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seien. Noch viel zu thun haben die englischen Truppen in Südafrika, um alle Gegner niederzuwerfen. Dies geht auS einer Mittheilung hervor, welche der Times auS Johannesburg vom 18. Januar gesandt wird. Danach sollen nämlich die Buren im Langeberg-Distrikt, einer gebirgigen Gegend, die nur 150 km westlich von Kimberley liegt, eine neue Republik gegründet haben. Sie 'sollen sich dort in großer Anzahl niedergelassen haben und nach ihrem Belieben säen und ernten. Um den Distrikt zu säubern, müßten große Anstrengungen gemacht werden. Und daS alles noch auf dem Gebiete der Kopkolonie! Mehr als die Hälfte der Kapkolonie, sagt der TimeS-Korrespondent, befindet sich im Zustande „äußerster Störung", und fast die Hälfte der weißen Bevölkerung steht im Verdachte, eS mit den Friedens störern zu halten. Amerika. New-Nork, 14. Februar. Als der Kommandant der „Hohenzollern", Graf Baudisstn, heute daS Rath- haus betrat, um dem Major einen Besuch zu machen, wurde in dem Gebäude eine Explosion vernommen. Es stellte sich heraus, daß ein Photograph, der ein Blitz bild von einem aus dem Standesamte kommenden Brautpaar ausnahm, unvorsichtig mit dem das Blitzlicht erzeugenden Pulver umgegüngen war. — Als Graf Baudissin in einem Boote über den Fluß fuhr, wäre letzteres beinahe mit einem anderen Schiff zusammenge- stoßen. Beide Vorgänge werden von der gelben Presse mit Sensatwnsmache aufgebauscht. — Die Anwesenheit der „Hohenzollern" ist in aller Mund. Die Blätter bringen lange Beschreibungen und Abbildungen. Tausende wollten heute an Bord gehen, aber der Zugang war nicht gestattet. Zwei Stunden, bevor die „Hohenzollern" gestern aus der Höhe von Sandyhook gesichtet wurde, versuchte sie, sich mittels drahtloser Telegraphie mit dem am Pier befindlichen Dampfer „Kaiser Wilhelm der Große" in Verbindung zu setzen, aber letzterer beachtete das Signal nicht, da er die Ankunft der „Hohenzollern" für ausgeschlossen hielt. Das zur Begrüßung deS Prinzen Heinrich bestimmte Geschwader, bestehend aus dem Schlachtschiff „Illinois" und den Kreuzern „Olympia," „San Franziska" und „Cincinnati," ist jetzt in der Bai von New-Jork versammelt. Oertliches rmd Sächsisches. Hohenstein-Ernstthal, den 15. Februar. — Die Sächsische Staatseisenbahnverwaltung hat infolge des Alienbekener Eisenbahnunglücks folgende Verordnung an ihr gesammtes Fahrpersonal erlassen: Obgleich das außerfahrplanmäßige Halten der Züge auf freier Strecke und in Stationen schon bisher ohne be sondere Genehmigung nicht zulässig war, so wird hier durch doch noch besonders bekannt gegeben, daß jedes außerfahrplanmäßige Halten eines Zuges oder einer einzeln fahrenden Lokomotive auf freier Strecke und in den Stationen aus anderen als zwingenden Gründen nur mit Genehmigung der Direktion gestattet ist. — Der Strumpfwirker Ernst Otto Päßler in Ober lungwitz ist als Trichinen- und Laienfleischbeschauer des I., sowie als stellvertretender Larenfleischbeschaner des II. Oberlungwitzer SchaudeztrkS in Pflicht genommen worden. — Die Vorturnervereinigung der Städte Chem nitz, Dresden, Leipzig, Plauen i. V. und Zwickau hält ihre diesjährige Zusammenkunft in Leipzig (Turner straße) am 1. Juni in üblicher Weise ab. — Kriegsinva>idcn von 1870/71 und aus den Feldzügen vor 1870 giebt es in Sachsen zur Zeit noch 2156 und zwar 150 Offiziere und 2006 Unteroffiziere und Gemeine. Aus dem Kriege 1870/71 leben als Invaliden noch 14 Regimentskommandeure usw., 41 Bataillonskommandeure, 34 Hauptleute und Rittmeister, 22 Oberleutnants, 2 Regimenisärzte, 5 Bataillonsärzte, 2 Assistenzärzte, 41 Feldwebel, Oberfeuerwerker und Wachtmeister, 153 Sergeanten und Unteroffiziere und 1386 Gemeine. Die Zahl der Invaliden aus den Kriegen vor 1870 beläuft sich auf 439. ES sind dies 1 Regimentskommandeur, 4 Bataillonskommandeure, 5 Hauptleute