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u. s. w ^>2 vriragt vierteljährlich 1 Mk. 25 Pfg. incl. der illustrirten Sonntagsbeilage. Lelegramm-Adresse: Anzeiger Hohenstein-Ernstthal. Nr. 112. 29. Jahrgang. Sonnabend, dm 17. Mai 1902. : die fünfgespaltene Corpuszerle oder deren unasbezirr 10 Pfg., für auswärts 12 Pfg-, «rrnab«- - -hrmaliger Aufgabe Rabatt. 10 ^Effrate für die folgende Nummer bis Vorm, yr. Größere Anzeigen Abends vorher erbeten. sd HchMK-krM'B, »derl»«mtz, Lugau, Wüstenbrand, Ursprung, Mittelbach, Hermsdorf, Bernsdorf, Langenberg, 8°»^--^ Der Bezugspreis beträgt viertelsäbrli^ ' «m» — -°mm im?uEkÄ den 20. Mai, Nachm. 3 Uhr Mlt 19 Platten qeqcn König!. Amtsgerichts ein Symphonion Der , ^^""8 öffentlich zur Versteigerung. ch ^Vollzieher des Kgl. Amtsgerichts Hohenstein-Ernstthal. — Q. 574/01. Am Nachmiltag wird der Präsident auch noch der Kaiserin-Witlwe m Gatschina einen Besuch abstatten. Am Schluß dieses Tages findet ein Prunkmahl in Zarskoje-Selo statt. Am Mittwoch, 21. Mai: Truppen schau in Krasnoje-Selo, woran 70 000 Mann theilnehmen werden. Frühstück daselbst und Rückkehr nach ZarSkoje- Selo, dort Abends Familienmahl. Am Donnerstag, 22. Mai, wird der Präsident Petersburg besuchen, der Einweihung deS französischen Krankenhauses beiwohnen, die Kasan- und wahrscheinlich auch die Isaaks-Kathedrale besuchen und auf der französischen Botschaft das Früh stück einnehmen. Danach findet am Nachmittage Empfang des diplomatischen Korps und des Gemeinde raths von Petersburg statt; am Abend ist Galavorstell ung im sogenannten chinesischen Theater von ZarSkoje- Selo, bei der ein Ballet gegeben wird. Am Freilag, 23. Mai: Vormittags 10 Uhr Abfahrt des Präsidenten und des Zaren nach Peterhof und Fahrt an Bord der Alexandra nach Kronstadt; dort wird dann, wie bei dem Besuch Felix Faure's im Jahre 1897, ein Früh stück an Bord des französischen Panzerschiffes Montcalm mit den Abschiedstoasten den Schluß bilden. Neben diesem amtlichen Programm plant die Petersburger und Moskauer Presse Festlichkeiten zu Ehren ihrer aus wärtigen Kollegen. England. London, 14. Mai. Ueber die Verwüstungen in Saint Pierre und den Ausbruch der Katastrophe berichtet das Bureau Reuler noch nachstehende Einzel» heilen: „Der Zutritt zu den Ruinen von Saint Pierre ist jetzt leichter. An der Mouillage sieht man jetzt keine Zeichen von Feuer mehr. Alle- scheint wie durch einen Tornado zerrissen und durch einander geworfen. DaS eiserne Thor des Zollhauses steht noch. Im Hospital sind die eisernen Bettstellen verbogen, zeigen aber sonst keine Feuerspuren. Die Betttücher und alle gewebten Stoffe sind total verschwunden. DaS Centrum der Stadt und dcS Fort sind unter Asche von der Tiefe mehrerer Meter begraben. In der Nachbarschaft der Bucht sind einige Häuser unverletzt, die Einwohner aber getödtet, als wenn sie der Blitz getroffen hätte. Die Leichen liegen, sitzen oder lehnen in den merkwürdigsten Stellungen. Aus dem Krater deS Vulkans steigt Rauch auf. Ueber dem nördlichen Abhang und über Basse Pointe hängen Wolken heißer Asche, und von Zeit zu Zeit sieht man auch Blitze und hört rollende Geräusche. Die Maschinisten EvenS und Morris von dem Dampfer „Roraima", die jetzt im Hospital von Fort de France liegen, erzählen, daß ihr Schiff um 6 Uhr in Saint Pierre einlief. Al» eS 8 Glas schlug, hörten wir eine furchtbare Explosion hoch oben auf dem Berge und dann wälzte sich