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Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 03.01.1903
- Erscheinungsdatum
- 1903-01-03
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841177954-190301033
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841177954-19030103
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841177954-19030103
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger
-
Jahr
1903
-
Monat
1903-01
- Tag 1903-01-03
-
Monat
1903-01
-
Jahr
1903
- Titel
- Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 03.01.1903
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* Zwickau. Am Dienstag wurden 31 Arbeiter de» Erzgebirgischen Stcinkohlen-Aktieoverein» durch Verleihung der von König Albert gestifteten Medaille für Treue in der Arbeit ausgezeichnet. Bon der Werkesverwaltung haben die betreffenden Arbeiter je 150 Mk. gespendet erhalten. * Glaucha«. Sin au- der Bezirks-Armen- anstaltzu Augustusburg im September Entsprungener, namen» Friedrich Hermann May gen. Bogel und Dietze, hatte hier bei einem Roßschlächter Kühn unter dem Namen Robert Fuchs Arbeit uud Unter kunft bekommen und war von hier am Bußtag nach Reinholdshain als Tagelöhner verzogen. Hier hat er sich am 2. Weihnachtsfeiertage nach dem Genuß von „echtem Bock" versprochen und erzählt, daß er May heiße, aus Eppendorf stamme und in Augustus burg entsprungen sei. ES folgte darauf seine Ein lieferung in da- Königliche Amtsgericht hiersclbst. * Meeraue, 81. Dez. Die ausständigen Weber hielten, wie daS „Meeraner Tagebl." berichtet, gestern nach längerer Pause wieder drei öffentliche stark besuchte Versammlungen ab, in welchen be kannt gegeben wurde, daß der Streik auch weiterhin unverändert^fortdauere, da sowohl die Arbeitgeber als auch die Arbeiter auf den von ihnen gestellten Forderungen beharren und keine Seite zum Nach geben bereit sei. * Niederhaßla«, 30. Dezember. In tiefe Be trübnis wurde am vorigen Sonntag der hier an der Kirchhosstraße wohnende Bergarbeiter Richard Albert Bretschneider gelegentlich eine- Spazierganges mit seiner Ehefrau nach Kirchberg versetzt, indem letztere vermutlich infolge engen Schnürens und Uebcranstrengung auf einem Feldweg bei Wiesen auf Kirchberger Flur oberhalb deS SchützenhauseS hinstürzte und ihren Geist aufgab. Der herbeige- holte Arzt konnte uur Herzschlag als Todesursache konstatieren. * Plauen i. B. Die Erörterungen der Gendarmerie haben ergeben, daß der Unfall, der sich am Montag nachmittag im Mädlerschen Stein- bruchSbetriebe an der Oelsnitzer Straße zugetraaen hat, durch eine Fahrlässigkeit des italienischen Ar beiters Muneretto veranlaßt worden ist. Muneretto hatte entgegen der Vorschrift, nach welcher kein altes Bohrloch zum Sprengen benutzt werden darf, da in diesem der ganze Schuß oder Teile der Ladung sitzen geblieben sem können, ein altes Bohr loch noch tiefer bohren wollen. In diesem stak noch eine Dynamitpatrone, die durch die Schläge auf den Bohrer zum Explodieren gebracht worden ist. Muneretto hatte das alte Bohrloch selbst her gestellt und die in dieser geladene Dynamitpatrone zu entzünden versucht, die Patrone hatte aber, ohne daß es Muneretto gewußt haben