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HchcnstmMusWler Anzeiger Tageblatt - für Koyenstein-Grnsttyal, Oberlungwitz, Oersdorf, Zermsdorf, Mernsdorf, Wüstenbrand, Ursprung, Mittelbach, Langenberg, Falken, Meinsdorf, Grumbach, Tirschheim rc. —M — -- Weitverbreitetes Insertions-Organ für amtliche und Privat-Anzeigen. Dieses Blatt erscheint mit Ausnahme der Sonn- und Festtage täglich nachmittags. — Zu beziehen durch die Expedition und deren Aus träger, sowie alle Postanstalten. Für Abonnenten wird der Sonntags-Nummer eine illustrierte Sonn tagsbeilage gratis beigegeben. Abonnement: Bei Abholung monatlich 35 Pfg. die einzelne Nummer 5 „ Frei in» Haus monatlich 42 Pfg- vierteljährlich 1. M. 25 Pfg. Durch die Post bezogen 1.25 Mk. excl. Bestellgeld. Jusertiousgebiihreu: die sechsgespaltene Corpuszeile oder deren Raum für den Verbreitungsbezirk 10 Pfg., für auswärts 12 Pfg. Reklamen 25 Pfg. Bei mehrmaliger Aufgabe Rabatt. Annahme der Anserate für die folgende Nummer bis Vorm. 1« Uhr. Größere Anzeigen abends vorher erbeten. Nr. 18. Freitag, den 23. Januar 1903. 3V. Jahrgang. Deutscher Reichstag. 243. Sitzung vom 21. Januar. Beginn 1^ Uhr. Das Haus ist anfänglich sehr schwach besetzt. Die erste Lesung des Etats wird fortgesetzt. Abg. Richter (fr. Vpt.): Die schlechte Finanz lage ist zu einem guten Teil die Folge der beiden Flottengesetze. Der Schatzsekretär sprach von den vielen Abstrichen, die er an den Ressort-Etats vor genommen. Am Marine-Etat merkt man aber davon keine Spur. Der Schatzsekretär begründet die Fortsetzung der starken Bauten damit, daß da durch Arbeitsgelegenheit geschaffen werde. Aber daS Geld, das dazu gebraucht wird, sei es für Marine-, Militär- oder Postbauten, wird doch durch Anleihen dem privaten Markte entzogen und die private Unternehmungslust und Bautätigkeit dadurch beeinträchtigt. Eines beschleunigten Baues von Schiffen bedarf es jetzt nicht. Verwenden Sie doch nur die vorhandenen Kreuzer im Rahmen des Etats. In Ostasien brauchen Sie doch jetzt nicht mehr so viel Schiffe! Der Kolonialetat ist dies Mal ja um 3 Millionen niedriger als ver vorige. Darin hat der Schatzsekretär recht. Aber was nützt uns das! Müssen wir doch in diesem Jahr die große» Etatsüberschreitungen decken, die im Vorjahre entstanden sind. Redner wendet sich gegen die Forderungen für Eisenbahnbauten in den afrikanischen Kolonien und für die Verstärkung der Kavallerie. Im Ernstfälle hat die Kavallerie heute keine große Bedeutung mehr. Eine Erhöhung der Oberleutnants-Gehälter ist überflüssig. Man will damit wohl überhaupt nur den Oberleutnants, im Falle ihrer Verabschiedung, eine höhere Pension bieten. Bei der Gelegenheit muß ich mich auch gegen die geplante Militär-Pensions-Erhöhung er klären. Dazu fordert die gegenwärtige Finanzlage am allerwenigsten aus. (Der Reichskanzler Graf Bülow erscheint während dieser Ausführungen auf seinem Platze am Bundesratstisch.) Bei solcher Finanzlage fällt cs besonders auch auf, wenn Kasernierungswechsel ohne genügende Motivierung stattffnden, wie die Verlegung von Husaren nach Krefeld, um den dortigen Damen Tänzer zu ver schaffen. Den Kriegsminister frage ich, ob er von dieser Verlegung vorher gewußt hat oder erst nach her erfahren hat. Tatsache ist, daß die Erwerbs Verhältnisse anfangen, sich wieder etwas zu ver bessern. Und wenn das nicht eher und schneller geschieht, so liegt die Schuld an der Handelspolitik der Regierung. Auch die Vorgänge der letzten Wochen haben