eine feurige Wolke mit blitzartiger Geschwindigkeit den Berg herunter über die Stabt und die Bucht. Die „Roraima" versank fast und stand sofort in Flammen. Mr. EvanS sagte: „Ich werde niemals den entsetzlichen feurigen Wirbelwind vergessen, der mich umgab. Morris und ich eilten unter Deck. Wir waren von dem Feuer nicht so sehr verbrannt worden. Als wir wieder an Deck kamen, um zu helfen, den Anker zu lichten und daS Schiff aus der Bucht zu bringen, sahen wir, daß daS Schiff Achtern in Brand stand. Wir kämpften mit dem Feuer bis 3 Uhr morgens. Da erschien der französische Kreuzer „Suchet" zu unserer Unterstützung. Wir waren gerade damit beschäftigt, ein Floß zu bauen". — Die Geretteten find mit Ausnahme Togevgefchjchte. Deutsches Reich. Ar ^upetvorfer Oberbürgermeister Marx hatte die Oberbürgerme.ster sämm.licher Städte in Deu.sGand m einer Ernwohnerzahl von über 50 000 und d efiniten der herrenhausberechtigten preußischen Städte -inglladen uni gelegentlich der Besichtiguug der Ausstellung einen Meinungsaustausch über diejenigen Aufgaben herbeizu» «roßen Städten dadurch zufallen, daß die Industrie zu einem so wichtigen Faktor im Kommunal- betneb geworden .st. Eine geschlossene Versammlung mit Reden und Borträgen ist nicht vorgesehen, sondern die Herren sollen nach den verschiedenen Richtungen die Ausstellung durchwandern, sich dasjenige ansehen, was sie speziell interessirt und sich dann zu bestimmter Stunde zum Meinungsaustausche zusammenfinden. Die offizielle Begrüßung findet heute in der städtischen Tonhalle statt, wo den Gästen ein Konzert von Seiten der Stadt ge geben wird. Die Dauer der Tagung ist bis zum nächsten Sonnabend geplant. Berlin, 15. Mai. Aus Fort de France hat der Commandant des Kreuzers „Falke" folgende« Telegramm gesandt: „Die Bewohner von St. Pierre sind sämmt- lich todt, der Gouverneur von Martinique ebenfalls; 300 Personen sind verwundet, 3000 Personen der Um gebung sind durch den Kreuzer „Suchet" und da« dänische Kriegsschiff „Valkyrien" hierher gebracht worden. Ich habe Proviant und Verbandsmittel übergeben." — Erweiterung der Veteranenfürsorge. Der vom Bundesrathe zur allerhöchsten Vollziehung vorge legte Nachtragsetat für 1902 betrifft die Erweiterung der Veteranenfürsorge, für welche bekanntlich durch diese Etatsergänzung eine Summe von 1,3 Millionen Mark zur Versügung gestellt wird. Der Betrag wird, da au« den Zinsen de« Jnvalidenfonds höhere Einnahmen, al« zuerst in den Etat eingestellt worden sind, nicht erwartet werden können, in den Titel für den Kapitalzuschuß ein gestellt werden und diesen aus rund 32,9 Millionen Mark erhöhen. Im Etat für 1901 war dieser Ein- nahmeposten, der um seinen Betrag jede«mal den Be stand de» Jnvalidenfond« verringert, noch m,t 17 , Millionen Mark normtrt, er hat also um nahezu 15 „ Millionen Mark in einem Jahre zugenommen. Der hauptsächlichste Theil der Steigerung 'st auf die Er- weiternng der Fürsorge sür die KriegSinvalidenund -Hinterbliebenen zurückzuführen, welche im Frühjahr vorigen Jahre« im Retch.tage angeregt und dann den beiden gesetzgebenden Faktoren de« Reich g g heißen wurde. - Da. Programm d-7 Festlichkeiten zu Ehren deS Präsidenten Loub-t, wie e« ech ^estgesitzt Ministerium de» ka'AUch-n ^ 20 M°'! ist, umfaßt folgende Punkte . Am Peterhof 10 Uhr Vormittag«, Abfahrt Z°«n auf seiner Macht „Alexandra Begrüßung Admiral-Yacht „Strjela" nach K st i Letzterer de» Präsidenten