Volltext Seite (XML)
MWMMMUM Erscheint jeden Wochentag nachmittag- — Fernruf: Gammel* Nr. 2341 — Postscheckkonto Leipzig 234 G. — Bankkonten: Stadtbank (Konto 2314), Dresdner Bank Zweiastell« Hi^ev stein-Ernstthal, Commerz und Privat-Bank Zweigstelle Hohenstein-Ernstthal. und Anzeiger Hohenstein - Ernstthaler Zeitung Nachrichten und Neueste Nachrichten Im Falle höherer Gewalt — Störung de- Betriebe- der Zeitung, der Lieferanten oder der BeförderungSeinrichtunge« — hat der Bezieher keinen Anspruch aus Lieferung der Zeitung oder auf Rückzahlung de- Bezugspreise-. — Er füllungsort und Gerichtsstand' Hohenstein-Ernstthal für Hohenstcin-Ernstthal mit Hüttengruud. Oberlungwitz,Gersdorf, Hermsdorf, BerMorf- I Diese- Blatt ist da» zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen veS Ersten Bürgermeister» behörd- darf. Langenberg, MelnSdors, Falken, Langenchursdvrf, Reichenbach, Callenberg, Grumbach, Tirschheim. I licherfeitS bestimmte Blatt. Außerdem veröffentlichte» die Bekanntmachungen des Amtsgerichts and de» Finanzamt» Kuhschnappel, Wustenbrand, Mittelbach, Ursprung und Erlbach. Hohenstein-Ernstthal sowie der Behörden der umlieaenden Ortschaften. Donnei-Stag, den 22. August 1940 «V? iS wm bretie Miüimeterzetle lm An,eiaenjeil 8 Pla. IW 78 mm breite Mtllimclerzeile im Terttetl Sl Psg. B«uaso«.s^.bnw^ 90. Iahrg. kchlgreiche Zortsetzung -er bewassnelenstufklärung Muliiiionrfobriken, Hafen- und Verftanlagen, Llugplätze und SchWiele wirkungrooll bombardiert -irM- KKI-Vompfer oersenkt — Vie Veoölkeeung von Kritisch 5omalilond unterwirft sich ren angegriffen wurden, sind in die Flucht geschlagen worden. Ein Flugzeug ist wahrscheinlich abgeschossen worden. UelKnuna: Noba / Debncn-Verlaa Englische Abschußmathematik „Da wir Engländer durch Whiskytrinkcn doppelt sehen, brauche ich nur die Hälfte zu zählen. Die ins Wasser Gefallenen sehe ich überhaupt nicht. Also sind rvir, abgerundet, ohne Verluste geblieben!" 5romme Verbrecher 300 Jahre englischer Imperialismus K8K Der Führer hat das System der britischen Kontinentalpolitik enthüllt und auf den kürzesten Nenner gebracht, als er feststellte, dieses System bestehe darin, daß England seit rund 300 Jahren jeweils gegen die stärkste Macht Europas Krieg ge führt habe. Nicht weniger als 13 Kriege (einschließ- lich des jetzigen) sind es, die England im Laufe die ser Zeit getreu seinem System geführt hat. Cs führte neben den Raubkriegen in aller Welt Kriege gegen Spanien, gegen Holland, gegen Frankreich, gegen Deutschland, weiterhin gegen Rußland, Ita lien und Dänemark, immer dann, wenn diese Län der aus der Höhe ihrer Macht standen. Immer aber hat England seine eiskalt berechnete, skrupellose Gewaltpolitik mit Humanitären und reli giösen Scheingrllnden getarnt und seinen Kriegen die heuchlerischen Schlachtrufe der „Freiheit", des „christlichen Glaubens", der „Menschenrechte", der „Wohlfahrt Europas" und so fort vorangcstellt. Im Zeitalter der Glaubenskämpfe beliebte England die Rolle eines Vorkämpfers für die Sache des Pro testantismus zu spielen. Mit der Parole „gegen die satanische Irrlehre des Papstes" und „gegen die un menschliche Bedrückung des spanischen Katholizis mus" trieb cs seinen Raubkrieg gegen Spanien voran und hetzte unter dieser Parole das protestan tische Holland, das der Ehrlichkeit der englischen Parole vertraute, gegen Spanien. Als der Mohr seine Schuldigkeit getan hatte, wurde eben dasselbe protestantische Holland, ausgeblutct und erschöpft vom Kampfe vermeintlich für die Sache des Pro testantismus, in Wirklichkeit