin trenne. Nicht einen Pfennig hat er bekommen, wie er denn überhaupt der Trennung, was hier nebenbei ge sagt sei, keinerlei Schwierigkeiten in den Weg ge legt hat. — Als eine grobe Unwahrheit wird es bezeichnet, daß Prinzessin Luise, als sie auf der Promenade in Mentone die Gräfin Lonyay traf, dieser unter Lachen den Rücken gekehrt habe. Diese Begegnung hat überhaupt nicht stattgefunden. Dem „L.-A." wird von seinem Wiener Korre spondenten berichtet: Ich hatte Gelegenheit, mit einer sehr hochgestellten Dame über die Affaire der Prinzessin Luise zu sprechen und konnte bei dieser Gelegenheit erfahren, in welch furchtbarer Weise die weiblichen Mitglieder des österreichischen Kaiser hauses die Schmach empfinden, die ihnen durch die Person einer Verwandten angetan wird. „Wir sprechen nicht einmal untereinander davon", sagte die feinfühlige Frau, „und wenn man bedenkt, was hinter den fragenden Augen der unverheirateten Prinzesstnen verborgen ist, schauderts einen. Wenn man sich nur überzeugen könnte, daß Luise wahn- sinnig ist, es wäre immerhin noch ein Trost. Aber daS ist leider nicht möglich. Mir widerstrebt es, einen Schritt in die Oesfentlichkeit zu tun, weil ich immer Augen auf mich gerichtet zu sehen glaube, die fragen: „Was sagst Du dazu?" Als Luise unverheiratet war, rühmte man ihr große Fröm migkeit nach. Wie haben wir uns in ihr getäuscht! Wir getrauen uns alle keine Zeitung mehr in die Hand zu nehmen, denn jede Nachricht und ihre Erörterung trifft uns ins Herz. Die furchtbare Angelegenheit verdirbt uns allen die Freude an der bevorstehenden Hochzeit im Kaiserhause, die doch ein so schönes Bild jungen Glückes in sich schließt." Wie», I I. Febr. Die Depeschen de» Direktor» der Heilanstalt La Metairie in Nyon an Wiener und Salzburger Hofstellen drücken die Auffassung au«, daß die Reue der Prinzessin Luise tief und aufrichtig und die Trennung von Giron definitiv sei. — Lachenal erklärte gestern, der Aufenthalt der Prinzessin in La Metairie werde nur von kurzer Dauer sein und sich keinesfall« über die Zeit der Niederkunft Hinaul erstrecken, die im April zu er warten fei. — Die Prinzessin erhielt gestern zahl- reiche Depeschen au« Deutschland, worin die Ab sender sie zur Trennung von Giron beglückwünschen. Au« Amerika erhielt die Prinzessin von einem anonymen Einsender einen größeren Geldbetrag. Wie«, II. Febr. Rechtsanwalt Dr. Zehmc- Leipzig dementiert sowohl in der „N. Fr. Presse" al« auch im „Fremdenblatt" die Version, daß Giron durch eine Geldabfindung zur Trennung von der Prinzessin Luise veranlaßt morden sei. Brüssel, 11. Febr. Giron, welcher gestern aus der Polizei-Präfektur um Einhändigung eine« Paffe« zur Reise nach überseeischen Ländern nachsuchte, ist abend« nach Empfang eine» dringenden Telegramm« nach Genf abgereist. Talzburg, 11. Febr. Im Auftrag de« to«. kantschen Hofe« wird die Villa de« Fürsten Wrede in St. Gilgen wohnlich eingerichtet. Man glaubt, daß die Prtnzesstn Luise nach ihrer Niederkunft dort Aufenthalt nehmen wird. „B. T." eine Lohnbewegung bevor. Die Bau- gewerkSinnungen dieser Städte haben beschlossen, die 9'/,stündige Arbeitszeit und den 65 Psg.