in der Geschäftswelt keine Be ruhigung schaffen können. Ganz unzulässig ist das Mittel der Zuschußanleihe zur Deckung ordentlicher Ausgaben. Wo ein Wille ist, die Zuschußanleihe entbehrlich zu machen, da ist auch ein Weg. Gestern ist der Reichskanzler vergeblich befragt worden um seine Ansicht über die Frage der Diäten. Diese Frage ist doch eine wichtige, und da muß doch der Reichskanzler den Mut seiner Meinung haben. Der Reichskanzler ist doch nicht nur verantwortlich für das, was geschieht, sondern auch für das, was unterbleibt. Ich muß da auf die Verhandlungen von gestern znrückkommen. Der Reichskanzler ist verantwortlich für die Reden des Kaisers. Früher sagte man, der Kaiser solle nicht in die Debatte gezogen werden; aber andere Zeiten, andere Sitten. Jetzt, wo der Kaiser so oft öffent lich redet, geht es nicht an, ihn hier nicht zu er wähnen. Ich will hier nicht erörtern, ob daS richtig war, was gestern hier geschehen ist. Aber auch trotz des gestrigen Präzedenzfalles bin ich der Ansicht, daß alles hier erörtert werden kann, was der Kaiser öffentlich über öffentliche Versammlungen gesagt hat. Aus den Worten des Reichskanzlers habe ich jedenfalls herausgehört, daß der Reichs kanzler vor Abgang des Telegramms an den Prinz- rcgenten nicht befragt worden ist. Wäre er be fragt worden, so glaube ich auch, daß er von dem konstitutionellen Standpunkte aus von Absendung deS Telegramms abgeraten hätte. Ebenso von der Veröffentlichung. Diese wär geradezu eine Pro vokation. Und Tatsache ist es, daß die Veröffent lichung durch das Wölfische Bureau ganz unmög lich war, ohne eine entsprechende Anordnung. Mit dieser Veröffentlichung ist demCeMrum einSchmeine- glück zu Teil geworden, wie es sonst nur den Sozialdemokraten beschert wird. (Heiterkeit. Rufe im Centrum: Sehr richtig!) Unser einer greift bei solchen Dingen an die Stirn und fragt sich: Wie ist es möglich, daß so etwas publiziert wird? (Beifall.) Es muß in keiner Zeit so schwierig ge wesen sein, Minister zu sein, wie in dieser. (Der Reichskanzler nickt. Große Heiterkeit.) Wenn sich solche Fälle fortgesetzt häufen, wenn die Minister so häufig i» die Lage kommen, etwas zu unter schreiben, was sie eigentlich nicht verantworten können, oder ihren Abschied zu nehmen, dann muß ich gestehen, ist das ein System der Regierung, bei welcher die Minister nicht mehr ans diejenige Autorität uns gegenüber Anspruch machen können und dem Auslande gegenüber, wie es an sich wünschenswert ist. Bismarck ist gelegentlich zu Unrecht als Handlanger bezeichnet worden. Geht das aber so weiter wie jetzt, dann werden aller dings unsere Minister zu Handlangern herabge drückt, und das wäre zu bedauern, nicht nur im Interesse der Minister, sondern auch des Landes und der Krone. (Lebh. Beifall linkst Abg. v. Kardorff (freikons.) führt den schlechten Kurs der Reichsanleihe darauf zurück, daß seit Jahren der Markt mit Jndustriepapier-Obliga- tionen überschwemmt worden sei, welche durch Blanko- Girierung den Charakter von Jnhaberpapieren er hielten. Das sei geradezu eine Umgehung des Ver bots zur Ausgabe von Jnhaberpapieren. Die Klagen Vollmars über die indirekten Steuern sind unberechtigt. Andere Länder haben viel höhere indirekte Stenern. Viel zu hoch sind bei uns in Preußen z. B. die progressiven Einkommensteuern. ES wäre interessant, statistisch festzustellen, wie viele reiche Leute wegen dieser progressiven Steuer aus Preußen i» Nachbarstaaten übergesiedelt sind. Es ist gestern auch