aber für den englischen Gott, überfallen! Vbgeseimte Lüge eine; britischen Minister; Die englische Verantwortlichkeit für europäische Ernährungsschwierigkeiten Her deiMe MehrmaWberichl Berlin, 21. August Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: Im Rahmen der bewaffneten Aufklärung griff die Luftwaffe gestern einzelne kriegswichtige Ziele in Mittel- und Südenglaud an. In der Grafschaft Suffolk wurden eine Munitionsfabrik bei Aldeburgh, ein Eisenbahnknotenpunkt bei Southwold, die Hafen anlagen von Great-Parmouth wirksam mit Bomben belegt, ebenso ein Kriegsschiff im Seegebiet von Great-Parmouth. Bei Cambridge, East-Church sowie bei Manston und Deal griffen unsere Flugzeuge Flugplätze mit Bomben und Maschinengewehren an. Die Hasenbahnhöfe von Lowestoft und von Exter erhielten mehrere Treffer auf Schuppen und Gleise. 2n einer Fabrikanlage bei Chelmsford waren starke Explosionen zu beobachten. Den Hafen- und Werst- anlagcn von Faversham, Burry-Port und Pembroke wurden durch Bombentreffer schwere Schäden zuge- fllgt. Einzelne in den Häfen liegende kleinere Schiffe sanken, üllager gerieten in Brand. Im Seegebiet nördlich von Irland gelang es, »in Handelsschiff von 12 000 BRT durch Volltreffer zu versenken. Im Atlantik, weit abseits von der nord- und westirischen Küste, erhielten drei weitere Handelsschiffe schwere Bombentreffer. Vereinzelt kam es zu Lustkämpsen. Einige britische Flugzeuge flogen nach Frankreich und Holland ein. Das Reichsgebiet wurde am 20. August und in der Nacht zum 21. August durch feindliche Flugzeuge nicht überflogen. Der Feind verlor gestern zehn Flugzeuge, von denen sechs im Lustkamps und vier durch Flakartil lerie abgeschossen wurden. Drei eigene Flugzeuge sind nicht zurückgckchrt. Gezeichnet nach dem Stande vom 21. August (Scherl-Bilderdienst-M.). 4- Ver italienische wehemachtibeeichl Rom, 21. August Das Hauptquartier der Wehrmacht gibt bekannt: In dem ehemals britischen Somaliland strömt die Bevölkerung zusammen, um ihre Unterwerfung zu vollziehen. Askaris vom Kamelreiterkorps und ir reguläre Hilalos-Formationcn treten an, um ihre Waffen abzugebcn und verlangen, in unsere Forma tionen eingcgliedert zu werden. In Berber« wur den drei bei unserem Luftangriff beschädigte Blen heim-Flugzeuge, ein viertes verbrannt im Bareris^ Fluh und ein fünftes am Strande aufgefunden. Der Feind hat zahlreiche Einflüge über kleinere Ortschaften Äthiopiens unternommen. Eine Frau wurde getötet, fünf wurden verletzt, der Material schaden ist unbedeutend. In einem Hospital wurden zwei Flüchtlinge verletzt. In einem anderen gab es «inen Toten und fünf Verwundete. Bei Diredaua haben unsere Jäger ein englisches Flugzeug vom Typ Blenheim brennend abgeschossen. Unsere Bomber haben die Lustbasen von Malta angegriffen und mit Erfolg bombardiert. Alle unsere Flugzeuge sind trotz heftiger feindlicher Abwehr zu- rückgekchrt. Die feindlichen Jäger, die von dcn unsc- Eenf, 21. August Der britische Wirtschaftskriegsminisier Dalton hat im Unterhaus einen Überblick über die europäische Ernährungslage gegeben und ist dabei zu einer selt samen, bei britischen Kabinettsmitgliedern jedoch nicht mehr ungewohnten Feststellung gekommen. Mit scheinbar besonderer Entrüstung betonte er, daß die im ehemals polnischen Gebiet stationierten Deutschen aus den Vorräten dieses Landes lebten und daß von Deutschland neutralen Käufern in Südosteuropa sogar gewisse Mengen polnischen Mchles angeboten worden seien. Wenngleich Dalton hofft, daß diese Berichte in den Vereinigten Staaten gelesen werden, kann