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u. s. w Nr. 27 29. Jahrgang. Sonntag, den 2. Februar 1902. — gder bereu Jnsertionsgebühren: die fü^gesp^'^mr^auswärts 12 Raum für den Verbreitunasbezirk lO -PM Aufgabe Rava - Ä-elame 2b Pfg. Ä-i mehrmaliger «or«. Umrahme der Inserate für die folg . - —erbeten. 10 Uhr. Größere Anzeigen Dieses Blatt erscke^ . «LgÜch Nachmittags Ausnahme der . deren Austr^" beziehen durch d^e ^ .Festtage der ill»»?i...tb"eliShrI>ch , Mk nu m,. . . ^hkuslnii-ßnlsltMl. LberlnWitz, GtlsSsrs, Mi ^nbrand, Urspruna. Mittelbach, Hermsdorf, Bernsdorf, Langenberg, Falken, Meinsdorf Redaction und Expedition: Bahnstraße 3 (nahe dem K. Amtsgericht). Telegramm-Adresse: Anzeiger Hohenftein-Crnftthal. formen zu Stande gekommen, gegen die Stimmen der Sozialdemokraten beschlossen worden ist. Redner geht dann auf Einzelheiten in den Berichten der Gewerbe- inspectoren ein, namentlich soweit ste die Textilindustrie betreffen. Er giebt dabei seiner Genugthuung Ausdruck, daß die nächtlichen Ueberstundenbewilligungen abgenommen hätten und daß in einem Falle des Mißbrauchs einer bewilligten Ausnahme der Regierungspräsident (in Frank furt a. O.) dem Betreffenden ein für allemal die An wartschaft aus Ueberstundenarbeit entzogen habe. Weiter verlangt Redner uneingeschränktes Coalitioner cht für die Arbeiter und ernste Erwägung der Frage, wie jür den großen Kreis privater Beamten eine Alters- und Jnvalidenfürsorge geschaffen werden könne. — Abg. Stolle kritisirl das Wirken der sächsischen Fabrikinspectoren abfällig. — Sächsischer Bevollmächtigter Dr. Fischer ver- lheidigt die sächsischen Gewerbeinspecloren gegen die An griffe des Vorredners. Redner theilt sodann u. A. mit, daß die sächsische Regierung, schon ehe sie auf ihre An frage vom Reichskanzler Antwort erhallen habe, ent schlossen gewesen sei, auf die bereits von ihr in Erwäg ung gezogene Wieoerzulassung von Schweinen über die österreichische Grenze zu verzichten, weil in Oesterreich die Maul- und Klauenseuche wieder an Ausbreitung ge wonnen habe. — Abg. Horn erörtert nochmals den großen Glasarbeiterstreik. — Nach mehrfach vorgebrachten Beschwerden wird der Titel „Staatsseccetär" genehmigt und sodann folgende Resolutionen angenommen: Basser mann, betreffend Reichsunterstützung für das internatio nale Arbeitsamt in Basel; Dasbach, betreffend die Vor schriften für Zinkhütten; Bassermann, betreffend Ueber- sicht über die Arbeitsverhältnisse in NeichSbetrieben und Militärwerkstätten; Pachnicke, betreffendEiiquetecommission wegen Versicherung gegen Arbeitslosigkeit; Cröger, be treffend Jnnungsstatistik. — Prinzessin Elisabeth von Hessen, die Tochter des vor Kurzem geschiedenen großherzoglichen Ehepaares, wird, wie ein Berliner Blatt erfahren haben will, am 5. Februar aus Nizza in Darmstadt eintreffen. Sie wird wahr scheinlich dauernd beim Vater bleiben. — Podbielski, der ehemalige Husaren- und Post general, hat auch als preußischer Landwirthschaftsminister von seiner Schneidigkeit noch nichts eingebüßt. Das hat er bei den verschiedensten Gelegenheiten vorige Woche im preußischen Abgeordnetenhause bewiesen. Ueber den Getreidezoll redet er mit einer Forschheit, die geradezu Bewunderung erweckt. Die Zölle hält er für nur vorübergehend nothwendig, tritt aber gleich zeitig für sie wie für das grundsätzlichste Heilmittel überhaupt ein. Die Agrarier trauen ihm trotz aller Schneidigkeit noch nicht und verlangen, daß er seine schönen Reden erst in Thaten umsetzt, ehe sie ihn ganz als den ihrigen anerkennen können. — Die Lage der im Eisenbahnbetriebe beschäf tigten Handwerker und Arbeiter bildete den Gegen stand einer Audienz, welche der Vorsitzende des Ver bände« deutscher Eisenbahn-Handwerker dem Minister der öffentlichen Arbeiten von Thielen hatte. Der Vorsitzende Molz.Trier richtete an den Minister unter Hinweis da- rauf, daß in Oesterreich die betreffenden Categorien von Eisenbahnbediensteten nach zweijähriger Thätigkeit in das Beamtenverhältniß eintreten, die in Prrußm n°»^M-l»--. eintreten zu lassen. Der Minister "lra en vorsitzenden wohlwollende Erwägung Wünsche zugesichert. - Nn- °u! Lbm b°^Svll! schätzt die Kosten der Krönung König Od , 20 auf mehr als 100 Millionen Francs Mehr als 40 Millionen werden nur für Roben und Kost , großen Pairs und ihre Gattinnen, für den h h und die Würdenträger auSgegcben. Em . 