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Außerdem veröffentlicht es die Bekanntmachungen des Amtsgerichts und deS Finanzamt« Hobenstein-Ernsttbnl lowie der Behörden der umliegenden Ortschaften Nr. 138 s '';8^Äs.°dMt'L Sonnabend, den 15. / Lolmlag, den 16.Juni 1916 s 90 Iahrg. Vekannt- Ansere siegreichen Truppen in Paris und die britischen und die Betriebe sijr Geschütze und Außerdem ist Spczialindustrien, von Edgar Brandt in Chatillon andere Wassen. Pari» der Standort wichtiger so befindet sich de» bei weitem vorhebt, nach dem schweren Schlag in Flandern nicht zur Besinnung gekommen, und schon sei ihm auch die Hauptstadt sowie mit Le Havre ein wei terer strategisch unerhört wichtiger Hasen entrissen worden. Präsident Roosevelt unterzeichnete heute die 1195 Millionen Dollar anfordernde Wehrvorlage, die den ordentlichen Etat des Kriegsministeriums umfaßt und u. a. 105 Millionen Dollar für 2558 wei tere Flugzeuge und 189 Millionen Dollar für die Anschaffung von Kriegsmaterial zweck» Mobilisie rung einer Armee von einer Million Mann vor sieht. gäbe des Verlustes von Schlachtschiffen und zahl reichen Kreuzern und Zerstörern. Churchill behält also seine Taktik bei. Durch gelegentliche „Wahr heitsliebe" möchte er sich den Anschein des Bieder mannes geben und die Welt in Ungewißheit lasten über die tatsächliche Schwere der britischen Schiffs verluste . . . gelassen haben. Die übrige» Offizier« Mitglieder der Besatzung sind in einem Hasen gelandet. Leider vermissen wir immer noch die Stockholm, 14. Juni ' Die Meldung über den Einmarsch deutscher Truppen in Paris wurde der schwedischen Öffent lichkeit durch Extrablätter der Stockholmer Zeitun gen bekannt gegeben. Die Nachricht hat in der breiten schwedischen Öffentlichkeit tiefsten und nach haltigsten Eindruck gemacht. In militärischen und politischen Kreisen Schwedens unterstreicht man vor allen Dingen die ungeheuere moralische Wirkung, die der Fall von Paris auf die Reste der franzö sischen Armeen und auf das gesamt« französische Volk haben muß, sowie den gewaltigen prestigemäßigen und strategischen Erfolg der deutschen Waffen, der in der ganzen Welt stärksten Widerhall finden muß. Frankreich ist tödlich ins Herz getroffen, ist die übereinstimmende Auffassung aller urteilsfähi gen schwedischen Kreise. Verstärkt wird der Ein druck der Nachricht für die schwedische Öffentlichkeit noch durch die Meldung über den Fall von Le Havre, zumal man die Einnahme dieses großen französischen Handels- und Kriegshafens durch die deutschen Truppen nicht sobald erwartete. In die sem Zusammenhang unterstreicht man hier, daß auch Berlin, 14. Juni Alles andere wird heute übertönt von den Klängen des Pariser Einzugsmarsches der Deutschen, wie er von der Wölbung des Triumphbogen» wider tönt, der die Namen aller französischen Sieg« trägt. „Nur «in Wunder kann un» retten", sagt« Herr Reynaud vor wenigen Tage». Ein Wunder ist geschehen, aber keine» für Herrn Reynaud, den Handlungsgehilfen de« Herrn Churchill. Die Deutschen sind in Paris einmarschiert. In knapp vier Wochen haben die deutschen Trup pen das geschasst, was im Weltkrieg 1914/18 nicht erreicht werden konnte, geschafft auf Grund der besseren Waffen, der besseren Führung und der besseren Heimat. Mit Paris verliert Frankreich eins der wichtig sten Zentren seiner Rüstungsindustrie und der fran zösischen Wirtschaft überhaupt. Trotz aller Dezentra lisationsbestrebungen sind nämlich große Teile de» französischen Rüstungsindustrie in und um Pari» herum massiert geblieben. Rund die Hälfte der Kapazität des Flugzeugmotorenbaues und über die Hülste der Erzeugung von Flugzeugzubehör ist dem Riistungsersatz damit entzogen. Von besonderer Be deutung ist ferner, daß im Pariser Jndustrievezirk über die Hälfte der-Erzeugungskapazität von Kraft fahrzeugen und Panzerkampfwagen konzentriert ist. In Anlehnung an die Autoindustrie, an die Werkstätten von Citroen, von Peugeot und von Renault in Voulognc-Billancourt wurde die Her stellung von Tanks und Flugzeugen betrieben. Al« wichtigste Rüstungswerke haben sich in der Pariser Region noch entwickelt: die Motorcnfabriken von Hispano-Suiza und von Enome-Rhonr, die Renault- Werke in Jssy-les-Moulineaux für Tanks, die Werke von Hotchkiß und Lcvalloi« für Tankabwehr Moskau, 14. Juni Die große Sondermeldung des Führerhauptquar tiers vom Einmarsch der deutschen Truppen in Paris und der OKW.