man doch kaum annehmen, daß sie, wo immer noch Spu ren eines gesunden Menschenverstandes vorhanden sind, geglaubt werden. Es ist schließlich eine all gemein bekannte Tatsache, daß die gesamten Süd- ostländer, mit alleiniger Ausnahme Griechenlands, in Getreide und Mehl völlige Selbstversorger sind und darüber hinaus sogar noch alljährlich bedeutende Mengen für die Ausfuhr erübrigen, die, wie eben falls bekannt ist, überwiegend nach Deutschland geht. Die Behauptung, daß Deutschland den Slldostländern polnisches Mehl zum Kauf angebotcn habe, ist also eine so unsinnige Lüge, wie sie heute über-. Haupt nur noch von einem englischen Minister in der Stunde der Verzweiflung ersonnen werden kann. Dalton behauptet auch erneut, daß Waren, die in das nichtbesetzte Frankreich geliefert würden, von dort auf deutschen Zwang hin einfach nach Deutsch land weiter transportiert würden. Dieser Erklä rung des britischen Wirtschastskriegsministers stehen sowohl deutsche Feststellungen, vor allem aber die erst neulich in autoritativster Form abgegebenen Er klärungen des französischen Außenministers Vaudoin und des Marschalls Pötain gegenüber, die eindeutig der Welt mitteilen, daß zwischen Deutschland und Frankreich feste und unbezweifelbare Abmachungen bestehen, wonach die von England behauptete Mög lichkeit ausgeschlossen ist. Bewußte Verdrehung der Tatsachen Auch die Rede Daltons ist nichts anderes als ein weiterer britischer Versuch, die Verantwortung zu verkehren. Nachdem die im Rückzug befindlichen Truppen in Holland, Belgien und Frankreich in sinnlosester und brutalster Form die vorhandenen Lcbensmittelbestände zerstörten und dadurch ihrer seits die Bevölkerung dieser Gebiete in schlimmste Not brachten, erhobt heute die britische Negierung die Forderung, daß Deutschland diese Gebietsteile aus den Vorräten, die cs für seine eigene Bevölke rung angelegt hat, ernähre. Immer wieder wird behauptet, daß Ernährungsschwierigkeiten der von Deutschland besetzten Gebiete nur durch die Versor gung der deutschen Besatzungstruppen aus den dor tigen Beständen entstanden seien, obwohl dies in keiner Weise zutrisfr, da die deutschen Truppen über wiegend aus der Heimat versorgt werden. Deutsch land tut dies aus Rücksicht auf die Bevölkerung die ser Gebiete, obwohl die Haager Landkriegsordnung die Versorgung seiner Truppen aus dem besetzten Gebiet zuläßt. Entscheidend für die Versorgung Europas ist nicht die Frage der Verteilung der deutschen Vorräte, wie Herr Dalton meint, sondern die Völkerrechts widrigkeit derbritischen Blockade. Eng land hat bei Beginn des Krieges entgegen dem Völ kerrecht und trotz dem Protest fast der ganzen Welt, besonders der Panamerikanischen Konferenz, Lebens mittel als Banngut erklärt und damit nicht nur die Zivilbevölkerung Deutschlands, sondern heute ganz Europas in brutalster Weise vom freien Lebensmit telbezug abgeschnitten. Nicht auf Deutschland, das mit seiner Vorratshaltung ausschließlich seine Be völkerung vor Englands Aushungerungsabstchten sicherte, sondern auf England allein fällt die Ver antwortung für alle irgendwo in Europa auftau chenden Ernährungsschwierigkeiten. Holland war das erste in der langen Reihe der Länder, die Englands Bundesgenossen, durch die scheinheilige Phraseologie Englands eingefangen wurden, und von England verraten worden und an England gestorben sind! Der Kriegsgrund ist seiner zeit von dem britischen Piratenadmiral Monk auf die zynische Formel gebracht worden: Hollands Han del ist größer als der unsrige. Wir wollen etwas mehr von seinem Handel