von Sozialpolitik die Rede gewesen. Daß die Bourgeois-Kreide der Sozialpolitik un freundlich gegenüberständen, ist total unrichtig. Die Bourgeois in Industrie und Landwirtschaft haben stets bereitwillig die ihnen auferlegten Lasten sozialer Fürsorge auf sich genommen. (Sehr richtig aus der Mitte und rechts.) Daß die Regierung auf einmal der Sicherung des Wahlgeheimnisses so wohlwollend gegenübersteht, wundert mich. Ich will nur hoffen, daß nicht die Folgen davon ein treten, welche die Regierung selbst früher so beredt geschildert hat. Redner wendet sich dann zum Zolltarif und zum Bund der Landwirte, um diesen zu sagen: Diejenigen, die dem Zolltarif in seiner jetzigen Fassung zugestimmt, hätten sich jedenfalls ein großes Verdienst, ganz besonders auch um die Landwirtschaft erworben. Fürst Bismarck hat so ost den Parteien zugerusen: Seid einig, einig, einig! Der Bund dagegen trägt die Spaltung in die Kon servativen hinein. Ten Sozialdemokraten bemerkt Redner, daß die französischen Sozialisten Agrarier seien. Was den Fall des Telegramms an den Prinzregenten bezw. die Veröffentlichung desselben anlange, so möge ker Reichskanzler dafür Sorge tragen, daß solche Dinge in der Handhabung unserer inneren Politik nicht mehr Vorkommen. Abg. Schrader (srs. Vrg.H Diesem Wunsche des Vorredners kann ich nur zustimmen. Der Reichs kanzler hat mit großem Geschick dafür gesorgt, daß wir nicht in einen Konflikt mit England geraten sind. Ebenso ist es dankenswert, daß in Frank reich eine bessere Stimmung Platz zu greifen be gonnen hat. An die venezolanischen Vorgänge möchte ich den Wunsch knüpfen, daß in den Han delsverträg-.n Bedingungen ausgenommen werden, wonach für den Fall solcher Konflikte das Haager Schiedsgericht angerusen wird. Die Mißerfolge in den Kolonien erklären sich vor allem aus der Art, wie diese erworben sind, in einer gewissen Hurrah- stimmung. Aber da wir sie einmal haben, müssen wir sehen, die in ihnen angelegten Gelder nach Möglichkeit zu retten und nutzbar zu machen. Für die Eisenbahnbauten in den Kolonien sind unsere Ingenieure, die in der Heimat Bahnen bauen, nicht zu verwenden, der Beweis ist geliefert. Ferner darf man von den kolonialen Eisenbahnen nicht verlangen, daß sie zu sehr hohen Preisen befördern. So kann man das Land nicht erschließen. Ange sichts des Steigens der Reichsausgaben bleibt nichts übrig, als zu direkten Staalssteuern überzugehen, und zwar nicht als Notbehelf, sondern systematisch. Ein beträchtlicher Teil des jetzigen Finanzelends rührt daher, daß ein zu großer Prozentsatz der Einnahmen des Reiches aus indirekten Steuern nicht in die Kasse des Reiches selbst, sondern in die Taschen der In teressenten fließt. Ich wünsche, daß der Reichs- kanzler noch Veranlassung nimmt, die in diesen Tagen hier geführten Verhandlungen dem Kaiser zu unterbreiten. Dann werde das Haus in Zu kunft hoffentlich nur noch Anlaß haben, sich mit dem Reichskanzler zu beschäftigen und nicht mit dem Kaiser. Auf ein Ministerverantwortlichkeits gesetz lege er herzlich wenig Wert. Hauptsache sei, daß wir einen Reichstag haben, der nicht bloß nach Parteirücksichten handelt, sondern in jedem Falle sein Recht zu wahren weiß. Ob die jüngsten Ar beiterkundgebungen wirklich alle Loyalitätskund gebungen waren, sei zweifelhaft. Er wenigstens sei überzeugt, daß die meisten deutschen Arbeiter auf Seiten der Sozialdemokratie ständen. Diese würde am meisten bekämpft durch Erfüllung der berechtigten Forderungen der