mag, ver sagt. Er wird sich, wenn er genesen sein wird, wegen fahrlässiger Körperverletzung zu verantworten haben. * Auerbach. Bekanntlich hat der hiesige Stadt rat gegen die Wahl des Herrn Kolbe hier al» Totenbettmeister seilen deS Kirchenvorstandes den Beschwerdeweg betreten und die Verpflichtung des selben versagt. Nachdem nunmehr die Verpflicht- ung durch die Königl. Amtshauptmannschaft vor genommen worden ist, hat der Stadtrat beschlossen, in dieser Angelegenheit beim StaatSministerum vor stellig zu werden. — Herr Rechtsanwalt Bürger meister a. D. Eule ist mit seiner Klage auf Zahl ung rückständiger Pension gegen die Stadtgemeinde vom hiesigen Königl. Amtsgerichte abgewiesen worden. Das Amtsgericht hat sich als nicht zuständig in der Sache erklärt. * Neustädtel. Ein junger Bergarbeiter,namen» Paul Bauer, wurde am zweiten Weihnachtsfeiertage unvermutet vom religiösen Wahnsinn befallen, der kurze Zeit darauf in Tobsucht überging. Nur mit Mühe gelang eS, den kräftigen Menschen zu über wältigen, der in die Landesheilanstalt Untergöltzsch überführt wurde. Bauer besuchte viele sektiererische Versammlungen, die ja in hiesiger Gegend sehr häufig sind. * Bautze», 31. Dez. Der frühere Gemeinde vorsteher von Gr.-Schönau, Weichelt, der vor einigen Monaten nach Unterschlagungen in Höhe von 51000 Mk. flüchtete und in der Hohen Tatra ver haftet wurde, ist heule vom hiesigen Landgericht wegen Betruges, Unterschlagung im Amte und Diebstahls zu 6 Jahren Gefängnis und 5 Jahren Ehrverlust verurteilt worden. * Bautzen. DaS Chemische Laboratorium der Sächsischen Pulverfabrik Kranz u. Co. ist niederge brannt. Drei Personen wurden dabei schwer ver letzt. Vermischtes. 40000 eingeschriebene Briefe sollen nach Berliner Blättern letzter Tage aus den dortigen Postämtern ausgegeben worden sein und zum größten Teil Wohnungskündigungen enthalten haben. In einigen Straßen de» Westen« wurden angeblich tn vielen Häusern fast die sämtlichen Wohnungen ge kündigt. Im Süden und Osten sind manche Mieten um 15 bis 20 vom Hundert gesteigert. Dagegen soll im Norden und Nordwesten vie Zahl der Kündigungen nur klein sein. 1" Freige spräche« wurde vom Kölner Kriegs gericht im Wiederaufnahmeverfahren der Feuer werksmaat Gehle von der „Irene", der vom Marine Kriegsgericht in Wilhelmshaven zu andert halb Jahren Gefängnis und Degradation verurteilt worden war, weil er einen anonymen Drohbrief an Vorgesetzte geschrieben haben sollte. Neu Hinzuge, zogene Sachverständige erklärten im Gegensatz zu den Echrtslkundigen erster I stanz, die Schrift de» anonymen Briefe» sei nicht von Gehler Hand. Gehle hat bereit» 10 Monate der Strafe aus Fort Müngersdorf bei Köln verbüßt. -j- Eisenbahnunfall. Wie die „Jlsezeilung" berichtet, ist gestern abend der 7 Uhr 57 Min. von Zilli nach Heudeber abfahrendc Personenzug der Kleinbahn Heudeber-MaltierzoU auf der Station Mulmke au» bisher unbekannter Ursache entgleist, Die Lokomotive stürzte in einen neben dem Ge leise befindlichen Graben, der Packwagen und ein Personenwagen stürzten um. Glücklicherweise be fand sich der Zug in langsamer Fahrt, sodaß da» Zugpersonal und die Passagiere sich retten konnten. f- Barme«. Nachdem kürzlich