-Lohn beizubchalten. Die Gesellen fordern dagegen eine 9stündige Arbeitszeit und 70 Psg. Stundcnlohn. — Die angeblich neue Spur de« Könitzer Morde« bietet keine Nuisicht auf Ermittelungen. Die „Ostd. Ztg." in Konitz schreibt nämlich: Der Danziger Arzt hat weder eine „neue" Spur, noch irgend eine Tat sache entdeckt, die zur wetteren Verfolgung einer längst für falsch bekannten alten Spur führen könnte. Eine Könitzer Familie, die ein bisher nie vernommener Zeuge zu belasten schien, sollte gleich nach dem Morde in Danzig gesehen worden sein. Drei er- wachsene Töchter dieser Familie sollten mit den Eltern in Danzig gewesen sein. Nun hat aber die Familie, die seiner Zeil ihr Alibi nachzuwctsen im Stande war, überhaupt nicht drei Töchter und ist in Danzig damal« gar nicht gewesen. Der Danziger Arzt und sein Zeuge haben sich also gründlich ge täuscht. Herr Staatsanwalt Schweigger war aller dings in Danzig, um selbst Ermittelungen anzu stellen, aber er erkannte sofort, daß auch nicht der kleinste Anlaß zu einer Verfolgung der angeblich neuen Spur vorhanden sei. Dortmund, II. Februar. Gestern ist der Bank direktor Wulff durch Beschluß des OberlandeSgcrichiS zu Hamm aus der Haft entlassen worden. Der Staatsanwalt erließ jedoch sofort einen neuen Haftbefehl. 6. Dezember v. I. den Jahreskalender für da» Jahr 1903 aufstellte, ist dieses Programm an einem ter letzten Vereinsabende noch ergänzt worden. Vas allseitige und rege Interesse, welches unsere Einwohnerschaft den Veranstaltungen und dem Wirken des Vereins zuwendet, veranlassen uns, den erwähnten Jahreskalender nachstehend bekannt n geben. 22. Februar: Winterball im Schützen taus Neustadt; 15. März: Saalsest ebenda; 22. März: Wettturnen der Schüler; I. Osterfeiertag: Theaterabend im Logenhaus; I. Pfingstfeiertag: Frühjahrsturnfahrt; 28. Juni: Sonnwendfeier im Turnhallengrundstück; 8. August: Jahns Geburt« tagsfeier; 30. August: Schauturnen mit Ball; 27. September: Abturnen mit Vereinswettturnen und Abschiedskränzchen; I. Weihnachtsfeiertag: Auf- ührung im Schützenhaus Neustadt. *— Die Bevölkerung der Reichstag-Wahl- reife im Königreich Sachsen ist numerisch eine ehr verschiedene und es besteht zwischen der Ein wohnerzahl des kleinsten Kreises, des 2., und des größten Kreises, des 13., eine Differenz von 305193. Von den am I. Dezember 1900 im Königreich Sachsen gezählten 4202216 Einwohnern entfallen 125626 auf den I., II6556 auf den 2., 149989 auf den 3., 268412 auf den 4., 223021 auf den 5., 275 785 auf den 6., I5656I auf den 7., 158177 aus den 8., 125237 auf den 9., 132 641 auf den 10., 127836 auf den II., 191833 auf den 12., 421749 auf den 13., I2475I auf den 14., 164377 auf den 15., 276874 auf den 16., 145648 auf den 17., 218132 auf den 18., 164032 sauf den 19., 126862 auf den 20., 138239 auf den 2l., 174221 auf den 22. und 195457 auf den 23. Wahlkreis. * — Der deutsche ReichSkommiffar für die Weltausstellung in St. LouiS, Geh. OberregierungS- rat Lewald, wird in nächster Zeit in Chemnitz ein- treffen, um mit den Großindustriellen wegen der Beteiliguug an der Weltausstellung in Unterhand lungen zu treten. * — Das Königliche Ministerium drSJnnern hat an alle Bürgermeister, Gemeindevorstände und Rittergutsbesitzer Fragebogen versandt, in denen alles das gesammelt werden soll, was sich im Königreiche Sachsen noch an alten Orts- und Flur namen bis aus den heutigen Tag erhalten hat. Weiter ist noch vor einigen Tagen beim Königlichen Ministerium ein Bericht des Herrn