-Bericht wurden am Freitag um 18 Uhr Moskauer Zeit (17 Uh» Berliner Zeit) vom Moskauer Rundfunk in seinem ersten Abcnd- nachrichtendienst bekanntgegeben. In hiesigen poli tischen Kreisen und in der ganzen sowjetrussischen Öffentlichkeit hat die Nachricht, in der man die Krönung der bisherigen deutschen Waffenersolge und einen entscheidenden Wendepunkt des Krieges sieht, ungeheueren Eindruck hervorgerufen. Die Kommentare der letzten Tage hatten bereits hervorgehoben, daß diese Entwicklung allein dem Erfolg der deutschen Waffen zuzuschreiben ist. So erklärt« noch, bevor der Einmarsch de» deutschen Truppen in Pari» bekannt wurde, der militärische Beobachter der „Krasnaja Swjesda" u. a., di« stra tegische Lag«, wie sie sich bis jetzt a» der Seine und Marne herausgebildet habe, mache di« Verteidigung von Paris für die Franzosen unmöglich. Das fran zösische Oberkommando habe deshalb offenbar die Aufgabe von Paris beschlosten und di« französische Hauptstadt zu einer offenen Stadt erklärt. Die von den Deutschen am 5. Juni eingeleitete Offensive gegen Paris habe immer gewaltige»« Ausmaße an genommen und schließlich eine grandiose Wucht er reicht. Wieder hallte eherner Elockenklang durch deutsch« Lande, wieder wehen die Fahnen in Städten und Dörfern de« Großdeutschen Reiches und künden Sieg — einen stolzen, beglückenden Sieg unserer Truppen im Westen und Norden, einen unvergleichlichen Sieg gegen die plutokratischen Kriegshetzer von Paris und London, die nur ein Ziel kannten, auf ein Ziel hinarbeiteten: dieses kraftvolle, machtvolle, auf- wärtsstrebcnde Deutschland zu vernichten und aufs neue in den Abgrund zu stoßen, schrecklicher noch als der durch Versailles, den da» deutsche Voll durch die nationalsozialistische Führung überwand. Deutschland wollte den Frieden und hat diese seine redliche Absicht immer wieder durch den Führer der Welt verkünden lassen; aber die Plutokraten der Westdemokratien haben es nicht hören wollen. Sie drängten zum Kriege und hörten auch nicht auf die ernsten Warnungen des Führers, daß das deutsche Schwert in diesem Falle scharf zuschlagen werde. Sie wollten den Krieg, und nun haben sie ihren Krieg bekommen. Aber dieser Krieg hat einen anderen Verlauf ge nommen, als es Churchill, Chamberlain, Eden, Duff Looper, Reynaud und Mandel erwartet haben. In einem unaufhörlichen Siegeszug — in einem Siegeszug, der in der Geschichte der Völker aller Zeiten einmalig, unvergleichlich ist — schreiten die deutschen Truppen von Sieg zu Sieg. Polen, Hol land, Belgien und Norwegen wurden überwunden, und nun haben deutsche Truppen am gestrigen Frei tag — nach dem völligen Zusammenbruch der gan zen französischen Front zwischen dem Ärmelkanal und der Maginot-Linie — ihren Einzug in Paris gehal ten, in die Hauptstadt jenes Frankreich, das unzäh lige Male in der Geschichte die Waffen gegen da» deutsche Volk erhob, obwohl dieses deutsche Volk immer und immer wieder von de» reinsten und lau tersten Absichten beseelt gewesen ist, auch mit seinem Nachbar im Westen in Frieden und Freundschaft zu leben. Die Deutschen in Paris — Paris gefallen! Noch vor wenigen Tagen wollten wahnsinnig Ver blendet« die französische Hauptstadt zu einer befestig ten Stadt machen, wollten Paris also das Schicksal Warschaus bereiten. Aber die Spuren Warschaus, Rotterdams, Dünkirchens schienen doch zu schrecken — Paris wurde in letzter, in allerletzter Stunde zur offenen Stadt erklärt. Mit dem Einmarsch in Paris hat der bisherige Kampf unserer Soldaten im Westen seine höchst« Krönung erfahren. Die gesamte Welt steht im Zei chen dieses weltgeschichtlichen Ereignisses, steht aber mals im Zeichen des mit Wucht und Kraft vorgetra- genen deutschen Angriffes, im Zeichen neuer Sieges, taten unserer Wehrmacht. Wir aber sind stolz und dankbar, dankbar vor allem unserem großen Füh rer, der unsere Truppen von Sieg zu Sieg führt, den Ning der Einkroiser um Deutschland sprengte und so Die Admiralität bedauert mitteilen zu müssen . .. Eigene Funkmeldung Kopenhagen, 15. Junk Reuter gab am Freitag folgende amtliche Mit teilung der Admiralität bekannt: De» Sekretär