und Rittmeister, 1 Oberleutnant und 2 Assistenzärzte, ferner 16 Feldwebel, Oberfeuerwerker und Wachtmeister, 26 Sergeanten und Unteroffiziere und 384 Gemeine. Wir bemerken noch, daß es sich bei diesen Zählungen immer um Kriegsinvaliden, nicht um Kriegstheilnehmer schlechthin handelt, die Zahl der letzteren ist natürlich noch wesentlich größer. Dresden, 14. Febr. DaS hiesige Stadtverordneten- kollegium bereitete gestern abend seinem Vorsteher, Herrn Rechtsanwalt I)r. jur. Stöckel, im Anschluß an die bekannten Vorgänge im sächsischen Landtage eine kurze Ovation. DaS Präsidentenpull war mit einem mächtigen Blumenstrauß aus Flieder, Alpenveilchen usw. geschmückt und als Herr vr. Stöckel den Sitzungssaal betrat, erhob sich daS gesammle Kollegium zu Ehren seines Vorsitzenden. Dieser dankte mit kurzen, schlichten Worten für die ihm dargebrachte Ovation. Leipzig. Ter Prozeß gegen die Direkloreu und AufsichtSrathsmitglieder der Leipziger Bank wird erst in der zweiten Periode des Schwurgerichtes, also nicht vor April dss. Js. verhandelt werden. Als Vertheidiger Exners wird Justizrath Dr. von Gordon aus Berlin fungiren. Wurzen, 13. Februar. Durch den GerichtSarzt Dr. Thümmler auS Leipzig fand gestern die Obduktion und Sektion der Leiche der ermordeten Frau Möser statt. Die Sektion hat ergeben, daß die Ermordete durch Schläge mit einem scharfen Instrument auf den Kopf getödtkt worden ist. Aller Wahrscheinlichkeit nach hat sich der Mörder eines Hackebeils, wie es von Haus frauen in der Küche gebraucht wird, zum Zuschlägen bedient. Frau Möser hatte ein solches Hackebeil, mit dem sie die Cigarrenkisten öffnete. Sie hatte cs ge- wöhnlich zur Benutzung auf dem Ladentisch liegen. Der Mörder hatte sicherlich daS Beil nach Verübung der That mitgenommen, denn eS war nicht mehr zu finden. Es wird angenommen, daß der Thater eine mit den Gewohnheiten der Möser vertraute Person gewesen ist, denn er hat bei Ausführung der That außergewöhnliche Lokalkenntniß verrathen. — Die Staatsanwaltschaft von Leipzig ist in Wurzen eingetroffen und führt die Untersuchung in Sachen des Raubmordes an der Cigarrenhändlerin verw. Möser. Bei dem Raubmord wurden außer baarem Gelbe, meist Gold, zwei Wurzencr Sparkassenbücher Nr. 32,762 und 7553, ein Wurzener Bankbuch Nr. 543 und ein kleines qelbeS Holzkästchen wit weißem Blechbeschlag und der Aufschrift „Uebe Sparsamkeit!" gestohlen. Der Mörder, welcher von übermiltler schlanker Gestalt sein soll, dürfte Blutspuren an sich tragen. Pcnig. Die Pfefferkorn'sche Schuhfabrik im benach barten Lunzenau gerielh vor etwa 3 Wochen in Concurs. Der Inh der der Firma, Otto Pfefferkorn, der auch Vorstand der dortigen Ortskrankenkasse war und dem man allgemein großes Vertrauen schenkte, ist flüchtig ge worden. Ec wird j tzt von der Staatsanwaltschaft steck brieflich verfolgt, da er Urkundensälschung begangen haben soll. Wahrscheinlich handelt es sich um falsche Wechsel. Der flüchtige Pfefferkorn hat auch Personen, die ihm Vertrauen schenkten rind mit verschiedenen Summen Bürgschaft leisteten, arg hineingelegt. Es ist nicht aus geschlossen, daß er sih nach dem Auslande gewandt hat. Ebenfalls aus Lunzenau verschwunden ist der Grün- waarenhändler und Hausbesitzer Max Hempel. Er reiste am Dienstag nach Chemnitz, um geschäftliche Angelegen heiten zu erledigen, ist aber bis j tzt noch nicht wieder zurückgek hrt. Seine Frau mit sechs Kindern im Aller bi« zu 11 Jahren hat er in einer bedauernswerthen Lage zurückgeloffen. Werdau. Ein allem Anschein nach auS Grimma entlaufener tollwuthverdächtiger Hund trat am Donners tag im benachbarten Langenbernsdorf auf, wo er mehrere Personen anfiel und ein Schulmädchen in das Bein biß. Telegraphische Nachrichten vom IS. Februar. Berlin. Der Erlaß einer kaiserlichen Verordnung über daS Inkrafttreten weiterer Bestimmungen deS Flcisch- beschaugesetzeS