Professor Dr. Deichmüller über den Stand und die Erfolge der laut Verordnung vom 31. Mai 1901 eingeleiteten Inventarisierung der vorgeschichtlichen Altertümer im Königreich Sachsen -eingegangen. Diesem Be richt zufolge sind die bisher erzielten Erfolge sehr bedeutend. * — Bon 61 deutschen Ort-krankenkaffen wurden ini letzten Jahre 2758 Männer und 4186 Frauen in Genesungshäusern untergebracht, die das vollkommenste, aber auch das teuerste Werkzeug für Erholungsbedürftige sind. 8 Kassen besitzen 10 eigene Genesungsheime. * — Schmiede-Fach-Ausstellung zu Meißen. Gelegentlich de« Sächsischen Schmiede-Bezirk«- tage« veranstaltet unter dem Ehrenvorsitz de« Bürgermeister« Herrn Di. Ay die über 100 Mit glieder starke Schmiede-Innung zu Meißen und Umgegend in den Tagen vom 18.—2t. April cr eine Fach Ausstellung von Maschinen, Werkzeugen, Gerätschaften, sowie aller einschlägigen Bedarf«- artikel für die Huf-, Wagen- und Schiffsschmiede und den Wagen-, Automobil- und Motorbau. Al« Au«stellung«lokal ist die altberühmlc „Geipclburg" gewonnen, die sich ganz vorzüglich zu solch einem Unternehmen eignet, woselbst auch die Versamm lungen und Festlichkeiten au« Anlaß de« Sächsischen Schmiede-Bezirk«tage« stattfinden werden. Fabri kanten und Lieferanten von Artikeln de« Schmiede gewerbe«, die geneigt sind, diese Ausstellung zu be schicken, wollen diesbezügliche Auskünfte von dem Obermeister der Schmiede-Innung zu Meißen, Herrn Rich. Kirsten, cinholen Als äußerster Termin zur Anmeldung ist der I. April cr. festgesetzt. * Pleißa, 10. Febr. In vergangener Nacht wurde in der Wohnung dcS hiesigen Bemeindevor- standcS ein frecher Einbruchsdiebstahl verübt. Ge stohlen wurden I Winterüberzieher (schwarzer Krimmer), I schwarzer Gehrock-Anzug (neu), I schwarzer Gehrock mit Weste (gctragcn), I schwarz- geriefte Hose mit Weste, I groueS Jackett mit Weste, 1 schwarzscideneS Frauenkleid, 1 blaugeriesteS Frauen kleid, 1 dunkles Frouenjackett, I Granatarmband (3reihig), I Double-Armband, 1 Granatbrosche, 2 verschiedene Kinderohrringe, verschiedene Herrenwäsche und 1 Einschlagetuch im Gesamtwerte von über 400 Mark. * Dresden, l1. Febr. Da» heute früh 8 Uhr 15 Minuten ausgegebene Bulletin lautet: Se. Kgl. Hoheit Prinz Friedrich Christian hat während der letzten 24 Stunden fast ununterbrochen geschlafen. Da« Bedürfni« nach Schlaf dauert unverändert fort. Da« Allgemeinbefinden ist gut. Dr. Fiedler. Dr. Unruh. * Dresden. Der Rat hat beschlossen, an die Kgl. Staatsregierung eine Petition um Vermehrung der städtischen Landlagswahlkreise zu richten. * Leipzig. In Lebensgefahr kam am Montag abend in der 10. Stunde das 7 Jahre alte Töchter chen des in der Llisabcthstraße 33 in L.-Volkmar»- dors wohnhaften Zuschneiders Köhler. Dasselbe blieb in dem Augenblicke, als e» schlafen ging und den Eltern gute Nacht wünschte, mit den Kleidern an der FeuerungStüre dcS Ofen» hängen, wobei die Tür ausgerisjen wurde und die herausfallenden Funken die Kleider des unglücklichen Kinde» in Brand setzten. Den bestürzten Ellern gelang e», durch Ueberwersen von Decken die Flammen zu er sticken, immerhin aber erlitt da» Mädchen Brand wunden am ganzen Körper, sodaß e» sofort nach dem Stadtkrankenhau» gebracht werden mußte. * Meißen, 9. Februar. In der Nacht zum Sonntage brannte in dem benachbarten Obermeisa