der Admiralität bedauert mittei len zu müssen, daß der bewaffnete Hilfskreuzer „Scotstown" gestern von einem U-Boot versenkt worden ist. Zwei Offiziere und vier Matrosen wer den vermißt und man fürchtet, daß sie ihr Leben der Griff Deutschlands um die Kehle Englands immer schärfer und fester wird. * Belgrad, 14. Ät-N Der Einzug der siegreichen deutschen Truppen in Paris hat in Jugoslawien gewaltigen Eindruck gemacht, obwohl man mit dem Fall der französischen Hanptstadt bereit» — allerdings nicht in so kurzer Zeit — gerechnet hat. Rückhaltlose Bewunderung für die Führung, Soldaten und Waffcntechnik der deutschen Wehrmacht klingt au» allen Gesprächen. Als erste jugoslawische Zeitung erschien das Agramer Mittagsblat „Vecer" unter der riesigen Schlagzeile: „Die Deutschen marschieren in Paris ein" mit dieser Nachricht. Das Blatt wurde den Verkäufern aus der Hand gerissen. Die Auflage des Blatte» verdreifachte sich. Wi« die Telephondireltion in Belgrad und Agram aus Anfrage mitteilten, waren die Ortslei tungen in beiden Städten 20 Minuten lang nach der Sendung des deutschen Rundfunks, die von zahlreichen Politikern in Jugoslawien mitgehört wurde, vollständig überlastet, da jeder dem anderen diese Meldung mitteilen wollte. überwiegende Teil der optischen und de« Kugel- lagersabriken im Pariser Jndustrieüczirk. Für die Produktionskraft des Landes wird sich ferner der Ausfall von rund der Hälfte der Er zeugungskapazität von Werkzeugen und Werkzeug maschinen, die in Paris beheimatet ist, in emp findlichster Weise auswirken. Auch die chemische Industrie Frankreichs ist mit bedeutende» Werken im Pariser Jndustriebezirk vertreten. Schließlich verfügt Paris auch über Werke zur Herstellung von Waffen und Munition. Da die in Paris zentralisierten wehrwirtschaft- kichen Behörden und Verwaltungsstellen entweder geflohen sind oder durch di« Besetzung außer Tätig keit gesetzt werden, ist der gesamte wehrwirtschast- liche Jührungsapparat in Verwirrung geraten und zu großen Teilen außer Funktion. Es ist ferner damit zu rechnen, daß der Aus fall des rund sechs Millionen Menschen zählenden Pariser Jndustriebezirkes die Produktionskraft der in der französischen Provinz gelegenen Industrien schwer beeinträchtigt wird, da das Fehlen der Lie ferungen bestimmter Pariser Spezialwerke die weitere Produktion in anderen Werken lahmlegt. Der Verlust des Pariser Industriezentrums ist jedenfalls eine entscheidende Schwächung der fran zösischen Wirtschaft»- und Aüstungskraft. Rom, 14. Juni Kaum war die Kunde vom Einmarsch der sieg reichen deutschen Truppen in Paris in der italie nischen Hauptstadt bckanntgeworden, als auch schon Extrablätter die frohe Kunde der Bevölkerung der Millionenstadt vermittelten, die hier allergrößte Freude und tiefsten Eindruck hinterlassen hat. Jubel und Begeisterung erfaßte die Bevölkerung der Milli onenstadt, denn jeder deutsche Sieg ist auch ein Sieg Italiens, wie jeder italienische Sieg ein Sieg Deutschlands ist, das ist das eherne Gesetz der Achse. Extrablätter werden den Verkäufern buchstäblich aus den Händen gerissen. Jeder will den Wort laut der Sicgcsnachricht aus dem Führerhauptquar- ticr mit eigenen Augen sehen. Unbeschreiblicher Jubel beseelte die deutsche Kolonie. Italiener um armen ihre deutschen Freunde auf offener Straße. In italienischen militärischen Kreisen unter streicht man insbesondere die Bedeutung des Satzes aus dem Führerhauptquarticr vom Zusammenbruch der gesamten französischen Front zwischen dem Ärmelkanal und der Maginot-Linie bei Montmcdy. Erneut, so betont man in hiesigen Kreisen, hat Deutschlands Initiative dein Gegner das Handeln diktiert und zu einem Erfolg von militärisch, aber auch politisch noch unübersehbaren Auswirkungen geführt. Noch sei Frankreich, wie man weiter her- Die berühmte Kathedrale von Notre-Dame. Im Dordergruoh: «inige der Vücherstände am Seincuser. Auch di«s, .FrelWd Antiquariate" lind weltbekannt. (Scherl-Bilderdienst-Anioflev Der Fall von Daris Vas wichtigste französische Mslmigszemmm besetzt — Sie Welt tm Namie dieses geschichllichM Ereignisses Ein Teilbild des Stadtkerns als Luftaufnahme. Man sieht die brett« Seine, über die nur in engen Abständen zahlreiche Brücken führen. (Scherl-Bilderdienst-Autosiex)