haben, das ist unser Kriegsgrund! Dor englische Geschichtsschreiber See ley drückt die Gründe des Kampfes gegen Holland in seinem Werk „Die Ausbreitung Englands" fol gendermaßen aus: „Holland ist unser großer Handelsnebenbuhler aus dem Ozean und in der neuen Welt. Laßt uns Holland vernichten, obwohl es eine protestantische Macht ist, ja, laßt uns Holland mit Hilfe einer katholischen Macht zerstören." So geschah es dann auch, und wahrscheinlich war wieder einmal „Englands Sache Gottes Sache"! Als unter Ludwig XIV. Frankreich zur ersten Macht Europas wurde, richtete sich Englands Kon tinentalpolitik automatisch gegen Frankreich. Zum erstenmal im Namen jenes berüchtigten „europä ischen Gleichgewichts", das die Aufspaltung Europas in zwei große feindliche Lager zugunsten Englands bedeutet, das dann das Zünglein an der Waage spielen kann, wurden Holland, Spanien, Österreich, Savoyen und einige deutsche Staaten zu einem Bündnis gegen Frankreich zusammengefaßt. Für das fromme und scheinheilige und plötzlich wieder sich als Glaubensstreite! für den Protestantismus gebär dende England war Frankreich die „babylonische Hure" und der vierzehnte Ludwig der „Antichrist", wie immer Herrscher und Staatsmänner in Europa, vor denen England zittert, zum „Antichristen" er nannt wurden! Nach der Französischen Revolution jedoch wendet England sich, da diese gefährlicher zu werden scheint als das französische Königtum, voller Eifer gegen die „Königsmörder" und die Vernichter des christlichen Glaubens, und als schließlich Napoleon seinen kometenhaften Siegeszug begonnen hat, wird wiederum er zum „Antichristen" erklärt, — ebenso wie heute England gegen den „Antichrist" kämpft und Lord Halifax den 1939 herausgeforderten und gewollten Krieg als einen „Teil des ewigen Kamp fes des Guten gegen das Böse" erklärt! So oft ist das fromme England schon erkannt worden, — und so oft ist diese Erkenntnis auch wie der vergeßen worden! Bereits im revolutionären französischen Konvent ries 1793 der Eeneralprokura- tor Varrere aus: „Eines Tages werden die europäischen Völker über die Handelstyrannei, den politischen Despotis mus und die äußerste Verderbtheit der englischen Regierung sich im Interesse der allgemeinen Freiheit vereinen und gegenüber der insularen Bedrückung und Seetyrannei Catos Wort verwirklichen und das moderne Karthago zerstören!" Während England in den Zeiten der Kontinen talsperre „für die Freiheit Europas" zu kämpfen vorgab, machte es in Wirklichkeit das glänzendste Geschäft durch seine gewohnten Methoden Raub und Piraterie! Allein in den Jahren 1801 bis 1812 raubte England auf allen Meeren den Kontinental mächten, für deren Befreiung es angeblich kämpfte, 36 867 Schiffe! Bitter schreibt Napoleon nach seinem Sturz über Englands „Befreiungskrieg" für Europa: „Wundert man sich noch, daß im Jahre 1814, als England nun wirklich Befreier war, trotzdem kein Engländer auf dem Kontinent einen Schritt tun !onnte, ohne überall Verwünschungen, Haß und Flüchen zu begegnen? Das kam, weil jeder Baum eine Früchte trägt und man nun erntet, was man <esät hat. Es war das notwendige Ergebnis der Untaten der englischen Regierung, der Härte und Anmaßung der Londoner Minister und ihrer über den ganzen Erdball verstreuten Agenten." Zuvor schon hatte Friedrich der Große Englands Niedertracht erfahren müßen, das ihm, weil es sich von einem Preußen im Sinne des „europäischen Gleichgewichts" ein Gegengewicht gegen Frankreich versprach, Hilfsgelder zukommcn ließ. Und Friedrich mußte nehmen, was er bekommen konnte. Aber im i. k