mit Schluß der Düsseldorfer Ausstellung der Seifenfabrik Aug. Luhn u. Co. in Barmen, al» einziger der Branche, die höchste Auszeichnung, die goldene Medaille, zuer kannt worden ist, verlieh jetzt der Minister für Handel und Gewerbe dieser Firma die StaatS-Medaille für gewerbliche Leistungen. Die letzte der drei hiftarischen Wind mühle« au» der Schlacht bet Lützen (Provinz Sachsen) 1632 wird jetzt abgebrochen. An diesen Windmühlen hatte Graf Colloredo, der Befehl«- Haber de» rechten Flügel« vom Wallensteinschen Heere, 24 Kanonen aufgestellt, mit deren Geschossen er den linken Flügel der schwedischen Armee zum Weichen brachte, wa« bekanntlich Gustav Adolf ver- anlaßle, von dem rechten Flügel seines Heere» au» mit zwei Reiterregimentern dem schwer bedrängten Bernhard von Weimar zu Hilfe zu kommen. Auf dem Wege dahin fand der Schwedenkönig seinen Tod. -j- 104 Jahre alt wurde dieser Tage eine im Arbettshause zu London lebende Frau. Daß die Eitelkeit auch in diesem hohen Alter den Menschen nicht ganz verläßt, geht darau« hervor, daß die alle Dame, al« man sie photographieren wollte, sich Uhr und Kette borgen ließ. -j- Der Münchner Privatdozent Dr. Göttler, ter gemeinsam mit dem Grasen Pestalozza seine beiden Kinder, die im Ehescheidung«prozeß seiner Frau zugesprochen worden waren, in einem Auto- mobil entsührte und streckbrieflich verfolgt wurde, kehrte freiwillig nach München zurück und lieferte die Kleinen ihrer Mutter wieder au«. Handels-Nachrichten. 31. Dezember. (Wechsel-LourS.) Kaup- ! Dlsvoui Amsterdam per 100 st. d. Brüssel und Antwerpen pr. IG) Francs. Italienische Plätze pr. 100 Lire Schweiz. Pl. 100 Frc. London pr. 1 Lstrl. Madrid und Barcelona pr. 100 Pesetas Paris pr 100 Franc Petersburg pr. 100 Rubel Warschau 100 Rubel Wien per 100 Kr. ö W. 3 3 5 ü r 2M 3 r 3M 10 T 2M 4'/.10D 3 4 5 s r 3M 14 T 2M 8 T 8M 4' 8 r SM d'/» 8 T 01/ 3 T Reichsbank 4"/«, Lomb.-- Mark 168,85 <A 167,70 S 81,20 <S 80,50 S 81,15 T 81,15 G 20,41 S 20,22 » 81^0 « 80,65 G 85,25 (S 84,60 » -6 5°/.. «»»äobur». 31. Dezember. Kornzucker cxcl. 88°„ Ren- demeni 8,85—9,10. Nachprodutte excl. 75°/, Rendement 7,05—7,30. Stimmung: Ruhig. Krqstallzucker I 29,82 Brodrasfinade l 29,57. Sem. Raffinade mit Faß 29,57. Bem. MeliS 29,07. Rohzucker I. Product Trans, f. a. B. Hamburg per Dezember 16,00 Gd., 16,15 Br., per Jan.- März 16,10 Gd., 16,20 Br., per Mai 16,45 Gd., 16,50 Br., per Aug. 16,85 Gd., 16,95 Br., 16,90 bez., per Okt.-Dez. 17,80 Gd., 17,90 Br. Stimmung: Ruhig. llawbar», 31. Dezember. Weizen still, Holsteinischer und Mecklenburger 150, Hard Winter 126. Roggen träge, südrufs. 102, Holsteinischer und Mecklenburger 148. Mai- matt, 121—124, runder 103. Hafer stetig, «erste still. Wetter: Regendrohend. »rem«», 31. Dezbr. (Baumwolle). Tendenz: Fest. Upl. middl. loco 44h, Pfg. Der Fremde. Roman von Robert Kohlrausch. 