steht zu erwarten, dabei soll insbesondere die Verwendung von ConservirungS- und Farbmitteln ihre Regelung finden. Berlin. Die „Vossiche Zeitung" berichtet: In parlamentarischen Kreisen verlautet, unter den schütz- zöllnerischen Gruppen de» Reichstages sei daS in der Getreidefrage lange angestrebte Compromiß endlich erweitert worden. Danach schlagen die Conservaiiven, Nationalliberalen und daS Centrum einen Minimalsatz für Weizen von 6 Mk., für Roggen, Hafer und Gerste von je 5.50 Mk. vor. Abg. v. Wangenheim soll diesen Vorschlägen nicht zugestimmt haben. Budapest. Der Eilzug Budapest - Belgrad stieß während des RangirenS vor der Station Feketehegy mit einem beschleunigten Güterzug zusammen. Ein Bahn- angestellter wurde getödtet, der Zugführer deS Güter- zugeS schwer verletzt. Die Passagiere kamen mit dem Schrecken davon. Die Speisewagen und zwei andere Wagen des EilzugeS sowie mehrere Wagen deS Güter zuges entgleisten und wurden beschädigt. Der Unfall kam daher, daß trotz deS Verbotes, angesichts deS her annahenden GüterzugeS ravgirt wurde. Triest. Gestern Nachmittag zog die Menge der ausständigen Arbeiter, etwa 10000 an der Zahl, in die innere Stadt auf den Corso, wo ein Zusammenstoß mit dem Militär unvermeidlich schien. Zuerst wurden Steine gegen die Fenster der noch offenen Läden ge schleudert, dann auf das Militär. Als die Menge auf die Aufforderung des Militärvorgesetzten nicht auSeinander- ging, gab er daS Kommando: Feuer! 30 Personen fielen, 8 davon sind todt. Panikartig stob alles aus einander. — Der Verwaltungsroth des Lloyd soll sich bereit erklärt haben, eine achtstündige Arbeitszeit im Hafen zu bewilligen. Triest. Infolge des gestrigen Zusammenstoßes läßt der Bürgermeister heute durch Plakate die Auf forderung ergehen, die Ruhe zu wahren, damit solche unheilvolle Geschehnisse vermieden werden kä men. Bis her ist noch keine Einigung zwischen den Streikenden und dem Lloyd erfolgt. Das Schiedsgericht tritt heute Vormittag wieder zusammen. Paris. „Malin" meldet aus Petersburg: Der Wortlaut des anglo-japanischen Abkommens hat nun auch hier veröffentlich! werden dürfen. In amtlichen Kreisen wird der Vertrag mit großer Ruhe erwogen. Man erklärt, man müsse sehr befriedigt sein, daß Eng land und Japan sich geeinigt hätten, um die Integrität Chinas zu wahren. Sofia. Hier ist eine Meldung eingetroffen, daß die amerikanische Missionarin Stone mit ihrer Begleitung bereits sreigelassen sei, und sich auf dem Wege nach Sofia befinde. Peking. Der anglo-japanische Vertrag ruft hier großes Interesse hervor. Der russische Gesandte begab sich nach der amerikanischen Mission, nm sich über die Haltung der Union« Regierung zu insormiren, die bi- vor mehreren Wochen in bezug auf die Politik der offenen Thür eine sehr feste Stellung einnahm. Newyork. Im Repräsentantenhaus« wurde dem Mitglieds Wheeler durch einstimmigen Beschluß eine Redezeit von 15 Minuten gewährt. Ec verlangte den sofortigen Rücktritt des Staatssekretärs Hay wegen seiner anglosreundlichen Haltung und ebenso die sofortige Ab berufung des Botschafters in London. Iii» Untersuchung zur sicheren Er kennung und Beseitigung aller ersichtlich, inneren Erkrank ungen, bei trübem Urin drin gend nöthig, ohne irgendwelche Angaben als nur Person und Alter zu bedürfen, wird ge wissenhaft als alleinige Spe- cialität von Apotheker K. Otto l-instnor, Vrvsstsn-ll., ollem. I^ndornwrium, ausgeführt. OT«n- unä Kvnel Kitz WnM, KriNlitsjW. I?6rn8prvoll-.4ii8oliln88 3II. Goldene und silverne Medaillen div. Ausstellungen. kMM lM Vt>N »ötoil NNll XoeilNMttMN in allen Farben und Mustern, und bin ich in der Lage, zu jeder Zeit den größten sowohl als auch den kleinsten Auftrag auszusühren. Umsetzen, sowie jede Reparatur wird sofort auf's Getvisseuhasteste und Billigste ausgeführt. 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