da» Hau» de» Zimmermann» Wittig ab. Von den fünf Arbeiterfamilien, die e» bewohnten, hatten drei nicht versichert und sie erleiden deshalb großen Schaden. Die Bewohner wurden vom Feuer im Schlafe überrascht * Oedcra», 9. Februar. In der Nacht zum Sonntag gegen '/,3 Uhr wurden die hiesigen Be wohner durch Feueralarm aus dem Schlafe geweckt. Es brannten, wie das „Order. W." meldet, die den Wirtschaftsbesitzern Büßer und Kämpfe gehörigen Scheunen in der Unterstadt total nieder. Dem Eingreifen der freiwilligen Feuerwehr, sowie der günstigen Windrichtung ist eS zu verdanken, daß die gegenüberstehenden Gebäude nicht in Brand gerieten. * Haiuiche«, io. Februar. In der gestrigen stacht brannte in Schlegel da« Wohnhau« de» Gut«besitzer« Robert Fischer vollständig nieder. Bet der alten Bauart de« Gebäude« war wenig zu retten. Die Ursache de» Brande« war bi« jetzt noch nicht zu ermitteln. * Hartha, 9. Febr. Mit Rücksicht aus die großen Nachteile, welche für noch in der körper« ichen Entwickelung stehende Personen aus der einseitigen Belastung des Körpers entstehen, ist den hiesigen Schulkindern die Benutzung von Taschen zur Beförderung ihrer Bücher u. s. w. untersagt worden. * Annaberg, 10. Febr. Der Zudrang zu den Aufnahmeprüfungen an den sächsischen Seminaren ist wiederum ein sehr großer. So werden beispiel«- weise am hiesigen Hauptseminare 90 «ngemeldete ich der Aufnahmeprüfung unterziehen, obwohl nur etwa 50 bi» 52 in zwei neu zu bildenden 6. Klaffen ausgenommen werden können. * Plaue« i. V-, 10. Februar. Die Stickerei- Jndustrie-Gesellschaft Plauen hat in ihrem neuer« bauten Fabrikgebäude in der oberen Sue 30 neue Jacquard-Stickmaschinen ausgestellt. Welch großer Andrang infolge de» bisherigen guten Geschäfts ganges in unserer Stickerei-Industrie zum Sticker berufe herrscht, geht auS der Tatsache hervor, daß bei der hiesigen Stickerfachschule die Echülerstellen bereit» bi» zum Februar nächsten Jahre» beseht sind. * Oelsnitz i. B. Der infolge einer Gehüsl gelenkentzündung etwas gebrechliche Sohn des hiesigen Herrn Fabrikanten K. hatte das Unglück, am Sonnabend abend, in Abwesenheit seiner Eltern, von einer im Hofe stehenden Leiter auszugleiten und sich einen Ober-Schenkelbruch zuzuziehen. Der bedauernswerte junge Mann, der als befähigter Schüler unserer Realschule im Begriffe steht, sein Bbiturienten-Examen abzuleisten, mußte bis zur Rückkehr der Eltern, die erst gegen Mitternacht erfolgte, auf dem Hofe liegen bleiben, da seine Hilferufe unbemerkt geblieben waren. * Elsterberg. Der in den 70er Jahren stehende hiesige Webermeister Jakob, der am 1. Februar von einem Radfahrer auf der Greizer Straße um gerissen wurde, ist in der Nacht zum Montag an den erhaltenen Verletzungen, Gehirnerschütterung und Genickstarre, gestorben. * Treue», 10. Februar. Die verwachsene Tochter des hiesigen Pferdeschlächters Weck ist ani Montag nachmittag unweit Neuensalz von dem Knechte Wecks, welcher mit auf dem Wagen saß, plötzlich von hinten erfaßt, gewürgt und der Markt einnahme beraubt worden. Dann hat der Räuber die Flucht ergriffen und ist entkommen. * Olbernhau, 9. Februar. Ein entsetzlicher Unglücksfall ereignete sich in der Hüblerschen Papierfabrik zu Görsdorf. Ein I7jähriger Schlosser- gehilse geriet in die Transmission, wodurch ihm nicht nur sämtliche Kleidungsstücke, sondern