32. Fortsetzung. (Nachdruck verboten.) „Ium Trappisten habe ich eigentlich auch wenig Anlage," gab Buterweck zur Antwort, versank aber doch gleich in ein schweigsames Sinnen und be obachtete aufmerksam die feinen Schaumbläschen, die von dem Zucker in seiner Tasse emporstiegen. „Na, dann also von etwas Heiterem," sagte er plötzlich, von seinen Gedanken sich losreißend und mit einem erneuten Versuch zu scherzen. „Weißt Du noch, wie bei uns zu Hause auch einmal eine Frauensperson umgebracht wurde?" „Wenn dies das heiterste Thema, ist, das Du hente finden kannst, bin ich auf die anderen wenig begierig," gab Boysen mit schwachem Lachen zur Antwort. „Wir sind doch nun einmal bei Mord und Totschlag. Erinnerst Du Dich der Sache nicht mehr ? Vorhin als August von dem Geständnis des Mörders sprach, siel mir ein, ob vielleicht die alte Geschichte auch noch einmal an den Tag kommen sollte. Man hat ja den Mörder niemals gefaßt. Weißt Du's nicht mehr?" Boysen blickte nachdenklich vor sich nieder, und wie er so dasaß, kamen die Gestalten der Ver gangenheit, die er rief, in seine Seele. „Ja, ja," sagte er, „jetzt dämmert mir's auf. Wunderlich, daß man so etwas so ganz vergessen kann, — uns doch nicht ganz, denn im Augenblick sehe ich das Bild wieder deutlich, daS mir damals einen gewaltigen Eindruck gemacht hat. Ich war noch recht klein, und cs war das erstemal, das ich von einem Morde reden hörte. Wenn ich nicht irre, war ich im Garten, als irgend jemand die Nach richt hereinbrachte, — ich bin dann gleich hinaus gelaufen den vielen Menschen nach, die alle in einer Richtung gingen, den Wall hinauf. Warst Du nicht auch dabei?" „Ich habe leider den Anschluß verfehlt; war damals totunglücklich, daß ich die Umgebrachte nicht zu sehen kriegte. Der Mensch ist eine Bestie von Natur." „Du hast nicht weniger gesehen, als ich. Die Tote lag auf der Böschung des Walles nach außen hin, nach der Stadtgrabenseite, wo die Anlagen sind. Aber als ich hinkam, war schon eine dichte Wand von ueugierigen Menschen um den Platz, daß ich kleiner Knirps vergeblich mich durchzu drängen suchte. Dann kam unser altes Mädchen und holte mich nach Hause, — ich glaube, ich habe fürchterlich geheult." „Eine Bestie, sage ich Dir, eine Bestie," wieder holte Buterweck, schwermütiger als zuvor. Boy sen aber versank in ein neues und tiefere« Nach denken; er legte die Hand über dir Augen, dann sprach er halblaut vor sich: „Und ich glaube fast, eS war bald, nachdem —" „WaS meinst Du?" fragte der Freund, al» der andere mitten im Satze schwieg. „Es ist Thorheit," gab Boysen zur Antwort. „Ich dachte an einem Traum. Laß uns jetzt wirk lich von anderen Dingen reden. Wir haben ge frühstückt, also nun vonvärtS und beichte mir, waS Dir passiert ist. Gestern abend, als ich fortging, wärest Du seelenvergnügt, und nun —" „Mit der vergnügten Seele war e» nicht so schlimm. Es gährte und kochte allerlei in mir, — zum Ausbruch ist dieKrankheit freilich erst ge kommen, als Du fort wärest." Boysen blickte ihn kopfschüttelnd an, er kannte den heiteren Freund nicht wieder in dieser melancho lischen Laune. Der zeichnete schweigend mit den Fingern Figuren aufs Tischtuch, dann sagte er: „Das habe ich freilich schon lange gewußt, daß eS diesmal schlimmer war, als je zuvor." „Was nennst Du schlimmer?" „Na, diese Geschichte, diese dumme, mit der, — mit ihr — zum Teufel nochmal, mit Saffi!" „Dann könnten wir diese dumme Geschichte auf gut Deutsch wohl Deine Liebe zu ihr nennen?" „Wenn wir als ün äe siede-Menschen uns mit so