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29. Jahrgang. Mittwoch, den 5. März 1902. rend der iron tlich chen nns ust: uche dete :dcn 100 der cher ann rem erst Auf len. len, gen en. des ner la de« em der ge- ln- «««ahme der Inserate für die 10 Uhr. Größere Anzeigen Redaction und Expedition: Bahnstraße S (nahe dem K. Amtsgericht). Telegramm-Adresse: Anzeiger Hohenstein-Ernstthal. Shanghai und ich denke doch, was hinsichtlich der Sicherung ihrer HandelSinteressen anderen Mächten Recht ist, das ist uns billig. — Abg. Singer führt aus, man solle sich nicht täuschen, die Wellpolitik werde weder im Bundesrath noch im Reichstag gemacht, sondern an einer Stelle, auf die wir keinen Einfluß haben. Im direkten Gegensatz zur Weltpolitik stehe die neue Zollpolitik. Jedenfalls wolle seine Partei nicht, daß die Mittel des deutschen Volkes dazu dienen sollen, überseeische Aden- teuerpolitik zu bezahlen. — Abg. Frese fürchtet von dem englisch-japanischen Abkommen keine Gefährdung des An- sehens Deutschlands. Hinsichtlich der Zurückziehung unserer Besatzungstruppen aus China müsse man sich nach den anderen Mächten richten. — Der Etat für China wird darauf mit den von der Kommission vorgeschlagenen Abstrichen genehmigt. — Es folgt der Etat des Aus wärtigen Amtes. Äbg. Dr. Hasse führt aus, die Amerika reise des Prinzen Heinrich habe das Gute gehabt, die englischen Machenschaften, das Lügengewebe über Deutsch lands Haltung im spanisch-amerikanischen Kriege, zu zer stören. Er beschwert sich unter Bezugnahme auf die Vorkommnisse, namentlich in Südamerika, über unge- nügenden Schutz der Deutschen im Auslande und plai- dirt für Reform im Konsulatswesen, sowie für deutsche Handelskammern im Auslände. — Staatssekretär von Nichthofen: Auch wir möchten am liebsten die Wahl- konsulate mit Personen besetzen, die Deutsche sind oder wenigstens die deutsche Sprache völlig beherrschen, und neben dem deutschen Konsulate kein anderes übernehmen; aber wir haben solche Personen ost nicht zur Verfügung und wir sind nicht der Ansicht, daß es bester sei, keinen Wahlkonsul zu haben als einen minder geeigneten. Wir brauchen die Konsuln namentlich der Schifffahrt wegen. Bezüglich der Frage der deutschen Handelskammern im Auslande sei zu bedenken, daß die Interessen der Deutschen im Auslande doch sehr ost mit denen der Deutschen im Inlands kollidiren. — Abg. Gradnauer zieht über die Reise des Prinzen Heinrich her, verlangt die Rückgabe der astronomischen Instrumente au« Peking, die als Denkmal der Schande im schönen Sanssouci ständen. In einem Athem für die Buren und gegen die deutsche Weltpolitik verlangte Gradnauer, daß Deutschland gegen die Völkerrechtsbrüche einschreite, die an Buren und Armeniern oerübt würden. — Reichskanzler Graf Bülow: Ich muß mein Bedauern aussprechen über die Art, wie der Vorredner über die Reise de« Prinzen Heinrich und den ihm dort bereiteten Empfang und über unsere Be- ziehungen zu Amerika gesprochen hat. Das war um so bedauerlicher angesichts der schönen Aufnahne, welche Prinz Heinrich seitens des amerikanischen Volkes ge funden. Politische Zwecke verfolgte diese Reise gar nicht. Der Zweck, den wir mit dieser Reise verfolgen, ist nur der, die traditionellen guten Beziehungen auf recht zu erhalten, welche zwischen Amerika und uns seit den Tagen des großen Friedrich und des großen Washington bestehen. Wir haben keinerlei Veranlassung, uns mit den Vereinigten Staaten zu veruneinigen und zu streiten. Wir haben nur ein