Loubet. Dortwd al-vann H dar Persien. - Aus Teheran (Persien) läuft die Meldung ein, daß seit 10 Tagen eine große Erregung m der Stadt herrscht, hervorgerufen durch die Thätigkeit einer geheimen revolutionären Gesellschaft. Das Programm der Ge sellschaft ist die Vergiftung aller ihr hinterlichen Elemente. Vergiftet wurde bisher eine Anzahl reicher Geistlicher und weltlicher Beamter, außerdem viele Arme. DaS Gift wird den in Persien in großen Mengen verkauften Süßigkeiten, sogar dem Trinkwasser beigemischt. Es wurde eine große Anzahl Verdächtiger verhaftet und der Folter unterworfen, leider aber meist Unschuldige. Die Thätigkeit des revolutionären Geheimbundes, der daS Leben des Schahs und der Prinzen bedroht, hat eine allgemeine Panik hervorqerufen. der Maschinisten von der „Roraima" arme Matrosen und Neger von Martinique. Wie die Passagiere der Dampfer umkamen, darüber ist nichts bekannt, und es ist auch unmöglich ein Verzeichniß der unlergegangenen Schiffe aufzustellen. Der Viceconsul der Vereinigten Staaten, Mr. Testart, erreichte daS Deck der „Roddam , aber nur, um todt über Bord zu stürzen. — Im englischen Nnterhause ersuchte Dillon um Auskunft über die Friedensverhandlungen. Schatzkanzler Hicks Beach erwiderte, die Berathungen zwischen den Führern der Burenkommandos seien noch nicht abge schlossen. Die Regierung wisse über den Verlauf der Berathungen nicht mehr, als Dillon. Er hoffe jedoch, daß die Verhandlungen bald wieder ausgenommen werden würden. Amerika. Ncwyork, 15. Mai. Die Zerstörung von St. Vincent und der Hauptstadt Kingston ist nach allge meiner Ansicht nur eine Frage von Stunden. Furcht bare Explosionen erfolgen von Minute zu Minute, welche von starkem, unterirdischem Donner begleitet sind. Der Vulkan speit noch große Mengen Dampf und Asche au«. Die vulkanische Eruption hat den ganzen nördlichen Theil der Insel zerstört. Die Lavamassen dringen immer weiter vorwärts und haben bereit» viele Dörfer vom Erdboden weggefegt. In Kingston haben sich die Be wohner in die Keller geflüchtet, wo sie Hilfe erwarten, dichte schwarze Wolken liegen über der Insel und er strecken sich meilenweit über da« Meer. Brennende Steine und Asche verhindern die Küste zu nähern. Bei St. Vincent legenen Insel Santa Lucia ist da« Ascheschutt bedeckt, und auf große Dampfer, sich der und der nahe ge- Meer mit dichtem Entfernungen sieht man von Lavastetnen gebildete^Jnseln. Außerdem wird berichtet, daß ein schwerer Cyklon sich den Antillen nähert. — Nach einer Meldung au« Manzanillo nimmt der Au»bruch de« Colima im südlichen Mexiko zu. Die Bevölkerung der Thäler flieht in die 50 Kilometer nord westlich gelegene Stadt. Man befürchtet ein große« Erd beben, wie im Jahre 1868. — Der in New-OrleanS angelaufene Dampfer „Breakwater" au« Nicaragua be richtet von einem Ausbruch de« Vulkan« Momotomoo, welcher mit einem Erdbeben verbunden war. Die Dock» und der Bahnhof am User de» Managua-See« wurden zerstört. — Die längst erloschenen Gleiser am Republik- fluffe in Nebra«ka zeigen Symptome erneuter Bewegung. Jona, der einzige nordamerikanische Vulkan, ist eben- fall« in Thätigkeit. Der Ausbruch nimmt stündlich an Stärke zu. vertliche« ««d «ächfifche». Hohenstein-Ernstthal, den 16. Mai. — Da» 50jährige Echützen Jubiläum feierte gestern Herr Schuhmachermeister Karl Moritz Hofmann, au« »elche» Anlaß die Schützen-Somp. Altstadt sich gestern Nachmittag im »chießhau« versammelte und