poetischen Ausdrücken in Unkosten stürzen wollten, dann könnten wir's allerdings." „Also eine wirkliche, große Leidenschaft?" Buterweck sprang auf und lief hin und wider. Die tiefste, die größte, die wirklichste, die mich armen Erdenwurm jemals heimgesucht hat! Aber bisher gings noch an, da ließ sich noch aller lei Süßigkeit auS der Giftblume saugen. Doch nun, — seit gestern —" „Seit gestern?" „Da sitzt der Mensch und fragt ganz ruhig wie ein gefühlloses Echo: „Seit gestern?" Als wenn Du nicht allein das ganze Unglück ange richtet hättest mit Deinen keuschen, blauen Augen, Deinem blonden Haar und Deinem Prachtkadaver! Hätte ich Dich doch zu Hause gelaffen I Aber da will man ein Kleinod zeigen, von dem man sich einbildet, es gehöre einem, und derweil verschwindet es ganz leise in der Tasche des anderen, der noch nicht einmal die Hand danach ausgestreckt hat." „Meine Hände sind rein!" „Das weiß ich. Würde ich sonst mit Dir reden? Wäre es anders, ich hätte Dir heute bei nachtschlafender Zeit den Hals umgedreht, rumeo mio!" „Nun zum Trost erkläre ich Dir noch einmal feierlich: aus Saffi mache ich mir gar nichts! Sie hat mir gefallen, körperlich, für's Auge, daS ist alles. Ich könnte auf den Gedanken kommen, sie zu malen, aber nie darauf, sie zu lieben. Und wenn sie, waS ich nicht glaube, die Absicht haben sollte, sich für mich zu interessieren, ich würde dankend ablehnen müssen." (Foryetzung folgt.) Kirchen-Nachrichten. St. HriaitatisAarochie. Vom 27. Dezember 1902 bis 2. Januar 1908. Getraut: Strumpfwirker Guido LouiS Sonntag und Klara Auguste Gränitz. Begraben: Klara, T. d. Weber» Karl Friedrich Scheer, 2 M. 27 Tg. Klara Lina, T. d. Handarb. Richard Albin Hecker, 4 I. 7 M. II Tg. Weber Herm. Volkmar Grad, Ehemann, 50 I. 6 M. 12 Tg. Stadtwachtmeister a. D. Christian Friedrich Dost, Ehe mann, 74 I. 6 M. IS Tg. Am Sonntag nach Neujahr, den 4. Januar, vormittag» 9 Uhr PredigtgotteSbienst. Herr HilfSg. Seidel. Dienstag, den 6. Januar, Hohncujahr früh 8 Uhr Beicht« und heil. Abendmahl. Vorm. 9 Uhr Predigtgottesdienst. Kollekte für die Hcidenmission. Wocheuamt: Herr k. Schmidt. Aarochie St. ßhriflopyori. Vom 27. Dezember 1902 bis 2. Januar 1908. Getraut: Postbote August Friedrich Max Löffler und Lina Martha Kerber. Begraben : Auguste Emilie Mugke, htl. T. d. Maurers Ernst Eduard Mugke, 40 I. 4 M. 9 Tg. Am Sonntage nach Neujahr vormittags 9 Uhr Haupt- gotte«dienst, Predigt über Matth. 2, 13—26, Herr ?. Günther. Nachmittag halb 2 Uhr kirchl. Unterredung mit den konf. Jünglinge«. Weihnachtsfeier für Kinder. MissionSsparbüchsen mit. bringen. Ev.-luth. Jünglingsvcrcin: Abends 8 Uhr im VereinS- lokal. Ev.-luth. Jungfrauenverein: Abend» '/,8 Uhr im VereinS- lokal. Am EpiphaniaSseste vormittags halb 9 Uhr Beichte, 9 Uhr Hauptgotte»dte«p, Predigt über Luc. 2, 25—32, Herr ?. Albrecht. Nachm. halb 2 Uhr Kindergotte«dteust. Abend» S Uhr Predigtgotte»di««ft. (Mission). Kollekte für die Hcidenmission. Wocheuamt: Herr Pf. Albrecht. Ao« Gersdorf. Vom 25. bis 31. Dezember. Getraut: Ernst Bruno Meyer, B. und Auguste Hilma Roßler. Juv. Ernst OSkar Wüstner, Schlosser und Jgsr. Elsa Klara Silbermann. Getauft: Agnes Martha, T. d. B. Louis Wilhelm