Interests daran, mit einander in Frieden und in Freundschaft zu leben, auch in fernster Zukunft sieht mein Auge keinen Punkt, wo unsere beiderseitigen Wege sich durchkreuzten. Ich glaube auch, das ganze deutsche Volk verfolge mit lebhaftem Interesse die gastfreie, ritterliche Aufnahme, welche das amerikanische Volk dem Bruder unseres Kaisers bereitet. In dec Frage der astronomischen Instrumente hat sich Grad- nauer chinesischer gezeigt, als die Chinesen. Die Frage der Rücksendung ist sorgfältig erwogen worden; es ist aber davon Abstand genommen worden, weil die chine sische Regierung uns gegenüber auf den Fortbesitz der Instrumente gar keinen Werth legte, sondern sie uns zu freier Verfügung stellte. Hätten wir sie trotzdem zurück- geschickt, so hätte das chinesische Volk angenommen, dies geschehe auf Befehl der chinesischen könne wir die Instruments M ^elligente die Kaiserin von Chma, dre eine sev /x-Eisch- Dame sei, sich höchst verletzt fühlen. El ung in den südafrikanischen Krieg wurde auf Schieds möglich gewesen sein, 1. Anrufung des Hang gerichts, 2. Mediation, 3. Intervention. D.e An ufung des Schiedsgerichts ist erfolgt, hat aber, wie der Haager Vertrag liegt, keinen Erfolg - Mediation würde heute ebenso wenig Erfolg ha - im Vorjahre. Eine Intervention würde ave nur denkbar sein unter der Voraussetzung einer eve Anwendung von Zwangsmitteln. Daß das deu sch Interessen nicht entsprechen würde, wird heute woh den meisten Staaten anerkannt werden. Rich einzige Macht habe gegen die englische ^^8^0 8 Einspruch erhoben und wir haben wahrlich ke Anlaß, in solcher Sache die führende Rolle zu uver- nehmen. — Abg. Ledebur vertritt den Gradnauer schen Standpunkt. Hierauf folgte Vertagung. — Prinzessin Heinrich soll ihrem Gemahl nach Newyork gedrahtet haben, er möge doch die ihm von den dortigen Millionären angebolene Ausgabe W ein Gastmahl nicht annehmen, sondern jene Herren bitten, das viele Geld zu einer Stiftung — etwa Prinz- Heinrichheim — für die vielen Armen Newyorks zu verwenden. Inzwischen hat aber'das Banket stattgefunden. Die Millionäre sagten, ihr Zweck sei, den Prinzen mit den fähigsten Köpfen, welchen Amerika seine Entwicklung verdankt, bekannt zu machen. An jedem der acht Tische war, wie gemeldet, beim Frühstück ein Tafelaufsatz aufgestellt, gebildet aus Orchideen und kostbaren, aus deutschen Knollen gezogenen Tulpen und Miniatur- leuchtihürmen mit dem Kaiser und den Kronen. Das Tafelgeschirr war Meißner Porzellan; jedes Stück trug das Hohenzollernwappen. Die Ausschmückung des Saales war ein Meisterstück der Blumenkunst. Auf der Galerie befanden sich nur die Damen und Freunde der zugelassenen 100 Theilnehmer. Belgien. Brüssel, 3. März. Die Zeitung „Etoile Belgs" veröffentlicht den Wortlaut der Zuckerconvention, die am Montag der Schlußconferenz vorgelegt und, wie das Blatt meint, wahrscheinlich ohne Abänderung von der Conferenz angenommen werden wird. Die Hauptpunkte der Convention sind folgende: Die vertragsschließenden Parteien verpflichten sich nach dem ersten Artikel, vom Tage des Inkrafttretens des gegenwärtigen Abkommens ab, die directen und indirecten Prämien abzuschaffen, welche bisher der Production oder dem Export von Zucker gewährt worden sind, und, solange das Ab- kommen in Kraft bleibt, keine Prämien irgend welcher Art einzuführen. Confitüren, Chocolade, Biscuits, con- denstrte Milch und alle ähnlichen Erzeugnisse, die einen namhaften Bestandiheil von künstlich ihnen beigefügtem Zucker