auch mehrere Gliedmaßen vom Leibe gerissen wurden. Der Unglückliche war sofort eine Leiche. * Oberneuschönberg Am Sonnabend mittag brannte hierselbst da» Hau» de» Waldwärter» Wolf nieder, dessen Ehefrau bet Rettung von Möbeln in den Flammen umgekommen sein soll. Kleine Chronik. * Bcrli», 10. Febr. Die Krankenhau«nol in Berlin ist wieder da. Die Influenza hat die Zahl der Erkrankungen sehr in die Höhe getrieben und eine Urbersüllung aller Krankenhäuser zur Folge gehabt. * Münch«». Von einer empörenden Szene waren dieser Tage Spaziergänger in den Jsarauen Zeugen. Eine in den mittleren Jahren stehende, augenscheinlich den besseren Kreisen angehörige Dame ging weinend de» Wege», während ein etwa I5jähriger, stutzerhaft zusammengeschniegelter Junge fortwährend sich in heftigen Worten gegen die Dame erging; al» diese endlich einmal eine entrüstete Erwiderung gab, hob der Junge sein eleganter Spazierstöckchen und versetzte der Dame mit den Worten: „Du hast ruhig zu sein!" einen Schlag in» Gesicht, dec der Getroffenen einen SchmerzenSruf erpreßte. Mehrere über diese Roheit empörte Herren eilten auf da» Paar zu, und einer davon züchtigte den rohen Jungen durch Verabreichung einer kräftigen Ohrfeige, die vielleicht der erste Schlag war, den da» Herrchen in seinem Leben erholten hatte. E» stellte sich nämlich heraus, daß die Dame seine Mutter (!) war. Hierüber noch mehr cmpört, konnte sich ein zweiter Herr nicht enthalten, dem Söhnchen eben falls ein paar hinter die Ohren zu geben, worauf der Junge mit einer Drohunp gegen seine Mutter sich schleunigst entfernte. Weinend setzte dann auch die Dame ihren Weg fort, die ihr angebotene schützende Begleitung ablehnend. * München, S. Februar. Die neueste Reklame, die hier auftaucht, sind elektrisch beleuchtete — Zylinderhüte. Jüngst, als nach Schluß der Vorstellung im Hoftheater die Zuschauermenge au» dem Hause strömte, bewegten sich zwei Herren durch den Menschenschwarm, an deren Zylindern in feuriger Schrift abwechselnd die Namen vielannonciertrr Haar- und Mundwasser erschienen. * Kempten, 11. Febr. Gestern ist der Bahn arbeiter Merk in einer Kie-grube bei der Station Pfronten durch eine einstürzende Lehmwand getötet worden. * Kassel, 10. Febr. Auf dem Rittergute zu Elmshagen erschoß der Verwalter aus verschmähter Liebe die Tochter des Gutsbesitzers mittels seines Jagdgewehres und darauf sich selbst. * «, Ttegmai zu unhei die Milk aber die er die Namen * Li ist der hiesigen hatte be und am trug, n schürfun gezogene zu rette, *N, Manen benachbc mittag i Brautpo und ein nahen e eine hol Mutter, Braut, * L von hie, einer nn ist vor Zustand mußte i hungern überwies früher l kannte i Mensche hatte si« gefälscht Examin * Z licher A welches Grube Gemein sich du dem Sl Pr. ans tragen, will di denken * S per Ra solchen durchs« schön n bahnwc modern Hause * < führt, fetten i Männe trotz tu Badear leichten Täustt, Predig lockt je * < Leiche auS de aus N Bersto, hau» I fuhr b worde, wurde händig und zc dem T am Gr Plötzli war, e, Hause Krank, Leidtr Vcrsto tragen * , gann Andrc des K Anto, aus V an V meist hinter 41 I Vojte der E Karls in du Schü übten zum am : erst ; wald abenl * gallii alte Soh, * dran St. l tötet, Kind seine selbst * franz die l Pari Mäd
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