Selbmann. Frieda, T. d. B. Julius Albert Muster. Klara Elisabeth, T. d B. Albin Richard Köhler. Gertrud Elisabeth, T. d. Bcrgschmicd» Otto Julius Friedrich. Martha Helene, T. d. Bäckcrmstr. Friedrich Theodor Müller. Frieda Klara, T. d. B. Albin Herm. Hölzel. Johannes Georg, S. d. Ex pedienten Paul Ewald Winkler. Erich Max und Paul Ru dolf, Zwillinge d. Feuermann« Paul Richard Friedrich. Gertrud Rosa, T. d. B. Friedrich Franz Hermann Rammler. — 1 unchel. K. Begraben: Gertrud Helene, T. d. Fleischer« Karl Moritz Seidel, 7 M. 5 Tg. Invalid Ernst Richard Selb, mann, 20 I. 10 M. II Tg. Albert, E. d. Tischlermstrs. Oswald Theodor Mockel, 3 M. 5 Tg. Am Sonntag nach Neujahr, den 4. Januar, früh 9 Uhr «otteSdienst. Herr HilsSgeistl. Ranft. Abend« halb 8 Uhr Jnngfrauenveret«. Am Epiphanienfest, den 6. Januar, früh halb S Uhr Beichte und nach der Predigt Eommnnio«. Herr?. Böttger. Kollekte für die Heidenmisfion. Nachm. 5 Uhr MtsfionSstund« in der Kirchschule. Ao« Arfpraag. Getraut: Friedrich Albin Max Schmidt, Tischler meister in Ursprung und Frau Selma Wilhelmine verw. Bahner geb. Weber von hier. Getauft: Mari« Selma, T. d. Hauldefitzrr» Thrift. O»kar Robi» in Urfprung. Begraben: Ernst Fritz, S. d. Bergarb. Ernst Emil Förster in Ursprung. 6 M. 26 Tg. Sonntag nach Neujahr, am 4. Januar, früh 9 Uhr Predigt,ott«»dtr«st. Dien«tag, den 6. Januar, al« am Lpiphanienfeste, findet früh 9 Uhr Predigtgottesdienst und nachm. halb 2 Uhr MisstonSstnnde statt. Auch wird an diesem Tage eine allgemeine LandeSkollekt« wie alljährlich zum Besten der Aeußeren Mission eingesammelt werden. Die Anmeldung zu den zur Verteilung kommenden dies jährigen Zinsen der Schramm'schcn Stiftung für SeiferS- dorfer Arme hat spätesten« bi« Dienstag den 6. Januar bei Herrn Semeindevorstand Barthold in Seiser»dors zu erfolgen. Neuette Nachrichten und Depeschen vom 2. Januar. Berlin. Da» Neujahrsfest wurde gestern voo offizieller Seite in der üblichen Weise begangen, wenn auch da» ungünstige Wetter dem sonstigen äußeren Glanze ziemlichen Abbruch that. '/,8Uhr fand großes Wecken statt; die Musik-Corp» nahmen vom Schloß au» den üblichen Weg über die Linden hin und zurück. Gegen V,10 Uhr traf di« kaiser liche Familie au» Potsdam im Schloß ein, wo in der Schloßkapelle feierlicher Gottesdienst abgehalten wurde. An demselben nahmen die zum Empfang befohlenen Persönlichkeiten teil, deren Gala-Auffahrt ein glanzvolles Bild bot. Der Kaiser war in großer Generals-Uniform und führte die Kaiserin. Ihnen schloß sich die übrige kaiserliche Familie sowie daß Befolge au. Nach einem gemeinsamen Gesang hielt die Festprcdigt Oberhofprediger Diyander. Er ge dachte dabei auch de» Tode» König Albert» von Sachsen und sprach dann über die Bosheit, Lüge und Heuchelei, welche uns heute vielfach umgeben. Nach Schluß de» Gottesdienste» fand unter dem Salut der Geschütze vom Lustgarten her die große GratulalionS-Cour im Weißen Saale statt. Hierbei wurden der Reichtkanzler, sowie die Präsidenten deS Reichstage» und Landtage» durch huldvolle Ansprachen ausgezeichnet. E» folgte hierauf der Empfang der Botschafter, woran sich im Zeughaus die große Parole-AuSgabe anschloß, wo sich die kommandierenden