Arbeiter. Abg. Liebermann von Sonnenberg (Antis.) ist mit der Sicherung des Wahlgeheimnisses einver standen. Nebrigens hätten nicht nur behördliche Wahlbeeinflussungen stattgesunden, sondern auch solche von Unternehmern. Er erinnere an die dicken Stimmzettel in den Kohlenrevieren u. dergl. Weiter widerspricht Redner dem Verlangen nach einer Re vision des Börsengesetzes, fordert im Interesse der Landwirtschaft eine Reform der Grund- und Boden- Gesetzgebung und versichert, daß die Not der Land wirtschaft durch den neuen Zolltarif nicht vermin dert worden sei. Dann plaidiert Redner für eine Reichseinkommensteuer. Auch eine Wehrsteuer sei zu erwägen. Bei den Ausgaben im neuen Etat seien wohl noch Abstriche möglich; dagegen müsse für Militär-Witwen und Veteranen mehr geschehen. Dringend nötig seien Diäten, auch um die sozial demokratischen Abgeordneten selber von ihrer Par teikasse abzulösen. Der Kanzler treibe die Liebens würdigkeiten gegen England auf Kosten der eigenen Landsleute zu weil. Der Nichtempfang der Buren generale mar bedauerlich. Reichskanzler Graf Bülow stellt gegenüber von Kardorff fest, das gestern erwähnte kaiserliche Marginal zum Bericht unsere» Botschafter« in Pari« habe gelautet: „Richtig wie überall." Er gebe zu, daß die bürgerlichen Klaffen die Lasten der sozialen Ge setzgebung mit trügen, aber in der ländlichen Natur liege e«, daß e« da eine« Antriebe« bedürfe. Herrn Richter erwidere er, in jedem konstitutionellen Staat»- wesen müssen die Minister mit der Individualität de« Monarchen rechnen; je stärker diese, desto mehr sei der Monarch geneigt, Anteil zu nehmen an den Staattgeschästen. Da« erleichtere dem Minister die Geschäfte nicht, delhalb habe er zu den Worten Richter« genickt, aber eine starke Individualität de« Monarchen sei auch ein Vorteil, da« erkenne man im Aullande an, und auch bei un« solle man nicht ungerecht sein gegen den großen Zug im Wesen des Monarchen. War man auch sagen möge, ein Philister sei der Kaiser nicht. (Große Heiterkeit.) Einwände gegen die Handlungen de« Monarchen solle man richten gegen den leitenden Minister. Würde einmal für ihn darau« ein zu großer Zwie spalt entstehen, so würde er sich dem durch Nieder legung seine« Amte« entziehen, aber bi« dahin bitte er, Angriffe nur gegen ihn zu richten und nicht gegen den Kaiser. Nun zu Herrn v. Liebermann. Unter den Achivi, von denen er selbst gestern ge sprochen, stehe Herr v. Liebermann obenan. (Stürmische Heiterkeit.) Der Burenempfang sei ursprünglich beabsichtigt gewesen, Dewet habe die gestellten Bedingungen anfänglich angenommen, erst hinterher hätten die Generale ihren Sinn geändert, sodaß der Empfang nicht stattfinden konnte. Wa» die der Regierung nachgesagte Liebeniwürdigkeit gegenüber dem Au.Iande anlange, speziell England, so sage er, wir werfen un« niemanden an den Kopf, aber man braucht die Geschäfte nicht gleich mit schlechten Manieren zu führen. Wenn die Kunst de« aulwärligen Minister« nur darin be stünde, aller Augenblicke mit der Faust aus den Tisch zu schlagen, dann, ja dann könnte mancher Minister sein. Wir wollen nicht in den Fehler verfallen, den wir zuweilen anderen vorgeworfen haben, übermütig zu sein. Chauvini«mu« ist nicht Patriotismus. Wir wollen niemal« da« Aschen brödel sein, wir wollen aber auch nicht den Renom misten und Großsprecher spielen, sondern der ruhig« und feste Mann sein, der ohne Maulheldentum sich und die Seinigen schützt. (Lebhafter Beifall.) — Schluß der heutigen Sitzung: 