25 Millionen Francs ist für den Empfang aller Komge und Fürsten und aller außerordentlichen Gesand.en aus allen Ländern ausgesetzt. Ebenso sind 25 M für die Bankette und Festlichkeiten im ganzen Königreiche bewilligt. . — Das euglische Kriegsamt ordnet die Ein schiffung weiterer 8000 Mann meist berittener Truppen nach Südafrika im Monat Februar an. Im ^anuar gingen über 7000 neuer Mannschaften nach Eap- stadt ab. — Der „Standard" meldet aus Pretoria vom 30. Januar: Eine Abtheilung des Oberst Wilson, 400 Mann stark, ist kaum dem Schicksal entgangen, von einer überlegenen Burenabtheilung am Wilgefluß abge schnitten zu werden. Als sie vor Tagesanbruch dort eintraf, wurden 200 Mann durch die dort befindliche Furt gesandt, um eine kleine Abtheilung des Feindes zu verfolgen. Als bei Tagesanbruch einige Buren ge fangen waren, wurde die englische Vorhut plötzlich von allen Seiten vom Feinde, der 900 Mann stark war, umringt. Es gelang ihr, sich nach der Furt zurückzu schlagen. Als sie diese passiren wollte, fand sie sich abgeschnitten, und es gelang ihr nur durch einen Vor stoß, sich mit der Hauptabtheilung wieder zu vereinigen. Die ganze Abtheilung zog sich hierauf, von Hügel zu Hügel kämpfend, auf Frankfort zurück. Soweit die Meldung des „Standard", sie ist zwar inhaltreich ge nug, aber zeigt doch die Spuren des Blaustiftes des Censors. Sollten sich denn wirklich die Engländer- durchgeschlagen haben, ohne einen einzigen Mann zu verlieren? Jedenfalls müssen die englischen Politiker ihre Anschauungen von den „demoralisirten Banden" der Buren berichtigen, wenn diese noch in geschlossenen Truppenkörpern von 900 Mann auftreten. Zwar ist es auch möglich, daß die Engländer die Zahl ihrer Feinde nach altem Recept wieder erheblich übertrieben haben, um ihre eigene Heldenhaftigkeit in helleres Licht zu rücken. Bemerkenswerth ist es auch, daß die De pesche des „Standard" mit keinem Wort von Ver lusten der Buren spricht. Frankreich. Paris, 31. Januar Wie es heißt, hat die französische Regrerung der Holland,schen Regierung mittheilen lassen daß sie die eventuell m London zu unternehmend^ Sckrttt- zur Wiederherstellung de/ Frieden?^ ° dnib Spanien. M-».,». SI. J-n«. In d-r P,»„^ Carta,« Tagesgeschichte. Deutsches Reich. Berlin, 31. Januar. Reichstag. Die Berathung des Etats der Reichsamts des Innern, Titel StaatS- secretär, wird fortgesetzt. — Abg. Pachnicke empfiehlt die von ihm und den Abgeordneten Hitze, Bassermann und Nösicke-Dessau eingebrachte Resolution auf Einsetzung einer Enquetecommission mit der Aufgabe, die bisher seitens der Berufsvereine, einzelner Unternehmer und Gemeinden gegen die Folgen der Arbeitslosigkeit ge- lroffenen Versicherung-einrichtungen zu prüfen und Vor schläge für eine zweckmäßige Ausgestaltung dieses Zweiges der Versicherung zu machen. Die Schwierigkeiten einer Arbeitslosenversicherung seien nicht zu verkennen, aber diese Schwierigkeiten seien doch überall, gleichviel ob Staaten, Communen, Unternehmer, Gewerkschaften diese Versicherung in die Hand nehmen, sie seien da, wo Ver suche von Gewerkschaften gemacht, worden seien, leidlich überwunden worden. — Abg. Bassermann empfiehlt die von ihm gemeinsam mit den Abgeordneten Hitze, Paasche, Pachnicke und Nösicke-Dessau eingebrachte Resolution, den Reichskanzler zu ersuchen, im nächsten Etat eine finanzielle Unterstützung für das internationale Arbeits- amt in Basel vorzusehen. Da in Basel bereits ein solches Arbeitsamt bestehe, so habe es keinen Zweck, erst noch mit den Auslandsstaaten über die Gründung eines solchen Amtes Verhandlungen anzuknüpsen, wie dies die von den Sozialdemokraten beantragte Resolution wolle. Dankenswerlherweise habe nun zwar der Staalssecretär gestern schon erklärt, daß und weshalb er das Arbeits amt in Bak! au« dem disponiblen Fonds zu unterstützen bereit sei und daß er solche Unterstützungen auch schon bewilligt habe. Trotzdem sei die Resolution mcht über- stüssia denn eS empfehle sich, die betreffende Unterstützung Aufgaben der Gesetzgebung. Ebenso w'chl ll ss Regelung des Arbeitsnachweises und die ErriMtnna eines Arbeitsamts. Redner beyaupiei, L Lch L"-n -Lx Forderungen die bürgerlichen P« ^"2°/ worden seien, das Wenige an Arbeite schütz z » " was sie gegeben halt-m ^ ^it-art stellt Einschränkung der Nachts l g Re- dem Vorredner gegenüber fest, vav «uc, D'- Wer den i» bi« zum Lz. Aprils-" rke Oberlungwitz am 31 ^hres verlängert worden. 2 'v, am 31. Januar 1902. Die Ortspolizeibehörde. Lieberknecht. Der am 1. Februar 1902 fällige 1. Termin Grundsteuer ist spätestens bis den 12. Februar a. c. an die hiesige Ortssteuereinnahme abzuführen. Oberlungwitz, am 1. Februar 1902. Der Gemeindeälteste. Lieberknecht. r« . . betrug S82S80 M. 84 Ps. Eruffue wurden 208 und erloschen find 107 K°Mu. Die lns zum 3 eines jeden Monats bewirkten Ein lagen werden auch für den Monat der Einzahlung verzinst D,e Sparkasse befindet sich im Stadlhause — Neu- leden Wochentag von 8—12 Uhr und 2—5 Uhr geöffnet. y