Generäle und Offiziere versammelt hatten. Der Kaiser nahm die Rapporte seiner Leib regimenter und militärische Meldungen entgegen. Wie«. Graf LamSdorff, welcher programm mäßig gestern Abend 9,05 Wien verlaffen hat, hatte im Hossalon de» Bahnhofs vorher noch eine 20 Minuten lange Unterredung mit dem Grafen Golu- chowSki. Wie insormierterseitS versichert wird, dürft« in kürzester Zeit eine offiziöse Kundgebung betreffend Zweck und Resultat der Wiener Besprechungen seilen» der beiden Mächte erfolgen. Genf, 2. Januar. Die Kronprinzessin vo« Sachsen hat ihren Rechtsanwalt Lachenal ersucht, ein Memorandum abzufafsen, welches sie unter zeichnete, und worin die wahre Geschichte über ihre Lage am Dresdener Hof und ihre Flucht dar- gestellt ist. Die Kronprinzessin und Giron haben für 6 Monate in Genf eine kleine Villa gemietet. Rom, 2. Januar. In vatikanischen Kreisen wird bestätigt, daß der Papst den Prinzen Max von Sachsen damit betraut Hal, eine Versöhnung des Kronprinzen mit seiner Gemahlin herbeizuführen. Prinz Max habe dem Kardinal Rampolla tele graphisch mitgeteilt, er gehorche dem Auftrag deS Papstes, habe aber nicht die leiseste Aussicht auf Erfolg. Loudon. Es bestätigt sich, daß die Schlacht bei Barlistmito nicht zu einem Siege Castro'», sondern der Insurgenten führte, welche den Re- gierungstruppen einen Verlust von 300 Mann beibrachten. Washington. Die Antwort Castro'» auf den Schiedsgerichts-Vorschlag soll, wie behauptet wird, eine Bedingung enthalten, welche bei der UnionS- Regierung einen Mißton hervorgerufen hat, doch soll diese Bedingung nicht bedeutend genug sein, um ein Scheitern des SchiedSgerichtS-Plane» her beizuführen. New-Bork. Ein großer Teil der Grubrn-Be- sitzer West-VirginienS hat eine 10 °/,iae Lohner höhung bewilligt; der angekündigte Generalstreik ist damit wieder fraglich geworden. Caracas. Der italienische Kreuzer „Carlo Alberto" ist in La Guayra eingetroffen. — Da» frühere venezolanische Kanonenboot „Salvator" ist unter englischer Flagge in den Hafen von La Guayra gebracht worden. Die Bevölkerung ist darüber sehr entrüstet. Caracas. Zahlreiche Mitglieder der ameri kanischen, englischen unk deutschen Kolonie« haben dem amerikanischen Gesandten Bowen ihren Dank für seine Bemühungen und die Wahrung ihrer Interessen abgestattet. — Bowen hatte eine ein- stündige Unterredung mit Castro. Eisenbahnfahrplan. Giltig ab 1. Oktober 1902. Von Hohensteiu-Srnstthal nach Lhe««itz: 12.28, 3.33, 5.02 (Werktags), 6.11, 6.58, 7.40*, 7.46, 9.22, 10.39, 12.15, 1.08, 2.11, 3.36, 5.3»*, 6.00, 6.44, 7.39, 7.45, 8.30, 10.10. Von Hoheusteiu-Srnftthal nach Glaucha«: 5.16, 7.22, 7.40*, 9.59, 11.16, 12.59, 3.50, 5.14, 6.41, 7.36 (Werktags vor Sonn- und Festtagen), 7 53, 8.13*, 9.48, 11.40. Aukuuft von Chemnitz in HohemstetM Srnstthal: 2.15, 5.14, 6.21, 7.21, 7.39*, 9.57, 11.15, 12.50, 12.57, 3.14, 3.48, 5.12, 6.27 (Werktag» vor Sonn- und Festtagen), 6.37, 7.10, 7.35 (Werktag» vor Sonn- u. Festtagen), 7.49, 8.03, 8.12*, 9.47, 11.38. Von Wüsteubrand nach Them«itz: 12.36, 3.41, 5.12, 6.20, 7.08, 7.56, 9.32, 10.48, 12.28, 1.21, 2.20, 3.46, 6.09, 6.54, 7.54, 8.40, 10.20.
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