5'/. Uhr. — Weiler- beratung morgen. Venezuela. Aus die Nachricht von dem erfolglo« gebliebenen Versuch de» deutschen Kanonenboote« „Panther", in den venezolanischen Hafen von Maracaibo einzu dringen, ist, wie verlautet, der große Kreuzer „Bineta" dorthin abgedampft. Der offizielle Bericht de« Kommandanten de« venezolanischen Fort« Dan Carlo«, General« Georg Bello, an Präsident Castro lautet nach Londoner Blättern folgendermaßen: „Am Sonnabend, kurz vor Mittag, wurde bemerkt, daß ein Kanonenboot mit voller Fahrt den Kanal hinaus, kam. Al« es aus Schußweite herangekommcn war, eröffnete c« da« Feuer mit allen seinen Geschützen. Wir erwiderten sofort mit Erfolg. Man hörte darauf zwei Explosionen auf dem „Panther", der offenbar beschädigt worden war. Nach einstündiger Kanonade zog er sich langsam zurück, offenbar in kampfunfähigem Zustande. Da« Fort wurde nicht ernstlich beschädigt. Privatdepeschen verschiedener englischer Firmen in Caraca« bestätigen, wie e« heißt, diesen Bericht. Da« Fort San Carlo« besitzt wenigsten« zwei moderne Geschütze, und der Kanal ist zu eng zum Manöverieren. Von venezolanischer Seite wird auch behauptet, daß zwei Deutsche ge fallen und viele verwundet worden seien. In Ea. raca« erregte die Nachricht wilde Ausbrüche von Enthusia«mu«. In Berlin liegen bi« jetzt amtlich« Meldungen über die wirklichen Ereignisse nicht vor. Die Angabe, daß der „Panther" stark beschädigt oder gar kampfunfähig gemacht worden sei, dürfte sich nicht bestätigen, denn eine weitere Meldung Londoner Blätter besagt, daß der „Panther" seine gewöhnliche Stellung in der Blockade einnehme. Die Mauern de« Fort« San Carlo« find übrigen« nach einer Meldung au» Maracaibo ein wenig be schädigt. Nach einer weiteren Meldung au« Mara caibo wurden zwischen dem „Panther" und dem Fort San Carlo« etwa 20 Schüsse gewechselt. Die Umwallung de« Fort« soll dabei nicht unerheblich beschädigt worden sein. Unter den auf venezola nischer Seite Verwundeten befindet sich der Oberst Matta Romay. Der „Panther" soll angeblich von zwei Schüssen getroffen worden sein. In La Guayra und in Caraca« herrscht, wie e« heißt, völlige Ruhe; da« bisherige Ausbleiben einer deutschen amtlichen Meldung über den Vorgang erklärt sich dadurch, daß die Meldungen erst durch Schiffe nach Curacao gebracht werden müssen. Ncwyork, SS. Januar. Die Blätter kommen tieren die Weigerung Castro«, aus ein Schiedsge- richt einzugehen, so lange nicht die Blockade aufge hoben ist. Die Blätter sind sich darin einig, daß die Lage hierdurch äußerst kritisch zu werden beginnt. Rew-?)ork, 2S. Januar. Im Auftrag Vene zuela'« hat Bowen den Mächten den Vorschlag ge macht, die Blockade sofort aufzuheben. Anscheinend ist Bowen in der Lage, den Mächten gewisse Zah lung«. Garantien zu geben. Caracas, S2. Januar. Au« Maracaibo wird berichtet, daß seit gestern vormittag io Uhr ein heftiger Kamps zwischen dem Fort San Carlo und einem deutschen Kriegsschiff stattfinde. Die Ort schaft San Carlo soll in Brand geschossen sein. Caracas, 22. Januar. Hier gehl da« Gerücht, daß mehrere Personen auf der Insel Lo« Koguv durch Hunger und sonstige Entbehrungen umge- kommen sind. Die Insel befindet sich nördlich von La Guayra, von wo au« sie bt«her verproviantiert wurde. Seit Beginn der Blockade konnte die« nicht mehr geschehen. Giron und sein Schwager. Die „Frkf. Ztg." berichtet: Ein Jugendfreund SIron«, der auch un« bekannte junge belgische Journalist Gustave Fuß, berichtet in der heutigen