enthalten, werden dem Zucker gleichgestellt und fallen unter diesen Paragraphen. Der zweite Artikel regelt die Controle der Fabriken und Raffinerien durch Staatsbeamte. Im Artikel 3 verpflichten sich die ver- tragsschließenden Staaten, einen Ueberzoll, d. h. den Unterschied zwischen der Steuerbelastung des ausländischen und des inländischen Zuckers, auf die Höchstziffer von sechs Franken für je 100 Kilogramm rasfinirten und ihm gleichzustellenden Zucker und 5'/, Franken für anderen Zucker zu beschränken. Durch Artikel 4 verpflichten sich dis vertragsschließenden Theile, die Zuckerausfuhr aus solchen Ländern mit einem besonderen Zolle zu belegen die Fabrikation«- oder Ausfuhrprämien gewähren Dieser Zoll darf nicht geringer sein, als die von dem Ursprungs land- de« Zucker» gezahlten directen oder indirecten Prämien. Die Parteien behalten sich die Befugnik vor die Einfuhr von Prämienzucker zu verbieten.' Sie ver' Jnsertionsgebühren: dre funfgespaltene isPfg, Raum Mr den Verbrertungsbezrrk 10 Pfg-, Rabatt. Reclame 25 Pfg. Bei mehrmaliger Borm. MrlnWih, GkMrf, Mittelbach, Hermsdorf, Bernsdorf, Langenberg, Falken, Meinsdorf u. s» Berli Tisches Reich. G?Uer ^ra^BMow KMs ^""desraths- ^ler, Km'treadmiral Bücket m nister von 5 304000 Mk "bg- "^ ^i der Heeresv'^ 20546 000 Mk. bewiÄ 25 850 000 nu? wohnlichen Mehrkosten bei d^ii?ist an außerge- forderts Summe von einer MW 8°nze ge- Abg. Freiherr v. Hertlina meb«" gestrichen worden, fneingung seiner Vam-i nochmals der Be- langt ist. Das sei sicher Ausgange ge- entweder Hammer oder Ambos s-i wo man Deutschland lange aenua W k wusse, und da Nost^ bald'" wieder so^wZ welchem Termin wenigstens eine erhebliche Verminder- puppen möglich sein werde? Daß wir in noch ^ Besatzung lasse«, scheine ihm vor läufig noch als Pflicht, aber auch da wünsche und Hesse Aw, ZEiiehung angängig sein möge. - Abg. Richter will nicht sagen, daß in der Frage der Besatzungstruppen der Keim zu späteren Verwickelungen liegen müsse. Er habe aber den dringenden Wunsch einer baldigen Zurückziehung, insbesondere aus finan ziellen Gründen. — Abg. Hasse ist überzeugt, daß wir m allen ostasiatischen Dingen mit Rußland Hand in Hand gehen müssen, dann würden wir dort am besten fahren. Im Uebrigen bin ich, was unsere Beziehungen zu China betrifft, überzeugt, daß wir doch noch eine längere Reihe von Jahren für unsere Interessen Opfer zu bringen haben. Wir haben keinen Anlaß, jetzt auch nur einen Mann zurückzuziehen. — Reichskanzler Gras Bülow nahm Anlaß, Herrn Richter zu Gemüthe zu führen, daß die deutsche Garnison in Shanghai eine Nothwendigkeit ist zur Aufrechterhaltung der Ruhe und Ordnung im Danglselhale. Nachdem die Actionen glück lich beendigt, seien die deutschen Schiffe und die meisten Truppen zurückgezogen worden. Bis auf eine Brigade habe der Abgeordnete Richter seine Legionen wieder. In der ausländischen Presse bin ich der Muthmaßung begegnet, Deutschland habe an den Verhandlungen über das englisch-japanische Abkommen Theil genommen; da von ist keine Rede. Richtig ist nur, daß wir sofort nach Abschluß des Abkommen« von beiden Staaten m Kenntniß gesetzt worden sind. Wir haben nur die Ge burtsanzeige über das Abkommen erhalten, aber nicht Pathe gestanden, vollends aber haben wir nut der Nntcrschast Nichts zu thnn. Die Bedeutung des Ab- Entwickelung, durch sem^ bin all deutschen Gewerbeflerß zu M schein Tempo allerdings Anhänger der das hängt ab von wir unsere Truppen zurückzuzieh V ^n Großmächte. s -EM 'N W Nr. ,6.